Kreis Mettmann

Kreis Mettmann, Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der Kreis Mett­mann grenzt nörd­lich an die kreis­frei­en Städ­te Duis­burg, Mül­heim an der Ruhr und Es­sen, öst­lich an den En­ne­pe-Ruhr-Kreis und die kreis­frei­en Städ­te Wup­per­tal und So­lin­gen so­wie an den Rhei­nisch-Ber­gi­schen Kreis, süd­lich an die kreis­frei­en Städ­te Le­ver­ku­sen und Köln und west­lich an den Rhein-Kreis Neuss und die kreis­freie Stadt Düs­sel­dorf. Sitz der Kreis­ver­wal­tung ist die Stadt Mett­mann.

Das Ge­biet des heu­ti­gen Krei­ses Mett­mann ge­hör­te zum Her­zog­tum Berg, zur Graf­schaft Mark so­wie zur Reichs­ab­tei Wer­den. 1808 wur­de es den Ar­ron­dis­se­ments Düs­sel­dorf, Es­sen und Ha­gen in den De­par­te­ments Rhein be­zie­hungs­wei­se Ruhr des Gro­ßher­zog­tums Berg ein­ge­glie­dert.

Der preu­ßi­sche Kreis Mett­mann wur­de 1816 ge­bil­det und lag im Re­gie­rungs­be­zirk Düs­sel­dorf in der Pro­vinz Jü­lich-Kle­ve-Berg (ab 1822/1830 Rhein­pro­vinz). Er um­fass­te 1817 die Bür­ger­meis­te­rei­en Ha­an, Har­den­berg, Mett­mann, Sonn­born, Vel­bert und Wülfrath. 1820 wur­de der Kreis auf­ge­löst und mit dem Kreis El­ber­feld ver­ei­nigt. 1861 wur­den aus Bar­men und El­ber­feld ei­ge­ne Stadt­krei­se ge­bil­det und der Kreis Mett­mann aus dem ver­blie­be­nen Teil des Alt­krei­ses El­ber­feld neu er­rich­tet. 1877 wur­de der Kreis­sitz von Mett­mann nach Voh­win­kel ver­legt. 1881 er­hielt der Kreis die Ge­mein­de Ober­bons­feld vom Kreis Bo­chum-Land. 1885 und 1888 ver­lor er Tei­le der Ge­mein­de Sonn­born, 1890 ei­nen Teil der Ge­mein­de Voh­win­kel an die Stadt El­ber­feld. 1899 wur­den Tei­le der Ge­mein­de Har­den­berg der Stadt El­ber­feld und dem Kreis Es­sen-Land zu­ge­schla­gen. 1919 ver­lor der Kreis Mett­mann er­neut Tei­le der Ge­mein­de Voh­win­kel an die Stadt El­ber­feld.

Im Zu­ge des Ge­set­zes über die kom­mu­na­le Neu­glie­de­rung des rhei­nisch-west­fä­li­schen In­dus­trie­ge­biets wur­de der Kreis Mett­mann 1929 auf­ge­löst und mit den ver­blie­be­nen Ge­bie­ten der eben­falls auf­ge­lös­ten Krei­se Düs­sel­dorf-Land und Es­sen-Land zum neu­en Kreis Düs­sel­dorf-Mett­mann zu­sam­men­ge­schlos­sen. Das Land­rats­amt lag in Düs­sel­dorf. Die Ge­mein­den Voh­win­kel und Cro­nen­berg so­wie Tei­le der Ge­mein­den Grui­ten, Ha­an, Har­den­berg-Ne­vi­ges, Schöl­ler und Wülfrath wur­den da­bei dem neu ge­bil­de­ten Stadt­kreis Bar­men-El­ber­feld ein­ge­glie­dert. 1937 wur­den Ge­bie­te des Stadt­krei­ses Es­sen der Stadt Kett­wig im Kreis Düs­sel­dorf-Mett­mann zu­ge­schla­gen. Im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form von 1975 er­folg­te die er­neu­te Um­be­nen­nung in Kreis Mett­mann. Kett­wig wur­de der Stadt Es­sen ein­ge­mein­det. Vom auf­ge­lös­ten Rhein-Wup­per-Kreis kam die Stadt Lan­gen­feld an den Kreis Mett­mann. 1976 wur­de die ur­sprüng­lich in die Stadt Düs­sel­dorf ein­ge­mein­de­te Stadt Mon­heim am Rhein wie­der selb­stän­dig und dem Kreis Mett­mann ein­ge­glie­dert. Der 407,95 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Mett­mann ist heu­te mit 502.817 Ein­woh­nern (2007) ei­ner der am dich­test be­sie­del­ten Krei­se Deutsch­lands. Er setzt sich zu­sam­men aus den zwei gro­ßen kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten Ra­tin­gen und Vel­bert mit gut 90.000 bzw. gut 85.000 Ein­woh­nern und den acht mitt­le­ren kreis­an­ge­hö­ri­gen Städ­ten Er­krath, Ha­an, Hei­li­gen­haus, Hil­den, Lan­gen­feld (Rhein­land), Mett­mann, Mon­heim am Rhein und Wülfrath.

Nach dem Rück­zug der einst den Kreis Mett­mann do­mi­nie­ren­den me­tall­ver­ar­bei­ten­den, Pa­pier- und Tex­til­in­dus­trie ha­ben sich durch Um­struk­tu­rie­run­gen mo­der­ne Be­trie­be aus Pro­duk­ti­on, Dienst­leis­tung und Han­del an­ge­sie­delt. Wülfrath gilt nach wie vor als deut­sches Kalk­zen­trum, ob­wohl die Be­deu­tung der Kal­k­in­dus­trie rück­läu­fig ist. An Ein­fluss ge­won­nen hat der Tou­ris­mus (Ne­an­der­tal, Ber­gi­sches Land).

Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Band 3,2: Die Kunst­denk­mä­ler der Städ­te Bar­men, El­ber­feld, Rem­scheid und der Krei­se Len­nep, Mett­mann, So­lin­gen, Düs­sel­dorf 1894.
Rau­chen­bich­ler, Ul­rich, Kreis Mett­mann. Die Land­rä­te 1816-1945, Mett­mann 1991.

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Jahr­buch des Krei­ses Mett­mann (seit 1981).

Online

Web­site des Krei­ses Mett­mann. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Mettmann, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-mettmann/DE-2086/lido/57d123db252b90.22635169 (abgerufen am 09.10.2024)

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