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Der im südwestlichen Nordrhein-Westfalen gelegene Regierungsbezirk Köln wird umgrenzt vom Regierungsbezirk Düsseldorf im Norden, dem Regierungsbezirk Arnsberg im Osten sowie dem Bundesland Rheinland-Pfalz im Süden. Die westliche Bezirksgrenze ist identisch mit der deutschen Grenze zu Belgien und den Niederlanden. Sitz der Bezirksregierung ist die Stadt Köln.
Das Gebiet des heutigen Regierungsbezirks Köln gehörte zum Kurfürstentum Köln, zu den Herzogtümern Berg, Jülich, Limburg und Luxemburg, zu den Reichsstädten Aachen und Köln, zu den Reichsabteien Burtscheid und Kornelimünster, zur Reichsherrschaft Kerpen-Lommersum sowie zu kleineren Herrschaften. Die linksrheinischen Gebiete kamen 1795 beziehungsweise 1798 an Frankreich und wurden 1801 den Départements Niedermaas, Rhein- und Mosel, Roer und Ourthe eingegliedert. Dort gehörten sie zu den Arrondissements Aachen, Bonn, Köln, Maastricht und Malmedy.
Die rechtsrheinischen Gebiete zählten seit 1806 zum Großherzogtum Berg und wurden 1808 den Arrondissements Düsseldorf, Elberfeld, Mülheim am Rhein und Siegen im Rhein- beziehungsweise Siegdepartement eingegliedert.
1816 wurde der preußische Regierungsbezirk Köln in der Provinz Jülich-Kleve-Berg (ab 1822/ 1830 Rheinprovinz) gebildet. Der Regierungsbezirk umfasste den Stadtkreis Köln und die zwölf Landkreise Bergheim, Bonn, Gimborn, Homburg, Köln-Land, Lechenich, Mülheim am Rhein, Rheinbach, Siegburg, Uckerath, Waldbröl und Wipperfürth. 1820 wurde der Kreis Uckerath dem Kreis Siegburg angeschlossen, 1825 erfolgte die Umbenennung in Siegkreis. Ebenfalls 1825 wurden die bereits seit 1819 gemeinsam verwalteten Kreise Gimborn und Homburg zum neuen Kreis Gummersbach vereinigt. 1827 erfolgte die Umbenennung des Kreises Lechenich in Kreis Euskirchen. 1887 wurde Bonn zur kreisfreien Stadt, 1901 Mülheim am Rhein. Bereits 1914 wurde Mülheim am Rhein dem Stadtkreis Köln eingegliedert.
1932 wurden die Kreise Gummersbach, Mülheim, Rheinbach, Waldbröl und Wipperfürth aufgelöst. Aus den Altkreisen Mülheim und Wipperfürth wurde der Rheinisch-Bergische Kreis gebildet. Aus den Altkreisen Gummersbach und Waldbröl entstand der Oberbergische Kreis. Die Gemeinden des Altkreises Rheinbach fielen an die Kreise Bonn-Land, Euskirchen und Köln-Land. 1969 wurde der Kreis Bonn-Land aufgelöst und seine Gemeinden dem Stadtkreis Bonn, dem Kreis Köln-Land und dem Siegkreis zugeschlagen, der Siegkreis wurde in Rhein-Sieg-Kreis umbenannt.
Im Zuge des Aachen-Gesetzes wurde 1972 der Regierungsbezirk Aachen aufgelöst und dessen fünf Kreise – der Stadtkreis Aachen und die vier Landkreise Aachen-Land, Düren, Heinsberg und Schleiden – dem Regierungsbezirk Köln angeschlossen. Gleichzeitig wurde der Kreis Schleiden aufgelöst und dem Kreis Euskirchen eingegliedert. Durch die Umsetzung der kommunalen Gebietsreform von 1975 wurde dem Regierungsbezirk Köln die kreisfreie Stadt Leverkusen aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf eingegliedert. Der ebenfalls im Regierungsbezirk Düsseldorf gelegene Rhein-Wupper-Kreis wurde auf die Stadt Leverkusen, den Oberbergischen und den Rheinisch-Bergischen Kreis verteilt und fiel somit ebenfalls an den Regierungsbezirk Köln. Der Kreis Köln-Land wurde im Zuge des Köln-Gesetzes aufgelöst und bildete bis auf einige Gemeinden, die an die Stadt Köln fielen, zusammen mit dem Altkreis Bergheim den neu errichteten Erftkreis (2003 Umbenennung in Rhein-Erft-Kreis).
Der Regierungsbezirk Köln gliedert sich somit seit dem 1.1.1975 in die acht Kreise Aachen (-Land), Düren, Euskirchen und Heinsberg, den Oberbergischen Kreis, den Rhein-Erft-Kreis, den Rhein-Sieg-Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie die vier kreisfreien Städte Aachen, Bonn, Köln und Leverkusen. 2009 wurde aus der kreisfreien Stadt Aachen und dem Kreis Aachen die StadtRegion Aachen.
Der 7.365 Quadratkilometer große Regierungsbezirk Köln zählt 4.385.082 Einwohner (2007) und weist damit nach dem Regierungsbezirk Düsseldorf die zweitgrößte Bevölkerungsdichte aller Regierungsbezirke Deutschlands auf.
Die Wirtschaftsstruktur des Regierungsbezirks Köln ist dementsprechend vielfältig. Vor allem am Niederrhein, in der Jülicher Börde, der Kölner Bucht und der Eifel ist nach wie vor die Landwirtschaft mit Obst- und Gemüseanbau, Viehzucht und Weidewirtschaft bedeutend. Längs des Rheins erstrecken sich in Leverkusen, Köln und Wesseling zahlreiche bedeutende Unternehmen der (petro-)chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie sowie des Automobilbaus. Köln ist als größte Stadt des Regierungsbezirks und Nordrhein-Westfalens außerdem ein Zentrum von Handel, Dienstleistung, Medien und Tourismus. Im Bonner Raum sind mittelständisches Gewerbe, Handel und Dienstleistung vorherrschend. Die Region ist Standort bedeutender Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus.
Der Nordwesten des Regierungsbezirks Köln ist Zentrum des Rheinischen Braunkohlereviers und geprägt von der Braunkohleförderung in großflächigen Abbaugebieten wie Garzweiler II, Inden und Hambach, dem größten Tagebau Deutschlands. Der einst ausgedehnte Steinkohlenbergbau im Westen und Südwesten des Regierungsbezirks (Aachener Revier) wurde bis Ende der 1990er Jahre eingestellt. Die Wirtschaft in dieser Region konzentriert sich nach dem Strukturwandel auf mittelständisches Gewerbe, Produktion (Glas- und Kunststoffproduktion, Metallverarbeitung), oder auch chemische und pharmazeutische Industrie. Auch der Tourismus spielt eine bedeutende Rolle. Die Stadt Aachen ist Zentrum von Maschinenbau, Elektrotechnik, Autozulieferern und Süßwarenproduktion und beherbergt zudem bedeutende Forschungsbetriebe. Stadt und Region profitieren wirtschaftlich besonders von ihrer zentralen Lage im belgisch-niederländischen Dreiländereck.
Ebenfalls einen Strukturwandel durchlief das Bergische Land im Osten des Regierungsbezirks. Die dortige Wirtschaft war bis ins 20. Jahrhundert geprägt von Eisen-, Blei- und Kupferbergbau sowie Metall-, Textil- und Papierproduktion und Papierverarbeitung. Heute dominieren mittelständisches Gewerbe (Elektrotechnik, Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall- und Kunststofferzeugung und -verarbeitung) und Dienstleistung (Tourismus).
Allgemeine Literatur
150 Jahre Regierung und Regierungsbezirk Aachen. Beiträge zu ihrer Geschichte, Aachen 1967.
150 Jahre Regierungsbezirk Köln, Berlin 1966.
Pracht-Jörns, Elfi, Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Band 1: Regierungsbezirk Köln, Köln 1997.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919. Nachdruck 1965 und 1998.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Online
Internetangebot der Bezirksregierung Köln. [Online]
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Rönz, Andrea, Regierungsbezirk Köln, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/regierungsbezirk-koeln/DE-2086/lido/57d11e3edca3a1.09905441 (abgerufen am 10.10.2024)