Beschreibung

Der katholische Pfarrer Otto Friesenhahn (geb. am 17.11.1879 in Bendorf) predigte in der Weihnachtsmette in der Pfarrkirche St. Peter zu Koblenz-Neuendorf folgende Worte: "Man macht aus einer Teufelsfratze ein Engelsgesicht. Man gibt den Armen, man hilft ihnen, damit sie ihnen nicht eines Tages aus Verzweiflung an die Kehle springen." Pfarrer Friesenhahn wurde am 21.05.1935 wegen Verstoßes gegen den Kanzelparagraphen (§ 130 a), da er das Winterhilfswerk der Nationalsozialisten angegriffen hatte, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nach vier Monaten Haftzeit erhielt er die Begnadigung. Jedoch wurde gegen den Geistlichen am 10.8.1935 Unterrichtsverbot. Schon im Jahr zuvor hatte die Gestapo Friesenhahn verhaftet und acht Tage in Schutzhaft gehalten, weil dieser wegen seiner staatsabträglichen Predigtäußerungen aufgefallen war. 1937 wurde erneut gegen Friesenhahn ermittelt, da er wegen heimtückischer Predigtäußerungen unter Verdacht stand. Das Verfahren wurde aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 30.4.1938 eingestellt.

Quellen

LHAK 441, Nr. 28239, p. 163

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl und Christoph Kösters, 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 1444f.

Sicherheit: belegt