Beschreibung

Heinrich Kunde (geboren 4.7.1893) war Dreher bei der Maschinenfabrik Schiess in Düsseldorf. In einer Eigendarstellung schrieb er am 20.1.1950: "Im Jahre 1943 fuhr ich von Düsseldorf nach Longuich an die Mosel bei Trier, um dort ein Zimmer zu mieten, in dem wir unsere Möbel unterstellen wollten. In einer Gaststätte in Longuich bot mir eine Frau an, ich könne in ihrem Hause übernachten. Dieser Frau erzählte ich, was ich von englischen Sendern im Rundfunk gehört hatte; diese Frau war ein Mitglied der NSDAP. Ich wurde am andern Morgen verhaftet und nach Trier in das Gefängnis des Landgerichts gebracht. Das war am 28.19.1943. Bis zum 2.3.1944 war ich in Untersuchungshaft. […] Am 4.3.1944 wurde ich von einem Gestapobeamten zu Hause in Düsseldorf aufgesucht. Dieser beschlagnahmte mein Rundfunkgerät und nahm es mit. Ich mußte mit ihm gehen. Daraufhin war ich vom 4.3.-24.4.1944 in Düsseldorf-Ratingen bei der Gestapo in Haft. Das Verfahren gegen mich wurde eingestellt, weil ein Bombentreffer in Koblenz meine Akten vernichtet hatte." Das saarländische Innenministerium erkannte einen Anpruch auf Entschädigung am 20.2.1950 an: "Der Antragsteller hat im Kampf gegen den Nationalsozialismus als Mitglied der kommunistischen Partei aktiv teilgenommen."

Quellen

LA Saar LEA 751

Sicherheit: belegt