
Abstimmungskampf und Rückgliederung des Saarlandes 1955-1959

Plakate zum Referendum am 23.10.1955: Ältere Herren auf einer Bank vor einer Plakatwand, 1955, Foto: Erich Oettinger. (Landesarchiv Saarbrücken/ N PressPhA 207/8)
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1. Einleitung
Am 23.10.1955 waren die Menschen im Saarland aufgerufen, in einem Referendum mit „Ja“ oder „Nein“ über das Europäische Saarstatut zu entscheiden. Doch Bevölkerung und Parteien waren in der Abstimmungsfrage tief gespalten in Befürworter und Gegner des Statuts. Die Befürworter hofften, mit einer Annahme werde das Saarland zu einem ersten Baustein einer künftigen europäischen Staatengemeinschaft. Die Gegner verbanden mit ihrem „Nein“ ein Bekenntnis zur Zugehörigkeit zu Deutschland. So schlugen während des Abstimmungskampfes im Sommer und Herbst 1955 die Wogen hoch an der Saar.[1]
2. Vorgeschichte
Das Saarland, bis zur Wiedervereinigung 1990 das jüngste Bundesland der Bundesrepublik Deutschland, ist kein historisch gewachsenes politisches Gebilde mit traditionellen Grenzen.[2] Die Saargegend war nacheinander Grenzland, militärisches Bollwerk, besetztes Gebiet, Völkerbundsmandat, wiederum besetztes Gebiet, autonomer Staat und schließlich Bundesland. Dennoch eint die Bewohner dieses Landes ein starkes Bewusstsein regionaler Identität. Grundlage dafür ist die zweimalige historisch-politische Sonderstellung des Gebietes an der mittleren Saar im 20. Jahrhundert: Von 1920 bis 1935 und dann von 1945 bis 1957/1959 erlebte das Saarland eine eigenständige, vom übrigen deutschen Staat abweichende Entwicklung.
1919 war als Ergebnis des Versailler Friedensvertrages das Saargebiet aus Teilen Preußens und Bayerns entstanden. Das kleine Land wurde dem Völkerbund zur Regierung unterstellt. In Versailles wurde außerdem beschlossen, dass die Saarländer nach 15 Jahren über ihre politische Zukunft entscheiden sollten. Sie durften wählen zwischen dem Status Quo, das heißt der Beibehaltung der Völkerbundsverwaltung, der Rückkehr zu Deutschland oder dem Anschluss an Frankreich. Als am 13.1.1935 die Menschen zu 90 Prozent für die Rückkehr zu Deutschland stimmten, war dies keine Entscheidung für Hitler, sondern für Deutschland.[3] Am 1.3.1935 wurde das Saargebiet nach Deutschland zurückgegliedert und durchlief dann bis Kriegsende 1945 die Entwicklung des ganzen Deutschen Reiches.
Am 21.3.1945 kam mit der Besetzung des Saargebiets durch Soldaten der 15. US-Armee auch an der Saar das Ende des Krieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Krieg und NS-Herrschaft hatten ihre verheerenden Spuren hinterlassen, das Land war verwüstet, Trümmer und Zerstörungen beherrschten das Straßenbild, jede staatliche Ordnung war zusammengebrochen. Viele Familien hatten Tote, Kriegsversehrte und Vermisste zu beklagen. Oberst Louis G. Kelly (1897-1970),[4] US-Befehlshaber in Saarbrücken, ernannte am 4.5.1945 mit Rechtsanwalt Dr. Hans Neureuter (1901-1953) eine politisch unbelastete Persönlichkeit zum Regierungspräsidenten für das Saargebiet (Amtszeit bis 8.10.1946). Gemäß den Potsdamer Vereinbarungen über die Zoneneinteilung Deutschlands, wurden die amerikanischen Truppen am 10.7.1945 von französischen Einheiten unter General Louis-Constant Morlière (1897-1980) abgelöst.
Regierungspräsident Neureuther erklärte am 31.7.1945 unter Bezugnahme auf einen Erlass der französischen Besatzungsmacht, dass das Saargebiet hinfort eine eigene, von anderen administrativen Bindungen unabhängige verwaltungsmäßige Einheit als ‚Regierungspräsidium Saar’ darstelle.[5] Damit hatte die Sonderentwicklung des Saarlandes ihren Anfang genommen.
Die Interessen Frankreichs an der Saar waren hauptsächlich wirtschaftlicher Natur. Die eigene Industrieproduktion sollte gestärkt, das deutsche Wirtschaftspotential geschwächt werden. So wurde die Saarindustrie aus der deutschen Wirtschaft herausgelöst und mit der französischen, die dringend der saarländischen Kohle bedurfte und an der Saar einen neuen großen Absatzmarkt erwartete, verbunden. Am 3.1.1946 wurden die Saargruben unter französische Verwaltung gestellt.
Auf staatlicher Ebene wurde das Saarland der Zuständigkeit des alliierten Viermächte-Kontrollrates für Deutschland entzogen und war damit kein Teil Deutschlands mehr.[6] Die auswärtigen Beziehungen und die militärische Sicherung oblagen Frankreich. Innenpolitisch sollte sich das Saarland innerhalb der durch den Wirtschaftsanschluss gezogenen Grenzen selbst verwalten, sich ein eigenes Staatsbürgerschaftsrecht und eine eigene Verfassung geben. Konsequenterweise wurde am 18.12.1946 eine Zollgrenze zwischen der Saar und der übrigen französischen Zone errichtet. Politisch schlug das Saargebiet nun eine von den vier Besatzungszonen in Deutschland gesonderte Entwicklung ein. Am 16.6.1947 löste die „Saarmark“ die bis dahin noch gültige Reichsmark als Zahlungsmittel ab. Schon am 15.11.1947 wurde die Währungsunion des Saarlandes mit der Französischen Republik durch die Einführung des Franc Wirklichkeit. Damit waren die drei wesentlichen Merkmale saarländischer Staatlichkeit nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegt: Der Wirtschaftsanschluss an Frankreich, die innere Autonomie und die gleichzeitige Trennung von Deutschland.
Erste Anfänge politischen Lebens ergaben sich schon vor der Zulassung politischer Parteien im Januar 1946: Remigranten wie Johannes Hoffmann, ein katholischer Journalist und vor der Abstimmung 1935 ein Befürworter des Status Quo, danach lange auf der Flucht und in der Emigration, bestimmten das politische Leben.[7] Sie hatten in Frankreich ersten Schutz vor den Nationalsozialisten erlebt und waren nun der Überzeugung, nur im Einvernehmen mit Frankreich und unter Anerkennung von dessen Ansprüchen könne die Zukunft gestaltet werden.
Die größte Aufgabe war der Wiederaufbau des Landes: Die Verkehrswege mussten wiederhergestellt, die Industrieproduktion in Gang gesetzt werden. Dabei verzichtete Frankreich auf Demontagen und erlaubte die vorzeitige Rückkehr der Kriegsgefangenen, wodurch ein schnellerer wirtschaftlicher Aufbau erreicht wurde. Versorgt mit französischen Lebensmittelrationen - darunter so exotischen Früchten wie Datteln -, galten die Saarländer bei ihren Nachbarn in der Pfalz bald als „Speckfranzosen“, denen es wesentlich besser ging als vielen Deutschen in den anderen Besatzungszonen. Dazu trug auch die Übernahme französischer Sozialleistungen, beispielsweise der Kriegsopfer- und Witwenrenten sowie die Einführung des französischen Familienzulagesystems bei.
Eine saarländische Verfassung und ein saarländisches Parlament fehlten noch: Am 13.2.1947 ordnete das Außenministerium am Pariser Quai d’Orsay die Einsetzung einer Verfassungskommission durch den Militärgouverneur an.[8] Vorsitzender der Kommission wurde Johannes Hoffmann von der Christlichen Volkspartei (CVP). Das 20-köpfige Gremium sollte auf der Grundlage einer Note der französischen Regierung einen Verfassungsvorschlag ausarbeiten. Am 25.9.1947 wurde der Verfassungsentwurf veröffentlicht, die Wahl einer verfassunggebenden Versammlung, einer „assemblée législative sarroise“ für den 5. Oktober angeordnet.
Da Militärgouverneur Gilbert Grandval (1904-1981) es abgelehnt hatte, den Verfassungsentwurf der saarländischen Bevölkerung zur Abstimmung vorzulegen, hatten die Wähler die Aufgabe, indirekt – durch die Wahl geeigneter Volksvertreter – über den Verfassungsentwurf zu entscheiden. In ähnlicher Weise wurde zwei Jahre später in den drei westlichen Besatzungszonen mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik durch die Wahl des ersten deutschen Bundestages verfahren. Nur die Kommunisten hatten sich gegen den Wirtschaftsanschluss an Frankreich ausgesprochen. Die christliche CVP, die sozialistische SPS und die liberale DPS standen auf dem Boden der französischen Saarpolitik.

Wahlveranstaltung der DPS in Völklingen, 29.7.1955, Foto: Erich Oettinger. (Landesarchiv Saarbrücken/ N PressPhA 48/18)
Bei einer Wahlbeteiligung von 95,7 Prozent entfielen auf die CVP 51,2 Prozent, die SPS 32,8 Prozent, KP 8,4 Prozent und DPS 7,6 Prozent. Am 8.11.1947 wurde die Verfassung verabschiedet, mit 48 Ja-Stimmen von 49 anwesenden Abgeordneten. Frankreich hatte somit auf dem Wege über die Verfassungsannahme eine demokratische Legitimierung seines Saarkonzeptes erlangt. Die Präambel bildete das staatsrechtliche Fundament des neuen Saarstaates: Das Volk an der Saar,[ ...] gründet seine Zukunft auf den wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes an die französische Republik und die Währungs- und Zolleinheit mit ihr, die einschließen:
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die politische Unabhängigkeit des Saarlandes vom Deutschen Reich,
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die Landesverteidigung und die Vertretung der saarländischen Interessen im Ausland durch die französische Republik,
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die Anwendung der französischen Zoll- und Währungsgesetze im Saarland [...].
Im Übrigen stimmte die Saarverfassung im Wesentlichen mit den Verfassungen der deutschen Länder – vor allem von Rheinland-Pfalz – überein.
Am 15.11.1947 trat die Gesetzgebende Versammlung erstmals als „Landtag des Saarlandes“ zusammen und wählte den Vorsitzenden der CVP, Johannes Hoffmann, zum Ministerpräsidenten. Fünf Tage später stellte dieser sein Koalitionskabinett aus CVP und SPS vor. Mit der Verabschiedung des saarländischen Staatsangehörigkeitsgesetzes am 15.8.1948 war die erste Phase der saarländischen Nachkriegsentwicklung beendet. Die Konstituierung der Verfassungsorgane war abgeschlossen, die Saarfrage im Sinne Frankreichs entschieden.
Im wirtschaftlichen Sinne war das Saarland mit dem Zoll-, Währungs- und Wirtschaftsanschluss an Frankreich eine starke Abhängigkeit eingegangen. Die innere Autonomie war gewährleistet, wurde jedoch durch die Rechte des Hohen Kommissars in allen Bereichen, die den wirtschaftlichen Anschluss berührten, überlagert und geschmälert. Im völkerrechtlichen Sinne war das Saarland ein Protektorat, da Frankreich als Protektor die militärische Schutzpflicht und die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten übernommen hatte. Die völkerrechtliche Handlungsfähigkeit des Saarlandes war damit zumindest stark eingeschränkt.
An dieser Stelle seien noch einmal die Grundprinzipien saarländischer Staatlichkeit nach 1945 wiederholt: Politische Trennung von Deutschland, wirtschaftliche Union mit Frankreich und die innere Autonomie des Saarlandes. In der Folgezeit sollten im Abstimmungskampf diese staatlichen Grundlagen des Saarlandes in Frage gestellt werden.
3. Abstimmungskampf 1955
Von der Gründung der Bundesrepublik im Herbst 1949 bis zur Zulassung „deutscher“ Parteien im Saarland Mitte 1955
Die politischen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Saarland wurden in zahlreichen Konventionen geregelt. Als im Herbst 1949 die Bundesrepublik gegründet wurde, widersetzte sich der neue deutsche Staat der Saarautonomie. Bundeskanzler Konrad Adenauer erklärte, die Saarbevölkerung habe nie ihr Ausscheiden aus dem deutschen Staatsverband erklärt. Die Bundesregierung fürchtete durch eine Anerkennung des Saarstatus ein Präjudiz für das Handeln der Sowjetunion in Bezug auf die Oder-Neiße-Grenze zu schaffen. Sie hielt an ihrem Rechtsstandpunkt, dass die Saar deutsch sei, fest und forderte ein Mitspracherecht in allen das Saarland betreffenden politischen Fragen. Andererseits war Adenauer bereit, die Saarfrage zuvorkommend unter dem Aspekt des Aufbaus von Westeuropa und der deutsch-französischen Versöhnung zu behandeln.[9]
Die Saarregierung Hoffmanns bemühte sich ihrerseits, internationale Anerkennung zu erlangen. 1950 wurden die Bundesrepublik und das Saarland gemeinsam assoziierte Mitglieder des Europarates. Die Mitgliedschaft in der Montanunion wurde allerdings nicht erreicht. Eine eigene Olympiamannschaft, 1952 in Helsinki am Start, und eine Fußballnationalmannschaft waren äußere Zeichen der Eigenstaatlichkeit.
An den Landtagswahlen 1952 durften Parteien, die gegen Autonomie und Wirtschaftsanschluss waren – mit Ausnahme der Kommunisten – nicht teilnehmen. Die DPS war aus diesem Grund verboten worden, die neu gegründeten Parteien CDU-Saar und SPD wurden zur Wahl nicht zugelassen. Die nichtzugelassenen Parteien, forderten auf, „weiß“ zu wählen, das heißt ungültig zu stimmen. 24,5 Prozent der Wähler folgten diesem Aufruf. Wiederum erreichte die CVP die absolute Mehrheit und regierte mit der SPS von Richard Kirn (1902-1988). Einzige Oppositionspartei war die Kommunistische Partei.[10]
In bilateralen deutsch-französischen Gesprächen wurde versucht, die Saarfrage, die immer mehr zu einer Belastung zwischen Bonn und Paris wurde, durch eine Europäisierung oder Internationalisierung zu lösen. Erstmalig im Zuge der Gründungsverhandlungen zur „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ wurde die Europäisierung der Saar ernsthaft erwogen („Naters-Plan“). Der Plan, Saarbrücken zum Sitz wichtiger europäischer Behörden zu machen, stand im Raum. Die betreffenden deutsch-französischen Wirtschaftsverhandlungen scheiterten jedoch, sodass es erst weiterer Initiativen des Europarats bedurfte, bis es in den Pariser Verträgen von 1954 zu greifbaren Ergebnissen kam. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den Beitritt der Bundesrepublik zur Westeuropäischen Union und der NATO sowie der Wiedererlangung der Souveränität wurde zwischen Deutschland und Frankreich am 23.10.1954 ein Abkommen über das Statut der Saar als Teil der Pariser Verträge abgeschlossen.
Frankreich wollte mit einem europäischen Status für die Saar erreichen, dass die Trennung von Deutschland endgültig festgeschrieben wurde und seine wirtschaftlichen Interessen gewahrt blieben. Die Bundesregierung ihrerseits erstrebte volle demokratische Rechte für die Saarbevölkerung und die Verflechtung der saarländischen Wirtschaft mit der westdeutschen. Die endgültige Regelung der Saarfrage sollte in einem Friedensvertrag erfolgen.[11]
Über das Abkommen wurde genau ein Jahr später abgestimmt. Kernpunkte dieses Status waren:
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Das Saarland sollte im Rahmen der Westeuropäischen Union ein europäisches Statut erhalten, das nach seiner Annahme im Wege der Volksabstimmung […] bis zum Abschluss eines Friedensvertrages nicht mehr in Frage gestellt werden durfte.[12]
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Bei einem Friedensvertrag mit Deutschland sollten die Saarländer dann ein zweites Mal über das Statut entscheiden.
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Die sogenannten „deutschen Parteien“ wurden zugelassen. Erstmals konnten damit CDU und SPD im Saarland legal tätig werden.
Der europäische Aspekt des Saarstatuts fand seinen Ausdruck in der Unterstellung des Saarlandes unter die Gewalt eines von der WEU ernannten und ihr verantwortlichen europäischen Kommissars. Dieser sollte zuständig sein für die auswärtigen Angelegenheiten, die Landesverteidigung und die Beachtung des Statuts. In allen anderen Bereichen blieb das Saarland politisch autonom. Wirtschaftlich sollten zur Bundesrepublik Beziehungen hergestellt werden, wie sie zu Frankreich schon bestanden, allerdings durfte dadurch nicht die französisch-saarländische Wirtschaftsunion gefährdet werden. Frankreich und Deutschland versprachen gemeinsam dafür einzutreten, dass der Sitz der Montanunion nach Saarbrücken verlegt werden würde. Ministerpräsident Hoffmann sprach davon, das Saarland könne nun seine Aufgabe, Brücke zwischen Frankreich und Deutschland zu sein, voll und ganz erfüllen. Das Saarland sollte die Keimzelle Europas werden.[13]
Abstimmungskampf Juli bis Oktober 1955
Nachdem der saarländische Landtag die vom Pariser Saarabkommen vorgeschriebenen Gesetze verabschiedet hatte, lief die dreimonatige Vorbereitungszeit für die Volksabstimmung an. Die Presse- und Versammlungsfreiheit war nun gewährleistet. Allen politischen Bewegungen wurde die freie Betätigung zugesichert, neue Parteien konnten sich gründen. Neben CVP, SPS und KP traten die bislang verbotenen beziehungsweise nicht zugelassenen Parteien DPS, CDU und DSP (später SPD) an. Von der Presse der drei „deutschen“ Parteien, die in den Jahren zuvor politisch nicht tätig sein durften, ist der 23.7.1955 als Tag des „Ausbruchs der Freiheit“ bezeichnet worden.

Plakat der Christlichen Volkspartei Saar (CVS) zum Referendum, 1955. (Landesarchiv Saarbrücken/ Plakat 167 1)
Im Abstimmungskampf 1955 standen sich sogenannte Ja- und Nein-Sager gegenüber, die für beziehungsweise gegen das Europäische Statut argumentierten. Die „Ja-Einheitsfront“ trat für das Statut ein, ihr gehörten CVP und SPS, sowie die beiden Europabewegungen „Nouvelles Equipes Internationales (NEI)“ Sektion Saar und „Europa-Union“ des Saarlandes, sowie kleinere Splittergruppen an. Die Gegner des Statuts fanden sich im „Deutschen Heimatbund“ zusammen. Es waren dies CDU Saar, DSP und DPS. Im Lager der Nein-Sager stand auch die KP, es gab jedoch keine Zusammenarbeit zwischen Heimatbund und Kommunisten.[14]
Drei Monate lang kämpften die Menschen im Saarland für und gegen das Statut. Freundschaften zerbrachen, Arbeitskollegen sprachen nicht mehr miteinander, ganze Familien und Sippen verfeindeten sich.[15]
Im Grunde ging es bei diesem Referendum um die Frage, ob das Saarland unter europäischer Aufsicht als teilautonomer Staat weiterexistieren oder mit Deutschland wiedervereinigt werden sollte. Viele Saarländer gaben aber im Abstimmungskampf auch ihrem Unmut über das „Hoffmann-System“ Ausdruck. Die Unterdrückung jeglicher politischer Opposition, die Einschränkung der Meinungsfreiheit, polizeistaatliche Methoden der „Sureté“ und der „P6“,[16] Abhörmaßnahmen und Ausweisungen wollten sie nicht länger hinnehmen und mit der Abstimmung über das Europäische Statut auch das ganze „Hoffmann-Regime“ beseitigen.

Plakat der Sozialdemokratischen Partei des Saarlands zum Referendum, 1955. (Landesarchiv Saarbrücken/ Plakat 122 1)
CVP, SPS und die Europabewegungen sahen in der Annahme des Statuts die Chance, der europäischen Zusammenarbeit neuen Auftrieb und dem Saarland eine gute wirtschaftliche Entwicklung zu geben. Deutsches Volkstum und deutsche Kultur seien an der Saar gesichert. Gerade letzteres wurde von den Gegnern des Statuts energisch bestritten. Sie machten die Entscheidung des 23.10. zu einer Entscheidung für oder gegen Deutschland. Die CDU-Saar proklamierte wörtlich: Der Weg nach Europa führt nicht über die Verleugnung des Vaterlandes – deshalb kein Europa ohne Vaterland![17] Der Wahlkampf wurde mit einer Leidenschaft geführt, die auch in Gewalt von beiden Seiten mündete.[18]
Die Parteien des späteren Heimatbundes begannen bereits in der ersten Woche der dreimonatigen Vorbereitungszeit zur Volksabstimmung mit einer ausgedehnten Versammlungswelle im ganzen Land. Die Versammlungslokale waren meist mit Fahnen in den Farben Schwarz-Rot-Gold, Parteiemblemen und Transparenten, die in ihren Inschriften das Deutschtum der Saar feststellten („Deutsch ist die Saar“) oder den Aufruf zu „Einigkeit und Recht und Freiheit“ enthielten, ausgeschmückt. Im Anschluss an die Kundgebung sangen die Teilnehmer das Deutschlandlied und „Deutsch ist die Saar“ auf die Melodie des traditionellen Bergarbeiterliedes „Glück auf der Steiger kommt“. Letzteres war dem größten Teil der Saarbevölkerung noch aus dem Abstimmungskampf 1935 wohlbekannt. Mit dem Absingen dieses Saarliedes sollte eine Beziehung hergestellt werden zwischen dem nationalen Bekenntnis der Saarländer 1935 und der Abstimmung über das Saarstatut 1955. Außerdem wurde mit dem gemeinsamen Singen des Saarliedes sowie mit Sprechchören wie „Der Dicke muß weg“ (gemeint war CVP-Ministerpräsident Johannes Hoffmann, der diesen allseits bekannten Spitznamen auf Grund seiner Körperfülle trug), ein gerade für noch Unentschlossene eindrucksvoller Solidarisierungseffekt unter den Neinsagern erreicht.
Am 13.8. fand die erste Großveranstaltung der Ja-Parteien CVP und SPS als Europakundgebung unter dem Motto „Europa oder Chaos“ in der Saarbrücker Wartburg statt. Tausende wurden mit kostenlosen Straßenbahn- und Autobusfahrten in das Versammlungslokal gebracht. Schon während der Versammlung kam es zu Zwischenrufen, danach zu organisierten Sprechchören, die „Joho“ zum Rücktritt aufforderten. Zahlreiche Personen begannen beim Abgang der Redner, die einen Notausgang benutzen mussten, Deutschlandlied und „Deutsch ist die Saar“ zu singen.
Zu schweren Ausschreitungen kam es bei einer CVP-Veranstaltung mit Ministerpräsident Hoffmann in St. Ingbert am 18. August. Im Polizeibericht ist dazu vermerkt:
Durch eine strikte Eingangskontrolle wurden Anhänger der prodeutschen Parteien und Kommunisten am Betreten der Versammlungsstätte gehindert. Dennoch hatten sich zu Beginn der Veranstaltung um 20 Uhr einige Gegner der CVP unter die 1200 Besucher gemischt. Wegen Überfüllung wurde das Lokal geschlossen. Ein erster Störer wurde gleich zu Beginn der Versammlung aus dem Saal entfernt und durch die Vollzugspolizei vorläufig festgenommen.

Kundgebung der Europa-Union in der Wartburg in Saarbrücken: Ein großes Polizeiaufgebot ging vor dem Veranstaltungsort gegen die Demonstranten vor, 13.8.1955, Foto: Erich Oettinger. (Landesarchiv Saarbrücken/ N PressPhA 285/21)
Während im Saal Ministerpräsident Hoffmann seine Rede nunmehr ungestört halten konnte, kam es vor dem Versammlungsgebäude zu Tumulten. Fernand Dehousse - Leiter der europäischen Kommission für die Volksabstimmung - wurde bei seinem Eintreffen vor dem Versammlungsgebäude von kommunistischen Störtrupps mit lauten Pfuirufen empfangen. Entgegen der vorherigen Absprache wurde die Rede Hoffmanns mit Lautsprechern ins Freie übertragen, wo sich ca. 4.000 Personen versammelt hatten.
Mit Pfuirufen und immer stärker werdenden Sprechchören „der Dicke muss weg" wurde die Rede im Freien kommentiert. Als organisierte Störtrupps versuchten zur Eingangstür des Versammlungslokals zu gelangen, wurde der Lautsprecher vom polizeilichen Einsatzleiter abgestellt und die Menge zum Zurücktreten aufgefordert. Sofort sangen sie das Deutschland- und Saarlied, was von der Polizeiführung als unerlaubte Gegenkundgebung unter freiem Himmel interpretiert wurde. In der Folge kam es zu tumultartigen Ausschreitungen, wobei man dazu überging, mit Pflastersteinen, Bierflaschen und sonstigen harten Gegenständen die Glasscheiben des Lokaleinganges zu bewerfen bzw. zu zertrümmern.
Der Einsatzleiter gab Befehl zur sofortigen und gänzlichen Räumung des Bereiches vor dem Versammlungslokal und ließ einen getarnt stehenden Wasserwerfer vorziehen, nachdem er die Menschenmenge mehrfach aufgefordert hatte, sich zu entfernen. Da die Menge mit Pfuirufen antwortete und stehen blieb, setzte mit der Räumungskette, welche die Hiebwaffe gebrauchen musste, der Wasserwerfer ein. Es wurde versucht, die Menge abzudrängen, der Räumungsprozess wurde jedoch aus Richtung der gegenüberliegenden Wirtschaft (mit einem) starken Steinhagel beantwortet, wodurch mehrere Polizeibeamte durch Steinwürfe im Gesicht schwer verletzt wurden. Nach Angaben des anwesenden Roten Kreuzes St. Ingbert erlitten 7 Zivilisten Verletzungen leichterer Natur. Bei der Räumung wurden 6 Personen vorläufig festgenommen.
Als der Wasserwerfer in eine angrenzende Straße hinauffuhr, kam ihm ein von unbekannten Tätern in Bewegung gesetzter führerloser Pkw entgegen und prallte gegen diesen. Es gelang schließlich die Menschenmenge weiter zurückzudrängen und aufzulösen. Die Räumung war gegen 21.40 Uhr beendet und die öffentliche Ordnung wieder hergestellt.[19]
Die Hoffmann-Partei sprach daraufhin vom schlimmsten Straßenterror gegen (die) Europa-Idee, ausgeübt von Halbwüchsigen, Auswärtigen und Ausländern.[20] In der CDU-Presse, den „Neuesten Nachrichten“ wurden die Krawalle den Terrormethoden Hoffmanns zugeschrieben. Die Unruhen seien nicht durch deutsche Parteien organisiert worden, es habe sich vielmehr um eine erneute spontane Willenskundgebung der Bevölkerung […], die sich gegen das gegenwärtige Regime an der Saar richtet gehandelt.
In der Führungsgruppe der CVP um Johannes Hoffmann wurde ernsthaft über den Sinn der Abstimmung und eine Fortführung des Abstimmungskampfes diskutiert. Teilweise wurde erwogen, das Saarstatut abzulehnen – Johannes Hoffmann, unterstützt von der großen Mehrheit in der CVP und nach Beratung mit Robert Schuman (1886-1963), konnte sich für diese Lösung jedoch nicht entscheiden, da er seiner neunjährigen Politik nicht untreu werden wollte.[21]
Hoffmann schreibt in seinem Buch „Das Ziel war Europa“: Nach meiner Auffassung konnten wir als Partner des Saarstatuts, dem wir unsere Zustimmung gegeben hatten, unmöglich die Parole Nein zum Statut ausgeben, wenn wir nicht selbst unglaubwürdig werden wollten, sowohl gegenüber unserer eigenen Bevölkerung wie gegenüber der WEU. […] Aber ich trug mich sehr wohl mit dem Gedanken, notfalls den Abstimmungskampf abzubrechen, um vor aller Welt zu demonstrieren, dass infolge des Verhaltens der Neinsager eine freie und ungehinderte Abstimmung zur Zeit nicht möglich sei.[22]
Der Präsident der WEU-Kontrollkommission, Fernand Dehousse (1906-1976), erreichte nach den gewalttätig verlaufenen ersten Versammlungen durch seine Appelle an alle Parteien eine Beruhigung in der Folgezeit. Den Gegnern des Statuts war es besser als den Befürwortern gelungen, die Massen mit ihren Parolen in den Bann zu schlagen. Bei Hoffmann, CVP, SPS und Europabewegungen verbreiteten sich Enttäuschung und Mutlosigkeit.[23]
Hoffnung schöpften die Ja-Sager erst wieder, als Bundeskanzler Adenauer sich am 2.9. in Bochum anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der westfälischen CDU für die Annahme des Statuts aussprach. Adenauer bat die Saarbevölkerung, Ruhe zu bewahren. Er verstehe, dass sie die Regierung Hoffmanns nicht mehr wolle. Der Weg, zu einer anderen Regierung zu kommen, sei jedoch erstens, das Statut anzuerkennen und zweitens einen Landtag zu wählen, der in seiner Zusammensetzung gegen die Regierung Hoffmann gerichtet sei. Trotz aller Entmutigungen und trotz aller Schwierigkeiten müsse es die Aufgabe bleiben, ein einiges Europa zu schaffen.
Die CVP begrüßte die Erklärung Adenauers und nutzte sie propagandistisch, um den Gegensatz zwischen Bundes-CDU und Saar-CDU herauszustellen. Die Saar-CDU sah sich gezwungen, ihre abweichende Auffassung klar herauszuarbeiten. Vorsitzender Hubert Ney (1892-1984) erklärte, die CDU-Saar werde auch weiterhin das Saarstatut ablehnen.[24]

CVS-Kundgebung in Saaarbrücken-Burbach am Vorabend der Abstimmung: Ministerpräsident Hoffmann am Rednerpult, 22.10.1955, Foto: Erich Oettinger. (Landesarchiv Saarbrücken/ N PressPhA 75/38)
Als direkte Folge der Bochumer Erklärung Adenauers schlossen sich einen Tag später, am 3.9.1955 CDU Saar, DPS und DSP (die spätere SPD-Saar) zum Deutschen Heimatbund zusammen. In zeitgemäßem Pathos verkündeten die drei Parteivorsitzenden Ney, Heinrich Schneider (1907-1974) und Kurt Conrad (1911-1982):
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entgegen allen inneren und äußeren Einflüssen am deutschen Vaterland festzuhalten,
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die deutsche Kultur an der Saar gegen alles Bestrebungen der Entfremdung zu verteidigen, gegen jede Verfälschung des wahren Volkswillens einzutreten,
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die deutsch-französische Verständigung im Geiste der Wahrhaftigkeit durch eine gerechte Lösung der Saarfrage zu fördern und
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als Deutsche mitzuarbeiten an der Vereinigung Europas auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller europäischen Völker.
Der Zusammenschluss von drei weltanschaulich völlig verschiedenen Parteien mit christdemokratischer, liberaler und sozialistischer Ausrichtung unter Zurückstellung dieser ideologischen Differenzen um des gemeinsamen Zieles der Wiedervereinigung der Saar mit Westdeutschland willen – wie es hieß, machte großen Eindruck auf die Bevölkerung.[25]
Die Befürworter des Statuts wurden mit dem Vorwurf des Separatismus gebrandmarkt, seine Gegner undifferenziert als Nationalisten oder gar als Nationalsozialisten verunglimpft. In allen Orten des Saarlandes gab es in den drei Monaten des Abstimmungskampfes beinahe täglich Kundgebungen oder Versammlungen. Die Parteimitglieder engagierten sich beim Verteilen von Flugblättern, Kleben von Plakaten, beim Entfernen derselben und auch in handgreiflichen Auseinandersetzungen.

Plakat der Demokratischen Partei Saar (DPS) zum Referendum, 1955. (Landesarchiv Saarbrücken/ Plakat 10 a-c 1)
Am Tag der Abstimmung saßen in den Wahllokalen neutrale ausländische Beobachter, vor allem Italiener und Engländer sowie viele von den Parteien benannte Vertreter. Bei einer sehr hohen Wahlbeteiligung von 96,7 Prozent, der höchsten Wahlbeteiligung in der deutschen Nachkriegsgeschichte, stimmten am 23.10.1955 67,7 Prozent gegen das Statut.
4. Rückgliederung und Wiedervereinigung im Kleinen: Politisch (1.1.1957) und wirtschaftlich (6.7.1959 Tag X)
Johannes Hoffmann zog noch in der Nacht der Niederlage seine Konsequenzen und trat zurück. Der Entschluss war nach Beratungen mit seinem Kabinett und führenden CVP-Politikern gefallen. Vor allem der französische Botschafter an der Saar hatte ihn zu diesem Schritt gedrängt. Damit war der Weg frei für eine parteilose Übergangsregierung.[26]

Ankunft von britischen Wahlbeobachtern der WEU-Kommission für die Volksabstimmung von 1955 auf dem Flughafen in Zweibrücken. (Landesarchiv Saarbrücken/ B 800 C)
Der unmittelbar nach dem Abstimmungskampf einsetzende Landtagswahlkampf wurde teilweise mit den gleichen Argumenten und Parolen wie im Abstimmungskampf geführt („Nationalisten“ – „Separatisten“). Das Ergebnis der Wahl vom 18.12.1955 bot dennoch eine Überraschung, da die alten Parteien, vor allem die CVP, besser abschnitten als allgemein angenommen worden war: Die CDU war zwar mit 25,4 Prozent stärkste Partei, ihr folgten jedoch knapp dahinter DPS und CVP mit 24,2 beziehungsweise 21,8 Prozent. Insgesamt hatten aber die prodeutschen Heimatbundparteien CDU, DPS und SPD die Mehrheit und bildeten unter Ministerpräsident Ney (CDU) eine gemeinsame Regierung. Erklärtes Ziel der Heimatbundregierung war die Wiedervereinigung mit Deutschland, das heißt die Eingliederung des Saarlandes als Bundesland in die Bundesrepublik und die Aufhebung der Wirtschaftsunion mit Frankreich. Auch die CVP schloss sich kurz darauf dieser Forderung an.[27]
Frankreich akzeptierte das Votum der Saarländer, zu Deutschland zurückzukehren, wünschte aber wirtschaftliche Garantien und Kompensationen. In den nachfolgenden Verhandlungen mit der Bundesrepublik hat Frankreich in beispielhafter Weise das Selbstbestimmungsrecht der Saarländer anerkannt, und die deutsche Bundesregierung konnte den ersten Fall einer Wiedervereinigung deutscher Gebiete („Wiedervereinigung im Kleinen“) verzeichnen.
Die deutsch-französischen Verhandlungen über die Zukunft des Saarlandes endeten am 27.10.1956 in Luxemburg mit dem Saarvertrag, in dem als Zugeständnis an Frankreich unter anderem die Schiffbarmachung der Mosel vereinbart wurde. Das Saarland sollte am 1.1.1957 politisch zurückgegliedert werden.[28]
Der saarländische Landtag erklärte daraufhin am 14.10.1956 den Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes gemäß Artikel 23 Grundgesetz. Im Juni 1957 löste der neue CDU-Landesvorsitzende Egon Reinert (1908-1959) Hubert Ney als Ministerpräsident ab. Als Reinert am 23.4.1959 tödlich verunglückte, folgte ihm Franz Josef Röder (1909-1979) im April 1959 nach. Er verstarb im Amt am 25.6.1979.
Während einer Übergangszeit blieb die Währungs- und Wirtschaftsunion mit Frankreich bestehen. Am 6.7.1959 erfolgte die Währungsumstellung. Die neue D-Mark brachte dem Saarland zum fünften Mal in 40 Jahren eine neue Währung. Die saarländische Sonderentwicklung in den 1940er und 50er Jahren erforderte eine umfangreiche Gesetzgebung auf allen Gebieten, um die Politik der Eigenstaatlichkeit und des französischen Einflusses zu tilgen und die rechtliche Angleichung an die westdeutsche Entwicklung zu erreichen. Wichtige Gesetze waren unter anderem das Kommunalselbstverwaltungsgesetz, das Rundfunkgesetz, das Richtergesetz und das Landesorganisationsgesetz über die allgemeine Landesverwaltung. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre bewegte die Diskussion um die christliche Gemeinschaftsschule und die konfessionelle Lehrerbildung die Gemüter. In teilweise unguter Erinnerung geblieben ist die Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974.[29]
Wirtschaftlich war die Zeit vor dem Tag X geprägt von der Sorge um die Wahrung des sozialen Besitzstandes und der Umorientierung auf den deutschen Markt. Die wirtschaftliche Eingliederung erst nach einer Übergangszeit ermöglichte die behutsame Lösung aus der protektionistischen französischen Außenhandelspolitik und die Umorientierung auf neue Absatzgebiete. Letzteres brachte für die heimische Industrie große Mühen mit sich. Durch bundesdeutsche Förderungen konnten jedoch saarländische Unternehmen modernisiert und ausgebaut werden. Die Saarbergwerke wurden 1957 wieder als Aktiengesellschaft betrieben, wobei der Bund 74 Prozent, das Land 26 Prozent hielt. Die Steinkohleförderung wurde ständig verringert, die Förderstandorte wurden reduziert. Die 1960er Jahre waren geprägt von der Kohlekrise und Bemühungen, die Standortlage der Saarhüttenindustrie zu verbessern. Es gelangen der Anschluss an das deutsche Autobahnnetz und der Ausbau des Flughafens Ensheim. Ebenso konnten Ansiedlungserfolge in anderen Industriezweigen außerhalb der traditionellen Montanindustrie gefeiert werden. Die gewünschte Kooperation im Zeichen von Saar-Lor-Lux ließ jedoch damals wie heute zu wünschen übrig.[30]
5. Was bleibt? – Zur Bewertung des Abstimmungskampfes
Die politischen Konsequenzen des „Nein“ am 23. Oktober waren folgende:[31]
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Ministerpräsident Hoffmann war der persönliche Verlierer der Abstimmung: gegen seine Person und Politik hatten sich die Angriffe der Nein-Sager gerichtet. Er trat von der politischen Bühne ab.
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Die sogenannten deutschen Parteien des Heimatbundes – in den Jahren zuvor noch illegal tätig und verboten – waren zum stärksten politischen Machtfaktor geworden. Sie bestimmten fortan die Politik in Saarbrücken.
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Der deutsch-französische Versuch, das Saarproblem durch eine „Europäisierung“ zu lösen, war gescheitert. Die Europa-Idee hatte eine weitere Niederlage erlitten.
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Das Abstimmungsergebnis – in Verbindung mit den Parolen des dreimonatigen Abstimmungskampfes – zeigte, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zu Deutschland zurückkehren wollte. Das Saarland wurde deutsches Bundesland – die Wiedervereinigung im Kleinen war gelungen.
Im Saarland hatte sich ein Machtwechsel von größter Tragweite vollzogen, Vertreter von Parteien, die jahrelang zuvor noch verboten gewesen waren und in der Illegalität arbeiten mussten, hatten gleichsam übergangslos Politiker abgelöst, deren Herrschaft fast zehn Jahre ungefährdet gewesen war. Die Lager des Abstimmungskampfes standen sich jedoch immer noch gegenüber. Obwohl die Einsicht in die Notwendigkeit aufeinander zuzugehen wuchs, dauerte es noch mehr als drei Jahre, bis beispielsweise die Einheit des christlichen Lagers von CDU und CVP erreicht wurde.
Der überwältigende Sieg des Nein ist nicht aus den Ereignissen des dreimonatigen Abstimmungskampfes zu erklären. Ihm war ein schon seit Jahren, etwa 1950/1951 beginnender längerfristiger politischer Stimmungswandel vorangegangen. Fünf Faktoren gaben den Ausschlag:
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Die wachsende wirtschaftliche und politisch-nationale Attraktivität der jungen Bundesrepublik, die ihren sichtbaren symbolischen Ausdruck fand im Fußballweltmeistersieg 1954 in Bern und dem Gefühl: „Wir sind wieder wer“. Die allgemeine Stimmung von 1945, geprägt von militärischer Niederlage, Schuld und Ohnmacht, war einem bewundernden Blick über die Grenze nach Deutschland gewichen. Hinzu kam die Sogkraft des deutschen Wirtschaftswunders.
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Die autoritär-repressive Regierung Hoffmann, die ihren Ausdruck fand in der Verletzung demokratischer Freiheiten wie der Presse-, Meinungs-, Versammlungsfreiheit.
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Nachdem die unmittelbare materielle Nachkriegsnot – Hunger, Zerstörung, Wohnen und Arbeit – behoben, Vollbeschäftigung erreicht worden war (im Saarland betrug 1950 die Arbeitslosigkeit 2,5 Prozent gegenüber 12 Prozent in der Bundesrepublik) und sich das Leben immer mehr normalisiert hatte, wurden die Ansprüche an den jungen Saarstaat immer höher, umso kritischer wurde auch die französische Politik betrachtet.
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Die schwindende Anziehungskraft und Desillusionierung der europäischen Idee (erinnert sei an das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft im August 1954 in der Pariser Nationalversammlung). Europa wurde zunehmend als etwas Abstraktes begriffen, zumal europäische Nationen wie gerade Frankreich immer mehr das Nationale betonten und immer weniger bereit waren, Kompetenzen an ein starkes Europa abzugeben.
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Dass sich sowohl die Kirchen als auch die Gewerkschaften mehr für die Nation als für Europa aussprachen, tat ein Übriges.
Und dennoch bleibt die Anerkennung für die Leistung derer, die nach 1945 bis zur Rückgliederung des Saarlandes politisch Verantwortung trugen.
Sowohl der Wiederaufbau als auch die Errichtung eines vorbildlichen Sozialsystems und ein reichhaltiges kulturelles Leben waren Leistungen der Politiker um Johannes Hoffmann. Alle Saarländer profitierten von der Öffnung für die französische Kultur, dem Bekenntnis zu Europa und dem neu entstandenen Bewusstsein regionaler Eigenständigkeit. Erstmals in ihrer Geschichte machten sie Erfahrungen mit einer parlamentarischen Demokratie, erstmals wurden sie von einheimischen Politikern regiert. Das Saarland agierte auf der internationalen europäischen Bühne, war im Europarat vertreten und entsandte 1952 eine eigene Olympiamannschaft nach Helsinki. Auch die Gründung der Universität Saarbrücken, von Kunst- und Musikhochschule, der Ausbau regionaler Rundfunk- und Fernsehanstalten unterstrichen diesen Anspruch auf staatliche Selbstgestaltung.
Schließlich bleibt als vielleicht wichtigste Tatsache, die mit dem Abstimmungskampf verbunden ist, dass die Saarbevölkerung erstmals in ihrer Geschichte abstimmen konnte, mithin ein Sieg des Selbstbestimmungsrechtes der Völker an der Saar mit dem 23.10. gefeiert werden durfte.
6. Quellen
Adenauer, Konrad, Erinnerungen 1953-1955, Stuttgart 1966.
Amtsblatt Regierungspräsidium Saar 1945. Archiv Union Stiftung Saarbrücken.
Dischler, Ludwig, Das Saarland 1945-1956. Eine Darstellung der historischen Entwicklung mit den wichtigsten Dokumenten, Hamburg 1956.
Hoffmann, Johannes, Das Ziel war Europa. Der Weg der Saar 1945-1955, München/Wien 1963.
Nachlass Bürgermeister Georg Bleif, im Privatarchiv des Verfassers.
Neueste Nachrichten.
New York Times vom 27.2.1970 berichtet über den Tod von Louis G. Kelly [Online].
Reinert, Werner, Der Dicke muss weg. Ein Saar-Roman, Dillingen 1980 [Vorzügliche literarische Aufbereitung der Zeit des Abstimmungskampfes].
Saarländische Volkszeitung.
Schmidt, Robert H., Saarpolitik 1945-1957. 3 Bände, Berlin 1959-1962.
Schneider, Heinrich, Das Wunder an der Saar. Ein Erfolg politischer Gemeinsamkeit, Stuttgart 1974.
Stöber, Robert (= Heinrich Schneider), Die saarländische Verfassung vom 15. Dezember 1947 und ihre Entstehung, Köln 1952.
7. Literatur
25 Jahre Volksabstimmung an der Saar, Melle 1980.
Ames, Gerhard/Linsmayer, Ludwig (Hg.), Ja und Nein. Das Saarreferendum von 1955, Merzig 2005.
Behringer, Wolfgang/Clemens, Gabriele, Geschichte des Saarlandes, München 2009.
Brosig, Rudolph, Die Verfassung des Saarlandes, Köln und andere 2001.
Busemann, Wilfried (Hg.), Saarabstimmungen: 1935 und 1955. Dokumentation einer Vortragsreihe, Saarbrücken 2016.
Dülmen, Richard van/Klimmt, Reinhard (Hg.), Saarländische Geschichte. Eine Anthologie, St. Ingbert 1999.
Elzer, Herbert, Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar. Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen und das Netzwerk der prodeutschen Opposition 1949 bis 1955, St. Ingbert 2007.
Fischer, Per, Die Saar zwischen Deutschland und Frankreich. Politische Entwicklung von 1945-1959, Frankfurt am Main/Berlin 1959.
Franz, Gerhard, Der Sieg der Neinsager. 50 Jahre nach der Abstimmung über das Saarstatut, Blieskastel 2005.
Gestier, Markus (Hg.), Auf dem Rückweg nach Deutschland. Beiträge zu Wurzeln und Wegmarken christlicher Politik im Saarland. Malstatter Beiträge der Union Stiftung, Blieskastel 2006.
Gestier, Markus, Die christlichen Parteien an der Saar und ihr Verhältnis zum deutschen Nationalstaat in den Abstimmungskämpfen 1935 und 1955, St. Ingbert 1991.
Gestier, Markus/Küppers, Heinrich/Steinle, Brigitte, Johannes Hoffmann (1890-1967). Ein Lesebuch aus Quellen, St. Ingbert 2017.
Heinen, Armin, Saarjahre. Politik und Wirtschaft im Saarland 1945-1955. Stuttgart 1996.
Herrmann, Hans-Christian/Schmitt, Johannes (Hg.): Das Saarland. Geschichte einer Region, St. Ingbert 2012.
Herrmann, Hans-Walter u.a. (Hg.), Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, 3 Bände, Saarbrücken 1977-1994.
Hudemann, Rainer/Poidevin, Raymond (Hg.), Die Saar 1945-1955. Ein Problem der europäischen Geschichte, München 1992.
Hudemann, Rainer/Heinen, Armin (Hg.), Das Saarland zwischen Frankreich, Deutschland und Europa 1945-1957. Ein Quellen- und Arbeitsbuch, Saarbrücken 2007.
Hudemann, Rainer/Jellonek, Burkhard/Rauls, Bernd (Hg.), Grenz-Fall. Das Saarland zwischen Frankreich und Deutschland 1945-1960, St. Ingbert 1997.
Küppers, Heinrich, Johannes Hoffmann (1890-1967). Biographie eines Deutschen, Düsseldorf 2008.
Labouvie, Eva (Hg.), Saarländische Geschichte. Ein Quellenlesebuch, Blieskastel 2001.
Linsmayer, Ludwig (Hg.), Die Geburt des Saarlandes. Zur Dramaturgie eines Sonderweges, Saarbrücken 2007.
Repgen, Konrad, Adenauer, die CDU Deutschlands und die Saarfrage 1950-1955, in: 25 Jahre Volksabstimmung an der Saar, Melle 1980, S. 55-84.
Sander, Michael, Die Entstehung der Verfassung des Saarlandes. In: 40 Jahre Landtag des Saarlandes 1947-1987, hg. vom Präsidenten des Landtages, Saarbrücken 1987, S. 9-42.
Schäfer, Johannes, Das autonome Saarland. Demokratie im Saarstaat 1945-1957. St. Ingbert 2012.
Schmidt, Robert H., Saarpolitik 1945-1957. 3 Bände, Berlin 1959-1962.

Plakat der Deutschen Sozialdemokratischen Partei (DSP) zum Referendum, 1955. (Landesarchiv Saarbrücken/ Plakat 93 1)
- 1: Überarbeitete Fassung eines Beitrags aus: Gestier, Auf dem Rückweg, S. 73-91.
- 2: Allgemein zur Geschichte der Saarregion (in Auswahl): Herrmann, Hans-Walter u.a. (Hg.), Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes. 3 Bände. Saarbrücken 1977-1994; Dülmen, Richard v./Klimmt, Reinhard (Hg.): Saarländische Geschichte. Eine Anthologie, St. Ingbert 1999; Labouvie, Eva (Hg.), Saarländische Geschichte. Ein Quellenlesebuch, Blieskastel 2001; Behringer, Wolfgang/Clemens, Gabriele: Geschichte des Saarlandes, München 2009; Herrmann, Hans-Christian/Schmitt, Johannes (Hg.), Das Saarland. Geschichte einer Region. St. Ingbert 2012.
- 3: Über die Gründe des Abstimmungsverhaltens 1935 ausführlich: Gestier, Parteien, S. 120-122.
- 4: New York Times vom 27.2.1970, https://www.nytimes.com/1970/02/27/archives/col-louis-g-kelly-73-dies-wartime-military-governor.html, Onlineabruf am 22.1.2025.
- 5: Amtsblatt Regierungspräsidium Saar 1945, S. 5.
- 6: Vgl. Gestier, Parteien, S. 131. In der Saarnote Frankreichs zur Moskauer Außenministerkonferenz vom 10.4.1947 ist dies ausdrücklich festgehalten: "La Sarre échappera à la compétence du Conseil d Controle de Berlin et cessera de faire partie du territoire de l’Allemagne, et, en particulier, les services publics de la Sarre seront détachés de ceux de l’Allemagne." Abgedruckt in: Dischler, Saarland 1945-1956.
- 7: Zur Person Johannes Hoffmanns und seinen politischen Beweggründen grundlegend: Küppers, Heinrich, Johannes Hoffmann (1890-1967). Biographie eines Deutschen. Düsseldorf 2008.
- 8: Zu Verfassung und Saarstaat unter anderem: Stöber, Robert (= Heinrich Schneider), Die saarländische Verfassung vom 15. Dezember 1947 und ihre Entstehung, Köln 1952; Sander, Michael, Die Entstehung der Verfassung des Saarlandes. In: 40 Jahre Landtag des Saarlandes 1947-1987, hg. vom Präsidenten des Landtages, Saarbrücken 1987, S. 9-42; Brosig, Rudolph, Die Verfassung des Saarlandes, Köln u.a. 2001. Grundlegend: Heinen, Armin, Saarjahre. Politik und Wirtschaft im Saarland 1945-1955. Stuttgart 1996; Linsmayer, Ludwig (Hg.), Die Geburt des Saarlandes. Zur Dramaturgie eines Sonderweges. Saarbrücken 2007. Faktenreich, aber tendenziös und teilweise überholt: Schmidt, Robert Heinz, Saarpolitik 1945-1957, 3 Bände, Berlin 1959-1962.
- 9: Zur umstrittenen Politik Adenauers in der Saarfrage und zur bundesdeutschen Diskussion um das Saarland vgl. unter anderem: Adenauer, Konrad: Erinnerungen 1953-1955, Stuttgart 1966; Repgen, Konrad, Adenauer, die CDU Deutschlands und die Saarfrage 1950-1955, in: 25 Jahre Volksabstimmung an der Saar, Melle 1980, S. 55-84. Grundlegend: Elzer, Herbert, Die deutsche Wiedervereinigung an der Saar. Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen und das Netzwerk der prodeutschen Opposition 1949 bis 1955, St. Ingbert 2007; Gestier, Parteien S. 175-185.
- 10: Zur Wahl 1952 u.a. Gestier, Parteien, S. 171-179. Zu den deutsch-französischen und europäischen Verhandlungen zur Saarfrage, siehe unter anderem: Fischer, Per, Die Saar zwischen Deutschland und Frankreich. Politische Entwicklung von 1945-1959, Frankfurt am Main/Berlin 1959 und vor allem die Darstellungen von Hudemann, Rainer/Poidevin, Raymond (Hg.), Die Saar 1945-1955. Ein Problem der europäischen Geschichte, München 1992; Hudemann, Rainer/Jellonek, Burkhard/Rauls, Bernd (Hg.), Grenz-Fall. Das Saarland zwischen Frankreich und Deutschland 1945-1960, St. Ingbert 1997.
- 11: Europäisches Statut über die Saar, im Wortlaut abgedruckt bei Gestier, Parteien, Anlage 59; auch abgedruckt bei Schmidt, Saarpolitik, Bd. 3, S. 685-687.
- 12: Ebd.
- 13: Gestier, Parteien, S. 245-250.
- 14: „Ja-Sager“ und „Nein-Sager“, vgl. Gestier, Parteien, S. 189-192.
- 15: Eine glänzende literarische Darstellung des Abstimmungskampfes bei Reinert, Werner: Der Dicke muss weg. Dillingen 1980. Auch in der Familie des Autors gab es unterschiedliche Auffassungen: Der Großvater mütterlicherseits, Georg Bleif, war CVP-Bürgermeister in St. Ingbert, mit Johannes Hoffmann befreundet und ein „Ja-Sager“. Der Vater, Ernst Gestier, war als junger Rechtsreferendar über die christlichen Gewerkschaften, die das Nein vertraten, in die Kreise um Heinrich Schneider und Hubert Ney geraten und engagierte sich im „Heimatbund“ und der CDU.
- 16: Die „Sureté“ war die Polizei der französischen Besatzungsmacht. Sie wurde im Januar 1950 formell aufgelöst, vgl. Schmidt, Robert H. Saarpolitik, Bd. 1, S. 522. Die P6 war eine Abteilung der saarländischen Vollzugspolizei. Gegner des autonomen Saarstaates wurden von der Politischen Polizei P6 überwacht. Zur P6 siehe u.a. Robert H. Schmidt, Saarpolitik, Bd. 1, S. 521-523.
- 17: Gestier, Parteien, S. 199 und dort Anlage 62: Aktionsprogrammatischer Aufruf der CDU-Saar vom 27.7.1955. Quelle abgedruckt bei Schmidt, Saarpolitik, Bd. 1, S. 613-616.
- 18: Zur Darstellung der Ereignisse und der Stimmung während der „heißen“ Phase des Abstimmungskampfes, ausführlich: Gestier, Parteien, S. 220-233.
- 19: Dem Verfasser liegt der vertrauliche Polizeibericht aus dem Nachlass seines Großvaters, des St. Ingberter Bürgermeisters Georg Bleif vor: Polizeibericht betreffend „Polizeilicher Einsatz bei der öffentlichen Kundgebung der CVP am 18.8.1955 zu St. Ingbert im Karlsbergsaal und die hierbei gemachten Erfahrungen“, 19.8.1955. Nachlass Bürgermeister Georg Bleif, im Privatarchiv des Verfassers, abgedruckt in: Gestier, Parteien, Anlage 63.
- 20: Gestier, Parteien, S. 222.
- 21: Saarländische Volkszeitung vom 19.8.1955.
- 22: Hoffmann, Johannes, Das Ziel war Europa. Der Weg der Saar 1945-1955. München/Wien 1963, S. 416; Gestier, Parteien, S. 222-223.
- 23: Gestier, Parteien, S. 224 und 235-236.
- 24: Ebd., S. 224.
- 25: Zitiert nach: Gestier, Parteien, S. 224.
- 26: Ebd., S. 230-233.
- 27: Ebd., S. 233.
- 28: Gestier, Auf dem Rückweg S. 87.
- 29: Ebd., S. 87.
- 30: Ebd., S. 88.
- 31: Zum nachfolgenden vgl. Gestier, Parteien S. 232-233.
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Gestier, Markus, Abstimmungskampf und Rückgliederung des Saarlandes 1955-1959, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/abstimmungskampf-und-rueckgliederung-des-saarlandes-1955-1959/DE-2086/lido/67d197c45a3ad8.41684901 (abgerufen am 28.03.2025)
Veröffentlicht am 13.03.2025