Beschreibung

Der aus Filsch stammende selbständige Gärtner Jakob Gehlen (geboren am 8.9.1887) hatte in Saarburg-Beurig eine Gärtnerei. In der Zeit zwischen Sommer 1940 und Juli 1943 hörte er laufend englische Sender in deutscher Sprache. Er wurde von einer Kollegin seiner Tochter, die als Luftwaffennachrichtenhelferin in Hagendingen, Kreis Metz, arbeitete, denunziert. Das Rundfunkgerät wurde konfisziert, Gehlen, Vater von zwölf Kindern und Witwer, wurde vom Sondergericht Koblenz am 31.8.1943 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Gehlen selbst gab an, dass er regelmäßig den Feindsender gehört habe, um sich bei wichtigen Ereignissen auf dem Laufenden zu halten, vor allem als er eine Zeitlang krank zu Hause war. Er habe dies jedoch nur aus Neugierde getan und nicht, um dem Reich Schaden zuzufügen. Allerdings waren zuweilen auch weitere Personen (z.B. seine Kinder) unter den Mithörern. Ein Antrag auf Begnadigung durch die Nichte Franziska Hurth aus Traben-Trarbach war nicht erfolgreich.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 538

Sicherheit: belegt