Beschreibung

Martin Eychen aus Luxemburg arbeitete als Reichsautobahnarbeiter seit September 1940 im RAD-Lager Steiningen im Kreis Daun. Im Rahmen eines Gespräch mit Stubenkameraden über die sofortige Hinrichtung von Kindsmördern im Reich sagte er: "Dem Führer müßten sie zuerst den Kopf abmachen, denn der hat schon genug Menschenleben auf dem Gewissen!" Außerdem sagte er laut Zeugenbericht, dass "der Führer die Sachen nicht so mache wie sie eigentlich gemacht werden müßten." Auch bei anderen Gelegenheiten äußerte er sich kritisch über das Reich und das Regime. So meinte er, dass die Deutschen Luxemburg überfallen hätten, die Franzosen und Engländer viel besser seien als die Deutschen. Auch über die Lagerverköstigung und das Leben dort machte er ständig schlechte Bemerkungen. So meinte er einmal, dass in einem französischen Konzentrationslager [sic!] das Essen besser gewesen sei als im RAD-Lager. Er wurde von RAD-Kameraden angezeigt und vom Sondergericht beim Landgericht Koblenz zu 10 Monaten Haft verurteilt.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 953

Sicherheit: belegt