Rheinischer Städteatlas Münstereifel. Teil 5: Wirtschafts- und Sozialstruktur

Luftbild von Münstereifel und Umgebung von 1972 im Verhältnis 1 : 10.000, Zusammengesetzt aus Luftbildkarten im Verhältnis 1 : 5.000. (Landesvermessungsamt NRW)

5. 1 Einwohner- und Häuserzahlen

1560 14—1500 Kom­mu­ni­kan­ten in der Pfar­rei (Red­lich II 1. S- 555)
1568 367 Steu­er­pflich­ti­ge in­tra mu­ros (Sta­ME 16/1 = Tür­ken­steu­er)
(1650) 341 Steu­er­pflich­ti­ge in­tra mu­ros (LAV NRW R ME Je­sui­ten Akt 12 = Schatz)
1666 225 in­wen­di­ge und 38 aus­wen­di­ge (II 4) Bür­ger (eb­da. JB II 2383 = Hul­di­gung)
1713 258 Fa­mi­li­en in­tra mu­ros mit ins­ge­samt 653 Per­so­nen (Sta­ME 6/23 = Kopf­steu­er)
1731 238 in­wen­di­ge und 59 aus­wen­di­ge Bür­ger (LAV NRW R JB II 2433 = Hul­di­gung)
1744 319 Steu­er­pflich­ti­ge in­tra mu­ros (Sta­ME 6/26 = Schatz)
1812 1448 Ein­woh­ner und 274 Häu­ser in­tra und 259 Ein­woh­ner und 57 Häu­ser ex­tra mu­ros (Stram­berg, Tpop­gr. Be­schrei­bung des Can­tons Rhein­bach, S. 63)

5. 2 Agrarwirtschaft

Für Müns­ter­ei­fel, das kein art­lant umb lie­gen hat (ZBGV 29, 1893, S. 61 = 1545), Land­wirt­schaft von un­ter­ge­ord­ne­ter Be­deu­tung, 1744 nur vier Acke­rer mit mehr als 10 Mor­gen Acker­land (Sta­ME 6/26; vgl. auch W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 40)

1475 ver­ein­zelt Wein­gär­ten in­ner­halb der Stadt (LAV NRW R ME Akt 5)
1725 s­ind ins­ge­samt 1315 Mor­gen Land im Steu­er­an­schlag (Sta­ME 18/58)
1827 (ein­schl. Ro­dert und Ei­cher­scheid) 1112 Mor­gen Acker­land, 596 Mor­gen Wie­sen und 4518 Mor­gen Wald (Jak. Katz­fey, Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und der nach­bar­li­chen Ort­schaf­ten, 1. Teil, Köln 1854, S. 315)
1828 im Stadt­kern 307 Häu­ser und 283 Scheu­nen und Stäl­le

Vieh­wirt­schaft (ins­bes. im 19. Jahr­hun­dert) da­ge­gen von grö­ße­rer Be­deu­tung, Bür­ger­recht der Schwei­ne­mast im Stadt­wald und der Horn­vieh­trift im Fla­mers­hei­mer Wald so­wie Nut­zung der städ­ti­schen Ben­den von Mai bis En­de Au­gust (Sta­ME 7/2 = Kop A XVII), städt. Kuh- und Schwei­ne­hirt (III 6 zu 1550)

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Tab. 3: Entwicklung der Einwohner- und Häuserzahlen des Stadtkerns sowie der Stadt (mit Rodert und Eicherscheid) 1816-1970. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

Innerstädtischer Viehbestand

1812 48 Pfer­de, 12 Och­sen, 220 Kü­he, 250 Scha­fe, 95 Schwei­ne, 130 Bie­nen­stö­cke (Stram­berg, To­po­graph. Be­schrei­bung des Can­tons Rhein­bach, S. 63) 
1855 49 Pfer­de, 363 Rin­der, 197 Scha­fe, 61 Zie­gen, 40 Schwei­ne (Sta­ME Chro­nik II)
1883 493 Haus­hal­tun­gen, da­von 249 oh­ne und 244 mit Vie­h­al­tung: 35 Pfer­de, 382 Rin­der, 150 Scha­fe, 131 Schwei­ne, 171 Zie­gen, 111 Bie­nen­stö­cke eb­da. (22/473)

5. 3 Bergbau

1522 Her­zog von Jü­lich ver­gibt die Yse­r­hüt­te zu Müns­ter­ei­fel zwi­schen Ei­cher­scheid und Schö­nau, die ei­ne zeit­lang nicht in Be­trieb war, an sei­nen Lehns­mann Hans von Ren­nen­berg oh­ne je­de Ab­ga­be­pflicht, nach sei­nem To­de zählt sie wie­der zu den Ein­künf­ten des Am­tes Müns­ter­ei­fel (LAV NRW R Hs A I 2)
(1600) Co­el­bergh­werck bei Müns­ter­ei­fel von 12 Ge­wer­ken (dar­un­ter bei­de Müns­ter­eif­ler Mül­ler) be­trie­ben (Sta­ME 6/87)

Ins­ge­samt Ei­sen­erz­ab­bau und -ver­hüt­tung so­wie Blei­ge­win­nung in der nä­he­ren Um­ge­bung vom 16.-18. Jahr­hun­dert (vgl. auch V 5), Koh­le­ab­bau da­ge­gen oh­ne dau­ern­den Er­folg

5. 4 Mühlen

1171 Vier Prü­mer Bann­müh­len, die bis 1203 in den Be­sitz der Stif­te Prüm (Lieb­frau­en) und Müns­ter­ei­fel ge­lan­gen (III 1 Grund­herr­schaft) = 1533 Müh­le in der Stadt (Orch­hei­mer Str.) und un­ter­halb der Stadt Stift Prüm, Müh­le auf dem Werck (II 5) in der Stadt und ober­halb der Stadt vor dem Orch­hei­mer Tor Stift Müns­ter­ei­fel (STAK 18 nr 3159)
1471 Loh­müh­le vor dem Wer­t­her Tor (LAV NRW R ME Stadt Akt 5)
1812 in der Ge­mar­kung Müns­ter­ei­fel vier Frucht-, zwei Lo­he-, ei­ne Fell-, ei­ne Öl- und zwei Walk­müh­len (Stram­berg, To­po­graph. Be­schrei­bung des Can­tons Rhein­bach, S. 66) 
1859 Zwei Frucht-, drei Loh- und zwei Walk­müh­len (Wolff, Sta­tis­tik Kr. Rhein­bach 1859-61, S. 109)
1876 neun Was­ser­müh­len (Sta­ME 18/157)

Grundriss der Stadt Münstereifel nach der Urkarte von 1823 im Verhältnis 1 : 2.500. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 

Sozial- und Gewerbestruktur

Nach dem be­reits im 12. Jahr­hun­dert er­kenn­ba­ren Ne­ben­ein­an­der von An­ge­hö­ri­gen der Prü­mer fa­mi­lia un­d mi­nis­te­ria­les so­wie ci­ves un­d bur­gen­ses (I 5 zu 1112, 1171 und 1172) ist die städ­ti­sche Ober­schicht seit dem Spät­mit­tel­al­ter durch Han­del trei­ben­de Schöf­fen­ge­schlech­ter be­stimmt, die Land­gü­ter Ei­feler Rit­ters­ge­schlech­ter er­wer­ben (Be­le­ge W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 134). Auch Hand­wer­ker in­ner­halb der Ober­schicht, die aber ihr Hand­werk für die Dau­er ih­rer Zu­ge­hö­rig­keit zum Stadt­rat nicht aus­üben dür­fen (III 6 zu 1677; ge­gen W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 104)

Von den 52 Ein­woh­nern, die 1484 ei­nen Steu­er­bei­trag (zum Er­werb der Herr­schaf­ten Heins­berg und Lö­wen­berg) von 2455 Gul­den auf­brin­gen, sind (von den 16 mit ih­rem Ge­wer­be gen. Ew) drei Fär­ber, drei Brau­er, zwei Krä­mer, zwei Plet­zer (Schuh­ma­cher), zwei Pel­zer, ein We­ber, ein Tuch­sche­rer, ein Löh­rer,ein Bart­sche­rer. Zur Ober­schicht (11 Per­so­nen mit ei­nem Bei­trag von je 100 Gul­den, Schnitt 47 Gul­den) ge­hö­ren ne­ben dem Bür­ger­meis­ter und ei­nem Schöf­fen zwei Brau­er und zwei Fär­ber (Rest oh­ne Ge­wer­be gen., LAV NRW R JB II 5105)

Im 15. Jahr­hun­dert da­ne­ben pis­tor, Schloß- und Glas­ma­cher, Fuhr­mann, Le­der­rei­der (Ger­ber), Har­nisch- und Arm­brust­ma­cher (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 142 ff), da­ne­ben im 16. Jahr­hun­dert Zim­mer­mann, Gold­schmied, Ley­en­de­cker, Schor­rigs­stein­fei­ger (Schorn­stein­fe­ger), Mau­rer, Schnei­der, Satt­ler (eb­da. 157 ff)

In der Zül­pi­cher Chro­nik des dor­ti­gen Bür­ger­meis­ters Hein­rich Rost von 1602 wird Müns­ter­ei­fel ei­ne ge­werb stadt ge­nannt (LAV NRW R JB II 2681)

1661 s­ind sechs Brau­häu­ser (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 271) mit Kes­seln zwi­schen 14-22 Ton­nen Fas­sungs­ver­mö­gen (eb­da:, S. 413) in der Stadt
1686 20 Bä­cker, 11 Schläch­ter (da­von drei Ju­den, eb­da., S. 470)
1713 sind von 260 Bür­gern (= ins­ges. 653 Per­so­nen, V 1), 142 (ne­ben 33 Ta­ge­löh­nern, 17 Knech­ten, 61 Mäg­den) in 34 Be­ru­fen tä­tig. Be­völ­ke­rung in vier Steu­er­klas­sen (Kopf­steu­er) ein­ge­teilt:

  1. Klas­se = drei Fa­mi­li­en (15 Pers.): Vogt, Dr. med. und Ad­vo­kat.
  2. Klas­se = 76 Fa­mi­li­en (247 Pers.): Mitgl. des Stadt­ra­tes, lan­des­herrl. Be­am­te, No­tar und die meist­be­erb­ten Ge­wer­be­trei­ben­den und Hand­wer­ker, dar­un­ter 12 (der 14) Gast­wir­te, drei (der 18) Woll­we­ber, drei (der vier) Ju­den, die zwei Com­mer­ci­an­ten und zwei (der 3) Krä­mer, Tuch­sche­rer, Rot- und Wei­ß­ger­ber so­wie die bei­den Mül­ler.
  3. Klas­se = 116 Fa­mi­li­en (269 Pers. ): Schul­meis­ter, mit­tel­be­erb­tes Hand­werk und Ge­wer­be, dar­un­ter 15 (der 18) Woll­we­ber, al­le (14) Fuhr­leu­te, fünf (der 7) Lei­nen­we­ber, al­le (5) Schuh­ma­cher, sechs (der 14) Schnei­der, zwei (der vier) Bä­cker und die bei­den Waf­fen­schmie­de, städt. Per­so­nal (Post­bo­te, Busch­förs­ter und -hü­ter, Schwei­ne- und Kuh­hir­ten) und 12 (der 33) Ta­ge­löh­ner.
  4. Klas­se = 41 Fa­mi­li­en (87 Pers.): min­der­be­mit­tel­te Hand­wer­ker, dar­un­ter sechs (der 14) Schnei­der und fünf (der acht) Woll­spin­ner, städt; Per­so­nal (vier Stadt­die­ner, Haus­knecht, Pfört­ner, Kuh­hirt) und 19 (der 33) Ta­ge­löh­ner. Von Al­mo­sen le­ben (da­her steu­er­frei) 24 Fa­mi­li­en (35 Pers.), dar­un­ter zwei (der 14) Schnei­der, städt. Per­so­nal (zwei Stadt­die­ner, zwei Pfört­ner) und zwei (der 33) Ta­ge­löh­ner

Ins­ge­samt sind Zünf­te der Wol­le (Woll­we­ber, Tuch­sche­rer, Schnei­der) und Le­der (Ger­ber und Schuh­ma­cher) er­zeu­gen­den und ver­ar­bei­ten­den Ge­wer­be von be­son­de­rer Be­deu­tung (III 7 Zünf­te)
Ent­wick­lung von 1713 bis 1859 ins­ge­samt: Star­ker Rück­gang (schon in der Mit­te des 18. Jahr­hun­derts) des ehe­mals nicht un­be­deu­ten­den Trans­port­ge­wer­bes (Fuhr­leu­te), seit En­de des 18. Jahr­hun­derts Rück­gang des Woll- und Tuch­ge­wer­bes (1819 sind 1/8 der Ein­woh­ner Tuch­ma­cher, die durch An­sied­lung von Ma­nu­fak­tu­ren ver­ar­men; Sta­ME 22/214).  Statt­des­sen Auf­stieg des le­der­er­zeu­gen­den und -ver­ar­bei­ten­den Ge­wer­bes (Ger­ber und Schuh­ma­cher), 1867 drei­zehn Ger­be­rei­en (mit 9270 Zent­nern ver­ar­bei­te­ter Lo­he) in der Stadt (Sta­ME 22/204)

Druckerei und Zeitung

1859 Buch­dru­cke­rei, seit 1881 mit Müns­ter­eif­ler Zei­tung (Wo­chen­blatt), bis 1890 und wie­der seit 1893 bis 1939 (Wolff, Sta­tis­tik Kr. Rhein­bach 1859-1861, S. 211 und K. Hür­ten, Volks­tüm­li­che Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel, Müns­ter­ei­fel 1926, S. 322)

5. 5 Markt und Handel

Seit 9. Jahr­hun­dert grund­herr­schaft­li­cher Sam­mel­markt (Na­tu­ral­pro­duk­te, Prü­mer Grund­herr­schaft, III 1 und 2 Markt), Ex­port bzw. An­schluß an Fern­han­del ver­mu­tet (W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 44); seit dem 14. Jahr­hun­dert Funk­ti­ons­wan­del, zwar noch im­mer zen­tra­ler Sam­mel­punkt für Pro­duk­te der Re­gi­on, nun aber mehr Zen­tral­markt nie­de­rer Ord­nung als Ver­mitt­ler länd­li­cher und städ­ti­scher Er­zeug­nis­se (eb­da., S. 124 f); jähr­lich vier Mes­sen (III 2 Markt), die Mit­te des 16. Jahr­hun­derts von 60 Löh­rern (aus Aa­chen), 45 Hül­len (Klei­der)- und 16 Lei­nen­krä­mern be­sucht wur­den (Sta­ME 8/1 und W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 124). Im 17. Jahr­hun­dert kauf­ten hol­län­di­sche Kauf­leu­te mehr­fach über 1000 Bäu­me in Müns­ter­ei­fel (Sta­ME 8/13 und K. Hür­ten, Volks­tüm­li­che Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel, Müns­ter­ei­fel 1926, S. 258) (Sta­ME 8/13 und K. Hür­ten, Volks­tüm­li­che Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel, Müns­ter­ei­fel 1926, S. 258)
 
Ins­ge­samt Han­del mit Agrar­pro­duk­ten, (in Müns­ter­ei­fel ge­brau­tem) Bier, (an Ahr und Mo­sel auf­ge­kauf­tem und z. B. nach Lüt­tich wei­ter­ver­kauf­tem) Wein (LAV NRW R Kk II 5237, ME Stadt 59 und JB II 2010) so­wie mit in Müns­ter­ei­fel pro­du­zier­ten Le­der­wa­ren und ins­be­son­de­re Tu­chen (1344 Müns­ter­eif­ler Tuch in Köln als Qua­li­täts­wa­re ge­nannt, v. Loesch, Köl­ner Zunf­tur­kun­den I, S. 65 und Hans. Ge­schichts­bl. 72, 1954, S. 44). Ab­satz­ge­bie­te: mitt­le­res Ahr­tal und ge­sam­te Nord­ei­fel; Müns­ter­eif­ler Sta­pel­platz (no­bi­le em­po­ri­um) und Han­dels­zen­trum (W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 124); Müns­ter­eif­ler Kauf­leu­te seit 14. Jahr­hun­dert auf Bra­ban­ter (Hess. Jb. 8, 1958, Kar­te 9)  und Frank­fur­ter (III 3 zu 1457) Mes­sen ver­tre­ten und im 15./16. Jahr­hun­dert aus Ant­wer­pen Ein­fuhr von He­rin­gen, Bü­ckin­gen, Stock­fisch, Salz, Kä­se, But­ter, Öl, Fett, Fel­len, dro­eg go­ed (Sam­mel­be­griff u. a. für Far­ben, Ge­wür­ze, Sei­de), Teer und Sei­fe (E. En­nen, Bonn und Ant­wer­pen, in Fest­schrift J. Dietz, Bonn 1973, S. 91)

Hö­he­punkt wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung Mit­te des 16. Jahr­hun­derts (1562 Markt­platz­er­wei­te­rung, weil der _zu­lauff der kauf­fleuth und kre­mer sich von jair zu jair meh­re; _M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894 , S. 63); be­reits En­de des Jahr­hun­derts ein­set­zen­der Nie­der­gang (1598 Ver­kauf des städt. Kauf­hau­ses, um Schul­den­dienst be­strei­ten zu kön­nen, II 5), zu­dem um­fang­rei­cher schatz­ba­rer Grund­be­sitz durch Klos­ter­grün­dun­gen an die to­te Hand ge­langt (II 2) und Kriegs­las­ten En­de des 17./ An­fang 18. Jahr­hun­dert (ins­ges. W. Gu­gat, Ver­fas­sung und Ver­wal­tung in Amt und Stadt Müns­ter­ei­fel von ih­ren An­fän­gen bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts, Bonn 1969, S. 128 und 154 ff); Auf­schwung in der zwei­ten Hälf­te des 18. Jahr­hun­derts, 1794 hat Müns­ter­ei­fel Salz­sta­pel, Nie­der­la­ge Mo­sel- und Ahr­wei­ne, Ei­sen- und Blei­han­del (Pro­duk­te be­nach­bar­ter Ei­sen- und Blei­wer­ke muss­ten auf die städ­ti­sche Waa­ge, Sta­ME 21/15); ab Mit­te des 19. Jahr­hun­derts über­re­gio­na­ler Vieh­han­del (III 2 Markt), 1886 städ­ti­sches Schlacht­haus (II 5), 1888 ins­ge­samt 11 Vieh­märk­te,(eb­da. 12/1; 1893 Mar­tins­markt mit 2 500 Scha­fen, 230 Rin­dern und 250 Och­sen, eb­da.) 1925 so­gar 17 Vieh­märk­te im Jahr (K. Hür­ten, Volks­tüm­li­che Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel, Müns­ter­ei­fel 1926, S. 323), ab 1930er Jah­re Ent­wick­lung zum Luft­kur­ort und zur Ba­de­stadt (II 2 un­d IV 6)

5. 6 Münstereifeler Maße

1287 erstm. men­sura Mo­nas­te­ri­en­sis in Ef­lia
1287 (Ge­trei­de­maß) in Pal­mers­heim (StaK Ma­ri­en­gra­den 27)
1291 (Wein­maß) in Dot­ten­dorf (G. Rott­hoff, Die Ur­kun­den des Ar­chivs der Pfarr­kir­che St. Chry­san­thus und Daria in Müns­ter­ei­fel, Eus­kir­chen 1959, Nr 1)
1308 in Bül­le­s­heim (StaK Dom­stift 778)
1325 in Ku­chen­heim (UB Heis­ter­bach 270)
1342 in Zings­heim (LAV NRW R Vi­lich 50)
1364 in Wa­chen­dorf (eb­da. Ho­ven 33)
1384 in Roitz­heim (LAV NRW R Stift ME 75)
1407 in Eschwei­ler (eb­da. ME Je­sui­ten 2)
1425 in Ivers­heim (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 4)
(1432) (Ge­trei­de­maß) in Wei­des­heim (Au­bin, Wei­stü­mer Amt Brühl, S. 75)
1471 in Nö­then (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 26)
(1486) in Es­sig, Ober­dress, Sürst und Wein­gar­ten (LAV NRW R Ma­ri­en­s­tern Akt 2)
1499 in Kes­se­nich b. Eus­kir­chen (G. Rott­hoff, Die Ur­kun­den des Ar­chivs der Pfarr­kir­che St. Chry­san­thus und Daria in Müns­ter­ei­fel, Eus­kir­chen 1959, Nr. 23) und in Wich­te­rich (Jak. Katz­fey, Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und der nach­bar­li­chen Ort­schaf­ten, 1. Teil, Köln 1854, S. 112)
1500 in Rhe­der b. Wein­gar­ten (G. Rott­hoff, Die Ur­kun­den des Ar­chivs der Pfarr­kir­che St. Chry­san­thus und Daria in Müns­ter­ei­fel, Eus­kir­chen 1959, Nr. 24)
1538 in Ar­loff (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 46) 
1559 in Ton­dorf (LAV NRW R JB 2280)
1562 in Holz­heim (G. Rott­hoff, Die Ur­kun­den des Ar­chivs der Pfarr­kir­che St. Chry­san­thus und Daria in Müns­ter­ei­fel, Eus­kir­chen 1959, Nr. 37)
1595 in Kes­se­ling (Jak. Katz­fey, Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und der nach­bar­li­chen Ort­schaf­ten, 1. Teil, Köln 1854, S. 123)
1600 in Kas­ten­holz (M. Scheins, Ur­kund­li­che Bei­trä­ge zur Ge­schich­te der Stadt Müns­ter­ei­fel und ih­rer Um­ge­bung, I. Bd., Müns­ter­ei­fel 1894, S. 79)
1605 in Lu­den­dorf (Mitt.StaK 50, 1970, S. 185)

1325 Müns­ter­ei­feler Mal­ter = 5 Süm­ber (UB Heis­ter­bach 270)
1534 Müns­ter­ei­feler Mal­ter = 5 Süm­ber, 1 Süm­ber = 4 Vier­tel, 1 Vier­tel = 4 Pin­ten; Müns­ter­ei­feler Mal­ter = 2 Vier­tel mehr als das köl­ni­sche oder Hof­mal­ter (LAV NRW R JB III R ME 1)

Tab. 4: Gewerbetabelle 1713-1859. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Rheinischer Städteatlas Münstereifel. Teil 5: Wirtschafts- und Sozialstruktur, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-muenstereifel.-teil-5-wirtschafts--und-sozialstruktur/DE-2086/lido/5dea12aad95de6.00354720 (abgerufen am 19.04.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Münstereifel, bearbeitet von Klaus Flink (Lieferung II, Nr. 7, 1974)