Beschreibung

Peter Limbourg, geb. am 19.8.1889 aus Bitburg war dort Landwirt und betrieb bis Dezember 1935 mit seinem Bruder Dr. Josef Limbourg einen größeren landwirtschaftlichen Betrieb. Beide zogen im Dezember 1935 ins Ausland, zunächst nach Italien und Luxemburg, später nach Frankreich wo Peter Limbourg im Dezember 1937 zunächst die Ferme d’Epailly bei Courbon im Departement Cote d’or pachtete und später erwarb. Nach Beendigung des Westfeldzuges im Sommer 1940 wurde Limbourg der zuvor schon von den Franzosen als Reichsdeutscher interniert worden war, im August 1940 von deutschen Behörden wegen Verdachts auf schwerem Devisenvergehen festgenommen. Er wurde nach Trier überführt, sein Bruder Josef wurde verurteilt, er mangels Beweise freigesprochen, jedoch weiterhin bis zum 1.4.1943 in Schutzhaft gehalten. Grund war eine Ermittlung auf Grundlage des § 2 Heimtückegesetz. Limbourg soll laut Zeugenaussagen wiederholt und offen sowie vor zahlreichen Arbeitern und Auslandsdeutschen Hitler und das NS-Regime kritisiert haben. So sprach er stets nur von dem "Schuster" oder dem "Maler" oder von "Professor Hitler", prophezeite den Untergang und die Aufteilung Deutschlands. Mehrmals wünschte er Hitler öffentlich den Tod, beziehungsweise jemanden, der den Mut hätte seine Waffe auf ihn zur richten. Er erzählte auch, daß er aus Deutschland fliehen mußte da er dort sonst erschossen würde. Limbourg wurde für seine Äußerungen am Sondergericht Koblenz zu sechs Monaten Haft verurteilt. Ein beim Volksgerichtshof in Berlin anhängiges Verfahren wegen separatistischer Agitation (Vorwurf des Hochverrats), wurde jedoch mangels Beweisen eingestellt. Das Verfahren wurde 1948 am Landgericht Koblenz wieder eröffnet, das Urteil aufgehoben und Limbourg rehabilitiert.

Quellen

LHAK 584,1 Nr. 508

Sicherheit: belegt