Biographie Maximilian Heinrich von Bayern Als Maximilian Heinrich von Bayern im Herbst 1650 zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln gewählt wurde, regierten die Wittelsbacher bereits sieben Jahrzehnte lang am Rhein. Sein Vorgänger und Onkel Ferdinand von Bayern hatte das Land stabilisiert und das Tauziehen der Konfessionen zugunsten der katholischen Seite beendet. Diese ererbte Standfestigkeit im Inneren versuchte Maximilian Heinrich in außenpolitischen Gewinn umzumünzen, indem er sich eng an Frankreich anlehnte – eine für das Land folgenschwere Politik, die seine Nachfolger zwischen alle Stühle geraten ließ. Denn am Ende erwies er sich, kränklich, mitunter sonderbar und wenig an der Staatspolitik interessiert, als zu schwach, um Kurköln zu größerem Gewicht im sich herausbildenden mitteleuropäischen Mächtesystem zu verhelfen.
Biographie Maximilian Friedrich von Königsegg Zum Zeitpunkt des Todes von Erzbischof Clemens August stand die bayrische Linie der Wittelsbacher vor dem Aussterben, sein Neffe Kurfürst Maximilian III. Joseph (1727-1777) war der letzte männliche Vertreter. Nach fast zwei Jahrhunderten musste also im Jahr 1761 erstmals ein Kölner Erzbischof gewählt werden, der nicht aus dem Umfeld des Münchener Hofes stammte. Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war dabei ein Kompromisskandidat, der allen unterschiedlichen Interessen gerecht wurde, schon allein dadurch, dass er selbst keine Ambitionen für eine persönliche Regentschaft zeigte. Diese überließ er gänzlich seinem Kanzler Caspar Anton von Belderbusch.
Biographie Franz Georg von Schönborn Erzbischof Franz Georg war Mitglied der die Reichs- und Kirchenpolitik der Frühen Neuzeit prägenden Schönborndynastie; er zeichnete sich durch besondere Reichstreue und eine von reichskirchlicher Politik geprägte Amtsführung aus, verhalf als aufgeklärter Absolutist seinem Kurstaat zu wirtschaftlichem Aufschwung und trat als Bauherr, Mäzen und Kunstsammler hervor.
Biographie Maria Kunigunde von Sachsen Maria Kunigunde von Sachsen, die den größten Teil ihres Lebens einflussreich an der Seite ihres Bruders Clemens Wenzeslaus, des letzten Kurfürsten und Erzbischofs von Trier, am Hof zu Koblenz verbrachte, war die letzte Fürstäbtissin des Reichsstiftes Essen vor dessen Säkularisation. Maria Kunigunde (Spitzname Cucu) wurde als jüngstes der 14 Kinder des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen als August III. auch König von Polen (Regierungszeit 1744-1763), und dessen Gemahlin Maria Josepha (1699–1757), Tochter Kaiser Josephs I. (Regierungszeit 1690-1711), Erzherzogin von Österreich, am 10.11.1740 in Warschau geboren. Über ihren Vater war Maria Kunigunde Prinzessin von Polen, Litauen und Sachsen.
Biographie Johann Conrad Schlaun Johann Conrad Schlaun war im 18. Jahrhundert der bedeutendste westfälische Baumeister des Spätbarock. In seiner Frühzeit und sporadisch in späteren Jahren war er auch im Rheinland tätig. Er entwickelte in Westfalen einen unverwechselbaren Baustil durch Verschmelzung der heimischen Bautradition mit internationalen Stiltendenzen. Schlauns Architektur zeichnet sich aus durch Klarheit der Form, wobei schmückende Elemente gegenüber der Baumasse sorgfältig abgewogen sind.
Biographie Johann Adam Schall von Bell Johann Adam Schall von Bell hatte im 17. Jahrhundert als Berater am chinesischen Kaiserhof eine Stellung inne, die ihm in der Geschichte des „Reiches der Mitte" einen für einen Europäer bis heute einzigartigen Einfluss sicherte. Dass er sich in außergewöhnlicher und in seiner Zeit durchaus umstrittener Weise chinesischer Lebensart und Weltabschauung anzupassen vermochte, stellt ihn als bedeutenden Vertreter der Jesuitenmission in eine Reihe mit Matteo Ricci (1552-1610) und dem Flamen Ferdinand Verbiest (1623-1688).
Biographie Hermann Löher Der Rheinbacher Tuchhändler Hermann Löher hat in seinem 1676 gedruckten Buch „Wemütige Klage der frommen Unschültigen“ ein einzigartiges Zeugnis der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung im Rheinland geliefert. Als Gerichtsschöffe war er zunächst an Hexenverfolgungen in Rheinbach und Umgebung beteiligt, bis er selbst in den Verdacht der Hexerei kam und fliehen musste. In seiner Schilderung gibt er Einblicke in die Verfolgungsmechanismen, aber auch in die Spannungen, die unter den Verfolgern herrschten.
Biographie Heinrich Lindenborn Heinrich Lindenborn war einer der frühesten Vertreter der Aufklärung im Rheinland, der in seinen satirischen Schriften auf Missstände in der barocken Gesellschaft im Kurfürstentum Köln aufmerksam machte.
Biographie Friedrich und Heinrich von der Leyen Die Brüder Friedrich und Heinrich von der Leyen verschafften mit der von ihnen 1730 gegründeten Firma Friedrich & Heinrich von der Leyen dem Krefelder Seidengewerbe eine über Deutschland hinausreichende Geltung. Friedrich von der Leyen wurde am 20.6.1701 in Krefeld geboren, sein Bruder Heinrich dort am 18.7.1708, beide als Söhne des Seidenverlegers Wilhelm von der Leyen (1650-1722) und seiner zweiten Ehefrau Maria von Voorst (1671-1739). Die Familie von der Leyen stammte aus Radevormwald und gehörte der dortigen kleinen Täufergemeinde an, die zumeist aus Posamentwirkern bestand.
Biographie Michael Leveilly Michael Leveilly kam gegen Ende der Regierungszeit des Kölner Kurfürsten Joseph Clemens als „Dessinateur" (Architektur- und Ausstattungszeichner) nach Bonn. Unter dem nachfolgenden Kurfürsten Clemens August stieg er zum Hofarchitekt auf. Michael Leveilly, vermutlich um 1700 in Paris geboren, war angeblich Schüler der Pariser Architekten Jean-François Blondel (1683-1756) oder Robert de Cotte (1656-1735). Leveilly gehörte 1717 zu einer Gruppe französischer Künstler und Kunsthandwerker, darunter der Baumeister Guillaume Hauberat (gestorben um 1749), die Kurfürst Joseph Clemens nach der Rückkehr 1715 aus seinem durch den Spanischen Erbfolgekrieg bedingten Exil berufen hatte, um die von Robert de Cotte entworfenen Pläne für die Schlösser in Bonn und Poppelsdorf zu verwirklichen.