Beschreibung

Am 11. März 1934 veröffentlichten die Kirchenblätter der Erzdiözese Köln und der Diözese Aachen den kritischen Fastenhirtenbrief des Kölner Kardinals Josef Schulte. Aber auch in den regionalen Kirchenblättern kam er zur Veröffentlichung, etwa in jenem des Pfarrrektorats St. Peter-Mönchengladbach, wo Rosenbergs "Mythus" kritisiert und detailiert widerlegt wurde. Ebenso wurde dort Bergmanns "Die Deutsche Nationalkirche" kritisiert. Beide Bücher waren auf den Index der Kirche gesetzt worden. In einem Kirchenblatt des Landkreises Rees wurde der Fastenhirtenbrief des Münchner Kardinals Faulhaber abgedruckt, der offen ein Zitat Görings kritisierte. Die Staatspolizeistelle Düsseldorf betrachtete mit Sorge, dass Faulhabers Brief vor allem in der Emmigrantenpresse hohe Beachtung fand. Die katholische Kirchenzeitung aus Leverkusen-Schlebusch ging noch weiter. Sie vermutete aufgrund eines Kommentars im nationalsozialistischen "Westdeutschen Beobachter", dass der "Mythus" Rosenbergs eben nicht nur eine Privatsache war, sondern als Parteidoktrin zu gelten habe. Sie schloss mit der Aussage: "Wenn diese Gleichsetzung wirklich zu Recht bestände, ergäben sich daraus für jeden kirchentreuen Katholiken in der Bewegung die weittragendsten Folgerungen."

Quellen

LHAK 403, Nr. 16845, p. 391

Sicherheit: belegt