Beschreibung

August Weber (geboren am 15.8.1886) war bis 1935 als Hilfsbeamter, später als Lageraufseher im Eisenbahndienst tätig. Er wurde am 26.8.1937 fristlos entlassen, weil er bei Gelegenheit eines Betriebsausflugs sich an einen Tisch setzte, an dem bereits zwei Juden saßen und sich dort mit diesen in abfälliger Weise über das NS-Regime äußerte. Der Vorfall spielte sich laut Zeugenaussagen wie folgt ab: Am 8.8.1937 nahm er an einem Betriebsausflug teil. Während einer Rast im Stuhlsatzenhaus setzte sich Weber an einen Nachbartisch, an dem zwei Juden und eine Frau saßen und sagte: "Ihr seid die richtigen Leut, Leute für mich, zu euch setz ich mich mal her. Mein Name ist Weber. Ich bin aber kein Weber mehr, der Fäden und Wolle spinnt, doch mein Vater und Großvater waren noch richtige Leinenweber! Aber heute ist das alles ja Papier und Lumpen. Und an der Regierung, da ist alles Schwindel!" Als Arbeitskameraden, die diese Worte gehört hatten, ihn unterbrachen hielt er die Hand vor den Mund und flüsterte den Tischnachbarn zu: "Aber man darf nichts sagen!" August Weber war unpolitisch aber ein Gegner des NS-Regimes und war auch vor 1935 kein Mitglied der Deutschen Front.

Quellen

LA Saar LEA 1543

Sicherheit: belegt