Beschreibung

Die Jüdin Else Paul (geboren 1897), geborene Arronge, war mit Karl Paul (1888-1964) verheiratet. Er war Mitglied der Evangelisch-Reformierten Kirche. Aus der Ehe stammte ein Sohn, Karl-Heinz (geboren 1923), welcher bei den Nationalsozialisten als "Mischling 1. Grades" galt. Am 30.06.1937 wurde Karl Paul seine Stellung beim Arbeitsamt gekündigt, weil er es unterlassen hatte, zu melden, dass er mit einer nichtarischen Frau verheiratet war. Weil sie sich weigerte, die Judenkennkarte zu beantragen und den Vornamen "Sara" anzunehmen, wurde Else Paul im Oktober 1941 zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt. Ihre Schwester Selma Arronge (1879-1941) nahm sich am 19.10.1941 das Leben. Am 17.09.1944 sollte sich Else Paul zum Abtransport bereit machen. Sie tauchte unter. Vom 17.09. bis zum 13.12.1944 versteckten sie in Rhens die Frauen Toni Schulten, Trude Kochhäuser und M. Dillmann. Sie waren Bekannte von Karl Paul, der seine Frau weiterhin mit Lebensmitteln versorgte. Die Zunahme der Luftangriffe auf Rhens ließ sie ein neues Versteck suchen. Sie fand es bei dem Mann der Nichte von Karl Paul, dem Gemeindeangestellten der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde in Velbert, Friedrich Bockmühlt. Hier lebte sie als "Fliegergeschädigte" bis zur Befreiung durch die Amerikaner am 17.04.1945. Für einige Zeit versteckte sich hier auch ihr Sohn Karl-Heinz.

Quellen

StAW AfW 11911, 11912

Literatur

Homberg, Frank Friedhelm, Retterwiderstand in Wuppertal während des Nationalsozialismus, Diss. Düsseldorf 2008, S. 156-158.

Sicherheit: belegt