Andreas Hillgruber

Historiker (1925-1989)

Guido Thiemeyer (Düsseldorf)

Andreas Hillgruber, Porträtfoto, undatiert. (www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau)

Der Köl­ner His­to­ri­ker An­dre­as Hill­gru­ber zählt zu den be­deu­tends­ten Ver­tre­tern der deut­schen Ge­schichts­wis­sen­schaft in der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts. Sein Haupt­for­schungs­ge­biet war die Au­ßen­po­li­tik des Deut­schen Rei­ches zwi­schen 1871 und 1945 mit ei­nem Schwer­punkt auf der Ge­schich­te des Zwei­ten Welt­krie­ges. In me­tho­di­scher Hin­sicht war Hill­gru­ber ein Ver­tre­ter der mo­der­nen Po­li­tik­ge­schich­te, mit der er sich be­wusst von ei­ner so­zi­al­wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Ge­sell­schafts­ge­schich­te ei­ner­seits und ei­ner po­li­ti­schen Ge­schich­te na­tio­nal­li­be­ra­ler Her­kunft aus dem 19. Jahr­hun­dert an­de­rer­seits ab­grenz­te. Ei­ner brei­ten Öf­fent­lich­keit wur­de Hill­gru­ber be­kannt, weil er im ‚His­to­ri­ker­streit‘ der 1980er Jah­re zu den vier vom Phi­lo­so­phen Jür­gen Ha­ber­mas (geb. 1929) an­ge­grif­fe­nen His­to­ri­kern zähl­te.

An­dre­as Fritz Hill­gru­ber wur­de am 28.1.1925 im da­mals ost­preu­ßi­schen An­ger­burg ge­bo­ren. Sein Va­ter war der Gym­na­si­al­leh­rer An­dre­as Hill­gru­ber (1882-1946), sei­ne Mut­ter Irm­gard Hill­gru­ber, geb. Schil­ling (1891-1943). Am 3.3.1943 leg­te Hill­gru­ber das Ab­itur an der Kö­nigs­ber­ger Hu­fen­schu­le ab und wur­de dann zur Wehr­macht ein­ge­zo­gen. Als Un­ter­of­fi­zier ge­riet er im Ruhr­ge­biet am 16.4.1945 in ame­ri­ka­ni­sche, dann fran­zö­si­sche Kriegs­ge­fan­gen­schaft. Zwi­schen 1948 und 1952 stu­dier­te er an der Ge­org-Au­gust-Uni­ver­si­tät in Göt­tin­gen Ge­schich­te, Ger­ma­nis­tik und Päd­ago­gik. 1952 wur­de er mit ei­ner von Per­cy Ernst Schramm (1894-1970) be­treu­ten Ar­beit über die deutsch-ru­mä­ni­schen Be­zie­hun­gen im Zwei­ten Welt­krieg in Göt­tin­gen pro­mo­viert. 1954 trat er in den hes­si­schen Schul­dienst ein, zu­nächst als Stu­di­en­rat in Darm­stadt, ab 1962 als Stu­di­en­di­rek­tor der Mar­bur­ger Eli­sa­beth-Schu­le. 

Schon un­mit­tel­bar vor und wäh­rend sei­ner Tä­tig­keit im Schul­dienst forsch­te Hill­gru­ber wei­ter in der Ge­schichts­wis­sen­schaft. So war er un­ter der Lei­tung von Wer­ner Mar­kert (1905-1965) in der Re­dak­ti­on des Ost­eu­ro­pa-Hand­bu­ches tä­tig so­wie am Main­zer In­sti­tut für Eu­ro­päi­sche Ge­schich­te. Ab 1959 edier­te er ge­mein­sam mit Per­cy Ernst Schramm das Kriegs­ta­ge­buch des Ober­kom­man­dos der Wehr­macht und lehr­te an den Uni­ver­si­tä­ten Hei­del­berg und Mar­burg. Zu­gleich ar­bei­te­te er an sei­ner Ha­bi­li­ta­ti­ons­schrift. Ein zu­nächst ge­plan­tes Pro­jekt über „Das Pro­blem der Ko­ali­ti­ons­krieg­füh­rung von 1790 bis 1918“ ließ er fal­len und kon­zen­trier­te sich nun auf ein Werk, das un­ter dem Ti­tel „Das ent­schei­den­de Jahr des zwei­ten Welt­krie­ges. Hit­lers Po­li­tik und Kriegs­füh­rung von Ju­ni 1940 bis Ju­ni 1941 vor dem Hin­ter­grund der welt­po­li­ti­schen Kon­stel­la­ti­on die­ser Zeit“ am 16.6.1965 als Ha­bi­li­ta­ti­ons­schrift an der Uni­ver­si­tät Mar­burg an­ge­nom­men wur­de. Zu den Gut­ach­tern in die­sem Ver­fah­ren zähl­ten un­ter an­de­ren auch Ernst Nol­te (1923-2016) und Wolf­gang Abend­roth (1906-1985).

 

Nach zwei Jah­ren als Do­zent in Mar­burg wur­de Hill­gru­ber im Au­gust 1968 auf ei­nen neu ein­ge­rich­te­ten Lehr­stuhl an der Uni­ver­si­tät Frei­burg im Breis­gau be­ru­fen. Die­se Stel­le war ver­bun­den mit der wis­sen­schaft­li­chen Lei­tung des Mi­li­tär­ge­schicht­li­chen For­schungs­am­tes der Bun­des­wehr (MGFA), das nach sei­ner Grün­dung zu Be­ginn der 1950er Jah­re neu aus­ge­rich­tet wer­den soll­te. Haupt­ziel war ei­ne wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Ge­schich­te des Zwei­ten Welt­krie­ges. Hier­bei han­del­te es sich nicht nur um ein wis­sen­schaft­li­ches Pro­jekt, son­dern auch um ein po­li­ti­sches Un­ter­neh­men. Be­reits in der Mit­te der 1960er Jah­re hat­ten mar­xis­tisch-le­ni­nis­tisch ori­en­tier­te His­to­ri­ker in der DDR be­gon­nen, ein mehr­bän­di­ges Werk über die Ge­schich­te Deutsch­lands im Zwei­ten Welt­krieg vor­zu­be­rei­ten. Im Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um dräng­te man da­her dar­auf, dem DDR-Werk ei­ne gro­ße Dar­stel­lung aus west­li­cher Per­spek­ti­ve ent­ge­gen­zu­set­zen. Hill­gru­ber be­für­wor­te­te ein west­deut­sches Werk über die Ge­schich­te des Zwei­ten Welt­krie­ges aus wis­sen­schaft­li­chen und po­li­ti­schen Mo­ti­ven, muss­te aber schnell fest­stel­len, dass die Struk­tu­ren des MGFA für ein sol­ches Werk nicht ge­eig­net wa­ren. Da die po­li­tisch Ver­ant­wort­li­chen ihm die ge­wünsch­ten Stel­len und die Neu­struk­tu­rie­rung des In­sti­tuts ver­wei­ger­ten, zog er sich im Ju­ni 1969 vom Amt des lei­ten­den His­to­ri­kers auf sei­nen Lehr­stuhl in Frei­burg zu­rück. 1972 nahm Hill­gru­ber ei­nen Ruf an die Uni­ver­si­tät zu Köln an, wo er bis zu sei­nem Le­bens­en­de als Lehr­stuhl­in­ha­ber lehr­te. Er be­treu­te in die­ser Zeit 55 Dok­to­ran­den und vier Ha­bi­litan­den. Er starb am 8.5.1989 nach lan­ger schwe­rer Krank­heit in Köln und wur­de auf dem Fried­hof Me­la­ten bei­ge­setzt.

Mit sei­ner Ha­bi­li­ta­ti­ons­schrift, die un­ter dem Ti­tel „Hit­lers Stra­te­gie. Po­li­tik und Krieg­füh­rung 1940-1941“ be­reits 1965 pu­bli­ziert wor­den war, hat­te sich Hill­gru­ber als ei­ner der füh­ren­den Ex­per­ten für die po­li­ti­sche Ge­schich­te des Zwei­ten Welt­krie­ges eta­bliert. Er ana­ly­sier­te die Po­li­tik und Krieg­füh­rung Adolf Hit­lers (1889-1945) vor dem Hin­ter­grund der welt­wei­ten Mäch­te­be­zie­hun­gen im Zwei­ten Welt­krieg. Zwei Kernar­gu­men­te ar­bei­te­te Hill­gru­ber in den fol­gen­den Jah­ren her­aus, die bis heu­te den For­schungs­stand prä­gen: Zum ei­nen konn­te er zei­gen, dass Hit­ler kein prin­zi­pi­en­lo­ser Op­por­tu­nist war, der je­de Mög­lich­keit zur Mach­ter­wei­te­rung skru­pel­los nutz­te, wie die äl­te­re For­schung be­haup­tet hat­te. Auf­bau­end auf sei­ner Ha­bi­li­ta­ti­ons­schrift ar­gu­men­tier­te er, dass Hit­ler ei­nem in der zwei­ten Hälf­te der 1920er Jah­re ent­wi­ckel­ten au­ßen­po­li­ti­schen Pro­gramm fol­ge. Spä­ter ent­wi­ckel­te er hier­aus ge­mein­sam mit sei­nen Schü­lern den Be­griff des Stu­fen­pla­nes. Die Ex­pan­si­on des Deut­schen Rei­ches folg­te dem­nach ei­ner von Hit­ler ent­wor­fe­nen Welt­kriegs­stra­te­gie und soll­te nicht mit der Er­obe­rung des eu­ro­päi­schen Teils der So­wjet­uni­on en­den (ers­te Stu­fe). Ei­ne zwei­te Stu­fe sah den Er­werb ei­nes ko­lo­nia­len Er­gän­zungs­rau­mes in Afri­ka vor, der ei­ner­seits die wirt­schaft­li­che Grund­la­ge, an­de­rer­seits mit Flot­ten- und Luft­waf­fen­stütz­punk­ten an den Küs­ten Afri­kas die stra­te­gi­sche Ba­sis für die drit­te Stu­fe bil­den soll­te: Ei­nen Krieg ge­gen die USA, den Hit­ler al­ler­dings erst für die Zeit nach sei­nem Tod er­war­te­te. Zum an­de­ren wies Hill­gru­ber erst­mals auf den en­gen Zu­sam­men­hang zwi­schen der deut­schen Krieg­füh­rung in Ost­eu­ro­pa und dem Völ­ker­mord an den eu­ro­päi­schen Ju­den hin. Der Völ­ker­mord war aus sei­ner Per­spek­ti­ve in­te­gra­ler Be­stand­teil der deut­schen Krieg­füh­rung im Zwei­ten Welt­krieg. Der Feld­zug ge­gen die So­wjet­uni­on sei von Be­ginn an als ras­sen­ideo­lo­gi­scher Ver­nich­tungs­krieg ge­plant und durch­ge­führt wor­den. Hill­gru­ber präg­te mit die­sem Be­griff den bis heu­te gül­ti­gen For­schungs­stand. Das im­pli­zier­te die Ver­stri­ckung der Wehr­macht in den Völ­ker­mord. Die­se Po­si­ti­on war in den 1960er und 1970er Jah­ren in­so­fern un­ge­wöhn­lich, als bis in die 1990er Jah­re in der deut­schen Öf­fent­lich­keit das Bild von der ‚sau­be­ren Wehr­macht‘ do­mi­nier­te. Die­se, so der My­thos, ha­be mit dem na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Völ­ker­mord nichts zu tun ge­habt. Hill­gru­ber wies als ei­ner der ers­ten His­to­ri­ker be­reits in den 1960er Jah­ren dar­auf hin, dass der Völ­ker­mord an den eu­ro­päi­schen Ju­den und die Krieg­füh­rung der Wehr­macht in der So­wjet­uni­on un­trenn­bar mit­ein­an­der ver­floch­ten wa­ren.

Für Hill­gru­ber stand fest, dass Adolf Hit­ler die für die Au­ßen- und Kriegs­po­li­tik des Deut­schen Rei­ches zwi­schen 1933 und 1945 ent­schei­den­de Per­sön­lich­keit war. Dies stand zeit­ge­nös­sisch im Ge­gen­satz zu An­sät­zen, wel­che die Po­li­tik des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus aus über­per­so­na­len Struk­tu­ren her­aus er­klä­ren woll­ten. Als Po­li­ti­sche Ge­schich­te in mo­der­ner Sicht be­zeich­ne­te Hill­gru­ber sei­nen An­satz, den er dem von Hans-Ul­rich Weh­ler (1931-2014) und an­de­ren pro­pa­gier­ten An­satz der ‚Ge­sell­schafts­ge­schich­te‘ ent­ge­gen­stell­te. Po­li­ti­sche Ge­schich­te, so Hill­gru­ber, rü­cke den Mo­ment der Ent­schei­dung von In­di­vi­du­en in den Mit­tel­punkt der Ana­ly­se. Das be­deu­te nicht, dass ge­sell­schaft­li­che, öko­no­mi­sche oder geis­ti­ge Struk­tu­ren und Pro­zes­se kei­ne Rol­le spiel­ten. Gleich­wohl be­wer­te­te er die zeit­ge­nös­sisch in­ten­siv dis­ku­tier­te und do­mi­nie­ren­de ‚His­to­ri­sche So­zi­al­wis­sen­schaft‘ kri­tisch als In­dienst­nah­me der Ge­schich­te durch so­zi­aluto­pi­sche Ideo­lo­gi­en. Auch an die­ser Stel­le wird deut­lich, wie sehr Hill­gru­ber sei­ne Ar­beit als His­to­ri­ker in Kon­kur­renz zur mar­xis­ti­schen Ge­schichts­schrei­bung – sei es der mar­xis­tisch-le­ni­nis­ti­schen Va­ri­an­te der DDR oder der neo-mar­xis­ti­schen der Frank­fur­ter Schu­le – sah. Da­mit wur­de Hill­gru­ber zum Ex­po­nen­ten ei­ner zeit­ge­nös­sisch als li­be­ral-kon­ser­va­tiv wahr­ge­nom­me­nen Ge­schichts­wis­sen­schaft.

Andreas Hillgruber in späteren Jahren, Porträtfoto, undatiert. (www.grevenarchivdigital.de | Kölnische Rundschau)

 

Im ‚His­to­ri­ker­streit' in der Mit­te der 1980er Jah­re wur­de Hill­gru­ber – ne­ben an­de­ren His­to­ri­kern – von Jür­gen Ha­ber­mas die Recht­fer­ti­gung des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus vor­ge­wor­fen. An­lass war ein Buch mit dem Ti­tel „Zwei­er­lei Un­ter­gang: Die Zer­schla­gung des Deut­schen Rei­ches und das En­de des eu­ro­päi­schen Ju­den­tums“, in dem zwei Auf­sät­ze Hill­gru­bers pu­bli­ziert wur­den. Ei­ner da­von griff sei­ne The­se auf, dass es ei­nen en­gen Zu­sam­men­hang zwi­schen na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schem Völ­ker­mord und dem Krieg ge­gen die So­wjet­uni­on ge­ge­ben hat­te. Der an­de­re Auf­satz be­han­del­te ein für Hill­gru­ber neu­es The­ma: die Si­tua­ti­on Ost­preu­ßens im Win­ter 1944/45 und die Flucht und Ver­trei­bung der Deut­schen aus die­sem Ge­biet. In die­sem Auf­satz ging Hill­gru­ber, der bis da­hin Wert auf ana­ly­ti­sche Klar­heit ge­legt hat­te, auch me­tho­disch neue We­ge. Er mein­te, dass er sich als His­to­ri­ker mit dem kon­kre­ten Schick­sal der deut­schen Be­völ­ke­rung im Os­ten und mit den ver­zwei­fel­ten und op­fer­rei­chen An­stren­gun­gen des deut­schen Ost­hee­res und der deut­schen Ma­ri­ne im Ost­see­be­reich iden­ti­fi­zie­ren müs­se. Da­mit flos­sen me­tho­disch pro­ble­ma­ti­sche, wenn­gleich aus sei­ner Bio­gra­phie her­aus ver­ständ­li­che mo­ra­li­sche Ka­te­go­ri­en in die Ana­ly­se his­to­ri­scher Vor­gän­ge ein, die Hill­gru­ber bis zu die­sem Zeit­punkt nicht her­an­ge­zo­gen hat­te. Er ver­tei­dig­te sich, in­dem er Jür­gen Ha­ber­mas ei­ne be­wusst ver­zer­ren­de Zi­tier­wei­se und da­mit ei­nen mas­si­ven Ver­stoß ge­gen die Prin­zi­pi­en wis­sen­schaft­li­cher Ar­beit nach­wies. Sein Bei­trag er­schien al­ler­dings in ei­ner wis­sen­schaft­li­chen Fach­zeit­schrift und wur­de da­her in der brei­ten Öf­fent­lich­keit kaum re­zi­piert. Ein Tief­punkt der durch­aus po­le­mi­schen De­bat­te war er­reicht, als der Her­aus­ge­ber der Wo­chen­zeit­schrift „Der Spie­gel“, Ru­dolf Augstein (1923-2002), Hill­gru­ber als kon­sti­tu­tio­nel­len Na­zi be­schimpf­te.  Augstein ver­ließ da­mit ei­ner­seits die Ebe­ne der Sach­lich­keit und of­fen­bar­te an­de­rer­seits, sich, wie vie­le der Kri­ti­ker Hill­gru­bers in die­ser Zeit, of­fen­bar nicht mit dem Le­bens­werk des Köl­ner His­to­ri­kers aus­ein­an­der­ge­setzt zu ha­ben. Hill­gru­ber hat­te ent­ge­gen der Ver­leum­dun­gen den ver­bre­che­ri­schen Cha­rak­ter des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus im­mer in be­son­de­rer Wei­se be­tont.

Das Bild Hill­gru­bers wird bis heu­te stark von die­sen An­grif­fen im His­to­ri­ker­streit der 1980er Jah­re ge­prägt. Das führt da­zu, dass die be­deu­ten­den wis­sen­schaft­li­chen Leis­tun­gen des Köl­ner His­to­ri­kers für die Er­for­schung der Ge­schich­te des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus und des Zwei­ten Welt­krie­ges nicht an­ge­mes­sen wahr­ge­nom­men wer­den. Es ist da­her Zeit für ei­ne His­to­ri­sie­rung des Le­bens und Wer­kes von An­dre­as Hill­gru­ber, die sei­ne Ar­bei­ten in die geis­ti­gen und po­li­ti­schen Struk­tu­ren der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts ein­bet­tet.

Schriften (Auswahl)

Hit­ler, Kö­nig Ca­rol und Mar­schall An­to­nescu. Die deutsch-ru­mä­ni­schen Be­zie­hun­gen, 1938–1944, Wies­ba­den 1954.

Hit­lers Stra­te­gie. Po­li­tik und Krieg­füh­rung, 1940–1941, Mün­chen 1965.

Deutsch­lands Rol­le in der Vor­ge­schich­te der bei­den Welt­krie­ge, Göt­tin­gen 1967. 

Kon­ti­nui­tät und Dis­kon­ti­nui­tät in der deut­schen Au­ßen­po­li­tik von Bis­marck bis Hit­ler, Düs­sel­dorf 1969.

Bis­marcks Au­ßen­po­li­tik, Frei­burg 1972. „Die End­lö­sun­g“ und das deut­sche Ost­im­pe­ri­um als Kern­stück des ras­sen­ideo­lo­gi­schen Pro­gramms des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus, in: Vier­tel­jahrs­hef­te für Zeit­ge­schich­te 20 (1972), S. 133–153.

Po­li­ti­sche Ge­schich­te in mo­der­ner Sicht, in: His­to­ri­sche Zeit­schrift 216 (1973), S. 529−552.

Deut­sche Ge­schich­te, 1945–1972. Die „Deut­sche Fra­ge“ in der Welt­po­li­tik, Ber­lin/Frank­furt am Main/Wien 1974.

Deut­sche Gro­ß­macht- und Welt­po­li­tik im 19. und 20. Jahr­hun­dert, Düs­sel­dorf 1977.

Ot­to von Bis­marck. Grün­der der eu­ro­päi­schen Gro­ß­macht Deut­sches Reich, Zü­rich/Frank­furt am Main 1978.

Eu­ro­pa in der Welt­po­li­tik der Nach­kriegs­zeit, Mün­chen 1979.

Die ge­schei­ter­te Gro­ß­macht. Ei­ne Skiz­ze des Deut­schen Rei­ches, 1871–1945, Düs­sel­dorf 1980.

Der Zwei­te Welt­krieg, 1939–1945. Kriegs­zie­le und Stra­te­gie der gro­ßen Mäch­te, Stutt­gart 1982.

Zwei­er­lei Un­ter­gang. Die Zer­schla­gung des Deut­schen Rei­ches und das En­de des eu­ro­päi­schen Ju­den­tums, Ber­lin 1986.

Jür­gen Ha­ber­mas, Karl-Heinz Janßen und die Auf­klä­rung An­no 1986, in: Ge­schich­te in Wis­sen­schaft und Un­ter­richt 37 (1986), S. 725−738.

Die Zer­stö­rung Eu­ro­pas. Bei­trä­ge zur Welt­kriegs­epo­che 1914 bis 1945, Frank­furt am Main/Ber­lin 1989. 

Literatur

Dülf­fer, Jost, An­dre­as Hill­gru­ber – Po­li­ti­sche Ge­schich­te, deut­sche Fra­ge und NS-Ver­bre­chen, in: De­rix, Si­mo­ne/Soé­ni­us, Ul­rich S./Thie­mey­er, Gui­do (Hg.), Frie­den und Men­schen­rech­te. Stu­di­en zur In­ter­na­tio­na­len Ge­schich­te, Wien/Köln 2023, S. 287−306.

Fried­rich, Klaus-Pe­ter, Der jun­ge An­dre­as Hill­gru­ber und die Last der (al­ler)jüngs­ten deut­schen Ver­gan­gen­heit, in: Zeit­schrift für Ge­schichts­wis­sen­schaft 67 (2019), S. 697−719.

Jä­ckel, Eber­hard, Vom Kampf des Ur­teils ge­gen das Vor­ur­teil. An­dre­as Hill­gru­ber zu Eh­ren, in: Dülf­fer, Jost/Mar­tin, Bernd/Woll­stein, Gün­ter (Hg.), Deutsch­land in Eu­ro­pa. Kon­ti­nui­tät und Bruch. Ge­denk­schrift für An­dre­as Hill­gru­ber, Frank­furt am Main/Ber­lin 1990, S. 11−17.

Pom­me­rin, Rei­ner, Der ers­te Lei­ten­de His­to­ri­ker des MGFA. Zur Er­in­ne­rung an An­dre­as Hill­gru­ber. In: Mi­li­tär­ge­schicht­li­che Zeit­schrift 64,1 (2005), S. 210–216.

Woll­stein, Gün­ter, An­dre­as Hill­gru­ber. His­to­ri­ker der Gro­ß­macht Deut­sches Reich, in: Mi­li­tär­ge­schicht­li­che Mit­tei­lun­gen 49 (1989), S. 9−19. 

Buchcover: Zweierlei Untergang. Die Zerschlagung des Deutschen Reiches und das Ende des europäischen Judentums, 1986 Berlin. (Siedler-Verlag)

 
Zitationshinweis

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Thiemeyer, Guido, Andreas Hillgruber, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/andreas-hillgruber-/DE-2086/lido/67fe13ee12c900.15538838 (abgerufen am 14.05.2025)

Veröffentlichung

Veröffentlicht am 17.04.2024, zuletzt geändert am 17.04.2025