Beschreibung

Karl Pellio und Leonhard Probst engagierten sich vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten für die Zentrumspartei. Am "Tag der nationalen Arbeit", dem 1. Mai, wurde ein katholischer (Gegen-)Umzug organisiert, an dem auch Mitglieder des Zentrums und des katholischen Jungmännervereins teilnahmen. Pellio, der im Schreiben des Gemeindevorstehers "als größter Feind des nationalen Staates" beschrieben wird, legte, so der Gemeindevorsteher, zu diesem Anlass öffentlich einen Treueschwur auf die "Zentrumsfahne" ab (im Sitzungsbericht der lokalen NS-Fraktion vom 22.7.1933 heißt es: "Zentrumslappen"). Im Vorfeld der Reichstagswahl vervielfältigten und verbreiteten Pellio und Probst eine Reihe von Flugblättern, welche den Gegensatz von NS-Bewegung und katholischer Religion unterstrichen. Laut des Berichts des Gemeindevorstehers habe dies zu "fanatische[m] Haß der hiesigen Zentrumsleute gegen alle nationalgesinnten Einwohner" geführt. Der Gemeindevorsteher und die zitierte NS-Fraktion arbeiteten deshalb entschieden gegen die Aufnahme der "Zentrümler" in den Gemeinderat von Ediger-Eller.

Quellen

Privatarchiv Probst

Sicherheit: belegt