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Der im Westen von Rheinland-Pfalz gelegene Eifelkreis Bitburg-Prüm grenzt im Norden an den Kreis Vulkaneifel und den nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen, im Osten an den Kreis Bernkastel-Wittlich und im Süden an den Kreis Trier-Saarburg. Im Westen ist die Kreisgrenze zugleich die deutsche Staatsgrenze zu Luxemburg, im Nordwesten zu Belgien. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Bitburg.
Der Kreis wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform 1969/1970 aus den Kreisen Bitburg mit Sitz in Bitburg und Prüm mit Sitz in Prüm gebildet. Dabei verlor der Altkreis Prüm die Gemeinden Birresborn, Densborn, Kopp, und Mürlenbach an den Kreis Daun (heute Kreis Vulkaneifel). Im Gegenzug erhielt der Kreis Bitburg-Prüm Gemeinden der Altkreise Wittlich und Trier(-Land). Zum 1.1.2007 trat die Umbenennung in Eifelkreis Bitburg-Prüm in Kraft. Der Kreis ist mit einer Fläche von 1.626 Quadratkilometer der mit Abstand größte Flächenkreis des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und zählt 95.409 Einwohner (2007) in 108 Gemeinden. Der Kreis setzt sich zusammen aus der verbandsfreien Stadt Bitburg und den sieben Verbandsgemeinden Arzfeld, Bitburg-Land, Irrel, Kyllburg, Neuerburg, Prüm und Speicher. Mit Abstand größter Ort ist die Stadt Bitburg mit gut 12.000 Einwohnern, die kleinste Gemeinde, Ammeldingen an der Our, zählt lediglich neun Einwohner.
Im bis in die jüngste Zeit fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägten Kreis Bitburg-Prüm gewinnen in Folge des Strukturwandels mittelständische Betriebe in Industrie, Handwerk, Dienstleistung und Gewerbe mehr und mehr an Bedeutung. Als wirtschaftliche Kernbereiche fungieren dabei die Mittelzentren Bitburg und Prüm.
Kreis Bitburg: Bis 1794 verteilte sich das Gebiet des späteren Kreises Bitburg auf das Kurfürstentum Trier und das Herzogtum Luxemburg. 1795 bzw. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Wälder- bzw. dem Saardepartement eingegliedert. Dort zählte es zu den Arrondissements Bitburg und Prüm.
Der preußische Kreis Bitburg wurde 1816 gebildet und umfasste die Bürgermeistereien Ammeldingen, Auw, Alsdorf, Baustert, Bettingen, Bickendorf, Biersdorf, Bitburg, Bollendorf, Dockendorf, Dudeldorf, Ernzen, Fliessem, Geichlingen, Gindorf, Idenheim, Irrel, Karlshausen, Körperich, Koxhausen, Kruchten, Kyllburg, Lahr, Malberg, Meckel, Messerich, Mettendorf, Metterich, Neuerburg, Nusbaum, Oberweis, Ordorf, Outscheid, Peffingen, Rittersdorf, Roth, Schankweiler, Seffern, Speicher, Stockem, Wallendorf, Weydingen und Wismansdorf. Der Kreis lag im Regierungsbezirk Trier der Provinz Großherzogtum Niederrhein (1822/1830 Rheinprovinz) und blieb in seiner Ausdehnung weitestgehend unverändert bis zur Vereinigung mit dem Kreis Prüm 1970. Wirtschaftlich dominierend im Kreis Bitburg war die Landwirtschaft mit Acker- und Obstbau im Nims-, Gay- und Kylltal sowie Viehhaltung und Weidenwirtschaft auf den Höhenlagen. Bis ins 20. Jahrhundert gab es zudem metallverarbeitendes Gewerbe, Sandsteinindustrie sowie Leder- und Strumpffabrikation. Bis in die heutige Zeit bedeutend ist die Bierbrauerei in Bitburg.
Kreis Prüm: Bis 1794 gehörte das Gebiet des späteren Kreises Prüm zum Kurfürstentum Trier und zur Fürstabtei Prüm. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Saardepartement eingegliedert. Dort gehörte es in Gänze zum Arrondissement Prüm. Der preußische Kreis Prüm wurde 1816 gebildet und umfasste die Bürgermeistereien Arzfeld, Auw, Bleialf, Büdesheim, Burbach, Daleiden, Dasburg, Dingdorf, Eschfeld, Habscheid, Hallschlag, Harspelt, Leidenborn, Lichtenborn, Lünebach, Mürlenbach, Niederprüm, Olmscheid, Olzheim, Pronsfeld, Prüm, Ringhuscheid, Rommersheim, Schönecken, Stadtkyll, Sefflen, Wallersheim, Waxweiler und Winterscheid. Der Kreis lag im Regierungsbezirk Trier der Provinz Großherzogtum Niederrhein (1822/1830 Rheinprovinz) und blieb in seiner Ausdehnung weitestgehend unverändert bis zur Vereinigung mit dem Kreis Bitburg 1970. Lediglich 1930 verlor der Kreis Prüm Teile der Gemeinde Schüller an den Kreis Daun.
Im dünn besiedelten Kreis Prüm war nahezu ausschließlich die Landwirtschaft (Viehhaltung) von Bedeutung. Daneben gab es lediglich eine geringe Zahl kleinerer gewerblicher Betriebe (Gerbereien, Mineralbrunnen, Basalt- und Kalkwerke, Ziegeleien). Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts war ein großer Teil der Gemeinden ohne jede Verkehrsanbindung.
Allgemeine Literatur
Clemen, Paul (Hg.), Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd. 12,1: Kreis Bitburg; Bd. 12,2: Kreis Prüm, bearb. v. Ernst Wackenroder, Düsseldorf 1927, (Nachdruck Trier 1983).
Nosbüsch, Johannes, Bis zum bitteren Ende. Der Zweite Weltkrieg im Kreis Bitburg-Prüm, Bitburg 1978.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Kreisperiodika
Heimatkalender Bitburg-Prüm (seit 1982).
Heimatkalender für den Kreis Bitburg (1952-1971).
Heimatkalender für den Kreis Bitburg-Prüm (1972-1981).
Jahrbuch des Kreises Prüm (1960-1971).
Online
Website des Kreises Bitburg-Prüm. [Online]
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Rönz, Andrea, Eifelkreis Bitburg-Prüm, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/eifelkreis-bitburg-pruem/DE-2086/lido/57d1227015e797.66589023 (abgerufen am 07.10.2024)