Thema Die Bayer AG nach 1945 Das unter dem Namen Bayer (fortan Bayer oder Bayer AG) bekannte Unternehmen wurde im Jahr 1863 von Friedrich Bayer (1825-1880) und Johann Friedrich Weskott (1821-1876) in Elberfeld (heute Stadt Wuppertal), gegründet. Es firmierte zunächst unter dem Namen „Friedr. Bayer et comp.“ Zweck der gegründeten Gesellschaft war die Produktion von Anilinfarbstoffen, die zur Färbung von Textilien eingesetzt wurden. Ausgehend von der Farbstoffproduktion expandierte die junge Firma nach anfänglichen Krisen rasch, verlegte ihren Sitz 1912 nach Leverkusen und diversifizierte ihre Produktionspalette bis 1914 stetig. Neben Farbstoffen kamen Pharmazeutika, Pflanzenschutzmittel sowie die Herstellung von Grundchemikalien hinzu. Ein wichtiger Baustein des Aufstiegs war der Aufbau einer unternehmensinternen Forschung, die für die Entwicklung der gesamten chemischen Industrie charakteristisch war und bis heute ihre Gestalt prägt. Der Beginn des Ersten Weltkriegs wurde zu einem harten Einschnitt. Rohstoff- und Absatzmärkte brachen faktisch über Nacht weg und versetzten dem stark exportorientierten Unternehmen einen schweren Schlag. Den Herausforderungen der Nachkriegszeit, wie ein weltweit um sich greifender Protektionismus und Überkapazitäten, begegnete die Bayer AG im Verbund mit den anderen deutschen Teerfarbenherstellern mit dem Zusammenschluss zur I.G. [Interessengemeinschaft] Farbenindustrie AG (fortan I.G. oder I.G. Farben) 1925.
Biographie Albert Vögler Albert Vögler zählte als Vorstandsvorsitzender Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke, des damals zweitgrößten Stahlkonzerns der Welt, zu den einflussreichsten Industriellen in der Weimarer Republik. Politisch engagierte er sich in der Deutschen Volkspartei (DVP). Auch nach 1933 übte er noch wichtige Ämter aus und ging erst in der Endphase des Zweiten Weltkriegs auf Distanz zum NS-Regime.
Thema Urbane Projektionen. Stadtentwicklung in Preußens „Wildem Westen“ Im Folgenden geht es um eine eher wenig bekannte Bewegung ambitionierter Bürger des Industriezeitalters, die für die Urbanisierung industrieller Ballungsgebiete an Rhein, Ruhr und Emscher eine interessante Rolle spielte. Um die Wende zum 20. Jahrhundert gründeten sich dort umtriebige Foren und lokale Einflussgruppen, die den gigantisch wuchernden Arbeiterdörfern mit ihren Werken, Halden und Brachen, aber ohne nennenswerte „urbane“ Infrastrukturen, zu Stadtrechten verhelfen wollten. Ein Großteil dieser tatsächlich ehrgeizigen „Bürgerinitiativen“ verkümmerte freilich auf den Schreibtischen der irritierten preußischen Bürokratie und blieb für ihre Protagonisten enttäuschend folgenlos.
Thema Die Landesbank der Rheinprovinz in der großen Bankenkrise der 1920er Jahre Die Bankenkrise des Jahres 1931 gilt bis heute als die größte Bankenkrise der deutschen Geschichte. Ihre Auswirkungen waren dramatisch, ohnehin für den Finanzsektor, mehr noch für die Gesamtwirtschaft. Dass die Weltwirtschaftskrise in Deutschland 1932 das bekannte „katastrophale Ausmaß“ (Born) angenommen hat – mit einer nominalen Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts von über 20 Prozent, einem realen Rückgang der Industrieproduktion von über 40 Prozent (jeweils 1932 gegenüber 1929) und einem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf fast 6 Millionen im Durchschnitt des Jahres 1932 –, war maßgeblich ihr geschuldet.
Thema Aufbau West - Die Ansiedlung der nordböhmischen Glasindustrie in Euskirchen und Umgebung „Nichts Anderes hat den Namen Böhmen soweit in die Welt getragen wie sein Glas“, mit diesen Worten wies Edmund Schebek im Jahr 1878 auf die Bedeutung eines der dominierendsten Industrie- und Handwerkszweige Böhmens hin. Glasindustrie und Handel gingen in dieser Region aus dem Glashüttenbetrieb in den holzreichen Wäldern des Landstriches hervor und reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Dominanz Nordböhmens als Raffinationszentrum verstärkte sich im 19. Jahrhundert. Im Jahre 1841 hatten von den 69 Glasraffinerien Böhmens 54 im Kerngebiet von Haida und Steinschönau ihren Sitz. Diese Zahl wuchs stetig, im Jahr 1937 zählte man 270 dort ansässige Glasfirmen.
Thema Das Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte (GHH) ist Bestandteil eines Ensembles historischer Gebäude in der Neuen Mitte Oberhausen, die früher zu einem der größten Hüttenwerke des Ruhrgebiets gehörten. Als Teil des Technologiezentrum Umweltschutz hat das Werksgasthaus eine nachindustrielle Folgenutzung erfahren .Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte (GHH) ist Bestandteil eines Ensembles historischer Gebäude in der Neuen Mitte Oberhausen, die früher zu einem der größten Hüttenwerke des Ruhrgebiets gehörten. Als Teil des Technologiezentrum Umweltschutz hat das Werksgasthaus eine nachindustrielle Folgenutzung erfahren.
Biographie Nikolaus Eich Die Karriere des Nikolaus Eich war keineswegs vorgegeben – allerdings verfügte er über offensichtlich reichlich Talent und den ausgeprägten Willen, dieses zu nutzen. Der Junge aus einfachen Verhältnissen, der weder eine weiterführende Schule und erst recht keine Universität besucht hat und über kein Netzwerk verfügte, wurde an die Spitze eines der größten und erfolgreichsten deutschen Unternehmen berufen, befreite dieses von Altlasten und machte es krisenfest.
Biographie Alfred Mannesmann Der studierte Bergbauingenieur Alfred Mannesmann war mitbeteiligt an der Erfindung des Mannesmann-Verfahrens; er war der technische Leiter des Mannesmannröhren-Werkes im böhmischen Komotau und schließlich der erfolgreiche Pionier einer modernen und nachhaltig betriebenen Landwirtschaft in Marokko.
Thema Mannesmann – weit mehr als ein Kapitel rheinischer Geschichte Die Mannesmann-Unternehmen und die Generationen von Menschen, die in und für diese Unternehmen arbeiteten und heute immer noch arbeiten, haben die Geschichte des Rheinlands in vielfältiger Weise geprägt. Aber nicht nur die Geschichte des Rheinlands. Seit weit mehr als 100 Jahren ist der Name Mannesmann national und international ein Inbegriff für leistungsfähige deutsche Industrie und Technik. Mannesmann-Erzeugnisse sind auf allen Kontinenten zu finden und die Marke Mannesmann gehört weltweit zu den bekanntesten Industriegütermarken überhaupt. Aus einer revolutionären Erfindung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Remscheider Familienunternehmen gemacht wurde – dem nahtlos gewalzten Stahlrohr, entwickelte sich ein in Düsseldorf ansässiger Technologiekonzern, der Ende des 20. Jahrhunderts weltweit rund 130.000 Mitarbeiter beschäftigte und rund 24 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete.
Thema Nationalsozialistische Lager und Haftstätten in der Rheinprovinz Während der NS-Herrschaft existierte eine Vielzahl unterschiedlicher Lager und Haftstätten, in denen die Gegner des Nationalsozialismus misshandelt, gefoltert und ermordet wurden. Diese sollen im Folgenden kurz vorgestellt und eingeordnet werden. Kriegsgefangenen- und Zivilarbeiterlager sind dagegen nicht Gegenstand dieses Beitrags.