Beschreibung

Dr. jur. Karl Schapper (1879-1941) stammte aus einer protestantischen Pfarrerdynastie. Um 1920 konvertierte er zum Katholizismus. Zunächst legte er in der oberschlesischen katholischen Zeitschrift "Der Deutsche in Polen" die grundlegende Unvereinbarkeit von christlichem Glauben und Nationalsozialismus dar und ging die öffentlichen Verleumdungen der katholischen Kirche durch die Nationalsozialisten an, insbesondere bei den "Sittlichkeitsprozessen" von 1937. Ausgehend von seinen katholischen Rechts- und Moralvorstellungen fertigte er schon früh Pläne zum Umsturz der Hitler-Regierung an, wobei er Kontakte zu Widerstandsgruppierungen in der Wehrmacht und der bürgerlichen Opposition hatte. Mit Hermann Rauschning (1887-1982) stand er ebenso in Verbindung. Als seine Pläne durch eine Denunziation aufflogen, wurde er auf Betreiben von Dr. Werner Braune am 9.9.1939 zusammen mit seiner Frau Irmgard, geborene Wambsganss, inhaftiert. Er kam zuerst ins Untersuchungsgefängnis nach Moabit, wurde vom 2. Senat des Volksgerichtshofes in Berlin zum Tode verurteilt und am 1.2.1941 in Plötzensee enthauptet.

Literatur

Gausmann, Frank, "Das Vorbild eines echten Widerständlers im Dritten Reich". Der Widerstandskämpfer Karl Schapper von 1825 bis zu seiner Verhaftung in Niederbreisig, in: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2006, S. 186-190. Nordblom, Pia, Für Glaube und Volkstum. Die katholische Wochenzeitung "Der Deutsche in Polen" (1934-1939) in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, Paderborn 2000.

Sicherheit: belegt