Beschreibung

Luise Paul (1912-1998), geborene Klesper, engagierte sich in der KPD. Sie produzierte kommunistische Flugblätter und lagerte verbotene Schriften in ihrer Wohnung. In Wermelskirchen kam sie am 3.4.1912 als Tochter von Fritz Klesper, einem Feilenhauer, der später Redakteur der "Kommunistischen Volksstimme" wurde, zur Welt. Bereits mit 13 Jahren trat sie dem Jungspartakusbund bei. 1926 folgte der Beitritt zum Kommunistischen Jugendverband und schließlich im Alter von 16 Jahren der Eintritt in die KPD. Nach Abschluss der Real- und Handelsschule konnte Luise aus finanziellen Gründen nicht ihren Wunschberufsweg als technische Lehrerin einschlagen, weswegen sie eine Stelle als Stenotypistin des KPD-Unterbezirks Remscheid und später in Solingen annahm. Seit 1933 arbeitete sie schließlich als Sekretärin des KPD Funktionärs Rudolf Hennig. Ihr Vater wurde im Zuge des Reichstagsbrandes 1933 verhaftet und kurze Zeit später im Juni des selben Jahres auch ihr Freund, Hugo Paul, welcher ebenfalls in der KPD engagiert war. In den ersten Monaten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann Luise Paul, gemeinsam mit Emmi Kubatz, im kommunistischen Untergrund Flugblätter und illegale Schriften zu produzieren. Am 13.10.1933 verhaftete sie die Gestapo im elterlichen Haus. Anschließend saß sie bis zum Prozessbeginn in Brauweiler ein, wo sie bis mindestens März 1934 blieb. Es folgte eine Verlegung nach Düsseldorf-Derendorf. Im "Andreas-Pflüger-Prozess" im November 1934 wurde Luise Paul zu einer 17-monatigen Haftstrafe verurteilt. Am Tag ihrer Freilassung verhaftete die Gestapo Luise Paul erneut. Erst im Frühjahr 1936 kam sie wieder aus dem Gefängnis frei. Ihren langjährigen Freund Hugo Paul heiratete sie schließlich nach dessen Entlassung im Juni 1939. Auch während des Krieges nahm weder ihr Widerstand noch die Verfolgung ein Ende. 1943 wurde die kommunistische Widerstandsgruppe "Knöchelorganisation" zerschlagen und vor Gericht gestellt, woraufhin die Gestapo Luise Paul mehrere Wochen verhörte und ihr Mann zu sechs Jahren Zuchthaus veruteilt wurde. Auch Luise Pauls Vater wurde 1943 von der Gestapo verhaftet.

Quellen

Tonbandprotokolle mit Luise Paul im Besitz der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Remscheid

Literatur

Faeskorn, Luise, Luise Paul geb. Klesper, in: Frauenbüro der Stadt Remscheid (Hg.), Zeitzeuginnen des 20. Jahrhunderts - Der Widerstand der Remscheider Frauen 1933-1945, Remscheid 2007, S. 87-89. Schramm, Susanne, Mit Leib und Leben im Widerstand, in: Benkert-Schwieren, Brunhilde u. A.: Unerschrocken und entschlossen - Bergische Frauen zeigen Zivilcourage im Nationalsozialismus, Bergisch Gladbach 2002, S. 31-37.

Sicherheit: belegt