Beschreibung

Rudolf Jakoby (1904-1959) hatte 1932 in Köln die Katholikin Katharina Schumacher (1905-1987) geheiratet. Ihre Tochter Hannelore wurde 1933 geboren, ein Jahr später zog die Familie nach Hennef. Während des Novemberpogroms 1938 war Rudolf Jakoby verhaftet und in Brauweiler sowie im Konzentrationslager Dachau gefangen gehalten worden. Am 15.12.1938 kam er zurück. Die Familie zog im Frühjahr 1939 nach Köln. Um der Verfolgung zu entgehen, ließen die Eltern ihre Tochter am 22.9.1942 in der Kapelle des Klosters der Vincentinerinnen in Köln-Nippes katholisch taufen. Im September 1944, als Vater und Tochter in das Sammellager in Köln-Müngersdorf sollten, flüchtete die Familie zunächst zu Bekannten nach Köln-Kalk, dann nach Engelskirchen. Mutter und Tochter mieteten sich eine Wohnung. Der Vermieter wusste wohl um ihre Herkunft Bescheid. Pfarrer Heinrich Huhnen (1885-1952) in Engelskirchen ließ den gut französischen sprechenden Rudolf Jakoby als französischen Zwangsarbeiter getarnt bei sich arbeiten. Doch als der Verfolgungsdruck größer wurde, musste sich Jakoby in einer kleinen Hütte bei Loope verstecken. In den letzten Wochen des Kriegs war ein Offizier mit Namen Siller bei Frau Jacoby einquartiert, die sich ihm anvertraute. Siller stellte Rudolf Jakoby falsche Entlassungspapiere der Wehrmacht auf den Namen Nicolai aus.

Quellen

Auskunft Stadtarchiv Hennef

Literatur

Rupprath, Gisela (Hg.), Die jüdische Gemeinde Hennef-Geistungen, 2. Auflage, Hennef 2002, S. 41-46.

Sicherheit: belegt