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Der Kreis Neuwied liegt im Norden von Rheinland-Pfalz und ist umgrenzt vom Kreis Altenkirchen, dem Westerwaldkreis, dem Kreis Mayen-Koblenz, dem Kreis Ahrweiler sowie dem nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Ein Teil der nördlichen Grenze ist somit zugleich die Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen, südwestliche Grenze ist über 40 km der Rhein. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Neuwied.
Das Territorium des heutigen Kreises Neuwied verteilte sich auf die Kurfürstentümer Köln und Trier sowie die Grafschaften Wied-Neuwied und Wied-Runkel. 1803 kamen die kurkölnischen und kurtrierischen Gebiete an das Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 nach Bildung des Herzogtums Nassau auch die wiedischen Territorien.
Der preußische Kreis Neuwied wurde 1816 gebildet und lag im Regierungsbezirk Koblenz der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822/1830 Rheinprovinz). Er umfasste 1817 die Bürgermeistereien Altenwied, Anhausen, Asbach, Dierdorf, Heddesdorf, Neuerburg, Neustadt, Neuwied, Niederwambach und Puderbach. 1818 verlor der Kreis die um das Dorf Brohl erweiterte Bürgermeisterei Niederbreisig an den Kreis Ahrweiler. 1822 wurde dem Kreis Neuwied der aufgelöste Kreis Linz sowie die Bürgermeisterei Engers aus dem Kreis Koblenz(-Land) eingegliedert.
Seit der kommunalen Gebietsreform von 1969/1970 besteht der 626,79 Quadratkilometer große Kreis Neuwied mit 184.518 Einwohnern (2007) aus der verbandsfreien großen kreisangehörigen Stadt Neuwied sowie den acht Verbandsgemeinden Asbach, Bad Hönningen, Dierdorf, Linz am Rhein, Puderbach, Rengsdorf, Unkel und Waldbreitbach. Größte Orte sind neben der Stadt Neuwied mit gut 65.000 Einwohnern die Gemeinde Asbach mit gut 7.000, die Städte Bad Hönningen, Dierdorf und Linz mit knapp 6.000 sowie die Stadt Unkel mit gut 5.000 Einwohnern.
Haupterwerbszweig des Kreises Neuwied ist überwiegend mittelständisch strukturierte Industrie, insbesondere Eisenverarbeitung, Stahl- und Maschinenbau, Papier- und Verbandstoff-Fabrikation sowie Baustoffherstellung. Grundlage der Steinindustrie sind ausgedehnte Vorkommen vulkanischen Gesteins (Bims, Basalt). Kreis Linz: Das Gebiet des späteren Kreises Linz zählte zu den Kurfürstentümern Köln und Trier. 1803 kam es an das Fürstentum Nassau-Usingen (ab 1806 Herzogtum Nassau).
Der 1816 gebildete preußische Kreis Linz im Regierungsbezirk Koblenz der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822/1830 Rheinprovinz) umfasste 1817 die Bürgermeistereien Leutesdorf, Linz und Unkel. 1822 wurde der Kreis aufgelöst und dem Kreis Neuwied eingegliedert.
Wirtschaftlich bedeutend für den Kreis Linz waren vor allem der Weinbau sowie die Steinindustrie (Basalt).
Allgemeine Literatur
Clemen, Paul (Hg.), Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 16,2: Kreis Neuwied, bearb. v. Heinrich Neu u. Hans Weigert, Düsseldorf 1940 (Neudruck Düsseldorf 1984).
Dietz, Wolfgang, Der Landkreis Neuwied. Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Nachkriegszeit, Neuwied, 2. Aufl. ebd. 1996.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Kreisperiodika
Heimatjahrbuch des Landkreises Neuwied (seit 1971).
Heimatkalender des Landkreises Neuwied (1925-1970).
Online
Website des Kreises Neuwied. [Online]
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Rönz, Andrea, Kreis Neuwied, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-neuwied/DE-2086/lido/57d1245ad73614.69514603 (abgerufen am 09.10.2024)