Beschreibung

Die so genannte Robinsohn-Strassmann-Gruppe gründete sich Pfingsten 1934 in Hamburg. Deren Initiatoren waren der Berliner Landgerichtsrat Ernst Strassmann (1897-1958), der Hamburger Textilfabrikant Hans Robinsohn (1897-1981) und der Berliner Journalist Oskar Stark (1890-1970), die dem linken Flügel der DDP entstammten. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich aus dieser Keimzelle einer Gruppe, die Verbindungsleute in der Wirtschaft, beim Militär und in den Verwaltungen besaß und etwa 60 Personen umfasste. Die Gruppe unterhielt Verbindungen zum Goerdeler-Kreis, zur Militäropposition, zur Bekennenden Kirche, zum Kreisauer Kreis und zu Gewerkschaftsvertretern. Sie nahm 1939 Kontakt zum britischen Außenministerium auf. Ihre Aktivitäten konzentrierten sich auf Planungen für die Nachkriegszeit und die Überwindung des Nationalismus durch ein Bekenntnis zu Europa. Die Gruppe handelte streng konspirativ und wurde auch nach der Verhaftung Strassmanns nicht als Widerstandsorganisation enttarnt. In Bonn war der Rechtsanwalt Dr. Walter Kolb (1902-1956) eine Kontaktperson der Gruppe. Der Sozialdemokrat war 1933 als Landrat von Schmalkalden entlassen worden. Zwischen 1934 und 1941 lebte er in Bonn, dann war er Soldat. 1945 wurde er Regierungsvizepräsident in Düsseldorf, dann Oberbürgermeister von Düsseldorf, im Februar 1946 Oberstadtdirektor dort. Im August 1946 wurde er Oberbürgermeister von Frankfurt a.M.

Literatur

Sassin, Horst R., Liberale im Widerstand. Die Robinsohn-Strassmann-Gruppe 1934-1942, Hamburg 1993, S. 395.

Sicherheit: belegt