Beschreibung

Der Former Johannes Schmitz (geb. am 05.10.1905), wohnhaft in der Franseckystraße 31 in Duisburg, war von 1929 bis 1934 erwerbslos und danach angestellt im Gießereibetrieb Weiderich. Schmitz war bis 1933 Mitglied im Deutschen Metallarbeiterverband gewesen und hatte zudem „gelegentliche Geldzuwendungen an die Rote Hilfe“ gemacht. Seit 1928 war er auch Mitglied des Arbeitersportvereins und des „Verbandes Proletarischer Freidenker“. Ende Januar 1934 beherbergte Schmitz für „etwa 8-10 Tage“ Karl Jonschker, einen „Spitzenfunktionär“ der KPD und Widerstandskämpfer, der durch einen Brief des Bruders von Johannes Schmitz dessen Vertrauen gewinnen konnte. Während des Aufenthalts habe Schmitz Jonschker eine weitere Wohnung gezeigt und auch Exemplare der „Roten Fahne“ in Umlauf gebracht. Seit Ende Januar 1934 bis April 1935 zahlte Schmitz steigende Beiträge für die KPD. Er wurde zudem Mitglied der Zelle „Strassenbahn“ in Meiderich. An den Treffen habe er teilgenommen, die gezielte Verbreitung von kommunistischen Schriften konnte ihm jedoch nicht nachgewiesen werden. Die Weitergabe der „Roten Fahne“ sowie die Dauer der Beitragszahlung bestritt Schmitz, ansonsten bestätigte er die Tatbestände. Am 27.03.1936 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren und neun Monaten Zuchthaus, wovon er vier Monate und 25 Tage in der Untersuchungshaft verbüßte. Auch seine Ehefrau Ottilie Schmitz habe Jonschker beherbergt sowie Schriften weitergereicht. Ihr Ehemann bestritt jedoch die Beteiligung seiner Frau. Sie selbst stritt die Vorwürfe ebenfalls ab und wurde am 27.03.1936 freigesprochen. Nachdem Johannes Schmitz seine Strafe verbüßt hatte, wurde ihm am 26.01.1943 die Wehrwürdigkeit sowie die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter wiederverliehen.

Quellen

LAV NRW, Abt. R, RW 58 Nr. 24189