Thema Katholische Kirche und französische Rheinlandpolitik nach dem Ersten Weltkrieg Die grundlegenden Veränderungen als Folge des Ersten Weltkrieges rückten das Rheinland für einige Jahre in den Brennpunkt der europäischen Politik. Gegensätzliche Erwartungen der beteiligten Länder an die Friedensordnung von 1919 – nicht nur im Verhältnis zu Deutschland, sondern auch zwischen den Siegerstaaten – wurden unübersehbar nach dem Beginn der umstrittenen französisch-belgischen Ruhraktion Anfang 1923. Insgesamt gilt die Zwischenkriegszeit als gut erforscht.
Thema Die Geschichte der „Kölnischen Volkszeitung“ (1860-1941) Eng verwoben mit der Geschichte des politischen Katholizismus in Deutschland, namentlich mit seiner parteipolitischen Vertretung, der Deutschen Zentrumspartei, war die „Kölnische Volkszeitung“ (1860-1941), das Hauptpresseorgan der rheinischen Katholiken, das seit seiner Gründung – unter dem Titel „Kölnische Blätter“ – im Laufe wechselvoller Jahrzehnte überregionale Bedeutung erlangt und vor allem in den Kriegsjahren zwischen 1914 und 1918 eine weltweite Verbreitung gefunden hat.
Thema Der Jülich-Klevische Erbfolgestreit im Spiegel zeitgenössischer Flugschriften Im März 1609 starb mit Johann Wilhelm von Jülich-Kleve die männliche Linie des Herzogshauses Jülich-Kleve aus. Der daraus resultierende Streit um die Herrschaft über eines der bedeutendsten Territorien des Reiches stand in seiner ersten Phase bis 1614 an der Schwelle zu einem europäischen Krieg und wurde erst 1666 endgültig beigelegt. Scharfe politische, konfessionelle und juristische Gegensätze zwischen den Erbanwärtern und ihren Verbündeten erschwerten eine Lösung der Erbfrage und gipfelten im militärischen Kampf um die Festung Jülich 1610. Sie riefen gleichzeitig aber auch ein erhebliches mediales Echo hervor, das sich unter anderem in zahlreichen Flugschriften niederschlug.
Thema Der Volksverein für das katholische Deutschland (1890–1933) Der auf Initiative katholischer Laien entstandene „Volksverein für das katholische Deutschland“ bestand von 1890 bis 1933. Als mitgliederstärkster Verein organisierte er die durch Aufklärung, Säkularisation und „Kulturkampf“ in die gesellschaftliche und politische „Inferiorität“ abgedrängten Katholiken. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erreichte er den Höhepunkt seiner Wirksamkeit. Reichsweit waren 13,6 Prozent aller katholischen Männer über 21 Jahre als Vereinsmitglieder eingeschrieben. Der Frauenanteil betrug zu diesem Zeitpunkt 5,18 Prozent.
Thema Rheinischer Kapitalismus Der Begriff „Rheinischer Kapitalismus“ ist nicht eine Erfindung rheinischer Kabarettisten und Karnevalisten, ebenso wenig die Selbstbeschreibung der Wirtschaftsordnung der so genannten Bonner Republik. Auch eine etwaige Nähe zum Begriff des „Kölschen Klüngels“ scheint eher die Assoziation und Vermutung eines „ordnungspolitisch interessierte(n) Westfale(n)“ denn eine wissenschaftliche Aussage zu sein.
Thema Parität. Religion und konfessionelle Konflikte an der Universität Bonn im 19. Jahrhundert Am Beispiel der Universität Bonn soll an einigen markanten Ereignissen exemplarisch aufgezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Prinzip der Parität im akademischen Leben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im 19. Jahrhundert ergaben. Nicht Ökumene war die Folge des Paritätsprinzips, vielmehr bot ihre praktische Ausgestaltung nicht selten Anlass zu Kontroversen innerhalb der Bonner Alma Mater. Wie zu zeigen sein wird, waren Aspekte der Religion und konfessionelle Konflikte ein Stück weit prägend für die Geschichte der Bonner Universität während der ersten Jahrzehnte ihres Bestehens. Im Fokus der Untersuchung stehen allerdings nicht die Geschichte der beiden theologischen Fakultäten oder deren wissenschaftlich-fachliche Entwicklung, sondern die Bedeutung und die Konsequenzen des Prinzips der Parität für die Geschichte der Universität Bonn bis zur Reichsgründung 1871.
Thema Nikolaus Cusanus - philosophische Grundgedanken Wollte man Person und Denken, die philosophischen, theologischen und politischen Bemühungen des deutschen Kardinals Nikolaus von Kues unter einen Nenner bringen, dann ist es wohl der gelebte und gedachte Versuch von Einheit jenseits aller Gegensätze, diese jedoch nicht negierend, sondern umfassend. An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit stehend, vermittelte er zwischen dem über weite Strecken aristotelisch dominierten Denken des Spätmittelalters und dem Wiedererstarken der neuplatonischen Tradition in der Renaissance. Damit war er zweifelsohne eine der Schlüsselfiguren, die diejenigen Verschiebungen in der Anthropologie in die Wege leiteten, die schließlich im Humanismus der Renaissance mündeten.
Thema Die Pilgerfahrt des Ritters Arnold von Harff zu den Pilgerstätten der Christenheit, nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela (1496–1498) Der Ritter Arnold Harff machte in den Jahren 1496 bis 1498 eine Pilgerreise zu den damals wichtigsten Stätten der Christenheit. Nach seiner Rückkehr hat er einen umfangreichen, mit farbigen Federzeichnungen geschmückten Bericht über seine Reise verfasst, den er seinem Landesherrn, Herzog Wilhelm III. von Berg beziehungsweise Wilhelm IV. von Jülich (1455–1511) und dessen Gemahlin Sibylla von Brandenburg (1467–1524), Tochter des Kurfürsten Albrecht Achilles (1414–1486), widmete.
Thema Höfisches Leben am Mittelrhein unter Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739-1812), Kurfürst und Erzbischof von Trier (1768-1803) Mit der Person von Clemens Wenzeslaus sind der letzte Glanz des Absolutismus und barocke Prachtentfaltung, aber auch das Ende des Kurstaates und Erzbistums Trier verbunden, dessen Untergang 1794 durch die Invasion französischer Besatzungstruppen und die Umsetzung der Ziele der französischen Revolution besiegelt werden sollte.
Thema Die evangelische Gemeinde Trier im Kulturkampf Zum Begriff des Kulturkampfes gibt es unterschiedliche Definitionen. Allgemein geht es um die Frage nach der Abgrenzung der Einflussbereiche von Kirche und Staat in der modernen Gesellschaft. Inwieweit sind Schule und Erziehung, Gesundheitswesen und soziale Fürsorge staatliche Aufgaben oder eine innerkirchliche Angelegenheit? Ist eine Eheschließung ein kirchlicher oder ein weltlicher Akt, ist ein Friedhof ein öffentlicher Platz, der sämtlichen Verstorbenen zur Verfügung steht, oder ein geweihter, ein heiliger Ort, der durch protestantische Leichen entweiht wird? Und wenn über eine Zuordnung zum kirchlichen oder staatlichen Bereich entschieden ist, wer darf die Spielregeln festlegen?