Beschreibung

Im Lagebericht des Regierungspräsidiums Koblenz für den Juli 1934 wurde vor allem über die Reaktion der Bevölkerung auf den Röhm-Putsch berichtet, aber auch über sonstige Aktivitäten der vom Regime ausgemachten politischen Gegner. Die Bezirksregierung stellte eine vermehrte Propagandatätigkeit der konfessionellen Verbände fest, die auch in den kleineren Orten einen starken Zulauf hatten. So sollen in Neuwied 120 neue Mitglieder in den katholischen Gesellenverein eingetreten sein, in Hönningen habe sich ein katholischer Mütterverein gegründet, dem innerhalb kurzer Zeit angeblich 400 Mütter beigetreten seien. Zugleich würde von den Geistlichen und den Verbänden Propaganda gegen den Beitritt in NS-Organisationen laufen und einzelne Eltern hätten bereits nach Rücksprache mit ihren Priestern eine Anmeldung in der HJ für ihre Kinder zurückgezogen.

Quellen

LHAK 717, Nr. 121

Sicherheit: belegt