Beschreibung

Der nichtjüdische Maler Mathias Barz (1895-1982) hatte von den Nationalsozialisten Malverbot erhalten, seine jüdische Ehefrau Hilde (geborene Stein, 1896-1965) unterlag als Schauspielerin seit 1935 einem Auftrittsverbot. Er weigerte sich, sich scheiden zu lassen. 1936 waren beide verhaftet worden und saßen neun Tage im Gefängnis. Seit 1939 arbeitete Barz als Hilfsarbeiter in einer Düsseldorfer Gärtnerei. Sie wurden der Wohnung verwiesen und in eine Gemeinschaftsunterkunft eingewiesen. Als Hilde Barz im September 1944 die Aufforderung erhielt, sich im Schlachthaus zu melden, versteckte sich das Ehepaar bei Freunden. Nach seiner Ausbombung in Düsseldorf war der mit Malverbot belegte Otto Pankok (1893-1966) mit seiner mit Schreibverbot belegten Ehefrau Hulda (1895-1985) nach Nettersheim-Pesch gezogen. Hierhin flüchtete das Ehepaar Barz und wurde aufgenommen. Im Vorfeld der Ardennenoffensive belegte deutsches Militär Häuser in Pesch, so dass sie gezwungen waren, das Haus zu verlassen. Sie wurden zu Pfarrer Joseph Emonds (1898-1975) nach Kirchheim gebracht, der sie im Pfarrhaus aufnahm. Danach flüchteten sie nach Köln und Düsseldorf. Das Ehepaar überlebte.

Literatur

Arntz, Hans-Dieter, Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Kreisgebiet Schleiden, Euskirchen, Monschau, Aachen und Eupen/Malmedy, Euskirchen 1990, S. 712-716.

Sicherheit: belegt