Rheinischer Städteatlas Osterfeld. Teil 3: Herrschaft und Gemeinde

Deutsche Grundkarte Osterfeld-Klosterhardt von 2006/07 im Verhältnis 1 : 2.500, Zusammensetzung der Blätter OB-Klosterhardt und OB-Osterfeld Heide im Verhältnis von 1 : 5.000. (Stadt Oberhausen)

Schlagworte

3. 1 Grund- und Gerichtsherrschaft

In Os­ter­feld teil­ten sich spä­tes­tens seit dem 13. Jahr­hun­dert meh­re­re Grund­her­ren den Be­sitz. Die grö­ß­ten Grund­her­ren wa­ren da­s Klos­ter Wer­den, da­s Frau­en­stift Es­sen, das Haus Ho­ve so­wie das Haus Von­dern. Au­ßer­dem stieg die Kir­che zu Os­ter­feld durch Schen­kun­gen bis 1660 zu ei­nem der grö­ße­ren Grund­her­ren auf. Die ers­te Er­wäh­nung ei­nes Grund­herrn im Raum Os­ter­feld fällt in das 10. Jahr­hun­dert Das He­be­re­gis­ter des Klos­ters Wer­den ver­zeich­net ei­ne Her­ren­hu­fe in Arm­bu­gi­la, wo­mit der in Von­der­ort ge­le­ge­ne Ober­hof Aren­bö­gel ge­meint ist (Ur­ba­re Wer­den II, S. 27).  Im Wer­de­ner Ur­bar des 11. Jahr­hun­dert wer­den Ge­recht­sa­me de Arm­bu­gi­li auf­ge­führt (ebd., S. 109)
Der ers­te Be­leg für Grund­be­sitz des Stifts Es­sen in Os­ter­feld fin­det sich in ei­ner Ur­kun­de des 11./12. Jahr­hun­derts., als Kai­ser Hein­rich IV. die von der Äb­tis­sin Sua­ni­hild an das Klos­ter Es­sen ge­mach­te Schen­kung ih­rer Erb­gü­ter be­stä­tig­te. Da­zu ge­hör­te auch Be­sitz in Os­ter­feld (I 3). Die Er­trä­ge des Grund­be­sit­zes muss­ten dem Bor­be­cker Hof, der als Ober­hof fun­gier­te, ge­lie­fert wer­den (LAV NRW R Stift Es­sen Akt 1377; Schet­ter, Re­ges­ten, S. 223f.). 1487 er­rich­te­te das Stift ei­ne Ka­te (Stein­haus) na­he der Kir­che, die dem Ver­wal­ter der Län­de­rei­en die­nen soll­te (Bet­te, S. 228; LAV NRW R Stift Es­sen Akt 1000, 1366).
Der Graf von der Mark war eben­falls spä­tes­tens seit dem 14. Jahr­hun­dert in Os­ter­feld be­gü­tert; 1381 er­klär­te Graf En­gel­bert von der Mark, dass er das Haus zu Von­dern nach dem Tod des Le­hens­in­ha­bers neu be­leh­nen möch­te (La­cour, S. 96; II 1 Burg Von­dern). 1397 be­lehn­te Diet­rich von der Mark den Dy­rich von Von­de­ren mit Hof und Haus Von­dern und ver­sprach, den Hof zu ei­nem Er­b­le­hen der Fa­mi­lie zu ma­chen (La­cour, S. 98, 10).  Mit Diet­rich starb 1400 der letz­te der von Von­dern. Das Gut ging zu­nächst an die von Over­huis und 1405 an die von Loe (ebd., S. 99, 16). Un­ter den von Loe voll­zog sich ab 1449 die Los­lö­sung von Kle­ve und der Über­gang zu ei­nem erb­li­chen Rit­ter­gut. Mit wei­te­ren Be­leh­nun­gen und Zu­käu­fen (1422/38 Aren­bö­gel­hof, 1424 Müh­le am Kop­pen­bach) wur­de das Haus Von­dern be­zie­hungs­wei­se die Fa­mi­lie von Loe zum grö­ß­ten Grund­herrn in Os­ter­feld (sie­he un­ten)
1660 ge­hör­ten nach dem Ves­ti­schen La­ger­buch 20 von 41 ge­nann­ten Hö­fen be­zie­hungs­wei­se Köt­ter in Os­ter­feld zum Haus Von­dern. Je­weils vier Hö­fe ge­hör­ten der Fa­mi­lie von Bö­nen und der Kir­che zu Os­ter­feld. Je drei Hö­fe wa­ren Es­sen­di­scher und Lip­per­hei­der Be­sitz. Zwei Hö­fe zähl­ten zum Klos­ter Sterk­ra­de und je ein Hof zur Kir­che in Bot­trop und zu­m Kur­fürs­ten­tum Köln. Ein Hof wur­de frei be­wirt­schaf­tet (Burg­hardt, S. 233-237). 1782 zähl­ten von ins­ge­samt 95 Hö­fen 33 zu Von­dern, 21 zur Kir­che be­zie­hungs­wei­se zum Pas­to­rat (da­zu drei zur Vi­ka­rie St. Ka­tha­ri­na), neun zum Haus Ho­ve, fünf zu Es­sen, vier zum Klos­ter Sterk­ra­de, je drei zum Haus Ber­ge und zur Fa­mi­lie Lis­kes und je ein zu ins­ge­samt 15 ver­schie­de­nen Grund­be­sit­zern. Auf 55 Hö­fen sa­ßen un­schatz­ba­re Köt­ter (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Statt­hal­ter 120f.)

Landesherrschaft

Lan­des­herr über das Vest Reck­ling­hau­sen war der Erz­bi­schof von Köln. Die recht­li­che Grund­la­ge für die Lan­des­herr­schaft stütz­te sich auf das 1228 erst­mals er­wähn­te Go­ge­richt Reck­ling­hau­sen, über dass der Erz­bi­schof spä­tes­tens seit dem letz­ten Drit­tel des 13. Jahr­hun­derts die Ge­richts­herr­schaft aus­üb­te. Im Nie­der­vest, zu dem auch Os­ter­feld ge­hör­te, be­haup­te­te der Erz­bi­schof sei­ne Lan­des­herr­schaft ge­gen Kle­ve und Müns­ter vor al­lem durch die Stadt­er­he­bung Dors­tens 1251 (Burg­hardt, S. 3f.). Der köl­ni­sche Statt­hal­ter saß auf Schloß West­er­holt, die Ober­kell­ne­rei war auf der Hor­ne­burg in Dat­teln an­ge­sie­delt (ebd., S. 9f.). Zwi­schen 1424 und 1446 wur­de das Vest Reck­ling­hau­sen und da­mit auch das Kirch­spiel Os­ter­feld ins­ge­samt sechs­mal ver­pfän­det, 1424 an Ger­hard von Kle­ve, 1430 an Hein­rich von Ba­ckem, 1438 an Rit­ter Gos­win Ste­cke, 1442 an Vin­zenz von Mo­ers, 1444 an Diet­rich von Ei­cke und 1446 an Jo­hann von Ge­men (B. Grü­ne­wald, Bil­der aus d. Ge­schich­te d. Ge­mein­de O in West­fa­len, 1920, S. 41). Die Her­ren von Ge­men be­zie­hungs­wei­se ih­re Nach­fol­ger, die Gra­fen von Hol­stein-Schaum­burg (ab 1492) hat­ten die Pfand­schaft bis 1576 in­ne.
Be­reits 1226 er­folg­te die Hoch­ge­richts­bar­keit für Os­ter­feld von Reck­ling­hau­sen aus. Spä­tes­tens seit dem letz­ten Drit­tel des 13. Jahr­hun­derts be­saß der Erz­bi­schof von Köln das Hoch­ge­richt mit Sitz des Rich­ters in Reck­ling­hau­sen (Bohl­mann, Ge­richts­we­sen, S. 371-373). Be­son­de­re Ge­richts­rech­te, die er ge­gen Köln im 14. und 15. Jahr­hun­dert für sich aus­wei­ten woll­te, mach­te auch der Her­zog von Kle­ve über das Haus Von­dern in Os­ter­feld gel­tend (Il­gen III, S. 311), was je­doch miss­lang. Ein Schieds­spruch des Pfalz­gra­fen Lud­wig bei Rhein von 1426 sprach die ho­he Ge­richts­bar­keit in Kirch­hel­len, Bot­trop, Glad­beck und Os­ter­feld end­gül­tig dem Erz­bi­schof zu, wäh­rend Kle­ve in Os­ter­feld nur das Burg­ge­richt be­kam. Die Quel­len be­zeu­gen le­dig­lich grund­herr­li­che Rech­te des Gra­fen von der Mark bzw. des Her­zogs von Kle­ve, die über das Haus Von­dern, ei­nem kle­vi­schen Mi­nis­te­ri­al- und spä­te­rem Rit­ter­gut, an­ge­bun­den wa­ren (ebd.; La­cour, S. 96)
Die nie­de­re Ge­richts­bar­keit wur­de eben­falls durch Köln von Reck­ling­hau­sen aus aus­ge­übt. So ver­sah zum Bei­spiel 1410 ein Reck­ling­häu­ser Fro­ne für den Rich­ter in Os­ter­fel­der Erb­be­lan­gen die nie­de­re Ge­richts­bar­keit (ebd., S. 100, 18). 1595 wur­de das Kirch­spiel Os­ter­feld als Teil des Nie­der­vest aus dem Spren­gel des Reck­ling­häu­ser Stadt­ge­richts her­aus­ge­löst und dem Dors­te­ner Stadt­ge­richt zu­ge­wie­sen (ebd., S. 249)

Weitere Grundherren und Besitzwechsel

1385 ver­wei­gert der Hof­päch­ter des Gu­tes Aren­bö­gel dem Wer­de­ner Abt die Zah­lung von Zin­sen und Ab­ga­ben (I 3)
1396 Rot­ger und Al­heidt von Ga­len über­las­sen ih­ren Os­ter­fel­der Hof ih­rer Mut­ter zur Leib­zucht (La­cour, S. 97, 8)
1405 er­hal­ten aus ei­nem Streit Wes­sel und El­se von Loe das Haus Von­dern mit­samt dem Hof zu Os­ter­feld (ebd., S. 99, 16).  Zu dem Haus Von­dern ge­hö­ren zwei Korn­müh­len und Fi­sche­rei­en so­wie der Hof Os­ter­feld und wei­te­re Hö­fe
1438 be­lehnt der Wer­de­ner Abt den Wes­sel von der Loe mit dem Hof Aren­bö­gel im Kirch­spiel Os­ter­feld ge­gen ei­ne jähr­li­che Ab­ga­be von 18 Schil­lin­gen (ebd., S. 103)
1449 be­lehnt Her­zog Jo­hann von Kle­ve den Jo­hann von der Loe mit dem Hau­se Von­dern, mit dem Rhade­landt so­wie Müh­le und Fi­sche­rei op der Em­scher so­wie 5/8 des Ho­fes zu Von­dern und dem Broick­hoff, al­les im Kirch­spiel Os­ter­feld. Die üb­ri­gen 3/8 am Hof Von­dern be­sit­zen die von der Hoeven (ebd., S. 106)
1454 gibt Wil­helm von Lim­burg-Styrum das Steen­huß up­per Em­scher im Kirch­spiel Os­ter­feld zu­guns­ten des Rit­ters Jo­hann von der Loe von der Lehn­schaft frei (ebd., S. 108)
1490 ver­kauft Jo­hann von der Hoeve die Aa un­de dath Rebs­bro­eck im Kirch­spiel Os­ter­feld (ebd., S. 111)
1523 wird be­zeugt, dass die Os­ter­fel­der Hei­de bis zur köl­ni­schen Gren­ze zum Haus Von­dern ge­hört ha­be (ebd., S. 114)
1633 ist das Sterk­ra­der Zis­ter­zi­en­se­rin­nen­klos­ter im Be­sitz des Muß­feld­gu­tes. Die­ses liegt halb auf Sterk­ra­der, halb auf Os­ter­fel­der Ge­biet, al­so ge­le­gen, daß die Schei­de gleich durch den Schorn­stein geht (LAV NRW R Sterk­ra­de Akt 27 fol. 59)
1782 sind das Klos­ter Sterk­ra­de, Haus Von­dern, Haus Ho­ve, die Reichs­ab­tei Es­sen, das Haus Ber­ge so­wie das Pas­to­rat Os­ter­feld die grö­ß­ten Grund­her­ren in Os­ter­feld. Au­ßer­dem ge­hö­ren ein­zel­ne Hö­fe zu Vi­ka­ri­en in Bot­trop und aus­wär­ti­gen Fa­mi­li­en (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Statt­hal­ter 120f.)

Friedens- und Amtsgericht

1821 ge­hört Os­ter­feld zum Land- und Stadt­ge­richt Dors­ten und zum Ober­lan­des­ge­richts­be­zirk Hamm (PfaO 404 S. 20; Strauch, Rhein. Ge­rich­te, Kar­te 2)
1833 wird in Bot­trop für das Amt Bot­trop ein Ge­richts­tag an je­dem ers­ten Diens­tag im Mo­nat ein­ge­rich­tet (PfaO 404 S. 20)
1877 wird Os­ter­feld dem Amts­ge­richt Bot­trop zu­ge­teilt (Bohl­mann, Os­ter­feld, S. 10) und ge­hört zum Land­ge­richts­be­zirk Müns­ter (Kraatz, S. 522)

3. 1 Amtsträger und Bedienstete

1397 sitzt auf Burg Von­dern ein Dienst­mann des Gra­fen von der Mark (La­cour, S. 98)
1523 Dros­te (ebd., S. 114)
1660 Dienst­mann des Kur­fürst von Köln (Burg­hardt, S. 234)

3. 2 Markt

1827 tritt Os­ter­feld den Herbst­markt an Bot­trop ab, wo­bei die Hälf­te der Ein­künf­te wei­ter­hin an Os­ter­feld flie­ßt (Bohl­mann, Os­ter­feld, S. 7)
1876 wird ein Wo­chen­markt ein­ge­führt, der je­den Diens­tag­vor­mit­tag ab­ge­hal­ten wer­den soll. Markt­platz ist ein frei­es Ge­mein­de­grund­stück am Ar­rest­haus (StaOb Amt O 735 fol. 39)
Seit 1878 fin­den Vieh­märk­te in den Mo­na­ten Mai und Au­gust statt, die je­doch nichts zu be­deu­ten ha­ben, da nur we­ni­ge, meis­tens min­der­wer­ti­ge Tie­re auf­ge­trie­ben wer­den, und sich fast kei­ne Käu­fer ein­fin­den (ebd. 42)
1891 Jahr­markt (ebd. 244)
1894 er­folgt der An­kauf wei­te­rer Grund­stü­cke durch die Ge­mein­de zur Ver­grö­ße­rung des Markt­plat­zes (ebd. 142)
1896 Zwei Jahr- und zwei Vieh­märk­te im Mai und im Au­gust in Os­ter­feld (StaOb Amt O 244, 242)
1905 Zwei Wo­chen­märk­te diens­tags und frei­tags auf dem Markt­platz in Os­ter­feld (LAV NRW R Reg. Düs­sel­dorf 45768; StaOb Amt O 46; II 5 Plät­ze)

3. 2 Zoll

1716 strei­tet der Kur­fürst von Köln mit dem Graf von der Mark um ei­nen Land­zoll an der Gren­ze zu Os­ter­feld. Der Zoll wird nicht er­rich­tet (Sta Reck­ling­hau­sen HAA I C Fach 24, 97)
1803 Zoll­ein­neh­mer in Os­ter­feld (ebd. Fach 28, 210)

3. 2 Bede

1583 le­ben in Os­ter­feld 20 Schatz­pflich­ti­ge, da­von zah­len fünf je­weils mehr als drei Reichs­ta­ler, fünf zwi­schen ei­nen und zwei Reichs­ta­lern und die üb­ri­gen we­ni­ger als ei­nen Reichs­ta­ler (STAM Msc II 198 fol. 58)
1624 ist das Kirch­spiel Os­ter­feld in­fol­ge der Ar­mut nicht in der La­ge, die Ver­pfle­gung ei­ni­ger Ka­val­le­rie­kom­pa­ni­en im Vest durch Schat­zung auf­zu­brin­gen, wes­halb das Kirch­spiel Land an das Haus Von­dern ver­kau­fen muss (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 238)
1712 Nach der Schat­zung im Vest be­zahlt Os­ter­feld an Schatz 28 Reichs­ta­ler und 22,5 Al­bus bzw. 32,33 Reichs­ta­ler. Er ist von 22 be­zie­hungs­wei­se 24 Schatz­pflich­ti­gen zu ent­rich­ten (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Land­stän­de 335 fol. 62)

3. 3 Stadtrechtsverleihung

1921 Ju­ni 27 Ver­lei­hung der west­fä­li­schen Städ­te­ord­nung vom 1856 (StaOb Amt O 880)

3. 5 Wappen

1923 er­hält die Stadt Os­ter­feld ein Wap­pen: In Rot ei­ne wei­ße Spit­ze, be­legt mit ei­nem ro­ten Flü­gel­rad und bei­der­seits von schräg­ge­kreuz­ten wei­ßen Schlä­geln und Ei­sen be­glei­tet (A. Roth, Die Städ­te­wap­pen d. Pro­vinz West­fa­len, 1924, S. 110f.)

3. 6 Gemeinde, Bürgermeister, und kommunale Bedienstete

1405 Rat­mann der Kir­che zu Os­ter­feld (Schet­ter, Re­ges­ten, S. 219)
1406 Raet­lue­de der Kir­che (ebd.)
1440 Kirch­meis­ter, 1482 zwei Kirch­meis­ter (ebd., S. 220f.)
1776 Ober­kir­chen­meis­ter in Os­ter­feld, wird vom Haus Von­dern be­stellt (ebd., S. 252)
1815 ent­sen­det Os­ter­feld vier Ver­ord­ne­te zur Amts­ver­samm­lung nach Bot­trop (Seipp, S. 170). Au­ßer­dem ge­hö­ren zum Ge­mein­we­sen der Schul­rat mit zwei Mit­glie­dern und zwei Stell­ver­tre­tern so­wie der Ar­men­rat mit fünf Mit­glie­dern (PfaO 404 S. 53)
1822 wird ein Bau­ern­bo­te ein­ge­stellt für die Ver­bo­tung der Hand- und Fu­ß­diens­te; ab 1844 Amts­bo­te (Sta Bot­trop A I 3, 2)
1832 stellt das Kirch­spiel Os­ter­feld ei­nen Bo­ten für die Ver­bo­tung der Hand- und Fu­ß­diens­te an. Bis­lang wur­de die­ser Dienst von zwei Ein­ge­ses­se­nen ver­rich­tet, die da­für von al­len Kom­mu­nal­las­ten be­freit wa­ren (STAM Re­gie­rung Müns­ter 526 fol. 1)
1844 Orts­vor­ste­her und sie­ben­köp­fi­ge Ge­mein­de­ver­tre­tung, von de­nen sechs Mit­glie­der ge­wählt wer­den. Das Haus Von­dern stellt ein stän­di­ges Mit­glied des Ge­mein­de­ra­tes (StaOb Amt O 734)
1891 steht dem Amt Os­ter­feld ein Amt­mann vor (ebd. 738)
1891 Ge­mein­de­emp­fän­ger (ebd. 91)
1892 Nacht­wäch­ter (ebd. 94)
1897 Kom­mu­nal­bau­meis­ter (ebd. 95)
1901 Gas­meis­ter (ebd. 96)
1902 Amts­haus­die­ner (ebd. 97)
1911 zählt das Amt Os­ter­feld 77 Be­am­te und An­ge­stell­te, 1891 wa­ren es noch 13 (ebd. 46)
1921 Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung und Ober­bür­ger­meis­ter (ebd. 745)

3. 8 Wehrwesen (Schützen)

1761 Schüt­zen in Os­ter­feld (zu­sam­men mit Bot­trop) (Sta Bot­trop A I 9, 1a)
1824 wird in Os­ter­feld der Vo­gel ge­schos­sen. 1830 wird das Schüt­zen­fest blos von Jung­ge­sel­len, wel­che sich zu­wei­len da­zu ver­ei­ni­gen, durch­ge­führt. Die Schüt­zen sind nicht kon­sti­tu­iert und oh­ne Sta­tu­ten. Das Schüt­zen­fest er­folgt oh­ne fes­tes Da­tum und dau­ert nur ei­nen Tag (ebd. 1)

3. 9 Stellung im Territorium

Im Lau­fe des 13. Jahr­hun­dert ge­wan­nen die Erz­bi­schö­fe von Köln die Lan­des­herr­schaft im Vest Reck­ling­hau­sen. Die­se stütz­te sich vor al­lem auf das 1228 erst­mals er­wähn­te Go­ge­richt Reck­ling­hau­sen, zu dem auch Os­ter­feld ge­hör­te (Burg­hardt, S. 3)
Un­ter den ves­ti­schen Kirch­spie­len und Dör­fern ran­gier­te Os­ter­feld (mit und oh­ne Bot­trop) bei den Steu­er­leis­tun­gen stets un­ter den ge­rin­ger ver­an­schlag­ten, eben­so bei den Son­der­steu­ern und Ein­quar­tie­rungs­zah­lun­gen. So zahl­te das Kirch­spiel Os­ter­feld 1630 32 Reichs­ta­ler Ab­ga­ben und lag an sechs­ter Stel­le un­ter den Kirch­spie­len. Reck­ling­hau­sen zahl­te 338 Reichs­ta­ler. Ins­ge­samt führ­te das Vest 2046 Reichs­ta­ler ab (Sta Reck­ling­hau­sen HAA I C I Fach 19, 1). 1712 zahl­te Os­ter­feld an Schatz bei ei­ner Zahl von 24 Schatz­pflich­ti­gen nur 22 Reichs­ta­ler, Kirch­hel­len 40, Glad­beck 103, Bot­trop 109 und Dat­teln 45 Reichs­ta­ler (STAM Vest Reck­ling­hau­sen Land­stän­de 335 fol. 62). In­ner­halb des Kirch­spiels war Os­ter­feld je­doch die Bau­er­schaft, die die meis­ten Ab­ga­ben leis­ten muss­te (LAV NRW R Kk VII 86/5 fol. 303)
(1400) ge­hört Os­ter­feld zum Amts­be­zirk Dors­ten (Nie­der­vest) (Burg­hardt, S. 5)
1660 Kirch­spiel Bot­trop (1782 Kirch­spiel Os­ter­feld-Bot­trop) im Nie­der­vest des Vests Reck­ling­hau­sen (ebd., S. 6)
1803 Dorf und Kirch­spiel Os­ter­feld im Her­zog­tum Aren­berg, Ar­ron­dis­se­ment Reck­ling­hau­sen (Sta Reck­ling­hau­sen HAA I A Fach 6 6 fol. 3, 6)
1811 Mai­rie Bot­trop, Kan­ton Dors­ten, Ar­ron­dis­se­ment Es­sen, De­par­te­ment Rhein im Gro­ßher­zog­tum Berg
1816 Bür­ger­meis­te­rei Bot­trop, Land­kreis Reck­ling­hau­sen, Pro­vinz West­fa­len, Kö­nig­reich Preu­ßen
1816 Re­gie­rungs-Be­zirk Müns­ter
1841 Amt Bot­trop (Bohl­mann, Os­ter­feld, S. 8)
1891 Aus­lö­sung aus dem Amt Bot­trop und Er­rich­tung des Am­tes Os­ter­feld (Sta Bot­trop A I 2, 12)
1922 Aus­schei­den der Stadt Os­ter­feld aus dem Land­kreis Reck­ling­hau­sen. Os­ter­feld wird kreis­freie Stadt (StaOb Amt O 880)
1929 Stadt Ober­hau­sen, Re­gie­rungs­be­zirk Düs­sel­dorf, Rhein­pro­vinz

Plan der Stadt Osterfeld von 1921 im Maßstab 1 : 13.000, Vergrößerung, Originalmaßstab 1 : 15.000, Angefertigt durch Amtsbauführer H. Lochtmann. (Stadtarchiv Oberhausen)

 
Zitationshinweis

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Rönz, Helmut, Rheinischer Städteatlas Osterfeld. Teil 3: Herrschaft und Gemeinde, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/rheinischer-staedteatlas-osterfeld.-teil-3-herrschaft-und-gemeinde/DE-2086/lido/5ce7ea4d9a3eb0.89743880 (abgerufen am 16.04.2024)

Auch über Rheinischer Städteatlas Osterfeld (Oberhausen), bearbeitet von Helmut Rönz (Lieferung XVII, Nr. 91, 2008)