Handeln auf Befehl des Führers. Die illegale und streng geheime Zwangssterilisation der „Rheinlandbastarde“ von 1937 und die Strafverfolgung der ärztlichen Täter nach 1945

Gisela Tascher (Heusweiler)

Personalbogen Medizinalrat Horst Friedel, undatiert. (Stadtarchiv Saarbrücken/Bestand V11.2 3276)

1. Strafprozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Vor dem Land­ge­richt Saar­brü­cken be­gann im Au­gust 1947 ein Straf­pro­zess ge­gen drei Ärz­te we­gen „ei­nes Ver­bre­chens ge­gen die Mensch­lich­keit ge­mäß dem al­li­ier­ten Kon­troll­rats­ge­setz Nr. 10 (KRG 10) von 1945“. Der Tat­be­stand der vor­sätz­li­chen Kör­per­ver­let­zung mit an­schlie­ßen­dem Ver­lust der Zeu­gungs­fä­hig­keit, der den Ärz­ten in der An­kla­ge zur Last ge­legt wur­de, lag schon ein Jahr­zehnt zu­rück. Zur Tat­zeit 1937 war die Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on von Kin­dern deut­scher Frau­en und afri­ka­ni­scher Be­sat­zungs­sol­da­ten aus der Zeit der Rhein­land­be­set­zung nach dem ers­ten Welt­krieg (1918-1926), den so ge­nann­ten „Rhein­land­bas­tar­den“, nach dem Ge­setz nicht zu­läs­sig und rein „ras­sen­hy­gie­ni­sch“ und „erb­bio­lo­gi­sch“ be­grün­det. 

An­ge­klagt wa­ren auf der Be­fehls­ebe­ne zwei ehe­ma­li­ge ho­he Me­di­zi­nal­be­am­te und Mul­ti­funk­tio­nä­re des NS-Staa­tes, Ober­me­di­zi­nal­rat (OMR) Dr. med. Horst Frie­del und OMR Dr. med. Max Obé[1], und auf der Ebe­ne der Aus­füh­ren­den der NS-kon­for­me Chef­arzt der Frau­en­kli­nik am Bür­ger­hos­pi­tal Saar­brü­cken, Dr. med. Karl H. Kie­fer. Frie­del und Obé be­zich­tig­ten sich im Ver­lauf des Pro­zes­ses ge­gen­sei­tig, fe­der­füh­rend die Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen der „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ im Saar­land vor­be­rei­tet, or­ga­ni­siert und über­wacht zu ha­ben. Hier­zu ein Zi­tat von Frie­del aus den Pro­zess­ak­ten: 1937 er­hielt ich von ei­nem Dienst­vor­ge­setz­ten Dr. Obé den Auf­trag, so­ge­nann­te Rhein­land­bas­tar­de ärzt­lich zu un­ter­su­chen. Es han­del­te sich hier­bei um Per­so­nen, die aus ei­nem Ge­schlechts­ver­kehr zwi­schen deut­schen Mäd­chen und Mit­glie­dern aus­län­di­scher Be­sat­zungs­trup­pen art­frem­den Blu­tes stamm­ten und die deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge wa­ren. Die­se Bas­tar­de soll­ten auf­grund ei­nes Füh­rer­be­fehls ste­ri­li­siert wer­den; die Durch­füh­rung lag dem In­nen­mi­nis­te­ri­um ob. Für die­se Ste­ri­li­sa­ti­on war er­for­der­lich, den Ge­sund­heits­zu­stand der be­tref­fen­den Per­so­nen zu­vor fest­zu­stel­len, um je­der­zeit nach­wei­sen zu kön­nen, ob durch die Ope­ra­ti­on ei­ne Ge­sund­heits­be­schä­di­gung statt­ge­fun­den hat­te oder nicht […] An wie vie­len Sit­zun­gen der Kom­mis­si­on ich teil­ge­nom­men ha­be, kann ich nicht sa­gen.

Obé ha­be in sei­ner Aus­sa­ge wäh­rend des Pro­zes­ses be­strit­ten, Frie­del ei­nen der­ar­ti­gen Auf­trag er­teilt zu ha­ben, wird in den Pro­zess­ak­ten aus­ge­führt. Dr. Obé be­strei­tet je­doch, ei­nen der­ar­ti­gen Auf­trag er­teilt zu ha­ben. Er räumt je­doch ein, dass es nicht völ­lig aus­ge­schlos­sen sei, dass er da­mals durch sei­nen Vor­ge­setz­ten auf­ge­for­dert wur­de, den An­ge­schul­dig­ten Dr. Frie­del zwecks Teil­nah­me an ei­ner Kom­mis­si­on zur Un­ter­su­chung von so­ge­nann­ten „Rhein­land­kin­dern“ zu be­nen­nen.

2. Verfahren werden eingestellt

Auch die von Kie­fer be­nann­ten ärzt­li­chen Zeu­gen so­wie al­le An­ge­klag­ten be­teu­er­ten, im Rah­men der Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen „auf Be­fehl des Füh­rer­s“ ge­han­delt zu ha­ben.[2] Al­le drei an­ge­klag­ten Ärz­te so­wie die meis­ten Zeu­gen wa­ren Mit­glied der NS­DAP und des „Na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deut­schen Ärz­te­bun­des“ (NS­DÄB), der „ärzt­li­chen Kampf­or­ga­ni­sa­ti­on“ in­ner­halb der NS­DAP.[3] Von den an­ge­klag­ten Ärz­ten wur­de kei­ner für sein rechts­wid­ri­ges und „un­ärzt­li­ches“ Han­deln zur Re­chen­schaft ge­zo­gen. Kei­ner der an­ge­klag­ten Ärz­te und auch kei­ner der an den Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen be­tei­lig­ten Zeu­gen zeig­te wäh­rend des Pro­zes­ses ein Un­rechts­be­wusst­sein da­für, dass ge­sun­de Pa­ti­en­ten vor­sätz­lich ope­riert und da­mit ge­sund­heit­lich ge­schä­digt wur­den. Da­bei war al­len Be­tei­lig­ten be­wusst, dass die Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on der „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ streng ge­heim und nicht ge­setz­lich ge­deckt war.

Vom Land­ge­richt Saar­brü­cken wur­den Horst Frie­del und Max Obé frei­ge­spro­chen. Den Ein­spruch des Staats­an­walts wies das Ober­lan­des­ge­richt (OLG) am 1.6.1958 ab: 1. Der An­ge­schul­dig­te Dr. Max Obé wird aus tat­säch­li­chen Grün­den aus­ser Ver­fol­gung ge­setzt. 2. Ge­gen den An­ge­schul­dig­ten Dr. Horst Frie­del wird das Ver­fah­ren vor­läu­fig ein­ge­stellt. Frie­del prak­ti­zier­te zu die­ser Zeit in Salz­git­ter als Arzt, war aber durch die Be­schei­ni­gung ei­nes Kol­le­gen nicht rei­se­fä­hig. Am 26.7.1958 wur­de das Ver­fah­ren ge­gen ihn auf der Grund­la­ge des Ge­set­zes Nr. 556 (über die Ge­wäh­rung von Straf­frei­heit vom 22.12.1956) end­gül­tig ein­ge­stellt.[4] Obé wur­de trotz sei­ner be­kann­ten NS-Ver­gan­gen­heit am 26.1.1950 zum ers­ten Vor­sit­zen­den der Ärz­te­kam­mer Saar ge­wählt.

Die For­schun­gen von An­dre­as Eich­mül­ler vom In­sti­tut für Zeit­ge­schich­te Mün­chen zur Straf­ver­fol­gung von NS-Ver­bre­chen durch west­deut­sche Jus­tiz­be­hör­den seit 1945 zei­gen, dass die Zwangs­ste­ri­li­sier­ten nicht die ein­zi­ge Grup­pe von NS-Op­fern wa­ren, de­nen die saar­län­di­sche Jus­tiz die An­wen­dung des Kon­troll­rats­ge­setz Nr. 10 (kei­ne Be­ru­fung auf ei­nen Be­fehl) auf die an ih­nen be­gan­ge­nen Ver­bre­chen ge­gen die Mensch­lich­keit ver­wei­ger­te.[5] 

 

3. Streng geheimer Führerbefehl

Im Früh­jahr 1937 ord­ne­te der Reichs­mi­nis­ter des In­nern auf der Grund­la­ge ei­nes streng ge­hei­men „Füh­rer­be­fehl­s“ von Adolf Hit­ler (vom 18.4.1937 und noch­mals be­stä­tigt am 7.5.1937 nach ei­nem Ein­spruch des Aus­wär­ti­gen Am­tes) die Ste­ri­li­sa­ti­on der so ge­nann­ten „Rhein­land­bas­tar­de“ im Rah­men ei­ner ge­hei­men Son­der­ak­ti­on der Ge­sta­po an. Dar­auf­hin wur­de für die­sen Auf­trag bei der Ge­sta­po in Ber­lin die „Son­der­kom­mis­si­on 3“ ge­bil­det, der vom Reichs­mi­nis­te­ri­um des In­nern al­le vor­lie­gen­den Un­ter­la­gen zu den be­trof­fe­nen Kin­dern zur Ver­fü­gung ge­stellt wur­den. Mit der „erb­bio­lo­gi­schen Be­stands­auf­nah­me“ der ge­sam­ten reichs­deut­schen Be­völ­ke­rung war be­reits 1933 be­gon­nen wor­den. Feh­len­de Un­ter­la­gen, wie et­wa Vor­mund­schafts­ak­ten, wa­ren bei den zu­stän­di­gen Amts­ge­rich­ten an­ge­for­dert wor­den. Nach dem Ab­schluss der streng ge­hei­men Ak­ti­on soll­ten al­le Ak­ten im Reichs­mi­nis­te­ri­um des In­nern zu­sam­men­lau­fen und kei­ne auf der un­te­ren Ebe­ne zu­rück­blei­ben.

Im Reichs­ge­biet bil­de­te man drei Kom­mis­sio­nen, die von Be­am­ten der Ge­sta­po ge­lei­tet wur­den und die über die durch­zu­füh­ren­de Ste­ri­li­sa­ti­on im Ein­zel­fall ent­schei­den soll­ten. Ne­ben zwei ärzt­li­chen Mit­glie­dern, ei­nem Pro­to­koll­füh­rer und ei­nem Fo­to­gra­fen ge­hör­ten den Kom­mis­sio­nen „an­thro­po­lo­gi­sche Gut­ach­ter“ an, die Gut­ach­ten über die „ras­si­sche“ Zu­ge­hö­rig­keit der Kin­der an­fer­ti­gen soll­ten. Zu die­sen Gut­ach­tern ge­hör­ten Wis­sen­schaft­ler wie Prof. Dr. med. Eu­gen Fi­scher, Prof. Dr. Wolf­gang Abel, Prof. Dr. Her­bert Göll­ner und Dr. En­gel­hard Büh­ler vom „Kai­ser-Wil­helm-In­sti­tut für An­thro­po­lo­gie, mensch­li­che Er­b­leh­re und Eu­ge­ni­k“ (KWI) in Ber­lin-Dah­lem, die auch Blut- und Haar­pro­ben von den Ste­ri­li­sier­ten in Ber­lin un­ter­such­ten. Die Kom­mis­si­on I hat­te ih­ren Sitz in Wies­ba­den, die Kom­mis­si­on II in Lud­wigs­ha­fen und die Kom­mis­si­on III in Ko­blenz.[6] Die Kom­mis­si­on II, die in Lud­wigs­ha­fen, Saar­brü­cken, Worms und Hei­del­berg tag­te, be­stand aus meh­re­ren Per­so­nen: dem Ju­ris­ten und Re­gie­rungs­rat Dr. Wal­ter Al­bath (1904-1989) vom In­nen­mi­nis­te­ri­um in Ber­lin (Chef der Ge­sta­po Düs­sel­dorf) als Vor­sit­zen­den, den vor­her ge­nann­ten An­thro­po­lo­gen vom KWI in Ber­lin-Dah­lem, dem Amts­arzt und Lei­ter der „erb­bio­lo­gi­schen Lan­des­zen­tra­le“ des Saar­lan­des MR Dr. med. Horst Frie­del, dem Arzt Dr. med. Hoff­mann, ei­ner Pro­to­koll­füh­re­rin und ei­ner Fo­to­gra­fin.[7] 

Mit der Vor­be­rei­tung und Or­ga­ni­sa­ti­on der Ste­ri­li­sa­ti­on der saar­län­di­schen „far­bi­gen Bas­tar­de“ wur­de der Lei­ter der „erb­bio­lo­gi­schen Lan­des­zen­tra­le“ des Saar­lan­des mit Sitz in Saar­brü­cken, MR Dr. med. Horst Frie­del, be­traut, der die­se Lan­des­zen­tra­le auf Vor­schlag des „Gau­amts­lei­ters des Am­tes für Volks­ge­sund­heit der NS­DA­P“ (Dr. med. Ru­dolf Ramm aus Pir­ma­sens, 1887-1945) seit dem 1.4.1936 lei­te­te. Frie­del war zu die­ser Zeit auch auf Emp­feh­lung des Reichs­mi­nis­ters des In­nern am Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken-Land an­ge­stellt, wo er ne­ben sei­nen an­de­ren Ver­pflich­tun­gen auch für die Auf­ga­ben der „Erb- und Ras­sen­pfle­ge“ ver­ant­wort­lich war. Un­ter­stellt war er Re­gie­rungs­di­rek­tor OMR Dr. med. Max Obé, dem höchs­ten Me­di­zi­nal­be­am­ten des Saar­lan­des. Horst Frie­del soll­te im Auf­trag der NS­DAP ei­ne „ein­heit­li­che und welt­an­schau­ungs­mä­ßig rich­tig lie­gen­de Be­ar­bei­tung die­ser Auf­ga­ben“ im Saar­land ge­währ­leis­ten. Im Rah­men die­ser Tä­tig­keit lei­te­te er auch den „Son­der­auf­trag des Reichs­mi­nis­ters des In­nern für die Ste­ri­li­sie­rung der Be­sat­zungs­misch­lin­ge des Saar­lan­des“ un­ter Ein­be­zie­hung sämt­li­cher Amts­ärz­te, Ge­sund­heits­äm­ter, Wohl­fahrts­äm­ter, Land­rä­te, Bür­ger­meis­ter, Po­li­zei­dienst­stel­len und Stan­des­äm­ter des Saar­lan­des. Be­reits im No­vem­ber 1936 wur­den von der „erb­bio­lo­gi­schen Lan­des­zen­tra­le“ des Saar­lan­des al­le Land­rä­te des Saar­lan­des „zur Er­fas­sung der far­bi­gen Bas­tar­de, die aus der Zeit der fremd­län­di­schen Be­sat­zung des Saar­lan­des stam­men“, an­ge­schrie­ben. Auf die­se Tä­tig­keit war Horst Frie­del in der 1935 ge­grün­de­ten „Füh­rer­schu­le der deut­schen Ärz­te­schaf­t“ in Alt-Reh­se („Schu­lungs­bur­g“ des NS­DÄB) und in der 1933 ge­grün­de­ten und für al­le Amts­ärz­te des NS-Staa­tes ver­pflich­ten­den Staats­me­di­zi­ni­schen Aka­de­mie in Ber­lin-Char­lot­ten­burg vor­be­rei­tet wor­den.[8]   

Bei der Be­ur­tei­lung des geis­ti­gen und see­li­schen Zu­stan­des der er­fass­ten „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ durch die Amts­ärz­te soll­ten „al­le et­wai­gen An­zei­chen der Min­der­wer­tig­keit“ beim Ge­sund­heits­amt do­ku­men­tiert wer­den. Von je­dem „Be­sat­zungs­misch­lin­g“ wur­den drei Licht­bil­der der Grö­ße 6 X 9 oder 9 X 12 Zen­ti­me­ter an­ge­fer­tigt, die den un­be­klei­de­ten Ober­kör­per von vor­ne und seit­lich er­ken­nen lie­ßen, um die „even­tu­el­len frem­dras­si­gen Merk­ma­le“ bes­ser se­hen und do­ku­men­tie­ren zu kön­nen.[9] 

4. Durchführung unter Zwang

Die voll­stän­di­ge An­zahl der im Saar­land er­fass­ten, be­gut­ach­te­ten und dann zwangs­ste­ri­li­sier­ten Per­so­nen ist nicht be­kannt. Es gibt aber aus dem Jahr 1936 ver­schie­de­ne Mel­de­lis­ten der Land­rä­te des Saar­lan­des (Kreis Saar­brü­cken-Land und Kreis St. Ing­bert) an die „Erb­bio­lo­gi­sche Lan­des­zen­tra­le“ des Saar­lan­des, in de­nen Na­me, Ge­burts­da­tum und teil­wei­se El­tern der dort re­gis­trier­ten „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ ver­merkt sind.[10]   Die­se Lis­ten wer­den er­gänzt durch die An­ga­ben zur Iden­ti­tät der Zwangs­ste­ri­li­sier­ten aus den Straf­pro­zess­ak­ten des Land­ge­richts Saar­brü­cken aus dem Jahr 1947. In die­sen Pro­zess­ak­ten ist auch ei­ne aus­zugs­wei­se Ab­schrift des Ope­ra­ti­ons­bu­ches der ge­burts­hilf­lich-gy­nä­ko­lo­gi­schen Ab­tei­lung des Bür­ger­hos­pi­tals Saar­brü­cken von 1937 ent­hal­ten, in de­nen fünf Ste­ri­li­sa­tio­nen von weib­li­chen „Be­sat­zungs­misch­lin­gen“ zwi­schen Ju­ni und Sep­tem­ber 1937 do­ku­men­tiert sind. Do­ku­men­tiert sind dar­in auch die Dau­er der Ope­ra­ti­on, der Ope­ra­teur, die Ope­ra­ti­ons­tech­nik und die Me­tho­de der Nar­ko­se. Hin­zu kommt aus den Pro­zess­ak­ten von 1947 die An­ga­be von drei männ­li­chen „Be­sat­zungs­misch­lin­gen“, von de­nen ei­ner an­geb­lich ge­flüch­tet wä­re und zwei da­von in der chir­ur­gi­schen Ab­tei­lung des Bür­ger­hos­pi­tals Saar­brü­cken vom Chir­ur­gen Dr. Mel­tzer ste­ri­li­siert wor­den sei­en. Dr. Mel­tzer ver­starb 1939 an den Fol­gen ei­ner Kriegs­ver­let­zung. Ins­ge­samt konn­ten die Na­men von 18 im Saar­land er­fass­ten „Be­sat­zungs­misch­lin­gen“ (fünf da­von männ­lich) re­cher­chiert wer­den. Dies deckt sich auch mit der in den Pro­zess­ak­ten von 1947 do­ku­men­tier­ten Aus­sa­ge von Horst Frie­del, in der er an­gibt, dass er als Mit­glied der Kom­mis­si­on II an­geb­lich 20 bis 30 Per­so­nen im Saar­land ärzt­lich un­ter­sucht und be­gut­ach­tet hät­te.[11] 

Abbildung eines Jungen in einer Ausstellung des Reichsausschusses für Volksgesundheitsdienst, 1934. (Bundesarchiv/Bild 102-15664/CC-BY-SA 3.0)

 

Die „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ wur­den 1937 ge­mein­sam mit ih­ren Müt­tern in das spe­zi­ell für die­sen Tag we­gen Ge­heim­hal­tung ge­räum­te Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken ein­be­stellt und von den da­zu be­stimm­ten Mit­glie­dern der Kom­mis­si­on II ärzt­lich un­ter­sucht und be­gut­ach­tet, an­thro­po­lo­gisch ver­mes­sen und fo­to­gra­fiert. Schon kurz nach der Un­ter­su­chung wur­den die Be­trof­fe­nen ge­gen ih­ren Wil­len in ei­nem Fahr­zeug der Ge­sta­po Saar­brü­cken, das vor dem Ge­sund­heits­amt be­reit­stand, zum Bür­ger­hos­pi­tal in Saar­brü­cken ge­bracht, wo für sie in Ab­spra­che mit dem ärzt­li­chen Di­rek­tor (Prof. Dr. med. Hans Diet­len) und un­ter Um­ge­hung der Kran­ken­haus­ver­wal­tung im Kel­ler ein ver­git­ter­tes Kran­ken­zim­mer ein­ge­rich­tet war. Vor die­sem Zim­mer hielt ein Kri­mi­nal­be­am­ter Wa­che. Die Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen wur­den meist am nächs­ten Tag von den Ärz­ten des Bür­ger­hos­pi­tals (Dr. Mel­zer, Dr. Karl H. Kie­fer) durch­ge­führt; die­se führ­ten be­reits seit 1935 die Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen und Zwangs­ab­trei­bun­gen nach dem „Ge­setz zur Ver­hü­tung erb­kran­ken Nach­wuch­ses“ („Erb­ge­sund­heits­ge­set­z“) vom 14.7.1933 aus.[12] 

5. Vorgehen gegen „Erbkranke“

Das „Erb­ge­sund­heits­ge­set­z“, das am 1.1.1934 in Kraft ge­tre­ten war, „le­ga­li­sier­te“ die zwangs­wei­se „Un­frucht­bar­ma­chung von Erb­kran­ken“, „wenn nach den Er­fah­run­gen der ärzt­li­chen Wis­sen­schaf­t“ mit gro­ßer Wahr­schein­lich­keit zu er­war­ten war, dass die Nach­kom­men die­ser „Erb­kran­ken“ an schwe­ren kör­per­li­chen und geis­ti­gen Erb­schä­den lei­den wür­den. Als „Erb­kran­ker“ nach die­sem Ge­setz galt, wer an fol­gen­den Krank­hei­ten litt: an­ge­bo­re­ner Schwach­sinn, Schi­zo­phre­nie, zir­ku­lä­res ma­nisch-de­pres­si­ves Ir­re­sein, erb­li­che Fall­sucht, erb­li­cher Veits­tanz (Cho­rea Hun­ting­ton), erb­li­che Blind­heit, erb­li­che Taub­heit, schwe­re erb­li­che kör­per­li­che Miss­bil­dung so­wie schwe­rer Al­ko­ho­lis­mus. An­trags­be­rech­tigt für die „Vor­nah­me des un­frucht­bar ma­chen­den Ein­griffs“ wa­ren nur der „Erb­kran­ke“, der be­am­te­te Arzt oder der Lei­ter ei­ner Kran­ken-, Heil- oder Pfle­ge­an­stalt. Der po­li­ti­sche Hin­ter­grund die­ses Ge­set­zes wa­ren die „be­völ­ke­rungs- und ras­sen­po­li­ti­schen“ Grund­sät­ze der NS­DAP und des NS-Staa­tes. Im Mit­tel­punkt die­ser Grund­sät­ze stan­den die „Aus­schal­tung Er­bun­tüch­ti­ger von der Fort­pflan­zun­g“, die Be­kämp­fung der „Ras­sen­mi­schun­g“ und die „be­wuss­te För­de­rung wert­vol­ler ge­sund­heit­lich und ras­sisch erb­tüch­ti­ger kin­der­rei­cher Fa­mi­li­en“. Ärz­te soll­ten laut Hit­ler noch über dem Ju­ris­ten ste­hen als so ge­nann­te „Wäch­ter der Ras­sen­rein­heit“ des deut­schen Vol­kes und über die „Wer­tig­keit“ von Le­ben ent­schei­den. Der „ras­si­sche Ver­fal­l“ und die Kin­der­lo­sig­keit des deut­schen Vol­kes wur­den als ei­ne „Be­dro­hung der zu­künf­ti­gen Welt­gel­tung des deut­schen Vol­kes“ ge­se­hen, der man so ent­schie­den ent­ge­gen­tre­ten woll­te. Ge­nannt wur­den aber auch wirt­schaft­li­che Ar­gu­men­te, wo­bei vor al­lem die stei­gen­den Aus­ga­ben des deut­schen Rei­ches für „erb­lich Be­las­te­te, Trin­ker, Psy­cho­pa­ten, erb­lich be­las­te­te Ver­bre­cher und Aso­zia­le“ und der „stei­gen­de Aus­fall an Ver­brau­chern“ durch ei­ne zu ge­rin­ge Ge­bur­ten­ra­te the­ma­ti­siert wur­den. Die grö­ß­te wirt­schaft­li­che Be­las­tung für das deut­sche Volk stell­ten aber in­ner­halb die­ser Ar­gu­men­ta­ti­on die „an­stalts­mä­ßig un­ter­ge­brach­ten Geis­tes­kran­ken“ dar. Zu den „erb­lich Be­las­te­ten“ rech­ne­te die NS­DAP vor al­lem „Erb­krüp­pel“, Blin­de, Taub­stum­me, geis­tig Ge­brech­li­che, Schwach­sin­ni­ge und Hilfs­schü­ler. Die Ein­ord­nung der „Schwach­sin­ni­gen leich­te­rer For­m“ in die­sen Per­so­nen­kreis öff­ne­te der Will­kür Tür und Tor, da ei­ne Nicht­ein­ord­nung in tra­di­tio­nel­le Le­bens­for­men des NS-Staa­tes auch schon als „leich­ter Schwach­sin­n“ aus­ge­legt wer­den konn­te.[13] 

Karikatur aus der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift Volk und Rasse 11 (1936) 8, S. 327: "Sterilisation: Nicht Strafe, sondern Befreiung", 1936. (gemeinfrei)

 

Die­se Er­fah­rung mach­te auch die Mut­ter ei­nes im Bür­ger­hos­pi­tal in Saar­brü­cken zwangs­ste­ri­li­sier­ten Mäd­chens, was aus den Straf­pro­zess­ak­ten von 1947 her­vor­geht. So­phie S. wur­de im Ju­ni 1937 zu­sam­men mit ih­rer Toch­ter Ger­da, die da­mals 17 Jah­re alt war, in das Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken vor­ge­la­den und der Kom­mis­si­on II vor­ge­führt. Ger­da S. wur­de ärzt­lich un­ter­sucht, ge­mes­sen und fo­to­gra­fiert. Ihr wur­den auch ei­ni­ge Haa­re ab­ge­schnit­ten. Den Frau­en wur­den zahl­rei­che Fra­gen ge­stellt. Be­son­ders der Mut­ter wur­den von dem Arzt so­fort schwers­te Vor­hal­tun­gen ge­macht, weil sie als deut­sche Frau ein Ver­hält­nis mit ei­nem Ana­mi­ten ein­ge­gan­gen war. Ihr wur­de nach der Un­ter­su­chung mit­ge­teilt, dass ih­re Toch­ter ste­ri­li­siert wer­den müss­te, wo­mit sie aber nicht ein­ver­stan­den war. Au­ßer­dem wur­de ihr mit­ge­teilt, dass auch sie selbst we­gen ih­rer an­geb­li­chen „Geis­tes­schwä­che“ ste­ri­li­siert wer­den müss­te. Ih­re Toch­ter wur­de gleich nach der Un­ter­su­chung von der Ge­sta­po in das Bür­ger­hos­pi­tal ge­bracht und am nächs­ten Tag zwangs­ste­ri­li­siert. Die Mut­ter So­phie S. wur­de spä­ter zu­nächst in das Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken und da­nach in das Vor­mund­schafts­ge­richt Saar­brü­cken vor­ge­la­den und von ei­ner Kom­mis­si­on un­ter­sucht. Sie wur­de dort wie­der­holt In­tel­li­genz­tests un­ter­zo­gen. Schlie­ß­lich wur­de sie nicht ste­ri­li­siert, weil sie ja schon sechs Kin­der gro­ß­ge­zo­gen hat­te. [14] 

Karikatur aus der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift Volk und Rasse 11 (1936) 8, S. 322: "Qualitativer Bevölkerungsabstief bei zu Schwacher Fortpflanzung der Höherwertigen", 1936. (gemeinfrei)

 

6. Zusammenfassung

1937 wur­den die als „Rhein­land­bas­tar­de“ dif­fa­mier­ten Kin­der deut­scher Frau­en und afri­ka­ni­scher Be­sat­zungs­sol­da­ten aus der Zeit der Rhein­land­be­set­zung nach dem Ers­ten Welt­krieg (1918-1926) im Rah­men ei­ner streng ge­hei­men und il­le­ga­len Son­der­ak­ti­on der Ge­hei­men Staats­po­li­zei (Ge­sta­po) zwangs­ste­ri­li­siert. Auch das Saar­land war da­von be­trof­fen. Die­ser me­di­zi­ni­sche Ein­griff an ge­sun­den Kin­dern war nicht nur ein Ver­stoß ge­gen das „Nicht­scha­den­s­prin­zip“ im Rah­men des ärzt­li­chen Han­delns son­dern auch nach den da­mals gül­ti­gen Ge­set­zen nicht zu­läs­sig und rein „ras­sen­hy­gie­ni­sch“ und „erb­bio­lo­gi­sch“ be­grün­det.  Grund­la­ge die­ser Ak­ti­on war ein „streng ge­hei­mer Füh­rer­be­fehl“ von Adolf Hit­ler auf der Ba­sis der men­schen­ver­ach­ten­den Ras­sen­ideo­lo­gie der NS­DAP und des da­mit sehr eng ver­knüpf­ten NS-Staa­tes. Das Reichs­mi­nis­te­ri­um des In­nern, das zu­vor in jah­re­lan­ger sys­te­ma­ti­scher Klein­ar­beit und in Zu­sam­men­ar­beit mit lo­ka­len Be­hör­den und Wohl­fahrts­ver­bän­den re­cher­chiert hat­te, stell­te da­zu die nö­ti­gen Un­ter­la­gen, die je­des Kind ge­nau er­fass­ten, zur Ver­fü­gung. Im Saar­land fun­gier­te als zen­tra­le Ko­or­di­nie­rungs­stel­le die­ser Son­der­ak­ti­on die „erb­bio­lo­gi­sche Lan­des­zen­tra­le“, die ih­ren Sitz in Saar­brü­cken hat­te. Ins­ge­samt wur­den 1937 et­wa 500 „Misch­lings­kin­der“ zwangs­ste­ri­li­siert. Man­che His­to­ri­ker ge­hen auch von bis zu 800 Be­trof­fe­nen aus.[15] Ei­ne An­er­ken­nung als Op­fer des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus blieb die­sen Men­schen weit­ge­hend ver­sagt. Die an die­sen Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen be­tei­lig­ten Ärz­te wur­den da­für nie zur Re­chen­schaft ge­zo­gen.

7. Anhang: Die Organisatoren der Zwangssterilisationen – Kurzbiographien Dr. med. Horst Friedel und Dr. med. Max Obé

Kurz­bio­gra­phie ei­nes NS-Ärz­te­funk­tio­närs und Mit­glieds der Kom­mis­si­on II: 

Horst Frie­del, ge­bo­ren 10.12.1903 in Leip­zig. Ap­pro­ba­ti­on als Arzt 30.6.1929 in Dres­den, Pro­mo­ti­on 8.7.1930 in Leip­zig. Zwei Jah­re As­sis­tent am Ro­bert-Koch-In­sti­tut Ber­lin, dort Zen­tral­schu­lungs­kurs des „ras­sen­po­li­ti­schen Am­tes“ der NS­DAP. 28.2.1932 NS­DAP (Mit­glieds­num­mer 1011431). 1.1.1933 Lei­tung Me­di­zi­nal-Un­ter­su­chungs­amt Saar­brü­cken durch Pro­tek­ti­on des preu­ßi­schen Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums. Mai 1933 Kreis­ob­mann des NS­DÄB Saar­brü­cken, No­vem­ber 1933 „Ras­se­arz­t“ der HJ, Mai 1934 „Gau­arz­t“ des BDM, 31.3.1935 SA-Bri­ga­de­arzt, Mai 1935 Kreis­amts­lei­ter der NS­DAP Kreis Saar­brü­cken, Lei­ter Be­zirks­stel­le Saar der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Deutsch­lands und Lei­ter Be­zirks­ver­ei­ni­gung Saar der Ärz­te­kam­mer Saar­pfalz (spä­ter auch im Gau West­mark). Durch Pro­tek­ti­on von Dr. med. Ru­dolf Ramm (Gau­amts­lei­ter der NS­DAP und Gau­amts­lei­ter des Am­tes für Volks­ge­sund­heit der NS­DAP Gau Saar­pfalz) und des Am­tes für Volks­ge­sund­heit der NS­DAP Ber­lin am 1.4.1936 An­stel­lung beim Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken-Land. März 1936 Lei­tung der „erb­bio­lo­gi­schen Lan­des­zen­tra­le“ Saar­land („Be­ra­tungs­stel­le für Erb- und Ras­sen­pfle­ge“) in Saar­brü­cken, Lan­des­ob­mann für die Or­ga­ni­sa­ti­on der „erb­bio­lo­gi­schen Er­he­bun­gen“ in den staat­li­chen An­stal­ten des Saar­lan­des (or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­be­rei­tung der „Eu­tha­na­sie­maß­nah­men“), da­für: Aus­bil­dungs­kurs an der „Füh­rer­schu­le der Deut­schen Ärz­te­schaf­t“ Alt Reh­se und an der Staats­me­di­zi­ni­schen Aka­de­mie Ber­lin-Char­lot­ten­burg. 29.7.1937 Amts­arzt­prü­fung und 1.3.1938 kom­mis­sa­ri­scher Lei­ter und Amts­arzt des Ge­sund­heits­am­tes Saar­brü­cken-Stadt (Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen). 22.11.1938 Ober­me­di­zi­nal­rat (OMR), 6.12.1938 Amts­arzt des Ge­sund­heits­am­tes Saar­brü­cken-Stadt. 1937 Lei­tung des Son­der­auf­tra­ges des Reichs­mi­nis­ters des In­nern: Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on der „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ des Saar­lan­des un­ter Ein­be­zie­hung sämt­li­cher Amts­ärz­te, Ge­sund­heits­äm­ter, Wohl­fahrts­äm­ter, Land­rä­te, Bür­ger­meis­ter, Po­li­zei­dienst­stel­len und Stan­des­äm­ter des Saar­lan­des. 1938 Son­der­auf­trag vom „Reichs­ärz­te­füh­rer“: Or­ga­ni­sa­ti­on der ärzt­li­chen Ver­sor­gung beim Bau des West­walls (Zwangs­ar­bei­ter). 11.1.1939 Ab­tei­lungs­lei­ter bei der Ge­sund­heits­be­hör­de des Reichs­kom­mis­sars für das Saar­land und Er­nen­nung zum Ober­re­gie­rungs­rat (ORR), spä­ter glei­che Funk­ti­on im Gau West­mark und in Loth­rin­gen („Eu­tha­na­sie­maß­nah­men“). Nach 1945 wohn­haft in Salz­git­ter-Bad, ab 1947 als nie­der­ge­las­se­ner Arzt in ei­ge­ner Pra­xis tä­tig. 26.11.1946 Vor­la­dung vor das Amts­ge­richt Saar­brü­cken. 1954 Kon­tak­te zu Re­gie­rungs­be­hör­den des Saar­lan­des. Ver­stor­ben am 15.9.1969 in Salz­git­ter. 
Horst Frie­del, ge­bo­ren 10.12.1903 in Leip­zig. Ap­pro­ba­ti­on als Arzt 30.6.1929 in Dres­den, Pro­mo­ti­on 8.7.1930 in Leip­zig. Zwei Jah­re As­sis­tent am Ro­bert-Koch-In­sti­tut Ber­lin, dort Zen­tral­schu­lungs­kurs des „ras­sen­po­li­ti­schen Am­tes“ der NS­DAP. 28.2.1932 NS­DAP (Mit­glieds­num­mer 1011431). 1.1.1933 Lei­tung Me­di­zi­nal-Un­ter­su­chungs­amt Saar­brü­cken durch Pro­tek­ti­on des preu­ßi­schen Ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums. Mai 1933 Kreis­ob­mann des NS­DÄB Saar­brü­cken, No­vem­ber 1933 „Ras­se­arz­t“ der HJ, Mai 1934 „Gau­arz­t“ des BDM, 31.3.1935 SA-Bri­ga­de­arzt, Mai 1935 Kreis­amts­lei­ter der NS­DAP Kreis Saar­brü­cken, Lei­ter Be­zirks­stel­le Saar der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung Deutsch­lands und Lei­ter Be­zirks­ver­ei­ni­gung Saar der Ärz­te­kam­mer Saar­pfalz (spä­ter auch im Gau West­mark). Durch Pro­tek­ti­on von Dr. med. Ru­dolf Ramm (Gau­amts­lei­ter der NS­DAP und Gau­amts­lei­ter des Am­tes für Volks­ge­sund­heit der NS­DAP Gau Saar­pfalz) und des Am­tes für Volks­ge­sund­heit der NS­DAP Ber­lin am 1.4.1936 An­stel­lung beim Ge­sund­heits­amt Saar­brü­cken-Land. März 1936 Lei­tung der „erb­bio­lo­gi­schen Lan­des­zen­tra­le“ Saar­land („Be­ra­tungs­stel­le für Erb- und Ras­sen­pfle­ge“) in Saar­brü­cken, Lan­des­ob­mann für die Or­ga­ni­sa­ti­on der „erb­bio­lo­gi­schen Er­he­bun­gen“ in den staat­li­chen An­stal­ten des Saar­lan­des (or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­be­rei­tung der „Eu­tha­na­sie­maß­nah­men“), da­für: Aus­bil­dungs­kurs an der „Füh­rer­schu­le der Deut­schen Ärz­te­schaf­t“ Alt Reh­se und an der Staats­me­di­zi­ni­schen Aka­de­mie Ber­lin-Char­lot­ten­burg. 29.7.1937 Amts­arzt­prü­fung und 1.3.1938 kom­mis­sa­ri­scher Lei­ter und Amts­arzt des Ge­sund­heits­am­tes Saar­brü­cken-Stadt (Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen). 22.11.1938 Ober­me­di­zi­nal­rat (OMR), 6.12.1938 Amts­arzt des Ge­sund­heits­am­tes Saar­brü­cken-Stadt. 1937 Lei­tung des Son­der­auf­tra­ges des Reichs­mi­nis­ters des In­nern: Zwangs­ste­ri­li­sa­ti­on der „Be­sat­zungs­misch­lin­ge“ des Saar­lan­des un­ter Ein­be­zie­hung sämt­li­cher Amts­ärz­te, Ge­sund­heits­äm­ter, Wohl­fahrts­äm­ter, Land­rä­te, Bür­ger­meis­ter, Po­li­zei­dienst­stel­len und Stan­des­äm­ter des Saar­lan­des. 1938 Son­der­auf­trag vom „Reichs­ärz­te­füh­rer“: Or­ga­ni­sa­ti­on der ärzt­li­chen Ver­sor­gung beim Bau des West­walls (Zwangs­ar­bei­ter). 11.1.1939 Ab­tei­lungs­lei­ter bei der Ge­sund­heits­be­hör­de des Reichs­kom­mis­sars für das Saar­land und Er­nen­nung zum Ober­re­gie­rungs­rat (ORR), spä­ter glei­che Funk­ti­on im Gau West­mark und in Loth­rin­gen („Eu­tha­na­sie­maß­nah­men“). Nach 1945 wohn­haft in Salz­git­ter-Bad, ab 1947 als nie­der­ge­las­se­ner Arzt in ei­ge­ner Pra­xis tä­tig. 26.11.1946 Vor­la­dung vor das Amts­ge­richt Saar­brü­cken. 1954 Kon­tak­te zu Re­gie­rungs­be­hör­den des Saar­lan­des. Ver­stor­ben am 15.9.1969 in Salz­git­ter. 

Kurz­bio­gra­phie ei­nes lei­ten­den Me­di­zi­nal­be­am­ten des NS-Staa­tes:

Max Obé, ge­bo­ren 4.6.1889 in Saar­louis. 1909-1914 Stu­di­um der Me­di­zin in Straß­burg, Gie­ßen und Mün­chen, 2.8.1914 Be­stal­lung als Arzt. Bis 30.11.1918 Kriegs­frei­wil­li­ger, wäh­rend die­ser Zeit As­sis­tenz­arzt, Ober­arzt der Re­ser­ve und Mi­li­tär­arzt in Straß­burg. Bis 31.7.1923 prak­ti­scher Arzt und lei­ten­der Arzt des Städ­ti­schen Kran­ken­hau­ses in Neu­er­burg im Be­zirk Trier, im Ne­ben­amt Impf­arzt, Bahn­arzt, Schul­arzt und Für­sor­ge­arzt. 1.8.1923 Kreis­arzt von St. Wen­del und 19.10.1923-31.3.1924 Be­am­ter der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on des Saar­ge­bie­tes. 1.4.1924 Ober­re­gie­rungs­rat (ORR) bei der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on des Saar­ge­bie­tes und 1.4.1925 Mi­nis­te­ri­al­rat und Ab­tei­lungs­lei­ter der Ab­tei­lung Volks­wohl­fahrt bei den Zen­tral­be­hör­den der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on, 26.2.1926 Mi­nis­te­ri­al­di­rek­tor II. Klas­se und 23.3.1926 zu­sätz­lich Lei­ter der Di­rek­ti­on der Ab­tei­lung Volks­wohl­fahrt, 1.1.1926 Mi­nis­te­ri­al­di­rek­tor I. Klas­se und zu­sätz­lich Lei­tung der Di­rek­ti­on des Ar­beits­am­tes, 20.4.1929-1934 als Be­am­ter der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on Mit­glied des Saar­se­nats beim Bun­des­amt für das Hei­mat­we­sen des Deut­schen Rei­ches, De­le­gier­ter der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on bei den Vor­ver­hand­lun­gen der Re­gie­rungs­kom­mis­si­on mit dem Deut­schen Reich zur Über­nah­me der Be­am­ten des Saar­ge­bie­tes. Ab 26.2.1935 Re­gie­rungs­di­rek­tor und Lei­ter der Ab­tei­lung 2 im Reichs­kom­mis­sa­ri­at für die Rück­glie­de­rung des Saar­lan­des; ab 17.6.1936 höchs­ter Me­di­zi­nal­be­am­ter im Reichs­kom­mis­sa­ri­at für das Saar­land, ab 8.4.1940 im Reichs­kom­mis­sa­ri­at für die Saar­pfalz (24.7.1940 Ein­be­ru­fung zum Stab des CdZ Loth­rin­gen und ab 17.8.1940 Neu­ord­nung der So­zi­al­ver­si­che­rung in Loth­rin­gen und Neu­ord­nung des Kran­ken­haus­we­sens in Loth­rin­gen), ab 11.3.1941 beim Reichs­statt­hal­ter der West­mark und ab 15.5.1941 beim Reichs­statt­hal­ter in der West­mark und Chef der Zi­vil­ver­wal­tung in Loth­rin­gen (Zwangs­ste­ri­li­sa­tio­nen, Zwangs­ab­trei­bun­gen, „Eu­tha­na­sie­maß­nah­men“). Ab 9.12.1941 ge­schäfts­füh­ren­der Lei­ter der Lan­des­ver­si­che­rungs­an­stalt West­mark (und Loth­rin­gen). Ok­to­ber 1935 Aus­bil­dungs­kurs an der Deut­schen For­schungs­an­stalt für Psych­ia­trie am Kai­ser-Wil­helm-In­sti­tut in Mün­chen. 1.11.1935 Mit­glied NS­DAP (Mit­glieds­num­mer 6925972); Mit­glied NS­DÄB, NSV (seit 1.4.1935), RDB (seit 1.4.1935) und NS­RB (seit 1.4.1937). 12.2.1936 bis Mai 1945 Re­gie­rungs­di­rek­tor im Reichs­dienst. Ab 1.4.1936 ärzt­li­cher Sach­ver­stän­di­ger beim Ver­sor­gungs­ge­richt Saar­brü­cken, 1.1.1937-31.12.1940 ärzt­li­cher Sach­ver­stän­di­ger beim Ober­ver­si­che­rungs­amt für den Reichs­bahn­ver­si­che­rungs­be­zirk Saar­brü­cken. 12.1.1938 Mit­glied des Fach­aus­schus­ses für Be­völ­ke­rungs­po­li­tik des Saar­lan­des bei der Lan­des­pla­nungs­ge­mein­schaft Saar­pfalz. 1.6.1945 Ab­tei­lungs­lei­ter der Ab­tei­lung So­zia­le An­ge­le­gen­hei­ten und Ge­sund­heits­we­sen (spä­ter Ab­tei­lung Ar­beit) des Re­gie­rungs­prä­si­di­ums Saar und 25.10.1945 Vor­sit­zen­der des Lan­des­ver­si­che­rungs­am­tes des Saar­lan­des trotz be­kann­ter NS-Ver­gan­gen­heit; 1.2.1946 Ent­las­sung auf Druck der ame­ri­ka­ni­schen Mi­li­tär­be­hör­den und Sus­pen­die­rung vom Dienst auf Be­schluss des Säu­be­rungs­aus­schus­ses der fran­zö­si­schen Mi­li­tär­re­gie­rung un­ter Ein­stel­lung der Zah­lung al­ler Dienst­be­zü­ge. Bis 21.11.1947 dienst­un­fä­hig durch ärzt­li­che Be­schei­ni­gung. 21.11.1947 Sank­tio­nen wie­der auf­ge­ho­ben und Än­de­rung des Epu­ra­ti­ons­be­scheids auf „oh­ne Sank­ti­on“. Ak­ti­ve Rol­le bei der Ent­mach­tung von Dr. Al­bert von Bro­chow­ski (ge­bo­ren 1901, von Mi­li­tär­be­hör­den nach 1945 ein­ge­setz­ter un­be­las­te­ter Vor­sit­zen­der der Ärz­te­kam­mer Saar, gleich­zei­tig ein­ge­setzt als Lei­ter der Ab­tei­lung Ge­sund­heits­we­sen des Ober­re­gie­rungs­prä­si­di­ums Mit­tel­rhein-Saar als Nach­fol­ger von Dr. Alex­an­der Mit­scher­lich). 26.1.1950-1962 Vor­sit­zen­der der Ärz­te­kam­mer Saar, da­bei Ab­schaf­fung der von Dr. von Bro­chow­ski aus­ge­ar­bei­te­ten de­mo­kra­tisch aus­ge­rich­te­ten ärzt­li­chen Be­rufs­ord­nung und Wie­der­ein­füh­rung der Reichs­ärz­te­ord­nung von 1935 und ei­nes „Ärz­te­ge­richts­ho­fes“ im Saar­land. Lehr­auf­trag für ärzt­li­che Stan­des­kun­de und So­zi­al­ver­si­che­rung an der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des. Aus­zeich­nun­gen: Pa­ra­cel­sus-Me­dail­le der Deut­schen Ärz­te­schaft durch die Bun­des­ärz­te­kam­mer, Eh­ren­bür­ger­wür­de der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des, Bun­des­ver­dienst­kreuz I. Klas­se, Ge­hei­mer Sa­ni­täts­rat, Eh­ren­mit­glied der Me­di­zi­ni­schen Ge­sell­schaft des Saar­lan­des und Eh­ren­prä­si­dent der Saar­län­di­schen Ärz­te­kam­mer. Ge­stor­ben 4.12.1969. 

Quellen

Un­ge­druck­te Quel­len:

Lan­des­ar­chiv des Saar­lan­des (LA­SA): StAnw Nr. 2445; AG Saar­brü­cken Nr. 20; LRA IGB Nr. 6072; LRA SB Nr. 333; MFAG-PA Nr. 64; Staats­kanz­lei Nr. 3148; LEA 5603. 

Stadt­ar­chiv Saar­brü­cken (StA­SA): Per­so­nal­ak­te Nr. 2775.

Ar­chiv Deut­sches Ärz­te­blatt (ADÄB): mi­kro­ver­film­te Kar­tei der Reichs­ärz­te­kam­mer 1944 be­tref­fend Horst Frie­del, Max Obé, Hans Diet­len, Karl-H. Kie­fer, Emil Weid­ner, Paul Schulz-Schmidtborn, Hans, Erb­sen, Wil­helm Goe­bel, Hans-Fried­rich Küp­pers, Fer­di­nand Kunz, Carl Mo­ri­an und Vic­tor Be­cker.

Po­li­ti­sches Ar­chiv des Aus­wär­ti­gen Am­tes Ber­lin (PAA­AB): R 100683. 

Ge­druck­te Quel­len:

Hart­manns­gru­ber, Fried­rich, Ak­ten der Reichs­kanz­lei, Re­gie­rung Hit­ler 1933-1945. Band 4: 1937, Mün­chen 2005.

Weiß­buch der deut­schen Re­gie­rung (dem Reichs­tag vor­ge­legt): Das Saar­ge­biet un­ter der Herr­schaft des Waf­fen­still­stands­ab­kom­mens und des Ver­trags von Ver­sailles, Ber­lin 1921.  

Literatur

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Schaubild aus der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift Neues Volk 4 (1936) 5, S. 20: "Die Nürnberger Gesetze in Übersichtstafeln", 1936. (gemeinfrei)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Tascher, Gisela, Handeln auf Befehl des Führers. Die illegale und streng geheime Zwangssterilisation der „Rheinlandbastarde“ von 1937 und die Strafverfolgung der ärztlichen Täter nach 1945, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/handeln-auf-befehl-des-fuehrers.-die-illegale-und-streng-geheime-zwangssterilisation-der-rheinlandbastarde-von-1937-und-die-strafverfolgung-der-aerztlichen-taeter-nach-1945/DE-2086/lido/662a218738bea5.65154665 (abgerufen am 19.02.2025)

Veröffentlichung

Veröffentlicht am 23.01.2025, zuletzt geändert am 03.02.2025