Beschreibung

Eine Witwe und ihre Tochter verweigerten - obwohl sie ein Geschäft betrieben - jede Beteiligung an Aktivitäten des NS-Regimes. Sie waren weder Mitglied der Partei oder einer ihrer angeschlossenen Verbände und Organisationen, noch nahmen sie an deren Veranstaltungen teil. Sie beflaggten ihr Haus nicht mit einer Hakenkreuzfahne, wiesen den NSV-Spendensammler ab und erlaubten den nationalsozialistischen Klebekolonnen nicht die Nutzung ihres Zaunes für Plakate. Bei der Reichstagswahl und Volksabstimmung 1938 weigerten sie sich, ihre Stimme abzugeben. Damit zählten sie zu den 13 Einwohnern der Stadt, die mit Nein stimmten, sich enthielten oder der Wahl fernblieben. Noch am Wahlabend kam es zu Ausschreitungen, bei denen ihr Haus beschädigt wurde. In der Folge wurde das Geschäft der beiden Frauen geschlossen.

Literatur

Paul, Johann, Vom Volksrat zum Volkssturm. Bergisch Gladbach und Bensberg 1918-1945, Bergisch Gladbach 1988, S. 148-149.

Sicherheit: belegt