Beschreibung

Der Gendarmerie-Einzelposten II Bernkastel berichtete der Ortspolizeibehörde Mülheim an der Mosel am 25.8.1940 über Maria Reitz, geborene Kalweit (geboren 21.12.1896) und Barbara Benthin (geboren 5.11. 1891): "Die beiden Ehefrauen haben am Samstag den 24.8.1940 gegen 11 Uhr vormittags in der Wartehalle des Kleinbahnhofes in Andel vorsätzlich, [sic] gehässige und von niederer Gesinnung zeugende Äußerungen über den Führer und über die Anordnungen der Reichsregierung gemacht. Die beiden Ehefrauen haben in Gegenwart von drei andern Frauen über die Fettknappheit geschimpft. Während der Unterhaltung sagte die Frau Barbara Benthin weiter, wir hätten ja keinen Krieg gebraucht, man brauche nicht so dicköpfig zu sein, man könne sich ja mit den Leuten verstehen […] Weiter sagte die B. für Kaffeebohnen aus den Kolonien zu bekommen, brauche man keinen Krieg. Frau Reitz-Kahlweit sagte während der Unterhaltung, was ist unsere Mark denn heute noch wert, noch nicht mal soviel, daß sie in Berlin noch einen Stempel darauf machen. […] Nach Mitteilung glaubwürdiger Andeler Einwohner soll die Ehefrau Reitz-Kahlweit früher mit der KPD sympathisiert haben." Die Äußerungen wurden nur teilweise bestritten. Letztlich kam es aber zu keiner Bestrafung, da die Frauen nicht als heimtückisch, sondern als streitsüchtig eingestuft wurden.

Quellen

LHAK 584, Nr. 1, 14

Sicherheit: belegt