Beschreibung

Der Volksschullehrer Joseph Roth war bis zu deren Auflösung erster Vorsitzender der Zentrumspartei im Amt Bad Godesberg gewesen und bereits früh mit dem Nationalsozialismus in Konflikt geraten, da er die NS-Ideologie mit dem christlichen Menschenbild als unvereinbar erkannte und dies auch nach 1933 wiederholt öffentlich kundtat. So galt er für die Gestapo als politisch unzuverlässig und stand unter Beobachtung. Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20.7.1944 wurde er im Rahmen der "Aktion Gewitter" am 22.8.1944 verhaftet und im Kölner Gestapogefängnis, dem EL-DE-Haus, interniert. Von hier aus wurde er in das Arbeitserziehungslager in den Messehallen in Köln-Deutz überführt und am 16.9.1944 ins KZ Buchenwald deportiert. Auf Betreiben seines Sohnes Wilhelm wurde Roth jedoch bereits nach sechs Wochen, am 28.10.1944, wieder entlassen. Einer erneut drohenden Verhaftung Ende des Jahres 1944 entging Joseph Roth, indem sich sein Bruder, Kaplan Ernst Moritz Roth, um ein Versteck bei der befreundeten Familie Wachter bemühte. Die Misshandlungen, denen Joseph Roth während seiner Haftzeit im KZ ausgesetzt war, zeigten jedoch bald Folgen und so verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. Daher kehrte Joseph Roth trotz der drohenden Gefahr einer neuerlichen Verhaftung am Heiligen Abend des Jahres 1944 zu seiner Familie zurück nach Friesdorf. Am 22.1.1945 verstarb er an den Folgen der Haftzeit.

Literatur

Floer, Bernd, Kollektiver Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dörflich-katholischem Milieu im Erzbistum Köln: Ein Fallbeispiel aus dem Jahre 1935, München 2008. Moll, Helmut (Hrsg.), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn 1999.

Sicherheit: belegt