Die Neusser Schokoladenfirma P. F. Feldhaus
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1. Einleitung
Schokolade wird in Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts industriell gefertigt. Mit der Entstehung des neuen Industriezweigs entwickelte sich die Süßware von einem Luxusgut für Wohlhabende zu einem Massenprodukt für alle. Das Rheinland war von Beginn an eines der wichtigsten Zentren der deutschen Schokoladenindustrie. Dort existierten zeitweise einige hundert Schokoladenfirmen, darunter Marktführer wie Stollwerck in Köln aber auch viele Klein- und Mittelbetriebe. Heute sind die meisten dieser Unternehmen verschwunden, da es nach 1970 aufgrund von einschneidenden Veränderungen der Marktbedingungen zu einer Welle von Schließungen und Fusionierungen kam.[1] Dieses Schicksal traf auch das Neusser Traditionsunternehmen P. F. Feldhaus und dessen Novesia-Schokoladenfabrik, die im Jahre 1980 ihre Tore schließen musste. Wie alle renommierten deutschen Schokoladenhersteller war auch P. F. Feldhaus ein Familienunternehmen. Über vier Generationen hinweg wurden die Geschicke der Firma von ihrem Gründer und Namensgeber, Peter Ferdinand Feldhaus, und dessen Nachkommen bestimmt.
2. Anfänge in der Apotheke
Ferdinand Jonathan Feldhaus (1786–1833), der Vater des Firmengründers, hatte den Apothekerberuf erlernt. Im Jahre 1810 zog er aus seiner Heimatstadt Barmen (heute Stadt Wuppertal) nach Neuss, um die dortige Löwen-Apotheke zu übernehmen. Zu dem Betrieb in der Oberstraße gehörte neben dem Verkaufsraum für Pharmazeutika auch ein abgetrenntes Zimmer, in dem Liköre und Schnäpse ausgeschenkt wurden. Spirituosen zählten schon bald zu den bestverkauften Produkten. Wohl von diesem Erfolg angespornt bemühte sich Ferdinand Jonathan Feldhaus, weitere Einnahmequellen außerhalb des traditionellen Arzneigeschäftes zu erschließen.[2] Apotheker litten zu dieser Zeit unter Umsatzeinbußen aufgrund von illegalem Medikamentenhandel durch Kurpfuscher, Krämer und Drogisten. Insbesondere die neuen überseeischen Waren, wie Kakao, Tee und Kaffee, versprachen lukrative Geschäftsmöglichkeiten. Schokolade passte besonders gut in das Sortiment einer Apotheke, da sie im 19. Jahrhundert als Arznei galt, der eine Vielzahl medizinischer Wirkungen zugesprochen wurde.[3] Mit den wesentlichen Arbeitsschritten zur Herstellung von Schokolade war Ferdinand Jonathan Feldhaus vertraut, da er als Apotheker über Erfahrung mit Misch- und Mahlprozessen sowie über die erforderlichen Werkzeuge wie Mörser und Pistill verfügte. Wann genau er mit der Produktion von Schokolade begann, ist nicht bekannt. Es war wohl nicht vor 1813, da Kakao während der Kontinentalsperre Napoleons nur sehr begrenzt verfügbar war. Die früheste Quelle zur Herstellung von Schokolade in Neuss stammt aus dem Jahre 1815, als der Inhaber der Löwen-Apotheke sein Produkt in der Ausgabe der Niederrheinischen Blätter vom 31. Oktober bewarb.[4] Nach Beendigung der Napoleonischen Kriege stieg im Gebiet des Deutschen Bundes die Nachfrage nach Schokolade stetig an. Das ursprüngliche Nebengeschäft des Neusser Apohekers entwickelte sich mehr und mehr zu einem wichtigen Faktor für die Wirtschaftlichkeit seines Betriebes. Vielleicht hätte sich bereits Ferdinand Jonathan Feldhaus dazu entschieden, die Löwen-Apotheke aufzugeben und eine Schokoladenfabrik zu errichten, wenn sein früher Tod im Jahre 1833 dies nicht verhindert hätte. So blieb der Schritt der Firmengründung seinem Nachfolger vorbehalten.
Peter Ferdinand Feldhaus (1821–1889), der älteste Sohn aus der zweiten Ehe des Neusser Schokoladenpioniers, musste gegen seine Neigung Apotheker werden. Er interessierte sich zwar für Maschinen und technische Verfahren, aber nur wenig für die Herstellung und den Verkauf pharmazeutischer Präparate.[5] Dennoch fühlte er sich wohl aus Loyalitätsgründen verpflichtet, das väterliche Geschäft weiterzuführen. Zur Produktion von Schokolade adaptierte Peter Ferdinand Feldhaus als einer der ersten deutschen Fabrikanten das von dem Niederländer Conrad van Houten (1801–1887) entwickelte Verfahren zur Entölung von Kakaobohnen mit Hilfe einer hydraulischen Presse. Die hierbei als Nebenkomponente anfallende Kakaobutter wurde als Salbenfett in veterinärmedizinischen Produkten verwendet, die hohen Absatz fanden.[6] Peter Ferdinand Feldhaus investierte die Gewinne in die Mechanisierung des Produktionsprozesses. Er erwarb eine Kakaomühle der Firma G. Hermann aus Paris, dem ältesten Hersteller von Schokolade-Spezialmaschinen, sowie ein Walzwerk des führenden deutschen Maschinenherstellers, der Firma J.M. Lehmann aus Dresden.[7] Das Produktportfolio der Löwen-Apotheke unterschied sich noch deutlich vom dem der späteren Schokoladenfabrik. Bei den in dieser frühen Phase angebotenen Artikeln handelte es sich nicht um Tafeln zum Verzehr, sondern um brotförmige Stücke, die in heißem Wasser suspendiert und als Trinkschokolade konsumiert wurden.
3. Die Gründung der Schokoladenfirma
Im Jahre 1860 wurde die Neusser Schokoladenproduktion aus der Löwen-Apotheke in ein Gebäude am Hamtor verlagert. Diesen Schritt betrachtete die Firma P. F. Feldhaus rückblickend als ihren Gründungsakt. Vier Jahre später stand ein erneuter Ortswechsel an. Vermutlich sah sich Peter Ferdinand Feldhaus dazu veranlasst, das dicht besiedelte Zentrum von Neuss zu verlassen, um die Geruchsbelästigung für die Anwohner, die bei der Produktion von Schokolade im industriellen Maßstab unweigerlich entsteht, zu verringern. Er erwarb ein Grundstück in der Kölner Straße und errichtete dort seine Schokoladenfabrik.[8] Finanziell hat sich das unternehmerische Wagnis erkennbar nicht ausgezahlt. Ein Blick in die Steuerunterlagen zeigt, dass Peter Ferdinand Feldhaus noch zwölf Jahre nach der Firmengründung weniger Geld verdiente als früher mit seiner Apotheke und auch viel weniger als andere Neusser Unternehmer zu dieser Zeit.[9] Trotz des mäßigen wirtschaftlichen Erfolges sah der Schokoldadenfabrikant die Notwendigkeit zum Ausbau des Maschinenparks. Dampfmaschinen gehörten im 19. Jahrhundert zu den modernsten technischen Errungenschaften. In den 1870er Jahren installierte Peter Ferdinand Feldhaus mehrere Dampfkessel auf dem Firmengelände an der Kölner Straße. Von nun an nannte sich das Neusser Unternehmen „Dampf-Chocoladen-Fabrik“.[10]
Ausgestattet mit moderner Produktionstechnologie und dem Selbstbewusstsein, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, begann Peter Ferdinand Feldhaus damit, sein Vertriebsnetz auszubauen, um neue Kundenkreise zu erschließen und den Absatz zu steigern. Von seinem Vater war die Schokolade noch ausschließlich im Verkaufsraum der Löwen-Apotheke angeboten worden. Nun wurde sie in vielen Konditoreien und Kolonialwarenhandlungen in der ganzen Stadt Neuss und im Umland offeriert. Die Teilnahme an Gewerbeausstellungen im In- und Ausland wurde zu einem wichtigen Element der Vermarktungsstrategie. Diese Veranstaltungen gaben Peter Ferdinand Feldhaus die Gelegenheit, seine Produkte einer Jury vorzustellen, mit dem Ziel, werbewirksame Auszeichnungen einzusammeln. Schon bei der Weltausstellung in London im Jahre 1862 erhielt der Neusser Unternehmer eine Goldmedaille, obwohl er dort nur einen winzigen Stand gebucht hatte. 1867 brachte er aus Paris eine Silbermedaille mit und sechs Jahre später aus Wien ein Anerkennungsdiplom.[11]
Obwohl die kontinuierlichen Investitionen in die technische Ausstattung und die Erweiterung des Vertriebsnetzes zu einer erfolgreichen Geschäftsausweitung geführt hatten, war die personelle Organisation der Schokoladenfabrik nicht den Anforderungen einer industriellen Produktion angepasst worden. Sie entsprach eher einer paternalistischen Werkstattorganisation.[12] So war die Trennung von Wohn- und Arbeitsstätte bei Peter Ferdinand Feldhaus noch nicht realisiert. Er lebte mit seiner Familie auf dem Fabrikgelände. Seine erste Ehefrau war zeitweise in der Produktion für die Verpackung der Schokolade in Stanniolfolie verantwortlich. Später wurden auch die Kinder für diese Arbeit herangezogen, wenn eine größere Bestellung einging. Peter Ferdinand Feldhaus selbst half oft beim Füllen der Blechformen. 1878, ein Jahr vor der Übergabe des Betriebes an die Nachfolger, beschäftigte er lediglich vier familienfremde Personen.[13] Die Neusser Fabrik gehörte 18 Jahre nach der Gründung und mehr als 60 Jahre nach der erstmaligen Produktion von Schokolade in der Löwen-Apotheke noch zur Kategorie der unbedeutenden Allein- und Kleinstbetriebe. Peter Ferdinand Feldhaus’ Wahrnehmung der eigenen Unternehmung war wohl eine andere. Die Überschätzung des Wertes seiner Schokoladenfabrik sollte für seine Nachfolger fatale Auswirkungen haben.
Im Jahre 1879 übergab Peter Ferdinand Feldhaus das Unternehmen an seine Söhne Jean und Joseph. Bei seinem Rückzug aus dem Geschäft war er mit 58 Jahren ungewöhnlich jung. In dieser Phase der Industrialisierung arbeiteten Unternehmer üblicherweise bis ins hohe Alter, oft bis zum Tod, bevor sie das Zepter aus der Hand gaben. Peter Ferdinand Feldhaus versäumte es, seine Nachfolger hinreichend auf ihre unternehmerischen Aufgaben vorzubereiten. Der Gründer der Neusser Schokoladenfabrik hielt es wohl für ausreichend, seinen Söhnen Einblicke in die Abläufe des eigenen Betriebs zu geben. In eine technische oder kaufmännische Ausbildung wollte er ebenso wenig investieren wie in ein Berufspraktikum bei einem befreundeten Schokoladenfabrikanten, wie es damals in der Industrie üblich war. Auch war er nicht bereit, das Unternehmen für eine gewisse Zeit gemeinsam mit seinen Nachfolgern zu führen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Peter Ferdinand Feldhaus verließ Neuss kurz nach der Geschäftsübergabe. Er lebte fortan in Godesberg (heute Stadt Bonn), wo er die Leitung einer Mineralquelle übernahm. In seine Heimatstadt Neuss kehrte er nur selten zurück.[14]
4. Konkurs und Neuanfang
Auf Jean (1853–1916) und Joseph Feldhaus (1858–1895) lastete bereits in jungen Jahren die volle Verantwortung für das Unternehmen. Der unzureichenden Vorbereitung zum Trotz bot das Marktumfeld große Chancen für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Während andere Branchen unter der Großen Depression litten, die auf den Gründerkrach folgte, erlebte die deutsche Schokoladenindustrie in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts eine Boomphase. Nach der Reichsgründung im Jahre 1871 war es dort zu einem Anstieg der Investitionen und zu einer Beschleunigung des technischen Fortschritts gekommen, der zur Steigerung der Produktivität und zur Senkung der Fertigungskosten führte. Die Rohstoffkosten konnten durch den Ausbau der Kakaoproduktion in den Kolonien und durch verstärkte Nutzung der Zuckerrübe als lokale und günstige Quelle für Zucker gesenkt werden. Dies ermöglichte die Entwicklung preiswerter Schokoladenprodukte, die sich nun breitere Bevölkerungsschichten leisten konnten. All dies führte zu einer Verzehnfachung der Nachfrage innerhalb von 30 Jahren.[15]
Gestützt vom positiven Marktumfeld konnten auch Jean und Joseph Feldhaus anfangs geschäftliche Erfolge verzeichnen. Im Jahre 1880 nahmen sie an der Düsseldorfer Gewerbeausstellung teil, wo ihnen eine Goldmedaille zugesprochen wurde. Doch bereits 1881, zwei Jahre nach der Geschäftsübernahme, zeichneten sich erste Probleme ab. So finden sich im Schriftverkehr der Firmeninhaber Hinweise auf geschäftliche Beschwernisse und misslaunige Kunden.[16] Jean und Joseph Feldhaus gelang es nicht, profitabel zu wirtschaften. Dies lag weniger am Absatz ihrer Produkte als an den finanziellen Verpflichtungen, die sie ihrem Vater gegenüber eingegangen waren. Dieser hatte seinen Söhnen die Firma zu einem überhöhten Preis verkauft und ihnen hierfür ein Darlehen gewährt. Zusätzlich zur Begleichung der Zinsen mussten die Nachfolger ihm eine Rente zahlen. Die Quellen geben keine Auskunft darüber, ob Peter Ferdinand Feldhaus seine Söhne absichtlich übervorteilt hat, um sich einen luxuriösen Lebensabend zu gönnen, oder ob er tatsächlich an den hohen Wert seines Unternehmens glaubte. Jean und Joseph Feldhaus konnten die monatlichen Zahlungen an den Vater nur mit Mühe aufbringen. Oft beglichen sie einen Teil der Schuld mit Naturalien, die Peter Ferdinand Feldhaus auf eigene Rechnung weiterverkaufte.[17]
Trotz der finanziellen Probleme versuchten Jean und Joseph Feldhaus konkurrenzfähig zu bleiben, um an dem wachsenden Markt für Schokoladenprodukte zu partizipieren. Zur Anschaffung neuer Maschinen und zum Ausbau der Gebäude wurden Kredite aufgenommen. Die Expansion begleitend kam es zu Neueinstellungen. Bis zum Jahr 1889 stieg die Anzahl der Beschäftigten auf 15 an.[18] Die Organisationsstruktur wurde nun zunehmend ausdifferenziert. Jean Feldhaus übernahm die Kundenbesuche, während sein Bruder Joseph den Großteil der Korrespondenz erledigte. Mit dem Ausbau der Fabrik ging eine Diversifikation der Produktpalette einher. Neben Schokolade, Pralinen und Kakaopulver gehörten nun auch Vanillestangen, Drops, Pfefferminz, Marzipan und Fondants zum Portfolio.[19] Jean und Joseph Feldhaus kreierten die Produktmarke Novesia in Anlehnung an den Namen des römischen Legionslagers Novaesium, dessen Reste wenige Jahre zuvor im Süden ihrer Heimatstadt entdeckt worden waren.[20] Novesia entwickelte sich zu einer erfolgreichen Schokoladenmarke, die bis heute existiert.
Im Februar 1889 starb Peter Ferdinand Feldhaus an einem Lungenleiden. Seine Söhne hofften nun auf finanzielle Entlastung durch eine Erbschaft und den Wegfall der Rentenzahlungen. Sie mussten jedoch nach Prüfung des Nachlasses konsterniert feststellen, dass ihr Vater trotz der erheblichen Einnahmen über seine Verhältnisse gelebt und Schulden in Höhe von 15.000 Mark hinterlassen hatte.[21] Es entwickelte sich ein jahrelanger Streit mit den Gläubigern und den Geschwistern, die ihren Erbanteil einforderten. Durch die ständigen Auseinandersetzungen fehlte Jean und Joseph Feldhaus die Zeit, sich um ihre Firma zu kümmern. Der Kontrollverlust wurde in vermehrt auftretenden Problemen mit dem Vertriebspersonal sichtbar. Mehrfach kam es zu Unterschlagungen. Einen ihrer Mitarbeiter ließen die Brüder gar steckbrieflich suchen.[22]
Nach dem frühen Tod von Joseph Feldhaus im Jahre 1895 war Jean Feldhaus auf sich allein gestellt. Neue Produkt- und Vermarktungsideen sollten helfen, die Anlagen auszulasten und den Umsatz nach oben zu treiben. Von einem Schweizer Schokoladenmacher ließ Jean Feldhaus sich in die Produktion feinster Schmelzschokolade unterweisen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam Milchpulver in den Handel. Erstmals stellte nun auch die Neusser Fabrik kleine Mengen Milchschokolade her. Zur gleichen Zeit wurde in der Schokoladenindustrie die Beilage von Sammelbildern, verbunden mit der Ausgabe von Sammelalben, zu einem wichtigen Marketinginstrument.[23] Im Jahre 1898 glaubte Jean Feldhaus mit seiner Briefmarken-Schokolade, bei der jeder Tafel ein Postwertzeichen beigelegt wurde, eine originelle Variante der Vermarktungsstrategie gefunden zu haben. Der Erfolg war wohl nur mäßig, denn später tauchte das Produkt nicht mehr im Portfolio der Novesia-Fabrik auf. Nach dem Vorbild des Kölner Marktführers Stollwerck erfolgte die Distribution seit 1895 auch über Verkaufsautomaten. Diese wurden an Gastwirte vermietet, die einen Einkaufsrabatt erhielten und sich dafür zum Exklusivvertrieb verpflichten mussten. Auch dieser Vermarktungsweg war nicht erfolgreich. Jean Feldhaus hatte eine größere Menge Automaten gekauft, die schon bald von neueren Modellen technisch überholt wurden und kaum Abnehmer fanden. Zudem war diese Marktnische längst von dem Konkurrenten Stollwerck besetzt.[24]
Im Verlaufe des Jahres 1901 verschlechterte sich das bis dahin so positive Marktumfeld, welches das Neusser Schokoladenunternehmen trotz aller interner Probleme am Leben gehalten hatte. Eine Wirtschaftskrise traf alle Branchen, insbesondere aber die Schokoladenindustrie. Auch das Neusser Unternehmen verzeichnete in diesem Jahr große Verluste. Jean Feldhaus spielte mit dem Gedanken, sein Geschäft aufzugeben. Im Jahre 1903 forderte Jean Feldhaus’ jüngerer Bruder Richard (1856–1944) über einen Anwalt seinen Erbteil ein und zwang die Novesia-Schokoladenfabrik dadurch in den Konkurs.[25] Die Familie Feldhaus schien somit die pessimistische Sichtweise zu bestätigen, wonach Familienunternehmen gerade in der dritten Generation zum Scheitern verurteilt seien.[26] Doch es kam anders: Auf Anraten seiner Freunde wagte Jean Feldhaus den Neuanfang durch Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Da die Attraktivität der Novesia-Fabrik als Investitionsobjekt nach dem Abbau der Schulden durch Konkurs deutlich zugenommen hatte, konnte der Unternehmer rasch Stammkapital in Höhe von 32.000 Mark einsammeln.[27] Dennoch wurden in den folgenden Jahren keine Gewinnausschüttungen an die Gesellschafter ausgezahlt. Dies lag am weiterhin schwierigen Marktumfeld. Jean Feldhaus spürte die Konkurrenz aus der Schweiz und aus Frankreich, die gute Qualitäten zu wettbewerbsfähigen Preisen anbot. Zudem versuchten die einheimischen Konkurrenten den Neusser aufgrund seines erlittenen Konkurses bei den Kunden als vertrauensunwürdig zu diskreditieren.[28] Jean Feldhaus blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1916 Geschäftsführer der P. F. Feldhaus GmbH. Die strategische Ausrichtung und das operative Geschäft wurden jedoch bereits zuvor von seinem Sohn Hermann bestimmt, der 1907 in das Unternehmen eingetreten war.
5. Durch zwei Weltkriege
Bei der Aufnahme seiner Tätigkeit fand Hermann Feldhaus (1886–1946) die P. F. Feldhaus GmbH in einem schwierigen Zustand vor. Seinem Vater war zwar der Neustart nach dem Konkurs gelungen, die Profitabilität war jedoch unbefriedigend. Dies lag an der nach wie vor unterkritischen Größe des Unternehmens, dem hohen Produktionsaufwand aufgrund des breit diversifizierten Produktportfolios und der ineffizienten Distributionsstruktur, bei der auch kleinste Kunden direkt beliefert wurden. Hermann Feldhaus setzte sich mit seinen Ideen zur strategischen Neuausrichtung des Geschäftes durch. Bei der Umgestaltung des Unternehmens ging er aus Rücksichtnahme auf seinen Vater mit Bedacht vor und beschleunigte das Tempo der Veränderung erst nach dessen Tod. Zunächst wurden die Distributionswege neu organisiert. Fortan erfolgte der Vertrieb nur noch über den Großhandel.[29] Im nächsten Schritt wurde das Produktportfolio ausschließlich auf Schokoladenwaren beschränkt, was zu einer Senkung der Produktionskosten führte. Schon bald war eine positive Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Im Jahre 1910 kamen die Gesellschafter der P. F. Feldhaus GmbH erstmals in den Genuss von Ausschüttungen. Rückenwind erhielt Hermann Feldhaus vom Markt. Schokolade wurde nun in allen Bevölkerungsschichten konsumiert. In Deutschland verdreifachte sich der Rohkakaoverbrauch innerhalb von zehn Jahren.[30] In der Novesia-Schokoladenfabrik wurde ein neues Produktionsgebäude errichtet und der Ausstoß auf 500 Kilogramm pro Tag erhöht. Bis 1914 stieg die Zahl der Beschäftigten auf 34 an.[31]
Der Boom der deutschen Schokoladenindustrie hielt in den ersten Kriegsjahren aufgrund der Staatsaufträge zur Versorgung von Heer und Marine an. Trotz der Wirtschaftsblockade der Entente konnte die steigende Nachfrage bedient werden, da die Versorgung mit Rohkakao zunächst durch Einfuhren aus Neutralstaaten gesichert war. Ab Dezember 1916 blieben diese Lieferungen aus. Die betriebliche Tätigkeit der deutschen Schokoladenindustrie konnte fortan nur durch Umstellung auf andere Produkte in Gang gehalten werden. Produziert wurden nun Bonbons, Marmelade und andere Nahrungsmittel, in einigen Betrieben sogar Munition.[32] Die Quellen geben keine Auskunft darüber, wie diese Zeit in der Neusser Fabrik überbrückt wurde. Vermutlich wurden dort, entgegen der Strategie des neuen Besitzers, wieder vermehrt Zuckerwaren hergestellt.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges setzten sich die Rohstoffbeschaffungsprobleme fort. Erst im September 1919 gab die Regierung die Einfuhr von Rohkakao frei. Zusätzlich erschwerte die alliierte Besetzung der linksrheinischen Gebiete die Erholung der dortigen Schokoladenindustrie. Große Mengen unverzollter französischer, belgischer und niederländischer Schokolade gelangten in den Handel.[33] In diesem schwierigen Marktumfeld wurde die Funktionsfähigkeit der Novesia-Schokoladenfabrik zusätzlich durch Wasser- und Feuerschäden beeinträchtigt. Bei einem Hochwasser im Januar 1920 standen große Teile der Kölner Straße unter Wasser. Die Fabrikgebäude konnten nur noch mit dem Boot erreicht werden. Aufgrund der zu späten Warnung durch den Hochwasserdienst war es nicht möglich gewesen, die Gebäude und Maschinen ausreichend gegen Wasserschäden zu sichern.[34] Nur einen Monat nach dem Hochwasser brach im Vorratsraum der Fabrik ein Feuer aus. Der Produktionsbereich brannte bis auf die Grundmauern nieder.[35] Der Wiederaufbau, der vermutlich durch die Leistung der Feuerversicherung ermöglicht wurde, erfolgte noch im gleichen Jahr. Danach verfügte Hermann Feldhaus über eine neue Schokoladenfabrik, größer und moderner als je zuvor.[36]
Zur gleichen Zeit wurde auch andernorts investiert. Als Rohkakao wieder verfügbar war und das Verlangen der Bevölkerung nach Schokolade stieg, bauten fast alle deutschen Produzenten ihre Anlagen aus. Die so entstandenen Überkapazitäten führten zu einem ruinösen Preiskampf. Im Jahre 1926 setzte eine Konkurswelle ein, die sich in der Wirtschaftskrise noch verstärkte.[37] Obwohl auch in der Novesia-Schokoladenfabrik die Absätze ab 1928 zurückgingen, überstand der Betrieb diese schwierige Phase gut. Während sich viele der neuen Hersteller um den Markt mit herkömmlichen Schokoladenprodukten stritten, konzentrierte sich Hermann Feldhaus auf ein Nischensegment: Schokolade mit ganzen Nüssen. Besonders erfolgreich war die Fensternuss-Tafel, die später unter dem Markennamen Goldnuss vertrieben wurde. Für ihre Produktion wurden nur die größten und makellosesten Nüsse verwendet. Die hochwertige Verpackung mit Zellophanfenster trug dazu bei, das Produkt an der Spitze des Marktes zu etablieren.[38]
Doch schon bald wurden die positiven Aussichten für die Neusser Schokoladenfabrik von den politischen Entwicklungen in Deutschland überschattet. Die Machtüberahme der Nationalsozialisten und die Verabschiedung des Reichsnährstandgesetzes im September 1933 hatten gravierende Auswirkungen auf die deutsche Schokoladenindustrie. Die Rohkakaoeinfuhren wurden eingeschränkt, die Versorgung der Betriebe zentral koordiniert und die Preise festgelegt. Die staatlichen Behörden waren auch befugt, die Produktpalette der Mitgliedsbetriebe einzuschränken oder diese ganz stillzulegen. Schokoladenfirmen wie Stollwerck aus Köln und Staengel & Ziller aus Stuttgart konnten sich Wettbewerbsvorteile verschaffen. In einem von Adolf Hitler (1889–1945) ausgerufenen Wettbewerb wurden sie als „nationalsozialistische Musterbetriebe“ ausgezeichnet, was mit einer Bevorzugung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verbunden war.[39] Es gibt keine Hinweise darauf, dass Hermann Feldhaus sich an diesem Wettbewerb beteiligte. Der Neusser Unternehmer hatte im Januar 1932 einer Veranstaltung des Düsseldorfer Industrie-Clubs beigewohnt, bei der Hitler als Redner auftrat, um Vorbehalte gegen seine faschistische Partei auszuräumen. Während der Anführer der NSDAP anwesende Großindustrielle wie Fritz Thyssen und Karl Haniel (1877–1951) überzeugen konnte, soll Hermann Feldhaus, der als Anhänger der Zentrumspartei liberal-konservative Ansichten vertrat, Hitlers Politik entschieden abgelehnt haben. Später äußerte er sich in seinen Briefen an Verwandte und Bekannte regelmäßig kritisch über den Krieg.[40]
In den ersten Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war die Auslastung der Novesia-Schokoladenfabrik noch gut. 1937 erreichte die Zahl der Beschäftigten mit 145 einen neuen Höchststand.[41] Nach Ausbruch des Krieges begannen sich die Importbeschränkungen und Rohstoffkontingentierungen auszuwirken, auch weil andere Schokoladenfabrikanten aufgrund ihrer linientreuen Haltung bei Wehrmachtsaufträgen sowie bei Rohkakao- und Zuckerzuteilungen bevorzugt wurden. Ab September 1942 durfte in dem Neusser Betrieb keine Schokolade mehr hergestellt werden. Die Produktion wurde auf einfache Zuckerwaren umgestellt. Im Verlaufe des Krieges war Neuss das Ziel von insgesamt 136 Luftangriffen, bei denen mehr als 30 Prozent der Wohn- und Fabrikgebäude zerstört wurden. Beim schwersten Angriff auf die Stadt am 23.9.1944 wurden auch die Gebäude und Maschinen der Novesia-Fabrik erheblich beschädigt.[42] Die Geschäftspartner wurden über die Einstellung der Produktion auf unbestimmte Zeit informiert. Im November 1944 floh Hermann Feldhaus mit seiner Frau aus Neuss. Fortan wohnten sie im bayerischen Grainau, wo der Unternehmer bereits im Jahre 1941 eine Wohnung angemietet hatte. Am 28.2.1945 wurde Neuss von amerikanischen Truppen eingenommen. Das Gebiet in der Nähe der Novesia-Fabrik wurde von der Bevölkerung geräumt und wenige Tage später von deutscher Artillerie beschossen, die auf der anderen Rheinseite Stellung bezogen hatte.[43]
Nach Kriegsende versuchten die Neusser Unternehmer, ihre Betriebe mit Unterstützung der britischen Verwaltungsbehörden und der Industrie- und Handelskammer wieder in Gang zu bringen. Alle Rohstoffe unterlagen strengster Bewirtschaftung. Besonders betroffen war die Nahrungsmittelindustrie. In der Novesia-Fabrik waren zwar noch Maschinen, Formen und Verpackungsmaterial vorhanden, die Behörden lehnten jedoch alle Anträge auf Zuteilung von Zucker ab. Am 1.12.1945 wurde der Betrieb offiziell geschlossen. Die zuletzt noch dreißigköpfige Belegschaft musste sich beim Arbeitsamt melden und neue Beschäftigung suchen.[44] Nach dem Konkurs im Jahre 1903 schien nun zum zweiten Mal das Ende der Neusser Schokoladenfabrik besiegelt. Doch Hermann Feldhaus wollte sich damit nicht abfinden. Zurück in Neuss forderte er von den Behörden vehement eine gerechte Verteilung der Rohstoffe.[45] Er musste jedoch verbittert zur Kenntnis nehmen, dass andere Schokoladenhersteller wie Stollwerck und Sprengel noch immer bevorzugt behandelt wurden. Vergrämt und von Depressionen geplagt starb Hermann Feldhaus am 10.9.1946.
6. Aufstieg in die erste Liga der Schokoladenproduzenten
Nachdem der älteste Sohn des Firmeninhabers, Hermann Feldhaus jr. (1914–1941), im Krieg gefallen war, hatte sich dessen Bruder dazu bereiterklärt, sein Chemiestudium aufzugeben, um sich auf die Übernahme der Schokoladenfabrik vorzubereiten. Richard Feldhaus (1918–2010) setzte die Bemühungen seines Vaters um Rohstoffzuteilungen fort. Bereits im Oktober 1946 konnte wieder Personal eingestellt werden. Die britischen Behörden hatten zuvor die Produktion von 50 Tonnen Zuckerwaren als Weihnachtszuteilung für die Zivilbevölkerung genehmigt. Im Dezember 1947 wurden in der Neusser Fabrik erstmals wieder Schokoladenprodukte gefertigt. Man hatte einen Lohnauftrag der Krefelder Firma C. J. van Houten & Zoon zur Produktion von Kakaopulver erhalten.[46] Schokolade für den eigenen Verkauf konnte erst wieder im Jahre 1949 hergestellt werden, nachdem der Welternährungsrat die Einfuhr von 7.500 Tonnen Rohkakao nach Deutschland genehmigt hatte. Auch Haselnusskerne, neben Zucker und Rohkakao der dritte wichtige Rohstoff für die Novesia-Fabrik, wurden seit Ende 1948 wieder aus der Türkei geliefert.[47]
Die P. F. Feldhaus KG erlebte in der Folgezeit eine rasante Geschäftsentwicklung. Im Jahre 1951 stieg die Zahl der Beschäftigten auf 200 an. Bei einem Absatz von 1.500 Tonnen wurde ein Umsatz von 10 Millionen DM erreicht. Das Gelände des Stammhauses in der Augustinusstraße erwies sich schon bald als zu klein. Im Jahre 1958 wurde ein zweites Werk in der Jülicher Landstraße errichtet.[48] Richard Feldhaus legte Wert auf modernste Technologie. Schmuckstück des Produktionsbetriebes war nun eine 40 Meter lange Automolda-Anlage, in die am einen Ende flüssige Schokolade eingefüllt wurde und die am anderen Ende pro Minute 150 fertige Schokoladetafeln auswarf. Die Anlage diente, wie das zur gleichen Zeit installierte vollautomatische Conchierungssystem, der Rationalisierung. So sollte ein Rückgang der Profitabilität verhindert werden, der sich aufgrund von steigenden Lohnkosten in einem angespannten Arbeitsmarkt abzeichnete. Richard Feldhaus setzte auf paternalistische Maßnahmen, um sich im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte gegen andere Neusser Arbeitgeber durchzusetzen. So kam im Jahre 1960 bereits ein Sechstel der Belegschaft in den Genuss einer Werkswohnung, in der firmeneigenen Kantine konnten subventionierte Mahlzeiten eingenommen werden, und bei den jährlich veranstalteten Betriebsausflügen wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Waren beschenkt.[49] Zudem erhielten alle Beschäftigten monatlich ein Deputat in Form einer Auswahl der in der Fabrik produzierten Schokoladenprodukte. All diese freiwilligen Leistungen waren nicht allein altruistisch motiviert, sondern dienten vor allem dem Zweck der Mitarbeiterbindung. Das im Jahre 1960 anstehende hundertjährige Firmenjubiläum nutzte Richard Feldhaus, um den Zusammenhalt im Unternehmen zu stärken. Hierzu diente ein Festakt im Neusser Zeughaus, zu dem neben der Belegschaft auch der Oberbürgermeister geladen war, und die Herausgabe einer Jubiläumsschrift, die sich an den Biographien der früheren Firmenlenker orientierte.[50]
In den 1960er Jahren wurde die P. F. Feldhaus KG durch die Entwicklungen im Markt vor besondere Herausforderungen gestellt. Lange Zeit hatten die Schokoladenhersteller von der 1952 eingeführten Preisbindung profitiert, durch die sie statt unverbindlicher Preisempfehlungen feste Ladenpreise fixieren konnten. Nachdem die Rohkakaopreise im Jahre 1961 wieder einmal deutlich gesunken waren, nahmen einige Hersteller dies zum Anlass, die Preisbindung zu unterlaufen, um ihren Marktanteil auszubauen. Im Jahre 1965 fielen die Preise für eine 100-Gramm-Tafel Schokolade von 1,30 DM auf bis zu 0,60 DM. Als der Rohkakao in den Folgejahren wieder teurer wurde, sanken die Profitmargen. Viele kleine und kapitalschwache Schokoladenfirmen schrieben rote Zahlen und wurden insolvent.[51] In der P. F. Feldhaus KG setzte man erfolgreich auf Kosteneinsparung durch Rationalisierung. Insbesondere die Automatisierung der Fertigungsstraßen in der Jülicher Landstraße wurde weiter vorangetrieben. Mit Hilfe einer neuen elektronisch gesteuerten Anlage konnten nun stündlich 20.000 Tafeln produziert werden. Die Produktivität erreichte einen neuen Höchststand.[52] Der ruinöse Preiskampf, den sich die deutschen Schokoladenhersteller lieferten, war jedoch nicht die einzige Herausforderung, der sich die P. F. Feldhaus KG in den 1960er Jahren stellen musste. Ausländische Markenanbieter wie Mars und Ferrero drängten nun aggressiv in den Markt, mit Produkten in neuen Anbietungsformen und Werbeetats, die bislang in der Branche unüblich waren. Mit Schokoriegeln wie Mars, Snickers und Nuts, der Schokoladenwaffel Hanuta und der mit Milchcreme gefüllten Kinder Schokolade zielten sie primär auf das Segment der jugendlichen Käufer. Auch Monopralinen wie Mon Cherie und Ferrero Küsschen etablierten sich rasch und nagten so am Markt der klassischen Tafelschokoladen.[53]
Richard Feldhaus hatte bereits zuvor realisiert, dass ein höherer Werbeetat erforderlich war, um das Spezialitätenimage zu pflegen und die Marke Novesia dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten. Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Emnid zum Image von Schokoladenfirmen und deren Produktmarken hatten zu alarmierenden Ergebnissen geführt. Novesia-Schokolade wurde von den meisten Befragten die Eigenschaften fremd, gewöhnlich und billig zugeordnet. Auf die Frage, welche Schokoladenmarken den Befragten spontan einfallen, nannten nur 1 Prozent Novesia. Spitzenreiter waren Trumpf, Tobler und Sarotti mit Quoten von 11 bis 17 Prozent.[54] Als Reaktion auf die Umfrageergebnisse startete Richard Feldhaus im Jahre 1964 eine aufwendige Werbekampagne, bei der innerhalb von fünf Jahren 7 Millionen DM investiert wurden. Zum 40. Geburtstag der Goldnuss im Jahre 1967 erfuhr das Produkt eine optische Modernisierung. Käufer des Produktes erhielten zudem die Garantie, dass das Produkt mindestens 27 ganze Nüsse aufwies. Wenn eine erworbene Tafel weniger Nüsse enthielt, konnte man sie einsenden und bekam zwei Tafeln zurück. Der Erfolg der Werbemaßnahmen spiegelte sich im Umsatz der Novesia Goldnuss wider, der sich von 1964 bis 1969 annähernd vervierfachte.[55] Richard Feldhaus war es innerhalb von zwei Jahrzehnten gelungen, das Unternehmen seines Vaters aus den Trümmern heraus zu einem der führenden deutschen Schokoladenproduzenten zu entwickeln.
7. Ausstieg der Familie Feldhaus
Doch schon kurze Zeit später kam es erneut zu Verwerfungen im Markt, als sich der Preis für Rohkakao von 1972 bis 1974 verfünffachte. Grund dafür waren politische Ereignisse in zwei der größten Herstellerländer: der Bürgerkrieg in Nigeria und ein Militärputsch in Ghana. Auch die Transportkosten stiegen aufgrund der Ölkrise erheblich an.[56] Zudem zeigten sich die deutschen Schokoladenfirmen – viele von ihnen waren noch immer Familienunternehmen – überfordert mit den raschen Veränderungen, die die Globalisierung des Marktes mit sich brachte. Die in den 1960er Jahren begonnene Konsolidierung fegte nun in rasantem Tempo durch die Industrie.[57] Die P. F. Feldhaus KG konnte für das Geschäftsjahr 1972 noch eine positive Bilanz ausweisen. Durch Senkung der Verkaufspreise hatte man Marktanteile erobert und einen Absatzzuwachs erreicht. Die Beschäftigtenzahl stieg auf einen Rekordwert von 400 an.[58] Für die beiden Folgejahre sind keine Geschäftszahlen überliefert. Es ist zu vermuten, dass sich die Ergebnissituation auch bei der Neusser Schokoladenfirma aufgrund der einschneidenden Entwicklungen im Markt verschlechterte. Der Rückgang der Beschäftigtenzahl auf 300 im Jahre 1974 plausibilisiert diese Annahme.[59]
Bereits Anfang der 1970er Jahre hatte Richard Feldhaus damit begonnen, die Fühler nach möglichen Kooperationspartnern auszustrecken. Der Inhaber der Novesia-Schokoladenfabrik suchte die Anlehnung an einen großen Spieler der Süßwarenbranche, der ebenfalls Wert auf starke Marken legte. Die Wahl fiel auf den belgischen Konzern General Biscuit Company, dessen wichtigstes Produkt, die De Beukelaer Prinzenrolle, auch in Deutschland populär war. Im Jahre 1969 hatte das Unternehmen eine eigene Schokoladensparte gegründet, die General Chocolate N.V. [60] Die Kooperationsverhandlungen begannen im Frühjahr 1972. Im Oktober 1974 wurde eine Einigung erzielt und die P. F. Feldhaus KG in das belgische Unternehmen integriert. Die Familie Feldhaus erhielt im Gegenzug 25 Prozent der Firmenanteile.[61] Richard Feldhaus war im Direktorium des Unternehmens zunächst für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verantwortlich, bevor er im Juli 1976 die Position des Geschäftsführers übernahm. Schon bald wurde deutlich, dass die Flucht nach vorne für die Neusser Schokoladenfabrik die richtige Entscheidung gewesen war. In einem stagnierenden Gesamtmarkt konnten Marktanteile in Benelux, Frankreich und der BRD hinzugewonnen werden. Im Jahre 1977 stieg der Umsatz mit Novesia-Schokolade auf 100 Millionen DM an. 10.000 Tonnen Schokolade verließen in diesem Jahr die Werkstore. Die Anzahl der Beschäftigten in den Neusser Betrieben erreichte einen Rekordstand von 520 Personen.[62]
Die Situation änderte sich grundlegend, als die Muttergesellschaft General Biscuit Company von dem französischen Investor l’Alimentel Essentiel übernommen wurde.[63] Die neuen Besitzer hatten kein Interesse an der Weiterführung des Schokoladengeschäfts. Sie beauftragten Richard Feldhaus, einen Käufer für ihren 75-prozentigen Anteil an der General Chocolate N. V. zu finden. Das Interesse war groß, nicht nur bei der deutschen Konkurrenz. Den Zuschlag erhielt die in Aachen ansässige Leonard Monheim AG, die der Schokoladenmagnat Peter Ludwig (1925–1996) in den Jahren zuvor zum führenden Unternehmen der Branche aufgebaut hatte. Die Übernahme erfolgte zu Beginn des Jahres 1978. Schon kurz danach bestimmte das Management der Leonard Monheim AG die Strategie des Unternehmens. Aufgrund unterschiedlicher Firmenphilosophien kam es zu Spannungen. Richard Feldhaus wollte die Marke Novesia und die Rolle der Firma als Spezialitätenanbieter stärken, während der neue Teilhaber das hauptsächliche Ziel verfolgte, durch Ausweitung der Produktionskapazitäten Kostenführerschaft zu erlangen. In den Neusser Werken wären erhebliche Investitionen, aber auch eine Umstrukturierung sowie die Streichung von Stellen erforderlich gewesen, um kostenseitig zur Spitze aufzuschließen. Derartig radikale Einschnitte in die Firmenorganisation passten nicht zu den paternalistischen Vorstellungen, die Richard Feldhaus nach wie vor hatte.
Auch in der Belegschaft stieg die Sorge um die Zukunft der Novesia-Schokoladenfabrik. Der Leonard Monheim AG haftete durch die Marke Trumpf, die vorwiegend über Discounter vermarktet wurde, ein Billig-Image an, das sich auf die Neusser Marke zu übertragen drohte. Zudem beobachtete man mit Argwohn, dass Angehörige des Monheim-Managements während der Betriebspausen am Wochenende durch den Produktionsbereich gingen, um die Dimensionen der Anlagen auszumessen. Schon bald wurde vermutet, dass die Investitionen wohl nicht in Neuss erfolgen würden, sondern in anderen Monheim-Werken. Die Befürchtungen waren berechtigt. Im Herbst 1979 wurde die Fertigung der flüssigen Schokoladenmasse vom Werk in der Augustinusstraße nach Herentals verlagert und die Schließung des Stammwerks zum Jahresende angekündigt.[64] Richard Feldhaus verkaufte sämtliche Familienanteile an die Monheim-Gruppe und beendete seine Tätigkeit als Geschäftsführer. Für ihn war es eine folgerichtige, aber auch höchst emotionale Entscheidung, die Verbindung zwischen Familie und Unternehmen 164 Jahre nach dem Beginn der Schokoladenproduktion durch seinen Ururgroßvater Ferdinand Jonathan Feldhaus aufzulösen.
8. Das Ende der Novesia-Schokoladenfabrik
Nachdem die Haselnusspreise im Verlaufe des Jahres 1979 sprunghaft angestiegen waren, sah sich das Management der Neusser Schokoladenfabrik gezwungen, die Preise für Nussschokolade zu erhöhen. Marktanteile gingen verloren, da die Kunden die neuen Preise nicht annahmen und zu anderen Schokoladensorten griffen.[65] Im ersten Halbjahr 1980 wurde ein Verlust von 6,5 Millionen DM verzeichnet. Nun fehlte die unternehmerische Geduld und die Weitsicht eines Richard Feldhaus und auch seine schützende Hand für die Mitarbeiter. Der Vorstandssprecher der Leonard Monheim AG bezeichnete die Novesia-Fabrik als untragbare Verlustquelle für die Gesellschaft.[66] Kurz vor den Betriebsferien im Juli wurde der 350-köpfigen Belegschaft die Entscheidung zur Schließung des Neusser Betriebes zum Jahresende mitgeteilt.[67] Ein Sozialplan wurde ausgehandelt, der Abfindungszahlungen, Rentenzusagen für langjährig Beschäftigte und ein Angebot zum Wechsel in das Aachener Monheim-Werk enthielt.[68] Besonders von der Schließung betroffen waren die vielen weiblichen Beschäftigten ohne Berufsausbildung, da sie nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten.[69] Betriebsrat und Gewerkschaft übten heftige Kritik an der Entscheidung der Firmenleitung.[70] In der ausscheidenden Belegschaft sah man die Verantwortung für die fatale Entwicklung bei den neuen Besitzern. Richard Feldhaus behielt auch nach der Aufgabe des Familienunternehmens in seiner Heimatstadt ein hohes Ansehen aufgrund seiner unternehmerischen Leistung, aber auch aufgrund seines kulturellen und sozialen Engagements.
Von der Novesia-Schokoladenfabrik geblieben sind neben der Erinnerung nur die Produktions- und Verwaltungsgebäude, die von anderen Unternehmen übernommen wurden, die Verpackungsinnovation der Fensternuss-Tafel, die von mehreren Schokoladenfirmen nach wie vor imitiert wird, und die Novesia Goldnuss, die die Ludwig Schokolade GmbH & Co. KG, eine Nachfolgeorganisation der Leonard Monheim AG, weiterhin unter der Dachmarke Trumpf vermarktet.
Quellen
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Lerch, Klaus, Die Neusser Schokoladenfirma P. F. Feldhaus, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-neusser-schokoladenfirma-p.-f.-feldhaus/DE-2086/lido/6242a42877aac8.33157917 (abgerufen am 05.12.2024)