Beschreibung

Der Eisenbahnarbeiter Friedrich Philippi (26.6.1887- 9.12.1945) wurde am 4.11.1936 vom Oberstaatsanwalt als Leiter der Anklagebehörde beim Sondergericht Saarbrücken als "Dissident" bezeichnet. Er wurde "angeklagt, zu Bliesransbach im Sommer 1936, öffentlich gehässige, hetzerische oder von niedriger Gesinnung zeugende Äusserungen über leitende Persönlichkeiten des Staates oder der NSDAP, über ihre Anordnungen oder die von ihnen geschaffenen Einrichtungen gemacht zu haben, die geeignet sind, das Vertrauen des Volkes zur politischen Führung zu untergraben, indem er im kath. Vereinshaus in Bliesransbach äusserte, es sei in Deutschland Geldmangel, lang gehe das nicht mehr, höchstens bis Oktober, dann komme es anders. Dr. Schacht habe schon immer gehen wollen, weil es nicht so weitergehe, aber er sei ein unersetzlicher Finanzmann und deshalb setze man ihm die Pistole auf die Brust." Vom 16.7.1936 bis in den November desselben Jahres saß er in der Anstalt Lerchesflur in U-Haft. Der Prozess endete mit Freispruch aus Mangel an Beweisen.

Quellen

LA Saar LEA 1101

Sicherheit: belegt