Biographie Helmut Fleinghaus Helmut Fleinghaus war Kirchen- und Schulmusiker, Musikwissenschaftler, Hochschullehrer und 2007–2020 Rektor der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten der Evangelischen Kirche von Westfalen. Er war über seine rheinisch-westfälischen Arbeitsfelder hinaus einer der bedeutenden Repräsentanten der deutschen Kirchenmusikszene.
Biographie Frank Köllges Frank Köllges war ein deutscher Musiker, Komponist, Schauspieler und Performance-Künstler. Seine vielfältige Begabung und unbändige Kreativität ließen ihn zu einer zentralen Figur der progressiven Musikszene Nordrhein-Westfalens werden, die zahlreiche andere Künstler aus unterschiedlichen Bereichen nachhaltig beeinflusste.
Thema Höfische Musik unter Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz–Neuburg Johann Wilhelm II. von der Pfalz (1658-1716), der im Volksmund den Namen „Jan Wellem“ trug, brachte während seiner Regierungszeit für mehrere Jahrzehnte den Glanz barocken Hoflebens nach Düsseldorf. Unter seiner Herrschaft zunächst als Herzog von Jülich und Berg und später als Kurfürst begann eine einzigartige Epoche in der Geschichte der Stadt: Als kurfürstliche Residenz wurde sie zu einem kulturellen Zentrum Europas, nahm einen großen wirtschaftlichen Aufschwung und zog Künstler, Händler und Gelehrte aus aller Welt an. Die enorme Prunksucht des Fürsten schlug sich auf vielen Gebieten nieder: Im Zentrum der Stadt – auf dem Gebiet der heutigen Altstadt – wurden bestehende Gebäude saniert und ausgebaut wie beispielsweise das Düsseldorfer Schloss, von dem heute nur noch ein Turm steht. Auch wurden zahlreiche neue Bauten errichtet, so der als besonders prachtvoll beschriebene Marstall, in welchem man die Pferde und Karossen des Fürsten unterbrachte, eine Gemäldegalerie, ein Theater, eine Reitschule und eine Orangerie. Neben katholischen Kirchen und Klöstern, die in dieser Zeit entstanden, wurden mit der Neanderkirche und der Berger Kirche auch die ersten protestantischen Kirchen in der Stadt errichtet, die allerdings - wie seinerzeit im katholischen Rheinland üblich - ein Stück entfernt von der Straße stehen mussten. Auch nutzten nicht wenige Adelige, Beamte und einige reiche Kaufleute die Gunst der Zeit, um für sich selbst imposante Anwesen zu bauen.
Thema Der Klavierbau im Rheinland Die große Bedeutung des Klaviers im heutigen Konzertleben ebenso wie als Instrument für Hobbymusiker darf als unumstritten gelten. Seinen herausragenden Status innerhalb des Kulturlebens in der westlichen Welt erwarb sich das Klavier im Laufe des 19. Jahrhunderts. Nachdem bis ins 18. Jahrhundert hinein die Aufführung von Musik außerhalb des privaten Kreises dem Adel und der Kirche vorbehalten gewesen war, entstand mit dem Erstarken des Bürgertums eine eigene Musikkultur, die zunächst der bürgerlichen Oberschicht, langfristig jedoch auch der breiten Bevölkerung Kunstmusik durch öffentliche Konzerte zugänglich machte. Die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die diese Entwicklung vorantrieben, führten zu einer steigenden Nachfrage nach den immer beliebter werdenden Tasteninstrumenten. Neben öffentlichen Konzerten war die von Laien praktizierte Hausmusik ein wichtiger Bereich in dem neuen Musikleben, was dazu führte, dass im 19. Jahrhundert das Klavier bald zum beliebtesten Instrument des Bürgertums avancierte, auf dem im Sinne des bürgerlichen Bildungsideals insbesondere die weiblichen Familienmitglieder populäre Stücke zu Gehör brachten. Zahlreich sind die Stellen in der Literatur der Zeit, welche über die Herabwürdigung des Klaviers zum dekorativen Möbelstück und vor allem die mangelnden künstlerischen Fähigkeiten der Ausführenden spotten; exemplarisch sei hier Johanna Kinkel zitiert: „Kaum, daß man eine Gesellschaft besuchen kann, ohne Musik ausstehen zu müssen, und was für entsetzliche Musik! Musikfreunde und Musikfeinde werden gleich empfindlich durch den Anblick eines geöffneten Claviers mit zwei Lichtern darauf berührt, wenn sie einen Salon zur Erholung betreten. Dieß Musiciren zwischen der Unterhaltung ist eine auflösende Säure für das Gespräch.“
Biographie Martin Peudargent Martin Peudargent, geprägt durch die reiche Musikkultur der Niederlande zwischen Spätmittelalter und Renaissance, stand nahezu vier Jahrzehnte in den Diensten Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg (1516–1592).
Biographie Wolfgang Stockmeier Wolfgang Stockmeier war nicht nur einer der profiliertesten Kirchenmusiker des Rheinlands im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert, sondern in der Personalunion von Komponist, Organist, Musikwissenschaftler und Hochschullehrer ein herausragender Musiker seiner Zeit.
Biographie Eduard Künneke Eduard Künneke war ein deutscher Komponist, Dirigent und Pianist. Vor allem seine Operetten „Der Vetter aus Dingsda“ und „Glückliche Reise“ sind auf heutigen Theaterspielplänen noch häufiger zu finden. In der von ihm bevorzugten Klangästhetik, die Elemente klassischer Musik mit Modetänzen seiner Zeit zu verbinden suchte, kann sein Schaffen als wesentliche Voraussetzung für den späteren Erfolg amerikanischer Musicals in Deutschland aufgefasst werden.
Thema Mehr als nur Fußnoten - Musikerinnen im Rheinland und ihre Rezeption Einen Text über Musikerinnen zu schreiben ist nicht möglich, ohne vorher zur Heranführung einige historische gesellschaftliche Prozesse und Entwicklungen darzustellen, die zur Formung der bürgerlichen Gesellschaft einerseits und unseres (also des eurozentrischen) Musikbegriffs andererseits beigetragen haben. Beides ist letzten Endes eng miteinander verknüpft. Denn in Abgrenzung zur feudalen Hofgesellschaft wurde der emanzipierte (männliche!) Bürger zum Zentrum einer neu geordneten Sozialstruktur. Eine besondere Bedeutung hatte hierbei die Kultur, insbesondere der Musik in Form des Konzerts: Dieses lässt sich in seinem kunstmusikalischen Anspruch – stark verkürzt dargestellt – als Abgrenzung zur höfischen Musikkultur verstehen. Dabei diente Musik nicht mehr ausschließlich der Repräsentation, sondern wurde als Mittel der moralischen und geistigen Vervollkommnung aufgewertet. Als Medium der Selbstvergewisserung und Ausdruck gesellschaftlicher Reibungs- und Neuordnungsprozesse spiegelt es in seinen subtilen Veränderungen auch die Entwicklungen der bürgerlichen Gesellschaft wider.
Biographie Leo Blech Leo Blech, der aus einer jüdischen Familie in Aachen stammte, war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Dirigent von internationalem Rang, der sich auch als Komponist einen Namen machte. 1937 von der Berliner Staatsoper entlassen, wirkte er vor allem in Riga und schließlich Stockholm. 1949 kehrte er nach Berlin zurück, wo er bis 1953 an der Deutschen Oper dirigierte und erneut das Berliner Publikum begeisterte.
Thema „Deutsches Theater am Rhein“. Landmarken des rheinischen Theaters aus zwei Jahrtausenden In einem Grußwort an die Deutsche Lehrerversammlung in Düsseldorf 1928 schrieb die aus Köln gebürtige Schauspielerin Louise Dumont, die mit ihrem Mann Gustav Lindemann in Düsseldorf ein Theater betrieb, unter dem Titel „Deutsches Theater am Rhein“: „Der deutsche Genius am Rhein beginnt seine Instrumente zu stimmen. Lange genug waren sie schweigsam.“ Der Aufbruch der als „gleichgültig“ und „rückständig“ verspotteten Rheinländer begann im Theater mit der Abkehr vom äußerlichen Ausstattungsluxus und der Besinnung auf die Sprache . Als im 18.Jahrhundert das Theater noch darum kämpfte, als freye Kunst anerkannt zu werden, begab es sich gleichzeitig durch die Propagierung und Einführung des „regelmäßigen“ Dramas in die Abhängigkeit zur Literatur. Auch heute noch wird Theatergeschichte bei Publikum und Fachleuten als Dramengeschichte, das heißt Geschichte der Uraufführungen kanonisierter Dramatik verstanden.