Paul Franken

Gründungsdirektor der Bundeszentrale für politische Bildung (1903-1984)

Michael F. Feldkamp (Berlin)

Paul Franken, Porträtfoto. (Konrad-Adenauer-Stiftung/Archiv für Christlich-Demokratische Politik - Fotoarchiv)

Ge­gen En­de der Wei­ma­rer Zeit bis zu sei­ner Auf­lö­sung in der NS-Zeit war Paul Fran­ken Ge­schäfts­füh­rer des ka­tho­li­schen Aka­de­mi­ker­ver­ban­des KV und ge­riet als Wi­der­stands­kämp­fer in Ge­sta­po-Haft. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de er auf Wunsch des Bun­des­kanz­lers Kon­rad Ade­nau­er Grün­dungs­di­rek­tor der spä­te­ren „Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dun­g“, die er ma­ß­geb­lich präg­te.

Fran­ken wur­de am 19.12.1903 in Mön­chen­glad­bach ge­bo­ren, ging zeit­wei­se in Müns­ter­ei­fel (heu­te Bad Müns­ter­ei­fel) zur Schu­le und be­gann nach dem Ab­itur 1923 ein Theo­lo­gie­stu­di­um an der Uni­ver­si­tät Bonn. Im Som­mer­se­mes­ter 1924 trat er dem Ka­tho­li­schen Stu­den­ten­ver­ein „Ar­mi­ni­a“ bei, der dem „Kar­tell­ver­band der ka­tho­li­schen Deut­schen Stu­den­ten­ver­ei­ne“ (KV) an­ge­hört. Als Fran­ken dort „ak­ti­v“ wur­de, hat­ten Mit­glie­der die­ser Kor­po­ra­ti­on in ver­schie­de­nen rhei­ni­schen Groß­städ­ten füh­ren­de po­li­ti­sche Äm­ter in­ne: Kon­rad Ade­nau­er war Ober­bür­ger­meis­ter von Köln, Hein­rich Weitz (1890-1962) von Trier, Franz Gie­len (1867-1947) von Mön­chen­glad­bach und Wil­helm Far­wick (1863-1941) von Aa­chen; Wil­helm Marx war Reichs­kanz­ler, Jo­han­nes Hen­ry (1876-1958) Frak­ti­ons­füh­rer des Zen­trums in der Stadt Bonn, Jo­han­nes Ho­ri­on Lan­des­haupt­mann der Pro­vin­zi­al­ver­wal­tung der Rhein­pro­vinz mit Sitz in Düs­sel­dorf; dort war Wal­ter Hen­sel (1899-1986) Stadt­syn­di­kus. Kei­ne ka­tho­li­sche Stu­den­ten­ver­bin­dung hat­te in der Wei­ma­rer Re­pu­blik so vie­le Mit­glie­der in her­aus­ge­ho­be­nen po­li­ti­schen Äm­tern, wie die Ar­mi­nia in Bonn. Das üb­te auch auf Paul Fran­ken ei­ne star­ke An­zie­hungs­kraft aus.

1926 stu­dier­te Fran­ken für ein Se­mes­ter in Ber­lin und be­en­de­te am 17.12.1932 in Bonn sein Stu­di­um mit der Pro­mo­ti­on zum Dr. phil. Sei­ne bei Alois Schul­te (1857-1941) ein­ge­reich­te Dis­ser­ta­ti­on hat­te das The­ma: „Franz Bern­hard von Buch­holtz bis zu sei­ner Über­sied­lung nach Wien (1790-1818, Ju­gend und po­li­ti­sche Wan­der­jah­re)“. Ei­ne zeit­wei­se an­ge­streb­te Ha­bi­li­ta­ti­on schloss Fran­ken nicht ab.

Schon 1930 wur­de Fran­ken stell­ver­tre­ten­der Ver­bands­ge­schäfts­füh­rer des Kar­tell­ver­ban­des der ka­tho­li­schen deut­schen Stu­den­ten­ver­ei­ne. 1932 über­nahm er von dem Bon­ner Zen­trums­po­li­ti­ker und Rechts­an­walt Jo­han­nes Hen­ry die Auf­ga­be des Ver­bands­ge­schäfts­füh­rers des KV. Fran­ken warn­te in je­nen Jah­ren die Mit­glie­der des KV vor dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, des­sen Ideo­lo­gie er für un­ver­ein­bar mit der Leh­re der ka­tho­li­schen Kir­che hielt, wes­we­gen er im Ein­ver­neh­men mit den deut­schen Bi­schö­fen für Ka­tho­li­ken ei­ne Mit­glied­schaft in der NS­DAP per se aus­schloss. Er war Mit­glied der Zen­trums­par­tei, wähl­te aber nach ei­ge­nen Aus­sa­gen bei der Reichs­tags­wahl im März 1933 die Baye­ri­sche Volks­par­tei. Im März/April 1933 ver­zich­te­te Fran­ken auf sein Stimm­recht im Ver­bands­rat des KV. Er trug die Po­li­tik des Ver­ban­des, die sich dem Na­tio­nal­so­zia­lis­mus öff­ne­te, nicht mit und be­schränk­te sich auf die ad­mi­nis­tra­ti­ve Tä­tig­keit als Ver­bands­ge­schäfts­füh­rer.

Im Mai 1933 trat er der NS­DAP bei. Er glaub­te, da­mit für die Be­lan­ge des ka­tho­li­schen Ver­bands­we­sens mehr er­rei­chen zu kön­nen, als ein Au­ßen­ste­hen­der. Mit die­ser Be­wer­tung hat­te er sich – wie vie­le sei­ner Zeit­ge­nos­sen – ge­irrt. Als Ver­bands­ge­schäfts­füh­rer muss­te er selbst die „Ab­wick­lun­g“ des KV vor­neh­men. Sie be­stand zu­nächst im Zu­sam­men­schluss mit an­de­ren ka­tho­li­schen Stu­den­ten­ver­bän­den zur „Ka­tho­li­schen Bur­schen­schaft“ am 3.9.1933. Nach der Ent­kon­fes­sio­na­li­sie­rung des Ver­ban­des am 30.1.1934 er­folg­te der Um­bau zum „Kar­tell­ver­band deut­scher Bur­schen­schaft­li­cher Ver­bin­dun­gen“. Mit der Li­qui­da­ti­on die­ses Ver­ban­des am 31.3.1936 wur­de Fran­ken er­werbs­los.

Seit 1933 stand Fran­ken in en­ge­rem Kon­takt zu sei­nem Bun­des­bru­der aus der Bon­ner Ar­mi­nia, Kon­rad Ade­nau­er, der von 1933 bis 1934 in dem Be­ne­dik­ti­ner­klos­ter Ma­ria Laach un­ter­ge­taucht war. Fran­ken hat wie­der­holt Frau und Kin­der Ade­nau­ers in die Ei­fel ge­fah­ren, wo die Fa­mi­lie nur un­ter kon­spi­ra­ti­ven Ver­hält­nis­sen zu­sam­men­kom­men konn­te, weil stän­dig die Ge­fahr der Be­ob­ach­tung durch NS-Spit­zel droh­te. Gleich­zei­tig un­ter­hielt Fran­ken en­ge Kon­tak­te zum rhei­ni­schen Wi­der­stands­kreis, der sich un­ter an­de­rem aus dem spä­te­ren nord­rhein-west­fä­li­schen Mi­nis­ter­prä­si­den­ten Karl Ar­nold, dem spä­te­ren Düs­sel­dor­fer Ober­stadt­di­rek­tor Wal­ter Hen­sel, dem ehe­ma­li­gen Düs­sel­dor­fer Ober­bür­ger­meis­ter und spä­te­ren Bun­des­mi­nis­ter Ro­bert Lehr, dem spä­te­ren stell­ver­tre­ten­den Bun­des­pres­se­spre­cher Ed­mund Forsch­bach (1903-1988), fer­ner Mi­cha­el Rott (1898-1947) so­wie den Ge­werk­schaf­ter und lang­jäh­ri­gen Bon­ner Stadt­ver­ord­ne­ten für die Zen­trums­par­tei Bern­hard Deutz (1888-1964), Pe­ter Ma­ria Bu­sen (1904-1967) und dem christ­li­chen Ge­werk­schafts­füh­rer Hein­rich Kör­ner (1892-1945), der ein Op­fer des 20.7.1944 wur­de, zu­sam­men­setz­te. Die­ser Kreis hielt un­ter an­de­rem über den christ­li­chen Ge­werk­schaf­ter und spä­te­ren Bun­des­mi­nis­ter Ja­kob Kai­ser (1888-1961) so­wie über den spä­te­ren baye­ri­schen Jus­tiz­mi­nis­ter Jo­seph Mül­ler („Och­sens­ep­p“, 1898-1979) Kon­tak­te zu an­de­ren re­gio­na­len Wi­der­stands­krei­sen so­wie ins­be­son­de­re zu den Ge­ne­ral­obers­ten der Wehr­macht in Ber­lin, Kurt von Ham­mer­stein-Equord (1878-1943) und Wer­ner von Fritsch.

Wie­der­holt ver­such­te Fran­ken, auch Ade­nau­er mit dem rhei­ni­schen Wi­der­stands­kreis zu­sam­men­zu­brin­gen, was die­ser ab­lehn­te und Fran­kens Agie­ren als „Dumm­heit“ be­zeich­ne­te. Am 1.11.1937 hat­te die Ge­sta­po den Düs­sel­dor­fer Stadt­syn­di­kus Wal­ter Hen­sel un­ter dem ir­ri­gen Ver­dacht fest­ge­nom­men, mit ihm ei­nen ge­such­ten füh­ren­den Kom­mu­nis­ten zu ha­ben. Un­ter Fol­ter brach­te Hen­sel auch Fran­ken in Ge­fahr, der am 10.11.1937 von der Ge­sta­po oh­ne Haft­be­fehl we­gen des Ver­dachts des Hoch­ver­rats in „Schutz­haf­t“ ge­nom­men wur­de. Erst am 7.4.1938 wur­de ge­gen ihn we­gen Ver­ge­hens ge­gen das „Heim­tü­cke­ge­set­z“ ein Haft­be­fehl er­las­sen, der am 7.5.1938 auf­ge­ho­ben wur­de, oh­ne das Fran­ken frei­ge­las­sen wur­de; das Straf­ver­fah­ren selbst wur­de An­fang Ju­li 1938 ein­ge­stellt. Erst auf In­ter­ven­ti­on sei­nes Bru­ders Hein­rich Fran­ken so­wie sei­nes Bun­des­bru­ders Mar­tin Spahn (1875-1945) wur­de Paul Fran­ken nach fast 15 Mo­na­ten schlie­ß­lich am 25.1.1939 aus dem Po­li­zei­ge­fäng­nis in Düs­sel­dorf ent­las­sen. Aus dem rhei­ni­schen Wi­der­stands­kreis war au­ßer Hen­sel und Fran­ken in je­nen Mo­na­ten auch Ja­kob Kai­ser dort in­haf­tiert. Fran­ken muss­te sich nach sei­ner Frei­las­sung zu­nächst täg­lich, spä­ter wö­chent­lich bei der Ge­sta­po mel­den, wur­de mit Rei­se­ver­bot be­legt und zu­sätz­lich wur­de ei­ne Pass­sper­re über ihn ver­hängt.

Seit Ok­to­ber 1939 stu­dier­te Fran­ken in Göt­tin­gen Ge­schich­te, Geo­gra­phie und Phi­lo­so­phie mit dem Ziel des Hö­he­ren Lehr­amts. Im April 1940 kehr­te Fran­ken nach Bonn zu­rück. Im Ja­nu­ar 1941 wur­de – vor­geb­lich we­gen sei­nes zu ho­hen Al­ters – ihm die Zu­las­sung zum Ers­ten Staats­ex­amen in Bonn ab­ge­lehnt. Dar­auf­hin war er bis De­zem­ber 1942 als Pri­vat­leh­rer (Nach­hil­fe­leh­rer) in Bonn tä­tig.

1939 trat Fran­ken aus der Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Volks­wohl­fahrt (NSV) aus; 1940 wur­de er aus der NS­DAP aus­ge­schlos­sen. Erst im Früh­jahr 1944 schloss er sich mit sei­nem Bei­tritt zur Deut­schen Ar­beits­front (DAF) wie­der ei­ner NS-Or­ga­ni­sa­ti­on an. Fran­ken blieb trotz der Über­wa­chung durch die Ge­sta­po mit den rhei­ni­schen Wi­der­stands­krei­sen in en­gem Kon­takt.

Um dem Ein­satz als Front­sol­dat zu ent­ge­hen, be­müh­te Fran­ken sei­ne Wi­der­stands­krei­se um ei­ne Ver­wen­dung in ei­nem Dol­met­scher­korps, doch trat er schlie­ß­lich En­de 1942 auf Ver­mitt­lung des ehe­ma­li­gen christ­li­chen Ge­werk­schafts­füh­rers Bern­hard Let­ter­haus mit der Wehr­wirt­schafts­stel­le der Wehr­macht in Köln in Kon­takt, des­sen Ober­kom­man­do ihn zum 1.1.1943 ein­zog. Fran­ken kam ins Amt Aus­land/Ab­wehr un­ter Ad­mi­ral Wil­helm Ca­na­ris (1887-1945) und wur­de in Rom dienst­ver­pflich­tet. Zur Tar­nung sei­ner dor­ti­gen Ab­wehr­tä­tig­keit er­hielt Fran­ken ein Sti­pen­di­um der Not­ge­mein­schaft der deut­schen Wis­sen­schaft (seit 1949 Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft), um sich am Deut­schen His­to­ri­schen In­sti­tut in Rom an der Edi­ti­on von Nun­tia­tur­be­rich­ten aus der Zeit der West­fä­li­schen Frie­dens­ver­hand­lun­gen zu be­tei­li­gen. So konn­te er vor­geb­lich zu wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en in die Va­ti­ka­ni­sche Bi­blio­thek und in das Va­ti­ka­ni­sche Ar­chiv ge­lan­gen. Tat­säch­lich aber fun­gier­te er bis März 1944 als Ver­bin­dungs­mann zwi­schen Wi­der­stands­grup­pen in Ber­lin und dem Va­ti­kan. Die Be­deu­tung sei­ner Ab­wehr­tä­tig­keit in Rom wur­de von Fran­ken nach dem Krieg je­doch über­schätzt oder zu­min­dest über­be­wer­tet; im­mer­hin hat er mit Jo­seph Mül­ler kon­spi­riert, der wie­der­um über den ehe­ma­li­gen Zen­trums­vor­sit­zen­den Lud­wig Kaas und den Je­sui­ten­pa­ter Ro­bert Lei­ber (1887-1967) auch mit Papst Pi­us XII. (Pon­ti­fi­kat 1939-1958) in Kon­takt stand.

Ziel der Ab­wehr­tä­tig­keit war es, Pi­us XII. zu be­we­gen, sich bei den Ame­ri­ka­nern und Bri­ten da­für stark zu ma­chen, dass die­se sich bei ei­ner Ver­än­de­rung der po­li­ti­schen Macht­ver­hält­nis­se in Deutsch­land so­fort mit ei­ner neu­en Re­gie­rung über ei­nen ge­rech­ten Frie­den ver­stän­di­gen und ih­rer­seits auf Sie­ger­jus­tiz ver­zich­ten wür­den. Als je­doch das At­ten­tat auf den „Reichs­kanz­ler und Füh­rer“ Adolf Hit­ler (1889-1945) am 20.7.1944 schei­ter­te, wa­ren Ame­ri­ka­ner und Bri­ten nicht mehr be­reit, mit ei­ner neu­en Füh­rungs­eli­te zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, die sich nicht ein­mal Adolf Hit­lers „ent­le­di­gen“ kön­ne.

Im März 1944 nach Bonn zu­rück­ge­kehrt, wur­de Fran­ken zum Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger „Stal­lag VI“ ab­kom­man­diert. Erst auf Drän­gen der Ge­sta­po wur­de er zum 30.6.1944 aus dem Dienst ent­las­sen; schon Mit­te Ju­ni 1944 war er nach Bad Neue­nahr zur Kur ge­gan­gen. Nach dem ge­schei­ter­ten At­ten­tat auf Hit­ler vom 20.7.1944 und der Ver­haf­tung von Hein­rich Kör­ner ver­steck­te sich Fran­ken bis März 1945 in der Woh­nung des Pro­fes­sors für Chir­ur­gie Ernst Der­ra (1901-1979) an der Ar­ge­lan­der­stra­ße 177 in Bonn. Die letz­ten Ta­ge bis zum Ein­marsch der Ame­ri­ka­ner in Bonn ver­brach­te Fran­ken mit deut­schen Sol­da­ten, ita­lie­ni­schen Kriegs­ge­fan­ge­nen und deut­schen Zi­vi­lis­ten in ei­nem Luft­schutz­bun­ker. Im Zu­ge der Ent­na­zi­fi­zie­rung wur­de Fran­ken am 18.6.1947 als „po­li­tisch Ver­folg­ter“ ein­ge­stuft.

Fran­ken be­tä­tig­te sich 1946 ak­tiv an der Grün­dung der CDU in Bonn und be­trieb die Grün­dung ka­tho­li­scher Stu­den­ten­ver­bin­dun­gen. Sein eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment galt der Re­ak­ti­vie­rung des Kar­tell­ver­ban­des der Ka­tho­li­schen deut­schen Stu­den­ten­ver­ei­ne (KV), des­sen Vor­sit­zen­der er 1951-1957 und 1961-1965 war.

Be­ruf­lich war er nach 1945 zu­nächst als Nach­hil­fe­leh­rer tä­tig; 1949 wur­de er Do­zent an der Hoch­schu­le Ve­ch­ta und 1950 de­ren Di­rek­tor. Ab 1952 lei­te­te er auf Vor­schlag von Kon­rad Ade­nau­er die „Zen­tra­le für den Hei­mat­diens­t“, die seit 1963 „Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dun­g“ hei­ßt. Zu den her­aus­ra­gen­den auf ihn zu­rück­ge­hen­den Pro­duk­ten ge­hört bis heu­te die Bei­la­ge zur Zei­tung „Das Par­la­men­t“ mit dem Ti­tel „Aus Po­li­tik und Zeit­ge­schich­te“ (APuZ). Von Be­ginn an pro­pa­gier­te Fran­ken die Er­rich­tung von „Lan­des­zen­tra­len“ zur po­li­ti­schen Bil­dung bei den je­wei­li­gen Lan­des­re­gie­run­gen. Nach sei­ner Be­för­de­rung zum Re­gie­rungs­di­rek­tor 1954 und zum lei­ten­den Re­gie­rungs­di­rek­tor 1955 wur­de er am 4.12.1968 als Di­rek­tor der Bun­des­zen­tra­le pen­sio­niert. Er er­hielt am 14.12.1968 das Gro­ße Ver­dienst­kreuz des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Aus Gram über den plötz­li­chen Tod sei­nes Stief­sohns starb Fran­ken am 15.12.1984 in Bonn, wo er auf dem Bon­ner Süd­fried­hof be­gra­ben wur­de.

Quellen

Un­ge­druckt
Uni­ver­si­täts­ar­chiv Bonn: Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­ma­nu­al, Band 19: 1922-1927; Nach­lass Paul Egon Hü­bin­ger.
Lan­des­ar­chiv NRW Ab­tei­lung Rhein­land: RW 58–37984 und RW 58–64380 (Ge­sta­po-Ak­ten Fran­ken).
Ar­chiv für christ­lich-de­mo­kra­ti­sche Po­li­tik der Kon­rad Ade­nau­er Stif­tung, Be­stand I-013 (Nach­lass Fran­ken).
KV-Ar­chiv 12/21 (Brief­wech­sel zwi­schen Fran­ken mit Mar­tin Spahn).
Bun­des­ar­chiv Ko­blenz: Nach­lass Ja­kob Kai­ser, Nr. 9 (Brief­wech­sel Kai­ser/Fran­ken 1951-1954).
Ge­druckt
Just, Leo, Brie­fe an Her­mann Car­dauns, Paul Fri­do­lin Kehr, Aloys Schul­te, Hein­rich Fin­ke, Al­bert Brack­mann und Mar­tin Spahn 1923-1944. Hg., ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Mi­cha­el F. Feld­kamp, Frank­furt am Main [u.a.] 2002.

Werke (Auswahl)

Franz Bern­hard von Buch­holtz bis zu sei­ner Über­sied­lung nach Wien (1790-1818, Ju­gend und po­li­ti­sche Wan­der­jah­re, Diss. phil. Univ. Bonn 1932 [un­ge­druckt].
65 Jah­re Ar­mi­nia, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 23, 1928.
Bern­hard Brau­bach †, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 29, 1932.
Or­ga­ni­sa­ti­on und Struk­tur des K.V., in: Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter Jg. 44, Fe­bru­ar 1932, Nr. 5, S. 170-173.
Das Ar­beits­ge­biet des Re­li­gi­ös-Welt­an­schau­li­chen Aus­schus­ses Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter Jg. 44, Fe­bru­ar 1932, Nr. 5, S. 173-175.
Be­schlüs­se und Ent­schlie­ßun­gen der 57. V.V. [= Ver­tre­ter­ver­samm­lung] und des 10. or­dentl[ichen] Phils­ter­ta­ges in Würz­burg 1932, in: Schwar­zes Brett. Bei­la­ge zu Nr. 9 der Aka­de­mi­schen Mo­nats­blät­ter Jg. 33, Ju­li 1932, Nr. 9, S. 254.
Würz­burg 1932 [Be­richt vom Phi­lis­ter­tag de­s­ KV], in: Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter, Jg. 44, Ju­li 1932, Nr. 9, S. 353-359.
Zum Rück­tritt Dr. Walt­her Hen­sels, in: Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter, Jg. 44, Ju­li 1932, Nr. 9, S. 378-379.
Ver­bands­brief [de­s­ KV] Nr. 1 vom 3. Nov. 34, Fi­nanz­po­li­tik in kri­ti­scher Zeit, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 31, 1935.
Be­richt über den Ar­mi­nen­tag am 26. Ja­nu­ar 1936, in. Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 32, 1936.
[An­onym,] Das En­de der Kor­po­ra­tio­nen, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 33, 1936.
Der 20. Ju­li und das Rhein­land, in: Köl­ni­sche Rund­schau 18.7.1947.
Lehr, Ro­bert/Fran­ken, Paul, Bun­des­zen­tra­le für Hei­mat­dienst kein staat­li­ches Pro­pa­gan­da­in­stru­ment, in: Bul­le­tin des Pres­se- und In­for­ma­ti­ons­am­tes der Bun­des­re­gie­rung Nr. 53, 1952.
[An­onym] 20 Jah­re spä­ter. Ei­ne Er­in­ne­rung an den Acht­zig­jäh­ri­gen [Kon­rad Ade­nau­er] zum 5. Ja­nu­ar 1956, in: Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter 68, 1956, Nr. 4, S. 94-100.
Struk­tu­ren der po­li­ti­schen Bil­dung in der Bun­des­re­pu­blik, in: Neue Ge­sell­schaft, 1967. 

Literatur (Auswahl)

Aka­de­mi­sche Mo­nats­blät­ter, Fe­bru­ar 1979.
Ben­da, Ernst, Ein Bau­meis­ter der De­mo­kra­tie  in: Das Par­la­ment Nr. 50 vom 17.12.1983.
Buch­stab, Gün­ter/Kaff, Bri­git­te/Klein­mann, Hans-Ot­to, Ver­fol­gung und Wi­der­stand 1933-1945. Christ­li­che De­mo­kra­ten ge­gen Hit­ler. Düs­sel­dorf 1986.
Ca­ta­ri­us, Ul­rich, Op­po­si­ti­on ge­gen Hit­ler. Ein er­zäh­len­der Bild­band. Mit ei­nem Es­say von Karl Ot­mar von Are­tin, Ber­lin 1984, S. 201-202.
Es­ser, Theo­dor Ri­chard, Er­in­ne­run­gen an Paul Fran­ken, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 107, 1988, S. 10-16.
Feld­kamp, Mi­cha­el F., Ar­mi­nia 1946: Zwi­schen Neu­be­ginn und Tra­di­ti­on, in: Ar­mi­nen­blät­ter Nr. 122, 1996, S. 12-15.
Feld­kamp, Mi­cha­el F., Fran­ken, Paul, in: Koß, Sieg­fried/Löhr, Wolf­gang (Hg.), Bio­gra­phi­sches Le­xi­kon de­s­ KV, Teil 6, un­ter Mit­ar­beit von Gi­se­la Hüt­z ( Re­vo­ca­tio his­to­riae. Schrif­ten der His­to­ri­schen Kom­mis­si­on des Kar­tell­ver­ban­des ka­tho­li­scher deut­scher Stu­den­ten­ver­ei­ne [KV] in Zu­sam­men­ar­beit mit der Ge­mein­schaft für deut­sche Stu­den­ten­ge­schich­te [GDS], Band 7), Köln 2000, S. 30-34.
Feld­kamp, Mi­cha­el F., Paul Fran­ken (1903-1984). Di­rek­tor der Bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche Bil­dung, in: Buch­stab, Gün­ter/Kaff, Bri­git­te/Klein­mann, Hans Ot­to (Hg.), Christ­li­che De­mo­kra­ten ge­gen Hit­ler. Aus Ver­fol­gung und Wi­der­stand zur Uni­on, Frei­burg im Breis­gau [u.a.], 2004, S. 172-178.
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Zitationshinweis

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Feldkamp, Michael F., Paul Franken, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/paul-franken/DE-2086/lido/57c6be9caae8b7.99730258 (abgerufen am 19.04.2024)