Karl Leopold Kaufmann und der Eifelverein (1933-1938)

Wolfgang Schmid (Winningen)

Karl Leopold Kaufmann, Vorsitzender des Eifelvereins von 1904-1938, Bronzebüste von Karl Burger, 1930, Foto: Heinrich Pieroth. (Eifelarchiv)

Karl Leo­pold Kauf­mann, Land­rat in Malme­dy und dann in Eus­kir­chen, wur­de 1904 zum Vor­sit­zen­den des Ei­fel­ver­eins ge­wählt und üb­te die­ses Amt bis 1938 aus. Der Bei­trag ver­sucht, ein dif­fe­ren­zier­tes Bild sei­ner Rol­le bei der Gleich­schal­tung des mit­glie­der­star­ken Wan­der- und Kul­tur­ver­eins her­aus­zu­ar­bei­ten. Bei sei­nem Ver­such, sei­nen tra­di­ti­ons­rei­chen Ver­ein zu er­hal­ten, stell­te er die­sen in den Dienst der NS-Pro­pa­gan­da, die auf die­se Wei­se auch kon­ser­va­ti­ve bür­ger­li­che und ka­tho­li­sche bäu­er­li­che Krei­se er­reich­te.

Karl Leo­pold Kauf­mann wur­de am 15.11.1863 in Bon­n ge­bo­ren[1] und wuchs als Sohn des Ober­bür­ger­meis­ters und Zen­trums­ab­ge­ord­ne­ten Leo­pold Kauf­mann im ka­tho­li­schen Mi­lieu auf.[2] Kauf­mann war mit der be­gü­ter­ten Köl­ner Kauf­mann­sto­cher Eli­sa­beth Mi­chels (1833-1900) ver­hei­ra­tet. Das Ehe­paar hat­te zehn Kin­der[3], von de­nen Kon­stan­ze (1857-1953) den Kir­chen­his­to­ri­ker Lud­wig von Pas­tor (1854-1928) hei­ra­te­te. Ihr Bru­der Franz (1862-1920) wur­de Stift­spropst in Aa­chen und ver­öf­fent­lich­te ei­ne Bio­gra­phie sei­nes Va­ters[4], wo­hin­ge­gen Lud­wig von Pas­tor sei­ne Le­bens­be­schrei­bung ver­fass­te. Paul (1856-1945), der äl­tes­te Sohn, wur­de Prä­si­dent des Bun­des­ver­si­che­rungs­am­tes in Ber­lin und ver­öf­fent­lich­te auf­schluss­rei­che Kind­heits­er­in­ne­run­gen.[5] 

Kauf­mann stu­dier­te in Mün­chen, Bonn und Leip­zig Rechts­wis­sen­schaft.[6] Nach der Pro­mo­ti­on 1885 wur­de er Ge­richts­re­fe­ren­dar in Bonn, Rhein­bach un­d Köln und dann Jus­ti­ti­ar, Re­gie­rungs­as­ses­sor und Re­gie­rungs­rat in Trier. Dort hei­ra­te­te er 1894 Su­san­ne Rau­ten­strauch (1865-1944), die Toch­ter des Kauf­manns und Ban­kiers Va­len­tin Rau­ten­strauch (1832-1884) und sei­ner Frau, der Köl­ner Ban­kier­s­toch­ter Ber­ta Deich­mann (1842-1925). 1899 wur­de Kauf­mann Land­rat in Malme­dy, 1907 wech­sel­te er in die­ser Funk­ti­on nach Eus­kir­chen. Von 1914 bis 1918 war er in der Zi­vil­ver­wal­tung im be­setz­ten Bel­gi­en tä­tig. 1923/24 wur­de er als Land­rat von Eus­kir­chen von der In­te­r­al­li­ier­ten Rhein­land­kom­mis­si­on aus­ge­wie­sen; in die­ser Zeit fand er ei­ne Be­schäf­ti­gung bei der Reichs­ent­schä­di­gungs­stel­le in Kas­sel.[7] 1929 ging er in den Ru­he­stand und kehr­te nach Bonn zu­rück, wo er sich nicht nur im Ei­fel­ver­ein, son­dern auch im Ver­ein für ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de der Rhein­lan­de en­ga­gier­te. 1938 en­de­te Kauf­manns Tä­tig­keit als Vor­sit­zen­der des Ei­fel­ver­eins, doch ver­trat er im Krieg sei­nen zur Wehr­macht ein­ge­zo­ge­nen Nach­fol­ger Jo­sef Schramm (1901-1991). 1944 kam er bei der Bom­bar­die­rung sei­nes Bon­ner Hau­ses ums Le­ben. Das Ehe­paar hat­te drei Kin­der: Eli­sa­beth, die mit ih­ren El­tern den Tod fand (1895-1944), Leo­pold, der 1944 fiel (1896-1944), und Carl (1900-1980), Lei­ter der Frau­en­kli­nik an der Cha­rité und ab 1946 Pro­fes­sor für Frau­en­heil­kun­de in Mar­burg.[8]

Die fol­gen­de Fall­stu­die kann nicht den An­spruch er­he­ben, aus dem kom­ple­xen The­ma mehr als nur ei­ni­ge Ein­zel­as­pek­te zu be­leuch­ten. Sie soll zu­nächst die Be­deu­tung von po­li­ti­schen und kul­tu­rel­len Tra­di­ti­ons­li­ni­en auf­zei­gen, um da­nach zwei zeit­li­che Quer­schnit­te für die Jah­re 1933 und 1938 an­zu­le­gen. Der Auf­satz en­det al­so mit dem Jahr, in dem Kauf­manns Amts­zeit als Vor­sit­zen­der des Ei­fel­ver­eins en­de­te und in dem der NS­DAP-Par­tei­ge­nos­se Jo­sef Schramm sei­ne Nach­fol­ge an­trat.

1. Kaufmann und der Eifelverein im Kaiserreich

1896 trat Kauf­mann in den Ei­fel­ver­ein ein, 1899 wur­de er in den Haupt­vor­stand und 1904 zum Vor­sit­zen­den ge­wählt. Der 1888 ge­grün­de­te Ver­ein war 1898 nach dem Tod sei­nes Grün­der­s Al­fred Dron­ke in ei­ne Kri­se ge­ra­ten: Er ver­stand sich zu­nächst als In­ter­es­sen­ver­band zur För­de­rung ei­ner struk­tur­schwa­chen Mit­tel­ge­birgs­re­gi­on, zu­dem als Wan­der-, Kul­tur- und Ge­sel­lig­keits­ver­ein. Die Mit­glie­der wa­ren vor al­lem Be­am­te und Wirt­schafts­bür­ger in den Städ­ten.[9]

 

Die Jah­re vor dem Ers­ten Welt­krieg kön­nen als ein Hö­he­punkt der Ver­eins­ge­schich­te gel­ten: 1913 fei­er­te Kai­ser Wil­helm II. (Re­gie­rungs­zeit 1888-1918) sein 25-jäh­ri­ges Thron­ju­bi­lä­um. Er wur­de in der zeit­ge­nös­si­schen Pres­se als „Frie­den­s­kai­ser“ be­ju­belt, un­ter des­sen Re­gie­rung ge­wal­ti­ge wirt­schaft­li­che und so­zia­le Fort­schrit­te er­zielt wor­den sei­en. Als „Ju­bi­lä­ums­ga­be“ schenk­te ihm der Evan­ge­li­sche Kir­chen­bau­ver­ein zu Ber­lin die Er­lö­ser­kir­che in Ge­rol­stein, zu de­ren Ein­wei­hung er 1913 in die Ei­fel reis­te. Am Vor­tag hat­te er Trier be­sucht und die Kai­ser-Wil­helm-Brü­cke ein­ge­weiht, im An­schluss fuhr er nach Leip­zig, wo das Denk­mal für die Völ­ker­schlacht ent­hüllt wur­de.

1913 wur­de in Trier au­ßer­dem das 25-jäh­ri­ge Grün­dungs­ju­bi­lä­um des Ei­fel­ver­eins ge­fei­ert. Da­bei lob­ten die Fest­red­ner die Er­fol­ge des preu­ßi­schen Staa­tes bei der För­de­rung von Land­wirt­schaft, Ge­wer­be und In­dus­trie so­wie den Bei­trag des Ei­fel­ver­eins zu die­ser Er­folgs­ge­schich­te. Die Ver­an­stal­tung nahm mit dem Lob auf den Staat und den Ei­fel­ver­ein vie­les vor­weg, was 25 Jah­re spä­ter beim Ver­eins­ju­bi­lä­um von 1938 wie­der auf­ge­grif­fen wur­de.[10] Ei­ne wei­te­re Par­al­le­le sind die „Füh­rer­rei­sen“ durch die Ei­fel von 1938 und 1939, die in den fünf Kai­ser­rei­sen von 1897 bis 1913 ih­re Vor­läu­fer hat­ten.[11]  Al­ler­dings in­ter­es­sier­te sich Wil­helm II. vor­ran­gig für his­to­ri­sche Städ­te, Bur­gen und Klös­ter und Adolf Hit­ler (1889-1945) eher für den West­wall. Die Cho­reo­gra­phie – Be­grü­ßung durch Land­rä­te, Bür­ger­meis­ter und ju­beln­de Schul­kin­der – und die en­thu­si­as­ti­sche Be­richt­er­stat­tung in der Pres­se wa­ren je­doch die­sel­be. 

2. Kaufmann und der Eifelverein in der Weimarer Republik

Die Jah­re des Ers­ten Welt­kriegs (1914-1918) und der Wei­ma­rer Re­pu­blik (1918-1933) wa­ren für die Ei­fel und ih­ren Ver­ein ei­ne schwie­ri­ge Zeit. Der Krieg, die Nie­der­la­ge, der Ver­lust von Eu­pen und Malme­dy, Rhein­land­be­set­zung, Se­pa­ra­tis­mus, In­fla­ti­on un­d Welt­wirt­schafts­kri­se be­ein­träch­tig­ten das täg­li­che Le­ben. Die Mit­glie­der­zahl des Ei­fel­ver­eins hal­bier­te sich von 20.000 (1913) auf 11.000 (1933). Trotz­dem sind viel­ver­spre­chen­de Neu­an­sät­ze zu er­ken­nen, ne­ben dem Wan­dern und der Ju­gend­ar­beit vor al­lem im Na­tur­schutz und in der Kul­tur­ar­beit: 1921 wur­den die Ei­fel­bi­blio­thek von Prüm nach May­en ver­legt und da­s „Ei­fel­ver­eins­mu­se­um“ in May­en er­öff­net, 1925 rief der Ver­ein mit dem „Ei­fel­ka­len­der“ ein zwei­tes auf­la­gen­star­kes Pe­ri­odi­kum ins Le­ben, das dem Ge­dan­ken­gut der Hei­mat­be­we­gung na­he­stand.[12]

Ein wich­ti­ges The­ma in Kauf­manns Bio­gra­phie sind sei­ne zahl­rei­chen Eh­run­gen. Als die­ser 1915 vom Kai­ser das Ei­ser­ne Kreuz, das Kriegs-Ver­dienst-Eh­ren­kreuz und das Rit­ter­kreuz des Al­brech­t­or­dens er­hielt, war dies ei­ne Son­der­mel­dung auf dem Ti­tel­blatt und ein Be­richt in der Mit­glie­der­zeit­schrift wert.[13] 1920 be­dank­te sich Kauf­mann bei der Stadt Prüm für die Ver­lei­hung der Eh­ren­bür­ger­wür­de im Jah­re 1913 durch die Über­ga­be ei­nes Licht­bil­des.[14]  Die Stadt Prüm hat ihm 2020 die Eh­ren­bür­ger­wür­de ab­er­kannt.[15] 

Nach Kauf­manns Rück­kehr aus der Ver­ban­nung 1924 be­nann­te der Ei­fel­ver­ein zu sei­nen Eh­ren den Wan­der­weg von Köln nach Trier in Karl-Kauf­mann-Weg. Der Maye­ner Bild­hau­er Carl Bur­ger (1875-1950) fer­tig­te ei­nen Ge­denk­stein an.[16] E­ben­falls zu sei­ner Rück­kehr und zu sei­nem 60. Ge­burts­tag wid­me­te der Ei­fel­ver­ein dem In­ha­ber sei­nes Füh­rer­am­tes ein „Ei­fel­hei­mat­buch“, das Bei­trä­ge aus den 25 Jahr­gän­gen des Ei­fel­ver­eins­blat­tes ver­ei­nig­te.[17] Man kann den Ein­druck ge­win­nen, Kauf­mann sei als Va­ter­fi­gur, als Sym­bol der gu­ten al­ten Zeit in ähn­li­cher Wei­se ver­ehrt wor­den wie der Reichs­prä­si­dent Paul von Hin­den­burg (1847-1934), des­sen An­denken un­ter an­de­rem ei­ne Hüt­te in Prüm und ein Fels­bo­gen bei Nideg­gen be­wahr­ten und des­sen ho­he Wert­schät­zung meh­re­re Pu­bli­ka­tio­nen in den Ei­fel­ver­eins­pe­ri­odi­ka zum Aus­druck brach­ten.

Karl Leopold Kaufmann, Porträt, Eifel-Festschrift, 1913. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

Ei­nen Hö­he­punkt er­reich­ten die Kauf­mann-Eh­run­gen 1929, als sich der An­tritt sei­nes Füh­rer­am­tes im Ei­fel­ver­ein zum 25. Mal jähr­te. Das Ei­fel­ver­eins­blatt wid­me­te ihm ei­ne Fest­aus­ga­be, zu den Gra­tu­lan­ten ge­hör­ten Ober­prä­si­dent Jo­han­nes Fuchs, Lan­des­haupt­man­n Jo­han­nes Ho­ri­on, Ab­t Il­de­fons Her­we­gen von Ma­ria Laach, Franz Stein­bach aus Bonn und die Schrift­stel­le­rin Cla­ra Vie­big (1860-1952).[18] Den Fest­ar­ti­kel schrieb Aloys Spoo (1896-1942), spä­ter der pu­bli­zis­tisch füh­ren­de NS-Ak­ti­vist im Ei­fel­ver­ein. Er be­zeich­ne­te in ei­nem teil­wei­se hu­mo­ris­tisch an­ge­hauch­ten Bei­trag Kauf­mann als un­se­ren Du­ce, als ge­bo­re­nen Füh­rer.[19] 1929 wur­de bei Witt­lich ei­ne Karl-Kauf­mann-Brü­cke er­rich­tet so­wie ei­ne wei­te­re bei Kyll­burg. Letz­te­re fiel 2021 dem Hoch­was­ser zum Op­fer, ers­te­re soll­te 2020 in Ma­nu­el-An­drack-Brü­cke um­be­nannt wer­den, was aber am Wi­der­stand der Ge­mein­den schei­ter­te.[20] 

3. Kaufmann und der Eifelverein im Jahre 1933

Sucht man im Jahr­gang 1933 des Ei­fel­ver­eins­blat­tes nach Spu­ren der „Macht­er­grei­fung“, dann ge­stal­tet sich das schwie­rig.[21] Am 1.4.1933 tag­te der Haupt­vor­stand in Kel­berg. Hier­zu fin­det man in der Ver­eins­zeit­schrift nur ei­nen Be­schluss über die Mit­glied­schaft im Reichs­ver­band Deut­scher Ge­birgs- und Wan­der­ver­ei­ne, wo­nach ei­ne be­reits 1932 ge­trof­fe­ne Ver­ein­ba­rung da­hin­ge­hend er­gänzt wird, dass von den Mit­glie­der­bei­trä­gen dem Ver­ein 100 RM als be­son­de­re Zu­wen­dung für sei­ne Grenz­land­auf­ga­ben zu­rück­er­stat­tet wer­den.[22] 

Erst auf der Haupt­ver­samm­lung in Mons­chau vom 10. bis 12.6.1933 zeig­ten sich dann die Ver­än­de­run­gen. Das Ei­fel­ver­eins­blatt hieß jetzt, wie in Kel­berg be­schlos­sen, „Die Ei­fel. Das schö­ne deut­sche Grenz­land im Wes­ten.“ Der Be­griff „Grenz­lan­d“, der per­ma­nen­te Ver­tei­di­gungs- und Ab­wehr­be­reit­schaft si­gna­li­sie­ren soll­te, wur­de zu ei­ner Dach­mar­ke für die Ei­fel, die her­vor­ra­gend zum West­wall pas­sen soll­te. Den Be­richt über den „Grenz­land­tag in Mons­chau“ ver­fass­te Pe­ter Blum (1896-1972); da er sein Amt als Bür­ger­meis­ter von Bau­sen­dorf bis 1945 be­klei­de­te, dürf­te es sich, wie auch sei­ne Pu­bli­ka­tio­nen aus die­sen Jah­ren na­he­le­gen, um ei­nen li­ni­en­treu­en Zeit­ge­nos­sen ge­han­delt ha­ben.[23] Ge­lobt wird das ge­schicht­li­che Füh­rer­pro­fil Kauf­manns, von dem bei der Ge­le­gen­heit ein Por­trät von Jo­sef Ma­ta­re (1880-1966) aus Aa­chen dem Ei­fel­ver­eins­mu­se­um über­ge­ben wird.

Dann wird die Fra­ge nach dem Ver­hält­nis des Ei­fel­ver­eins zur na­tio­na­len Er­he­bung er­ör­tert und mit ei­nem mar­tia­li­schen Im­mer schon! be­ant­wor­tet. Be­tont wird der va­ter­län­di­sche und zu­mal grenz­deut­sche Sinn des Ei­fel­ver­eins, ver­bun­den mit ei­nem Gruß an die Freun­de aus Eu­pen, Malme­dy und St. Vith. Das Füh­rer­prin­zip und das Er­mäch­ti­gungs­ge­setz sei­en im Ei­fel­ver­ein ei­gent­lich kein The­ma, da Kauf­mann schon im­mer, so der Be­richt, Freund und Feind glei­cher­ma­ßen nicht zu Wort kom­men las­se. Die Haupt­ver­samm­lung en­det mit ei­nem Be­kennt­nis der neu­en Zeit zu den al­ten Ge­dan­ken des Volks­tums.

Aus dem Pro­to­koll geht her­vor, dass man nicht oh­ne ei­ge­ne Stel­lung­nah­me zu der va­ter­län­di­schen Er­he­bung in Deutsch­land blei­ben woll­te. Da es für ei­ne Ver­öf­fent­li­chung in der Zeit­schrift zu spät war, wur­de sie in Form ei­nes Brie­fes an die Orts­grup­pen ver­schickt.[24] Der Text lässt sich über die Be­richt­er­stat­tung der Ta­ges­pres­se er­schlie­ßen: Der Ei­fel­ver­ein ha­be ei­ne Gleich­schal­tung nicht nö­tig, er brau­che sich auch nicht hin­ter die Re­gie­rung zu stel­len, weil er be­reits hin­ter ihr ste­he. Sei­ne Hal­tung sei schon im­mer ei­ne na­tio­na­le ge­we­sen, wie er in den Zei­ten der Be­set­zung be­wie­sen ha­be. Im Ein­klang mit der na­tio­na­len Re­gie­rung wer­de der Ei­fel­ver­ein sei­ne gan­ze Ar­beit freu­dig in den Dienst von Volk, Hei­mat und Grenz­land stel­len.

Am 23.7.1933 fand ei­ne Pro­test­ver­samm­lung ge­gen die „Ver­schan­de­lung des Wein­fel­der Maa­res“ durch den ge­plan­ten Bau ei­ner Gast­stät­te statt, über die Bür­ger­meis­ter Blum in ei­nem wort­ge­wal­ti­gen Ar­ti­kel be­rich­te­te.[25] Ei­ne gro­ße Men­schen­men­ge hat­te sich an dem Hei­lig­tum un­ter deut­schen Bäu­men ver­sam­melt, um ein ger­ma­ni­sches Volks­ge­richt zu hal­ten über die Ent­wei­hung die­ser gott­ge­schaf­fe­nen an­ge­stamm­ten Ei­fel­er­de. Die neu­en Fah­nen deut­scher Er­he­bung stan­den […] vor der al­ten Kir­che Wein­feld als Ban­ner die­ser ein­zig­ar­ti­gen Wall­fahrt Ei­feler und deut­scher Treue.

Mit Sät­zen vul­ka­ni­scher Här­te und Kraft pro­tes­tier­te Kauf­mann im Na­men des Ei­fel­ver­eins ge­gen das dreis­te Un­ter­fan­gen ei­nes ein­zel­nen und Land­frem­den, der hier ei­ne Schank­stät­te er­rich­ten woll­te. Es gin­ge um den vom Volks­gan­zen her ge­bo­te­nen Schutz ho­her Wer­te. War der Ei­fel­ver­ein bis­her eher ein Ho­no­ra­tio­ren­club, hob er zu­neh­mend sei­ne Zu­ge­hö­rig­keit zur Volks­ge­mein­schaft her­vor. Ne­ben dem Ei­fel­ver­ein kämpf­te auch der Rhei­ni­sche Ver­ein für Denk­mal­pfle­ge und Hei­mat­schutz ge­gen das Pro­jekt. Bür­ger­meis­ter Blum dank­te au­ßer­dem dem be­rüch­tig­ten NS­DAP-Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ernst Schmitt aus Stau­dern­heim (1896-1972).[26] Der ho­he Stel­len­wert des To­ten­maa­res mit sei­ner ein­sam ge­le­ge­nen Kir­che wird erst dann er­sicht­lich, wenn man sich vor Au­gen führt, dass die­se ge­ra­de­zu ei­ne Iko­ne für die Ei­fel dar­stell­te: Cla­ra Vie­big hat sie be­schrie­ben, Fritz von Wil­le hat sie ge­malt und die Ei­fel­ver­eins­fest­schrift von 1913 schmück­te sie als Fron­tispiz.

Ein wei­te­res wich­ti­ges Er­eig­nis war die Ein­wei­hung des ers­ten deut­schen Se­pa­ra­tis­ten­ab­wehr-Denk­mals in Adenau am 17.9.1933.[27] Die Ver­an­stal­tung mit ih­rem mar­tia­li­schen Fah­nen­auf­marsch wur­de vom Ober­prä­si­den­ten Her­mann von Lü­ninck ge­lei­tet und von An­ord­nun­gen der NS­DAP, der Sturm­ab­tei­lung (SA), des Stahl­helm und der Hit­ler­ju­gend (HJ) be­strit­ten; na­ment­lich nicht ge­nann­te Ver­ei­ne wa­ren als Staf­fa­ge auf­mar­schiert. Der Ei­fel­ver­ein wird nicht ge­nannt, aber die Teil­nah­me an sol­chen Gro­ß­ver­an­stal­tun­gen war in den fol­gen­den zwölf Jah­ren ei­ne sei­ner Haupt­auf­ga­ben.[28] 

Am 15.11.1933 fei­er­te Kauf­mann sei­nen 70. Ge­burts­tag. Dem Er­eig­nis war ein Heft der Mit­glie­der­zeit­schrift ge­wid­met.[29] O­ber­prä­si­dent von Lü­ninck er­öff­ne­te die Rei­he der Gra­tu­lan­ten mit dem Wunsch, der Ju­bi­lar mö­ge wei­ter­hin zum Se­gen des Ei­fel­lan­des und da­mit zum Woh­le des ge­sam­ten deut­sche Vol­kes tä­tig sein, Lan­des­haupt­man­n Hein­rich Haa­ke schloss sich mit deut­schem Gruß Heil Hit­ler an, ge­folgt un­ter an­de­rem von Il­de­fons Her­we­gen, dem Abt von Ma­ria Laach, der sich eben­falls in der ers­ten Zeit für den Na­tio­nal­so­zia­lis­mus be­geis­ter­te und ei­ne Rück­kehr des Kai­sers er­hoff­te.[30] 

Der Schrift­lei­ter Vik­tor Baur (1898-1967) wür­dig­te Kauf­manns Werk als Land­rat und als Ver­eins­vor­sit­zen­der, das rück­halt­lo­se An­er­ken­nung bei den höchs­ten Be­hör­den ge­fun­den hat.[31] Kauf­mann ha­be es ge­schafft, die Ei­fel zu ei­nem fes­ten na­tio­na­len Boll­werk mit star­ker deut­scher Ge­sin­nung und tie­fem, na­tio­nal­deut­schem Ge­dan­ken­gut zu ma­chen. Des­halb sei er vor Kur­zem of­fi­zi­ell zum Füh­rer des Ei­fel­ver­eins be­stimmt wor­den. Lei­der ha­ben wir über die­sen Vor­gang kei­ne Un­ter­la­gen und kön­nen nur fest­stel­len, dass ihm da­für ei­ne zen­tra­le recht­li­che Vor­aus­set­zung für den Vor­sitz ei­nes Ver­eins fehl­te: Kauf­mann war nie Mit­glied der NS­DAP.[32] Die neu­en Macht­ha­ber fan­den ei­nen Kom­pro­miss, in­dem sie den po­pu­lä­ren Ge­heim­rat zwar in sei­ner Po­si­ti­on als Ver­eins­vor­sit­zen­der be­lie­ßen, ihn je­doch für ih­re Zwe­cke be­nutz­ten, zu­mal er als kon­ser­va­ti­ver Be­am­ter kei­ne Op­po­si­ti­on er­war­ten ließ.

Ehrung Karl Leopold Kaufmanns anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums als Vereinsvorsitzender, Eifelvereinsblatt 1929. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

Der Haupt­ar­ti­kel mit dem Ti­tel „Wir Ei­feler und die Neue Zeit“ stammt aus der Fe­der des be­reits ge­nann­ten, in Trier ge­bo­re­nen und in Mön­chen­glad­bach le­ben­den Zahn­arz­tes Aloys Spoo[33] , der sich da­mit ne­ben sei­ner Rol­le als Dich­ter und Her­aus­ge­ber ei­nes Wan­der­lie­der­buchs wei­ter als Chef­ideo­lo­ge des Ei­fel­ver­eins po­si­tio­nier­te.[34] Der ers­te Teil des sehr es­say­is­tisch ge­schrie­be­nen Ar­ti­kels be­ginnt mit dem Wan­der­lied „Mit uns zieht die neue Zeit“, das ei­gent­lich aus der Ju­gend- und der Ar­bei­ter­be­we­gung stammt. Teil zwei ist Un­ser Ge­heim­rat über­schrie­ben. Der alt­preu­ßi­sche Re­gie­rungs­be­am­te, in der Schu­le der Grad­heit, Ein­fach­heit und der Ar­beit groß ge­wor­den, ha­be sich nach dem Welt­krieg mit den neu­en „Rä­ten“ der Re­vo­lu­ti­on her­um­pla­cken müs­sen. In­mit­ten des fins­te­ren Par­teiklün­gel kleins­ter Geis­ter ste­hend, ha­be er die Jah­re des Nie­der­gangs un­ver­letzt und un­ge­scho­ren über­stan­den. Das sind in der Mit­glie­der­zeit­schrift ganz neue Tö­ne, ei­ne sol­che Kri­tik an der Wei­ma­rer Re­pu­blik hat­te es in die­ser Form bis­her nicht ge­ge­ben und dass sie sich im Ge­burts­tags­heft des Vor­sit­zen­den fin­det, ist höchst be­mer­kens­wert. Die Wei­ma­rer Re­pu­blik wird ne­ben dem feind­li­chen Aus­land zum Sün­den­bock für al­le Pro­ble­me die­ser Jah­re. Dies er­mög­lich­te es gleich­zei­tig, die Er­fol­ge Adolf Hit­lers nach 1933 um­so glän­zen­der dar­zu­stel­len. Merk­wür­di­ger­wei­se ver­misst man da­bei die The­men An­ti­se­mi­tis­mus und An­ti­kle­ri­ka­lis­mus.[35] 

Teil drei des Ar­ti­kels ist dem Füh­rer ge­wid­met, von dem man in den Jah­ren der Ohn­macht jah­re­lang ge­träumt ha­be. Dann wird das Lum­pen­pack des Se­pa­ra­tis­mus be­schwo­ren. Das land­frem­de Ge­sin­del hat­te sich ge­ra­de die Ei­fel zum Ar­beits­feld er­ko­ren, da es un­ter dem Schutz der Ba­jo­net­te wohl be­son­ders auf die Leicht­gläu­big­keit der Land­be­völ­ke­rung ge­rech­net hat­te. Wei­ter führt Spoo die hem­mungs­lo­se Will­kür der wei­ßen und schwar­zen Ge­walt­ha­ber im Rhein­land an und de[n] nie­der­schmet­tern­de[n] Ein­druck ei­nes Ei­felers, den die Sa­phis [ara­bisch­stäm­mi­ge Ko­lo­ni­al­trup­pen] mit Peit­schen­hie­ben und zeit­wei­lig im Ma­schi­nen­ge­wehr­feu­er durch die Stra­ßen Triers ge­hetzt hat­ten. Kauf­mann kommt in Teil vier – die Gleich­schal­tung – wie­der ins Ge­spräch: Er ha­be wäh­rend der Aus­wei­sung den Ei­fel­ver­ein zu ei­ner Zen­tra­le des geis­ti­gen Wi­der­stan­des ge­macht. Dann bringt Spoo das The­ma des Ar­ti­kels auf den Punkt. Wie ein Man­tra ist der fett ge­setz­te Satz im­mer wie­der ab­ge­druckt: In den gro­ßen Richt­li­ni­en der Re­gie­rung er­ken­nen wir freu­dig un­se­re al­ten Zie­le, für die wir ge­ar­bei­tet und ge­kämpft ha­ben. Mit ver­hal­te­ner Lei­den­schaft und ver­bis­se­nem Trotz kämp­fen wir den Kampf al­ler Gut­ge­sinn­ten im rhei­ni­schen Land um die Er­hal­tung un­se­rer Art und un­se­rer Gren­zen.

Der fünf­te Teil – der Ge­burts­tag – spielt mit dem Be­griffs­paar Ju­gend und Kämpf­er­geist – das wa­ren die Trieb­kräf­te un­se­rer na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Be­we­gung. Nicht ganz zu­fäl­lig be­rich­tet er dann ei­ne Ge­schich­te vom 70. Ge­burts­tag Hin­den­burgs im Kriegs­jahr 1917. Mit ei­ner hu­mor­voll ge­mein­ten Be­mer­kung ver­weist Spoo auf die Be­deu­tung der ari­schen Gro­ß­mut­ter, the­ma­ti­siert aber dann das The­ma Ari­sie­rung nicht wei­ter. Nach der Sat­zung von 1934 konn­te nur Mit­glied im Ei­fel­ver­ein wer­den, wer den nicht nä­her spe­zi­fi­zier­ten per­sön­li­chen An­for­de­run­gen des Reichs­ver­ban­des Deut­scher Ge­birgs- und Wan­der­ver­ei­ne ent­sprach.[36] 

1933 fan­den noch zwei wei­te­re wich­ti­ge Er­eig­nis­se statt, zu­nächst die Haupt­vor­stands­sit­zung am 18.11. in Trier. Sie stand ganz im Bann des Ge­burts­tags un­se­res Füh­rers K. Kauf­mann.[37] Mit Zu­stim­mung des Re­gie­rungs­prä­si­den­ten wur­de be­schlos­sen, ei­nen Wa­chol­der­hain am Wein­fel­der Maar „Karl-Kauf­mann-Hain“ zu be­nen­nen und ei­ne Sitz­bank aus Ba­salt zu er­rich­ten. Glück­wunsch­schrei­ben von Mi­nis­ter­prä­si­dent Her­mann Gö­ring (1893-1946) und des Paps­tes (Pi­us XI., 1857-1939) wur­den ver­le­sen, ein Heil auf die treff­li­che Gat­tin des Füh­rers aus­ge­bracht.

Aloys Spoo, Porträt, Eifel-Festschrift, 1948. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

Auf der Ver­samm­lung wur­de dar­über hin­aus ei­ne Neu­or­ga­ni­sa­ti­on des Ver­eins be­schlos­sen.[38] Der Füh­rer des Reichs­ver­ban­des der Wan­der- und Ge­birgs­ver­ei­ne hat­te in­zwi­schen den Vor­sit­zen­den des Ei­fel­ver­eins be­stä­tigt. Die­ser hat künf­tig das Recht, die von den Orts­grup­pen vor­ge­schla­ge­nen Vor­sit­zen­den zu be­stä­ti­gen, wenn sie den vor­ge­schrie­be­nen An­for­de­run­gen ent­spre­chen; ein Maß­stab war da­bei die er­folg­rei­che Mit­glie­der­wer­bung. Da­bei woll­te man be­währ­te Ver­eins­mit­glie­der in ih­ren bis­he­ri­gen Stel­lun­gen […] be­las­sen. Es hand­le sich le­dig­lich um ei­ne sat­zungs­ge­mä­ße Um­schal­tung des Ei­fel­ver­eins – ei­ner in­ner­li­chen be­darf es nicht. Durch den Füh­rer­grund­satz sei­en Gre­mi­en­be­schlüs­se aus­ge­schlos­sen, An­hö­rung und Rats­er­tei­lung je­doch nicht ver­bo­ten. Des­halb blie­ben der Haupt­vor­stand, Ar­beits­aus­schuss und Haupt­ver­samm­lung als Or­ga­ne er­hal­ten, je­doch wur­den 18 Gau­ver­bän­de, Be­zirks­grup­pen auf der Grund­la­ge der Land­krei­se, neu ge­schaf­fen.[39] 

Bli­cken wir auf die Ge­schich­te des Ei­fel­ver­eins im Jah­re 1933 zu­rück, of­fen­ba­ren sich zwei me­tho­di­sche Pro­ble­me. Ers­tens gibt die der Zen­sur un­ter­wor­fe­ne Mit­glie­der­zeit­schrift die Er­eig­nis­se nur un­voll­stän­dig und aus ei­nem be­stimm­ten Blick­win­kel wie­der. Zum Zwei­ten drän­gen sich bei der Ana­ly­se die Bei­trä­ge mit po­li­ti­schen In­hal­ten und die Fo­tos mit den Ha­ken­kreu­zen in den Vor­der­grund. Dies ver­stellt je­doch den Blick dar­auf, dass sich die Mehr­zahl der Ar­ti­kel mit dem Wan­dern, der Schön­heit der Hei­mat so­wie The­men der Ge­schich­te und Lan­des­kun­de be­fass­te. Da­ge­gen be­le­gen die Be­rich­te über die Vor­stands­sit­zun­gen, dass sich der Ver­ein be­reit­wil­lig selbst gleich­ge­schal­tet und die Zie­le des „Drit­ten Reichs“ zu sei­nen ei­ge­nen er­klärt hat. Wei­ter­hin nutz­ten NS-Ak­ti­vis­ten wie Aloys Spoo und spä­ter auch an­de­re die Mit­glie­der­zeit­schrift als Platt­form für die NS-Pro­pa­gan­da. Dem kam der Schrift­lei­ter ent­ge­gen, in­dem er un­ter dem Vor­wand, die Mit­glie­der zu in­for­mie­ren, Be­rich­te aus der li­ni­en­treu­en Ta­ges­pres­se ab­druck­te. Die meis­ten Ar­ti­kel in der Zeit­schrift las­sen je­doch das Be­mü­hen er­ken­nen, das Ver­eins­le­ben als un­po­li­ti­sches Rück­zugs­ge­biet bür­ger­li­cher Krei­se zu er­hal­ten. 

Ein kur­zer Ar­ti­kel in der Mit­glie­der­zeit­schrift weist im Ja­nu­ar 1934 auf ei­ne wei­te­re Eh­rung des Ei­fel­ver­eins hin: Kauf­mann wur­de am 24.12.1933 die Eh­ren­dok­tor­wür­de der phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Bonn ver­lie­hen. Dies sei nicht nur ei­ne Aus­zeich­nung für un­sern hoch­ver­dien­ten Ver­eins­va­ter, son­dern auch für den Ver­ein und für die Ei­fel. Wei­ter ver­weist der Ver­fas­ser auf die alt­be­währ­te wis­sen­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen der Fa­kul­tät und dem Ver­ein bei der Er­for­schung der Ei­fel.[40] 

Am 12.6.1933 hat­ten fünf Pro­fes­so­ren auf ei­nem Brief­bo­gen des In­sti­tuts für ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de der Rhein­lan­de beim De­kan der phi­lo­so­phi­schen Fa­kul­tät die Ver­lei­hung der Eh­ren­dok­tor­wür­de an Kauf­mann vor­ge­schla­gen. Un­ter­schrie­ben war der An­trag von dem Kunst­his­to­ri­ker Paul Cle­men so­wie den His­to­ri­kern Wil­helm Le­vi­son – der 1938 emi­grie­ren muss­te –, Franz Stein­bach, Aloys Schul­te (1857-1941) un­d Max Brau­bach. Fe­der­füh­rend war wahr­schein­lich Stein­bach, der en­ge Be­zie­hun­gen zu Kauf­mann und zum Ei­fel­ver­ein be­saß, die auch in der Nach­kriegs­zeit fort­dau­er­ten. Be­grün­det wur­de die Eh­rung mit Kauf­manns mus­ter­gül­ti­gen Leis­tun­gen als Land­rat, sei­nen Ver­diens­ten für die Ei­fel durch sei­ne Tä­tig­keit als Ei­fel­ver­eins­vor­sit­zen­der, sei­ner För­de­rung der Aus­lands­deut­schen und des Deutsch­tums der Grenz­lan­de, sei­ner Tä­tig­keit für den Ver­ein für ge­schicht­li­che Lan­des­kun­de so­wie sei­nen zahl­rei­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen – ein Schrif­ten­ver­zeich­nis war bei­ge­fügt.[41] Am 8.11. tag­te die Fa­kul­tät und am 20.12. er­folg­te der Be­schluss zur Ver­lei­hung. Bis auf den Hin­weis auf die West­for­schung und die Pfle­ge der Kon­tak­te zu den jetzt zu Bel­gi­en ge­hö­ren­den Ei­fel­ver­eins­grup­pen in Eu­pen und Malme­dy ist der gan­ze Vor­gang er­staun­lich un­po­li­tisch.[42] 

1934 wur­de als wei­te­re Eh­rung der Karl-Kauf­mann-Eh­ren­hain ein­ge­weiht, wo­bei der Dau­ner Land­rat Paul Wirtz (1901-1946) be­ton­te, dass der Ei­fel­va­ter sei­nen Ver­ein un­ge­schmä­lert ins Drit­te Reich über­füh­ren konn­te, weil sei­ne Zie­le, Hei­mat- und Volks­ver­bun­den­heit zu pfle­gen, auch die Zie­le der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Par­tei sei­en. In das drei­fa­che Sieg Heil auf Ge­heim­rat Kauf­mann und in das Deutsch­land­lied stimm­ten die Ver­sam­mel­ten be­geis­tert ein.[43] 

Landrat Paul Wirtz bei einer Ansprache, Die Eifel, 1934. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

4. Kaufmann und der Eifelverein im Jahre 1938

Die Jahr­gän­ge 1934 bis 1937 der Mit­glie­der­zeit­schrift wer­den hier nicht wei­ter the­ma­ti­siert, eben­so der noch weit­aus un­po­li­ti­sche­re Ei­fel­ka­len­der die­ser Jah­re. Im Ja­nu­ar 1938 fin­det sich im Ver­eins­ma­ga­zin dann wie­der ein pro­gram­ma­ti­scher Ar­ti­kel des Schrift­lei­ters Vik­tor Baur über die Ei­fel im Auf­stieg, pas­send il­lus­triert mit ei­nem Fo­to Der Füh­rer auf Burg Vo­gel­sang in der Ei­fel.[44] Im Text wird das In­ter­es­se und die Für­sor­ge des Staa­tes für die Ei­fel her­vor­ge­ho­ben: Zwei­mal war der Füh­rer in der Ei­fel, stür­misch um­ju­belt von der Ei­fel­be­völ­ke­rung: mehr­fach ha­ben sei­ne Mi­nis­ter und engs­ten Mit­ar­bei­ter im ver­gan­ge­nen Jahr die Ei­fel be­sucht.

Fro­hes Ei­fel­schaf­fen über­all hat Baur das ers­te Ka­pi­tel über­schrie­ben. Die Jah­re des all­ge­mei­nen Nie­der­gangs sei­en vor­über. Über­all wer­de wie­der ge­ar­bei­tet, Er­geb­nis ei­nes ziel­be­wu­ß­ten Auf­bau­pro­gramms des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus. An ers­ter Stel­le nennt er die Or­dens­burg Vo­gel­sang, es ist die Burg des west­li­chen Grenz­lan­des, ein Boll­werk neu­er Zeit und deut­scher Art. Es fol­gen die Tal­sper­ren der Nord­ei­fel – sie wa­ren be­reits Ziel­punk­te der Ei­fel­fahr­ten Kai­ser Wil­helms II. –, die Stein­gru­ben und Schie­fer­brü­che des Maye­ner Lan­des, der Nür­burg­ring, die neu­en Ka­ser­nen und Ju­gend­her­ber­gen. Spä­tes­tens hier wird man stut­zig: Der Nür­burg­ring war be­reits 1927 fer­tig­ge­stellt wor­den[45] , die an­de­ren gro­ßen Ar­beits­be­schaf­fungs­maß­nah­men in der Re­gi­on, et­wa der Deich in Neu­wied (1931), wer­den nicht er­wähnt, doch kann man fest­stel­len, dass der li­ni­en­treue Schrift­lei­ter sämt­li­che Er­fol­ge auf die Po­li­tik des „Drit­ten Reichs“ zu­rück­führ­te, ein Pro­pa­gan­d­a­coup, der noch weit in die Nach­kriegs­zeit fort­wir­ken soll­te.[46] 

Zum wirt­schaft­li­chen Auf­schwung sei das kul­tu­rel­le und po­li­ti­sche Auf­bau­werk hin­zu­ge­kom­men. Über­all blüh­ten Kunst und Kunst­hand­werk, ge­nannt wird bei­spiels­wei­se die Her­mann-Gö­ring-Meis­ter­schu­le in Kro­nen­burg[47] und ne­ben der Ma­le­rei die Schnit­ze­rei, die Stein­metz­kunst, die Ke­ra­mik und die We­be­rei. Nicht zu­letzt hebt Baur Un­se­re Ar­beit am Auf­bau­werk her­vor, wo­bei er das 50-jäh­ri­ge Wir­ken des Ei­fel­ver­eins ins ver­meint­lich rech­te Licht rückt. Da­bei be­tont er be­son­ders des­sen Zu­sam­men­ar­beit mit dem Lan­des­frem­den­ver­kehrs­ver­band. Hier ver­schweigt er, dass im Rah­men der Gleich­schal­tung den Wan­der­ver­ei­nen die Tou­ris­mus­wer­bung ent­zo­gen wor­den war. Ähn­li­ches gilt für die Ju­gend­ar­beit, die trotz des Mo­no­pols von HJ und des Bun­des Deut­scher Mä­del (BDM) im­mer noch ei­ne wich­ti­ge Rol­le spiel­te.

Der Ar­ti­kel en­det mit ei­nem Auf­ruf zur Mit­glie­der­wer­bung. Er ist von be­son­de­rem In­ter­es­se, da er nicht nur die ef­fek­ti­ve NS-Pro­pa­gan­da zeigt, son­dern auch zwei Mus­ter er­ken­nen lässt, die wir 25 Jah­re zu­vor auf der Ju­bi­lä­ums­fei­er in Trier ken­nen­ge­lernt ha­ben. Hier hat­ten al­le Fest­red­ner die gro­ßen po­li­ti­schen, so­zia­len und kul­tu­rel­len Er­fol­ge der letz­ten Jah­re aus­schlie­ß­lich dem se­gens­rei­chen Wir­ken des preu­ßi­schen Staa­tes zu­ge­schrie­ben und auch 1938 wur­de von den Ver­tre­tern des Ei­fel­ver­eins be­haup­tet, dass auch jetzt der Staat ei­nen er­heb­li­chen An­teil dar­an hat­te.

Wie sehr die Mit­glie­der­zeit­schrift der NS-Pro­pa­gan­da dien­te, zeigt ein Ar­ti­kel an­läss­lich der Volks­ab­stim­mung über den An­schluss Ös­ter­reichs am 10.4.1938:[48] Freu­de und Glück ei­ner neu­en völ­ki­schen Auf­er­ste­hung: durch des Füh­rers Tat ist das ei­ni­ge gro­ß­deut­sche Reich von Aa­chen bis Kö­nigs­berg, von Ham­burg bis Wien er­stan­den. [...] die deut­schen Brü­der in Ös­ter­reich sind zur gro­ßen Hei­mat zu­rück­ge­kehrt. [...] Blut fand sich zu Blut, Volk zu Volk. Hei­mat zum gro­ßen Hei­mat­land.

Es folgt ein Rück­blick auf die ge­mein­sa­me Ge­schich­te der Ei­feler und der Ös­ter­rei­cher und schlie­ß­lich ein Hin­weis auf den eben re­fe­rier­ten Ar­ti­kel über den ge­wal­ti­gen Auf­stieg des Ei­fel­lan­des. Die Not sei durch man­nig­fal­ti­ge öf­fent­li­che Ar­beits- und För­de­rungs­maß­nah­men be­sei­tigt wor­den: Es ward da­bei der zahl­rei­chen Gro­ß­ta­ten im Ei­fel­land ge­dacht, die als eher­ne Zeu­gen na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Geis­tes und Ge­stal­tens in der gro­ßen Or­dens­burg Vo­gel­sang, in Tal­sper­ren und im Stra­ßen­bau, in Neu­land­ge­win­nung und Sied­lung, im künst­le­ri­schen und kul­tu­rel­len Schaf­fen [...] wei­ter­le­ben wer­den. Dem Füh­rer al­lein ver­dan­ken wir die­ses gro­ße Auf­bau­werk in un­se­rer Hei­mat, und dar­um wird ihm je­der Ei­feler sei­nen Dank be­zeu­gen.

Der Ar­ti­kel en­det mit ei­nem Ap­pell: Ein Volk – ein Reich – ein Füh­rer! Die hei­mat­treue Front des Ei­fel­ver­eins steht am 10. April ge­schlos­sen hin­ter dem Füh­rer! Die Volks­ab­stim­mung – als Vor­bild dien­te die Saarab­stim­mung von 1935 – war ein pro­pa­gan­dis­ti­sches Gro­ße­reig­nis, bei dem in Ös­ter­reich 99,73 Pro­zent und im Alt­reich 99,08 Pro­zent der Volks­ge­nos­sen für ei­nen An­schluss stimm­ten.

Zwei Ele­men­te des Be­rich­tes sind her­vor­zu­he­ben: Es wer­den schlag­licht­ar­tig die an­geb­li­chen oder auch nur be­an­spruch­ten Ver­diens­te des „Drit­ten Reichs“ um den Auf­stieg der Ei­fel be­tont, was sich durch stän­di­ge Wie­der­ho­lun­gen in den Köp­fen fest­setz­te und so auch noch nach dem Krieg sei­nen Platz be­haup­te­te. Her­vor­zu­he­ben ist auch die Bild­aus­wahl: Vier Fo­tos zei­gen die Ei­fel­idyl­le: das Dorf Re­scheid bei Schlei­den, das Sahr­tal, Burg Eltz und das Pütz­bach­tal. Auf dem Ti­tel­bild fin­den wir je­doch das schon be­kann­te Fo­to „Fah­nen am To­ten­maar“, das ei­nen mar­tia­li­schen Auf­zug mit Ha­ken­kreuz­fah­nen zeigt. Das Fo­to stammt von Adolf Lan­gen­berg aus Mön­chen­glad­bach. Da das To­ten­maar mit sei­ner Kir­che be­reits um 1900 ei­ne Art Iko­ne der Ei­fel war, kann man fest­hal­ten, dass die­ses sym­bol­träch­ti­ge Bild jetzt von den neu­en Macht­ha­bern ge­ka­pert und zur ei­ge­nen Pro­pa­gan­da be­nutzt wur­de. Die­sen Zu­sam­men­hang muss man auch bei den an­de­ren Fo­tos be­rück­sich­ti­gen.

Adolf Hitler im Profil bei der Besichtigung der Ordensburg Vogelsang, Eifelvereinsblatt, 1938. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

Mit der Fei­er zum 50-jäh­ri­gen Ju­bi­lä­um des Ei­fel­ver­eins im Ju­ni 1938 in Trier en­de­te die „Ära Kauf­man­n“. Im Ju­ni­heft wur­den Gruß­wor­te des Lan­des­haupt­manns Hein­rich Haa­ke und des deut­schen Wan­der­füh­rers Fer­di­nand Wer­ner (1876-1961)[49]   mit Heil Hit­ler so­wie des Ver­tre­ters des Trie­rer Ober­bür­ger­meis­ters Franz Ra­de­maker (1880-1958) und des Vor­sit­zen­den – nicht Füh­rers – des Ei­fel­ver­eins, Kauf­mann, ab­ge­druckt.[50] Der Ge­schäfts­füh­rer Emil Kim­pen (1880-1965) – der auch die Fest­schrift ver­fasst hat­te – gab ei­nen Über­blick über die Ver­eins­ge­schich­te, in dem er auch die Er­eig­nis­se von 1933 wür­dig­te: Die hel­len Fan­fa­ren des Um­bruchs er­weck­ten Deutsch­land. Auch den Ei­fel­ver­ein zog er in sei­ne Krei­se, aber gleich­zu­schal­ten war hier nicht schwer. Schon im­mer war des­sen Be­gin­nen von je­nem Ge­mein­schafts­geist er­füllt, der eben zum Sie­ge drang, die Form galt’s mehr als den In­halt zu wech­seln.[51] 

Mit ei­nem kur­zen, pro­gram­ma­ti­schen, eher zu­rück­hal­tend for­mu­lier­ten Bei­trag mit dem Ti­tel „Der Ei­fel­ver­ein in der neu­en Zeit“ stell­te sich der neue Vor­sit­zen­de Jo­sef Schramm vor.[52] Er wirft die rhe­to­ri­sche Fra­ge auf, ob denn der Ju­bel­ver­ein heu­te noch ei­ne Exis­tenz­be­rech­ti­gung ha­be. Da­zu stellt er fest, dass die­ser be­reits 1933 auf sei­ner Ta­gung in Mons­chau er­klärt ha­be, dass er in den volks- und hei­mat­kund­li­chen Richt­li­ni­en der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Be­we­gung freu­dig sei­ne al­ten Zie­le er­kennt, für die er be­son­ders in schwers­ter Nach­kriegs­zeit ge­ar­bei­tet und ge­kämpft hat. Schramm hob die Volks­ver­bun­den­heit des Ver­eins her­vor, in dem Klas­sen und Stän­de kei­ne Rol­le spie­len. Der Ver­ein wol­le die Hei­mat- und Volks­kun­de för­dern und da­bei die deut­schen Volks­grup­pen im be­nach­bar­ten Aus­lan­de in ih­rem ehr­li­chen Volks­tums­kampf un­ter­stüt­zen. So kön­nen wir denn mit freu­di­ger Ge­nug­tu­ung fest­stel­len, daß un­se­re Ar­beit im Sin­ne der Be­stre­bun­gen Adolf Hit­lers und sei­ner Be­we­gung liegt.

Geschäftsführer Emil Kimpen, Porträt, 1938. (Eifelbibliothek Mayen)

 

Über die Fest­ver­samm­lung in Trier ist ein sehr aus­führ­li­cher Be­richt von Vik­tor Baur über­lie­fert. Er be­sitzt ei­ne ein­deu­ti­ge po­li­ti­sche Sto­ß­rich­tung, da­her ist die Fra­ge an­ge­bracht, ob er die Vor­gän­ge kor­rekt wie­der­gibt. Un­ter dem viel­sa­gen­den Ti­tel Tra­di­ti­on ver­pflich­tet wird der schei­den­de treu­sor­gen­de Ei­fel­va­ter ge­lobt und der neue Ver­eins­füh­rer be­grü­ßt. Der Ver­ein ha­be gro­ße volks­deut­sche Auf­ga­ben zu er­fül­len und wer­de da­bei von ei­ner Viel­zahl von volks­deut­schen Brü­dern und Ver­eins­ge­nos­sen so­wie von aus­lands­deut­schen Volks­ge­nos­sen un­ter­stützt.[53] 

Beim Hei­mat­abend wies der Vor­sit­zen­de der Orts­grup­pe Trier dar­auf hin: Heu­te sei die Ei­fel durch die Gro­ß­ta­ten der Par­tei in den Vor­der­grund ge­rückt und zei­ge über­all auf­blü­hen­des Le­ben. Das war al­lein der Tat des Füh­rers zu ver­dan­ken. Be­geis­tert braus­ten Sieg­heil und Na­tio­nal­lie­der durch den Saal.

Die Haupt­ver­samm­lung am Sonn­tag­mor­gen be­gann mit ei­nem Fah­nen­ein­marsch, zu­erst die Fah­nen des Drit­ten Rei­ches, dann nach­fol­gend in gro­ßer Zahl die bun­ten Wan­der­wim­pel der [107] Ver­ein­sorts­grup­pen. Für die­se hat­te am Vor­tag ei­ne fei­er­li­che Wim­pel­wei­he statt­ge­fun­den. Nach der Be­grü­ßung durch Kauf­mann er­fährt man: Be­geis­tert stimm­te die Ver­samm­lung in das Sieg Heil ein, das der Vor­sit­zen­de auf den Füh­rer und sein Gro­ß­deutsch­land aus­brach­te; und als Ge­löb­nis ste­ter Treue er­klan­gen brau­send die Lie­der der Na­ti­on. Bei den Ge­schen­ken wird die hoch­her­zi­ge Spen­de des Lan­des­haupt­manns für das Ei­fel­mu­se­um in May­en an­ge­führt. Der Fest­vor­trag des Bon­ner His­to­ri­kers Franz Stein­bach über Die deut­sche Leis­tung der Ei­fel kann hier nicht nä­her the­ma­ti­siert wer­den, eben­so der Be­richt über die Ge­denk­fei­er am Eh­ren­mal auf der Nie­der­burg, wo ein paar Ta­ge zu­vor ein mar­tia­li­sches To­ten­ge­den­ken in­sze­niert wor­den war, des­sen Tö­ne sich deut­lich von den in Trier ge­hal­te­nen Re­den un­ter­schei­den.

Nüch­ter­ner ist da­ge­gen das vom neu­en Ver­eins­füh­rer un­ter­zeich­ne­te Pro­to­koll über die Haupt­vor­stands­sit­zung und der na­ment­lich nicht ge­kenn­zeich­ne­te, ver­mut­lich von Baur oder Schramm ver­fass­te Be­richt über die Haupt­ver­samm­lung.[54] Er gibt Kauf­manns Re­de wie­der, die mit ei­nem Sieg­heil auf den Füh­rer be­ginnt. Sein Rück­blick auf 50 Jah­re Ei­fel­ver­ein ist nicht eben ori­gi­nell, er be­steht aus Ver­satz­stü­cken, die wir aus zahl­rei­chen an­de­ren Bei­trä­gen ken­nen, aber er ist ein Be­kennt­nis zum „Drit­ten Reich“, wie wir es in die­ser Deut­lich­keit von sei­ner Sei­te bis­her nicht ge­hört ha­ben. Kauf­mann be­ginnt mit ei­nem Lob­lied auf die Ar­beit des gro­ßen land­wirt­schaft­li­chen Hilfs­werks des preu­ßi­schen Staa­tes, das durch die viel­fäl­ti­gen Ak­ti­vi­tä­ten des Ei­fel­ver­eins er­gänzt wor­den sei. Auf­fäl­lig ist, dass bei all die­sen Rück­bli­cken nie­mals der Na­me Wil­helms II. fällt, auch sein ge­ra­de­zu ver­göt­ter­ter Gro­ßva­ter Wil­helm I. (Re­gie­rungs­zeit 1861-1888) wird nicht er­wähnt. Der Welt­krieg hat­te ein­fach nur ei­nen un­glück­li­chen Aus­gang, nach dem Rück­zug der hel­di­schen Trup­pen kam die sie­ges­trun­ke­ne feind­li­che Sol­da­tes­ka, die den ge­hei­lig­ten Bo­den der deut­schen Hei­mat ent­ehr­te. Es folgt die Se­pa­ra­tis­ten­zeit. Da­mals Ha­der und Ohn­macht, heu­te ei­ne Volks­ge­mein­schaft von ei­nem Wil­len ge­lei­tet, ein zu sei­ner Eh­re zu­rück­ge­kehr­tes wehr­haf­tes Volk. Nach ei­nem Dank für die Heim­kehr der Brü­der in der Ost­mark folgt der Auf­ruf: Das gro­ße Deutsch­land und sein gro­ßer Füh­rer Sieg­heil.

Gemälde von Karl Leopold Kaufmann, undatiert. (Eifelmuseum Mayen)

 

Nach der Wahl des neu­en Ver­eins­füh­rers be­schloss die Ver­samm­lung, zu Eh­ren von Karl Kauf­mann auf der Nie­der­burg in Man­der­scheid ei­ne Bron­ze­ta­fel an­zu­brin­gen. Der Ent­wurf von Carl Bur­ger in May­en sah ei­ne Por­trät­büs­te mit den Jah­res­zah­len 1904 und 1938 und ei­ne Wid­mung an den Ei­fel­va­ter vor. Die Re­den, die bei der Ein­wei­hung kurz vor Kauf­manns 75. Ge­burts­tag am 5.11. ge­hal­ten wur­den, wa­ren we­sent­lich mar­tia­li­scher als das Denk­mal. So dank­te der als Freund des Ei­fel­ver­eins gut be­kann­te Kreis­lei­ter [Wal­ter] Köl­le (1897-1958) Kauf­mann da­für, dass er in 34 Jah­ren vor­bild­li­che na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Auf­bau­ar­beit für die Ei­fel ge­leis­tet ha­be.[55] 

5. Fazit

Un­se­re Streif­zü­ge durch die Ver­eins­ge­schich­te der Jah­re 1933 bis 1938 ha­ben zu ei­nem recht kom­ple­xen Bild ge­führt. Zu­nächst ist fest­zu­hal­ten, dass das Quel­len-ma­te­ri­al zum gro­ßen Teil ei­ne pro­pa­gan­dis­ti­sche Funk­ti­on be­ses­sen hat und den Mit­glie­dern des Ver­eins die Leis­tun­gen des neu­en Re­gimes vor Au­gen füh­ren soll-te. Da­mit war die­ses sehr er­folg­reich, denn der My­thos des Ei­fel­va­ters Kauf­mann und der des Ma­chers Schramm wirk­ten bis weit in die Nach­kriegs­zeit, eben­so wie My­then der Be­sei­ti­gung der Ar­beits­lo­sig­keit durch West­wall und Au­to­bahn.

Dem Ei­fel­ver­ein und sei­nem Vor­sit­zen­den muss man vor­wer­fen, dass sie ih­re Pu­bli­ka­tio­nen und Ver­an­stal­tun­gen be­reit­wil­lig in den Dienst der NS-Pro­pa­gan­da und ih­rer zen­tra­len The­men ge­stellt ha­ben, wo­bei be­mer­kens­wert ist, dass meh­re­re der Haupt­ak­teu­re Funk­ti­ons­trä­ger des ei­ge­nen Ver­eins wa­ren. Für an­de­re lässt sich nach­wei­sen, dass sie wei­ter­hin in Auf­sät­zen die Lan­des­kun­de er­forsch­ten und die Schön­hei­ten der Ei­fel in Ge­dich­ten fei­er­ten, sich aber mit po­li­ti­schen Äu­ße­run­gen sehr zu­rück­ge­hal­ten ha­ben. Zu­dem ist fest­zu­hal­ten, dass in ei­ner zen­sier­ten Zeit­schrift kein Platz für Kri­tik war und sich bei den kon­ser­va­ti­ven preu­ßi­schen Be­am­ten we­nig Sym­pa­thie für die Staats­form der Wei­ma­rer Re­pu­blik er­ken­nen lässt. Ei­nen au­to­ri­tä­ren Füh­rungs­stil hat es un­ter Kauf­mann auch schon vor 1933 ge­ge­ben.

Ehrentafel auf der Biederburg für Karl Leopold Kaufmann, Eifelvereinsblatt, 1938. (Eifelverein - Hauptgeschäftsstelle und Eifelbibliothek)

 

1933 ver­trau­ten vie­le Zeit­ge­nos­sen, et­wa der ge­nann­te Abt von Ma­ria Laach, den Ver­spre­chun­gen der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten, gin­gen irr­tüm­lich da­von aus, dass de­ren Zie­le mit den ei­ge­nen weit­ge­hend über­ein­stimm­ten. Bis sie ih­ren Irr­tum be­merk­ten, saß das Re­gime fest im Sat­tel. Beim Ei­fel­ver­ein lässt sich nach­wei­sen, dass vie­le Mit­glie­der das Ver­eins­le­ben für ei­ne Flucht in ei­ne bür­ger­li­che Idyl­le, in ei­nen po­li­tik­frei­en Raum au­ßer­halb der NS-Mas­sen­or­ga­ni­sa­tio­nen nutz­ten. Im Ge­gen­zug wur­den sie – wie der Deut­sche Wan­der­tag von 1937 in May­en be­legt – von den neu­en Macht­ha­bern weit­ge­hend in Ru­he ge­las­sen, pro­fi­tier­ten so­gar fi­nan­zi­ell von ih­nen.[56] Frei­lich muss­ten sie bei den Gro­ß­ver­an­stal­tun­gen als Sta­tis­ten auf­tre­ten und ih­re Ver­an­stal­tun­gen und Pu­bli­ka­tio­nen der NS-Pro­pa­gan­da öff­nen. Hier­bei ist be­zeich­nend, dass bis 1943 ein Ei­fel­ka­len­der er­schei­nen konn­te und dass man noch 1944 ei­ne wei­te­re Auf­la­ge plan­te.[57]

Zu Kauf­mann ist an­zu­mer­ken, dass er 1933 und auch spä­ter kein Mit­glied der NS­DAP war und sich mit po­li­ti­schen Äu­ße­run­gen im Ei­fel­ver­ein weit­ge­hend zu­rück­hielt. Der Ver­eins­vor­sit­zen­de schweb­te die meis­te Zeit als grei­ser Ge­heim­rat über den Din­gen, zu­mal er schon in den 1920er Jah­ren als ge­ra­de­zu mys­tisch ver­ehr­ter Re­prä­sen­tant der gu­ten al­ten Zeit galt. 1938, kurz vor En­de sei­nes Vor­sit­zes, äu­ßer­te er sich je­doch im Rah­men des 50-jäh­ri­gen Ju­bi­lä­ums des Ei­fel­ver­eins über­aus po­si­tiv zur na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Volks­ge­mein­schaft und zum Füh­rer­prin­zip, wo­bei die Re­de nur mit­tel­bar, durch ei­nen Be­richt des li­ni­en­treu­en Schrift­füh­rers über­lie­fert ist.

Als Ver­eins­vor­sit­zen­der war es of­fen­bar Kauf­manns Haupt­an­lie­gen, sein Le­bens­werk, den Ei­fel­ver­ein zu er­hal­ten. Al­ler­dings ist her­vor­zu­he­ben, dass er als Vor­sit­zen­der für al­les, was im Ver­ein ge­schah be­zie­hungs­wei­se ver­öf­fent­licht wur­de, die Ver­ant­wor­tung trug und da­mit auch für Ar­ti­kel von Ei­fel­ver­eins­mit­glie­dern, wel­che auf die­se Wei­se na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Pro­pa­gan­da be­trie­ben. Da­durch wur­de in­ner­halb ei­nes ei­gent­lich un­po­li­ti­schen Ver­eins ein wei­te­rer Ka­nal ge­schaf­fen, um das Ge­dan­ken­gut des neu­en Re­gimes beim kon­ser­va­ti­ven Bür­ger­tum in den Groß­städ­ten und bei der über­wie­gend ka­tho­li­schen Land­be­völ­ke­rung der Ei­fel zu ver­brei­ten und so zur Sta­bi­li­sie­rung des Sys­tems bei­zu­tra­gen.

Quellen

Un­ge­druck­te Quel­len

Ar­chiv der Uni­ver­si­tät Bonn, Nr. 454.

Ar­chiv der Uni­ver­si­tät Bonn, P I 77-553.

Ge­druck­te Quel­len

Ei­fel­ver­eins­blatt, her­aus­ge­ge­ben vom Haupt­vor­stan­de des Ei­fel­ver­eins, Jahr­gän­ge 1900–1932 (wie­der ab­ge­druckt in: Zen­der, Mi­cha­el (Hg.), Ei­fel-Hei­mat­buch, Bonn 1924/25).

Die Ei­fel, Zeit­schrift des Ei­fel­ver­eins, her­aus­ge­ge­ben vom Haupt­vor­stan­de des Ei-fel­ver­eins, Jahr­gän­ge 1933-1945. 

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Online

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Anmerkungen
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Schmid, Wolfgang, Karl Leopold Kaufmann und der Eifelverein (1933-1938), in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/karl-leopold-kaufmann-und-der-eifelverein-1933-1938/DE-2086/lido/66c3128289a8f5.18025314 (abgerufen am 12.10.2024)