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Der Kreis Düren liegt im Südwesten von Nordrhein-Westfalen und grenzt nördlich an den Kreis Heinsberg, nord-östlich an den Rhein-Kreis Neuss, östlich an den Rhein-Erft-Kreis, südlich an den Kreis Euskirchen und westlich an den Kreis Aachen. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Düren. Bis 1794 lag das Territorium des späteren Kreises Düren im Herzogtum Jülich, im Herzogtum Limburg sowie im Kurfürstentum Köln. 1795 bzw. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Roer- und dem Niedermaasdepartement eingegliedert. Dort gehörte es zu den Arrondissements Aachen, Köln und Maastricht.
Der preußische Kreis Düren wurde 1816 aus den Bürgermeistereien Arnoldsweiler, Bergstein, Binsfeld, Birgel, Birkesdorf, Bürvenich, Drove, Düren, Echtz, Froitzheim, Füssenich, Kelz, Lammersdorf, Langerwehe, Merken, Merzenich, Nideggen, Niederzier, Nörvenich, Nothberg, Ollesheim, Pier, Sievernich, Stockheim, Straß, Weisweiler und Wollersheim gebildet. Das Landratsamt lag in Düren, der Kreis zählte zum Regierungsbezirk Aachen in der Provinz Jülich-Kleve-Berg (1822 bzw. 1830 Rheinprovinz). 1900 fand ein Gebietstausch zwischen der Gemarkung Diesternich im Kreis Düren und der Gemarkung Weiler im Kreis Euskirchen statt. 1932 verlor der Kreis die Gemeinden Hastenrath und Nothberg an den Kreis Aachen-Land.
Seit 1972 gehört der Kreis durch Auflösung des Regierungsbezirks Aachen zum Regierungsbezirk Köln. In diesem Jahr wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform („Aachen-Gesetz") der Kreis Jülich aufgelöst und mit dem Kreis Düren vereinigt. Ebenso erhielt der Kreis die Gemeinde Heimbach aus dem aufgelösten Kreis Schleiden sowie die Gemeinden Schmidt und Vossenack aus dem aufgelösten Kreis Monschau. Einige wenige Gemeinden verlor der Kreis Düren an den Kreis Aachen-Land. 1975 wurden dem Kreis Düren aufgrund des „Köln-Gesetzes" die Gemeinden Dorweiler, Pingsheim und Wissersheim aus dem Erftkreis zugeschlagen.
Der 940,57 Quadratkilometer große Kreis Düren mit 270.838 Einwohnern (2007) zählt neben der großen kreisangehörigen Stadt Düren mit gut 90.000 Einwohnern und der mittleren kreisangehörigen Stadt Jülich mit gut 30.000 Einwohnern drei weitere Städte und zehn Gemeinden. Der Kreis Düren ist geprägt von der Braunkohlegewinnung in den Abbaugebieten Inden und Hambach, dem größten Tagebau Deutschlands. Bedeutende Wirtschaftszweige sind zudem produzierendes Gewerbe (Papier) und Dienstleistung. Der Tourismus ist vor allem in der Voreifel stark ausgeprägt.
Kreis Jülich: Das Gebiet des späteren Kreises Jülich gehörte bis 1794 vornehmlich zum Herzogtum Jülich, außerdem zum Herzogtum Limburg. 1798 kam das Gebiet an Frankreich und wurde 1801 dem Rur-Departement eingegliedert. Dort zählte es zu den Arrondissements Aachen und Köln.
1816 wurde aus den Bürgermeistereien Aldenhoven, Barmen, Birkesdorf, Dürwiß, Ederen, Freialdenhoven, Hambach, Hottorf, Hoengen-Inden, Jülich, Kirchberg, Koslar, Linnich, Rödingen, Rurdorf, Setterich, Siersdorf, Steinstraß, und Titz der preußische Kreis Jülich gebildet. Das Landratsamt befand sich in Jülich, der Kreis zählte zum Regierungsbezirk Aachen in der Provinz Jülich-Kleve-Berg (1822 bzw. 1830 Rheinprovinz). 1817 wurden dem Kreis von den Niederlanden die Bürgermeistereien Rurdorf und Welz abgetreten. 1932 verlor der Kreis die Gemeinde Schaufenberg an den Kreis Aachen-Land, 1935 die Gemeinde Setterich an den Kreis Geilenkirchen-Heinsberg. 1936 wurden dem Kreis Jülich die Gemeinden Gevenich, Glimbach und Körrenzig aus dem Kreis Erkelenz zugeschlagen. 1972 wurde der Kreis Jülich aufgelöst und mit dem Kreis Düren vereint.
Wirtschaftlich bedeutend im Kreisgebiet waren vor allem Landwirtschaft (Jülicher Börde) und produzierendes Gewerbe (Zucker, Papier, Metall, Leder, Ziegel). Im Süden und Südwesten lagen Bergwerksbetriebe des Aachener Reviers.
Allgemeine Literatur
Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine im Kreis Düren (Hg.), Juden im Kreis Düren, Düren 2002.
Clemen, Paul (Hg.), Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd. 8,1: Kreis Jülich, bearb. von Karl Franck-Oberaspach und Edmund Renard Düsseldorf 1902; Band 9,1: Kreis Düren, bearb. v. Paul Hartmann u. Edmund Renard, Düsseldorf 1910.
Wallraff, Horst, Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich. Tradition und „Tausendjähriges Reich" in einer rheinländischen Region, Düren 2000.
Wallraff, Horst, Vom preußischen Verwaltungsbeamten zum Manager des Kreises. Landräte und Landratsamt in den Kreisen Düren und Jülich von 1816 bis zur Gegenwart, Düren 2004.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Kreisperiodika
Heimatjahrbuch Kreis Düren (1961-1972).
Heimatkalender des Kreises Jülich (1951-1972).
Jahrbuch des Kreises Düren (seit 1973).
Online
Website des Kreises Düren. [Online]
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Rönz, Andrea, Kreis Düren, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-dueren/DE-2086/lido/57d1224eba5650.27893826 (abgerufen am 05.12.2024)