Beschreibung

Matthias Welsch (geboren 24.2.1901 in Blickweiler), von Beruf Maurer, war vor 1935 Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat. Ebenso betätigte er sich im Bauarbeiterverband, gehörte aber nicht der Deutschen Front an. Bei der Abstimmung hatte er das Amt des Wahlbeisitzers für den "Status quo" in Wolfersheim inne. Da er für den "Status quo" war, wurde er nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich dreimal verhaftet. Im März 1935 und im Sommer 1938 wurde er nach einem Verhör durch die Gestapo wieder entlassen. Bei einem Manöverball im Herbst 1938 in Blieskastel geriet Welsch in eine politische Auseinandersetzung mit den Anwesenden. Laut der Landesentschädigungesakte, machte er aus seiner sozialdemokratischen Auffassung auch hier keinen Hehl, was ihm eine sechswöchige Untersuchungshaft (12.11.-24.12.1938) im Strafgefängnis und Untersuchungshaftanstalt Saarbrücken mit mehreren Verhören durch die Gestapo wegen "öffentlicher Beleidigung" und "groben Unfugs" einbrachte. Welsch litt bis 1945 unter Lohneinbußen und immer wiederkehrender Arbeitslosigkeit und wurde als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt.

Quellen

LA Saar LEA 1554

Sicherheit: belegt