Kreis Düren

Kreis Düren, Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der Kreis Dü­ren liegt im Süd­wes­ten von Nord­rhein-West­fa­len und grenzt nörd­lich an den Kreis Heins­berg, nord-öst­lich an den Rhein-Kreis Neuss, öst­lich an den Rhein-Erft-Kreis, süd­lich an den Kreis Eus­kir­chen und west­lich an den Kreis Aa­chen. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Dü­ren. Bis 1794 lag das Ter­ri­to­ri­um des spä­te­ren Krei­ses Dü­ren im Her­zog­tum Jü­lich, im Her­zog­tum Lim­burg so­wie im Kur­fürs­ten­tum Köln. 1795 bzw. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Ro­er- und dem Nie­der­maas­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort ge­hör­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Aa­chen, Köln und Maas­tricht.

Der preu­ßi­sche Kreis Dü­ren wur­de 1816 aus den Bür­ger­meis­te­rei­en Ar­nolds­wei­ler, Berg­stein, Bins­feld, Bir­gel, Bir­kes­dorf, Bür­ve­nich, Dro­ve, Dü­ren, Echtz, Froitz­heim, Füs­se­nich, Kelz, Lam­mers­dorf, Lan­ger­we­he, Mer­ken, Mer­ze­nich, Nideg­gen, Nie­der­zier, Nör­ve­nich, Not­h­berg, Ol­le­s­heim, Pier, Sie­ver­nich, Stock­heim, Straß, Weis­wei­ler und Wollers­heim ge­bil­det. Das Land­rats­amt lag in Dü­ren, der Kreis zähl­te zum Re­gie­rungs­be­zirk Aa­chen in der Pro­vinz Jü­lich-Kle­ve-Berg (1822 bzw. 1830 Rhein­pro­vinz). 1900 fand ein Ge­biets­tausch zwi­schen der Ge­mar­kung Dies­ter­nich im Kreis Dü­ren und der Ge­mar­kung Wei­ler im Kreis Eus­kir­chen statt. 1932 ver­lor der Kreis die Ge­mein­den Has­ten­rath und Not­h­berg an den Kreis Aa­chen-Land.

Seit 1972 ge­hört der Kreis durch Auf­lö­sung des Re­gie­rungs­be­zirks Aa­chen zum Re­gie­rungs­be­zirk Köln. In die­sem Jahr wur­de im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form („Aa­chen-Ge­setz") der Kreis Jü­lich auf­ge­löst und mit dem Kreis Dü­ren ver­ei­nigt. Eben­so er­hielt der Kreis die Ge­mein­de Heim­bach aus dem auf­ge­lös­ten Kreis Schlei­den so­wie die Ge­mein­den Schmidt und Vos­se­nack aus dem auf­ge­lös­ten Kreis Mons­chau. Ei­ni­ge we­ni­ge Ge­mein­den ver­lor der Kreis Dü­ren an den Kreis Aa­chen-Land. 1975 wur­den dem Kreis Dü­ren auf­grund des „Köln-Ge­set­zes" die Ge­mein­den Dor­wei­ler, Ping­s­heim und Wis­sers­heim aus dem Erft­kreis zu­ge­schla­gen.

Der 940,57 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Dü­ren mit 270.838 Ein­woh­nern (2007) zählt ne­ben der gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt Dü­ren mit gut 90.000 Ein­woh­nern und der mitt­le­ren kreis­an­ge­hö­ri­gen Stadt Jü­lich mit gut 30.000 Ein­woh­nern drei wei­te­re Städ­te und zehn Ge­mein­den. Der Kreis Dü­ren ist ge­prägt von der Braun­koh­le­ge­win­nung in den Ab­bau­ge­bie­ten In­den und Ham­bach, dem grö­ß­ten Ta­ge­bau Deutsch­lands. Be­deu­ten­de Wirt­schafts­zwei­ge sind zu­dem pro­du­zie­ren­des Ge­wer­be (Pa­pier) und Dienst­leis­tung. Der Tou­ris­mus ist vor al­lem in der Vor­ei­fel stark aus­ge­prägt.

Kreis Jü­lich: Das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Jü­lich ge­hör­te bis 1794 vor­nehm­lich zum Her­zog­tum Jü­lich, au­ßer­dem zum Her­zog­tum Lim­burg. 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Rur-De­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort zähl­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Aa­chen und Köln.

1816 wur­de aus den Bür­ger­meis­te­rei­en Al­den­ho­ven, Bar­men, Bir­kes­dorf, Dür­wiß, Ede­ren, Frei­al­den­ho­ven, Ham­bach, Hot­torf, Ho­en­gen-In­den, Jü­lich, Kirch­berg, Kos­lar, Lin­nich, Rö­din­gen, Rur­dorf, Set­te­rich, Siers­dorf, Stein­straß, und Titz der preu­ßi­sche Kreis Jü­lich ge­bil­det. Das Land­rats­amt be­fand sich in Jü­lich, der Kreis zähl­te zum Re­gie­rungs­be­zirk Aa­chen in der Pro­vinz Jü­lich-Kle­ve-Berg (1822 bzw. 1830 Rhein­pro­vinz). 1817 wur­den dem Kreis von den Nie­der­lan­den die Bür­ger­meis­te­rei­en Rur­dorf und Welz ab­ge­tre­ten. 1932 ver­lor der Kreis die Ge­mein­de Schau­fen­berg an den Kreis Aa­chen-Land, 1935 die Ge­mein­de Set­te­rich an den Kreis Gei­len­kir­chen-Heins­berg. 1936 wur­den dem Kreis Jü­lich die Ge­mein­den Ge­ve­nich, Glim­bach und Kör­ren­zig aus dem Kreis Er­kelenz zu­ge­schla­gen. 1972 wur­de der Kreis Jü­lich auf­ge­löst und mit dem Kreis Dü­ren ver­eint.

Wirt­schaft­lich be­deu­tend im Kreis­ge­biet wa­ren vor al­lem Land­wirt­schaft (Jü­li­cher Bör­de) und pro­du­zie­ren­des Ge­wer­be (Zu­cker, Pa­pier, Me­tall, Le­der, Zie­gel). Im Sü­den und Süd­wes­ten la­gen Berg­werks­be­trie­be des Aa­che­ner Re­viers.

Allgemeine Literatur

Ar­beits­ge­mein­schaft der Ge­schichts­ver­ei­ne im Kreis Dü­ren (Hg.), Ju­den im Kreis Dü­ren, Dü­ren 2002.
Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Bd. 8,1: Kreis Jü­lich, be­arb. von Karl Franck-Oberas­pach und Ed­mund Renard Düs­sel­dorf 1902; Band 9,1: Kreis Dü­ren, be­arb. v. Paul Hart­mann u. Ed­mund Renard, Düs­sel­dorf 1910.
Wall­raff, Horst, Na­tio­nal­so­zia­lis­mus in den Krei­sen Dü­ren und Jü­lich. Tra­di­ti­on und „Tau­send­jäh­ri­ges Reich" in ei­ner rhein­län­di­schen Re­gi­on, Dü­ren 2000.
Wall­raff, Horst, Vom preu­ßi­schen Ver­wal­tungs­be­am­ten zum Ma­na­ger des Krei­ses. Land­rä­te un­d ­Land­rats­am­t in den Krei­sen Dü­ren und Jü­lich von 1816 bis zur Ge­gen­wart, Dü­ren 2004.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­jahr­buch Kreis Dü­ren (1961-1972).
Hei­mat­ka­len­der des Krei­ses Jü­lich (1951-1972).
Jahr­buch des Krei­ses Dü­ren (seit 1973).

Online

Web­site des Krei­ses Dü­ren. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Düren, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-dueren/DE-2086/lido/57d1224eba5650.27893826 (abgerufen am 29.03.2024)

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