Beschreibung

Der Landwirt Peter Bernasko (geboren 17.2.1880) wurde 1938 zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurden die Vorwürfe aufgezählt: Bereits im September 1935 hatte er eine Reise nach Ostdeutschland gemacht und es kam zu einer Verurteilung nach dem Heimtückegesetz (Strafe 150 RM), weil er gesagt hatte: "in Deutschland sehe es nicht schön aus". Der Gesprächspartner entgegnete, das werde nicht so bleiben, denn Heer und SA seien doch auf den Führer vereidigt. Darauf der Angeklagte: "Was ist ein Eid? Wenn heute losgeschlagen wird, sind die auf der anderen Seite; in der SA sind genug Kommunisten, die darauf warten, loszuschlagen." Erneut fiel er auf, weil er an Hitlers Geburtstag 1937 nicht flaggte. Als Grund gab er die Einführung der Gemeinschaftsschule durch den Gauleiter Saarpfalz, Bürckel, an. Bernasko sagte: "Solange Bürckel am Ruder ist, hänge ich keine Fahne mehr heraus!" Während eines schweren Gewitters am 29.5.1937 in Harlingen, verkündete Bernasko: "Die Kommunisten hatten doch recht: wie das Wetter ist, so ist auch die Regierung." 1937 sagte er zu einem Friseur: "Bist du auch Beamter, daß du immer mit Heil Hitler grüßt? Bei uns heißt es guten Tag!" Bei anderer Gelegenheit sagte er: "Solange die Pressefreiheit nicht mehr besteht, solange ich nicht die Wahrheit wie früher lesen kann, solange lese ich keine Zeitung mehr!" 1944/1945 war er wegen Feindsenderhörens erneut in Haft.

Quellen

LA Saar LEA 66/67 LA Saar StAnw 290

Sicherheit: belegt