Beschreibung

Die Familie Kremer bestand aus dem nichtjüdischen Ehemann Johann (geboren 1898) und der Jüdin Karoline (geborene Falkenstein, geboren 1905) sowie den Kindern Hans (geboren 1927), Helmut (geboren 1929), Liesel (geboren 1935) und Günter (geboren 1936). Sie war 1934 aus Hochneukirch bei Jüchen nach Schmidt gezogen. Johann Kremer arbeitete für eine Kölner Baufirma beim Bau der Rurtalsperre, die 1938 in Betrieb genommen wurde. Im September 1944 sollte die Familie nach Aachen gebracht werden. Der SA-Mann und stellvertretende Geschäftsführer der NSDAP-Ortsgruppe Rudolf P. aus Schmidt warnte die Familie und bemühte sich um eine andere Unterkunft. Am 2.10.1944 erfolgte die Evakuierung des Ortes. P. stellte der Familie einen Fahrbefehl aus. Die Familie zog nach Nörvenich, wo Kremer als Bauführer beim Krankenhausbau beschäftigt war. Als die Kreisleitung das Gebäude für sich beanspruchte, zogen Kremers weiter, wobei sie das Datum ihres Fahrbefehls fälschten. Bis zur Befreiung lebten sie in einer Baracke auf einem Privatgrundstück, mit wenigen Lebensmitteln und Wasser aus einer kleinen Quelle.

Literatur

Arntz, Hans-Dieter, Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Kreisgebiet Schleiden, Euskirchen, Monschau, Aachen und Eupen/Malmedy, Euskirchen 1990, S. 689-691.

Sicherheit: belegt