Beschreibung

Der Arbeiter Bernhard Lill (geboren 1897) war im September 1935 als Notstandsarbeiter bei Arbeiten an der Kanalisation in Frankenholz beschäftigt. Als Mitarbeiter am 14.9.1935 ein SA-Spottlied über die angebliche Devisenschieberei von Klöstern sangen, protestierte er dagegen. Dies sei der Volksgemeinschaft nicht dienlich. Goebbels und Rosenberg bezeichnete er als "Katholikenfresser". Sie redeten nur Lügen und Quatsch, um die Leute dumm zu machen. Die Volksgemeinschaft müsse mit Gewalt erzwungen werden, es seien so viele Köpfe gerollt, auch Morde geschehen. Die Zuhörer warnten ihn vor den Folgen seiner Äußerungen, doch Lill entgegnete, dass er es noch einmal sagen werde und wenn es ihn den Kopf koste. Im Prozess stritt er die Aussagen ab und behauptete, er habe nur Goebbels als Urheber des Lieds gegen die Kirche vermutet. Das Gericht erkannte an, dass Lill offenbar sehr religiös eingestellt war und eine gewisse innere Erregung spürte, als das Lied gesungen wurde. Trotzdem verurteilte es ihn zu drei Monaten Gefängnis.

Quellen

LA Saar StAnw 94, LA Saar LEA 4093

Sicherheit: belegt