Familie Stumm I

Eisenhüttenunternehmer (1669-1901)

Peter Burg (Münster)

Karl Friedrich Stumm, Ölgemälde von Louis Krevel (1801-1876), 1836. (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Saarlandmuseum Saarbrücken)

Aus der vom Huns­rück stam­men­den Fa­mi­lie Stumm lei­te­ten sich zwei her­aus­ra­gen­de Un­ter­neh­mer­dy­nas­ti­en ab, der jüngs­te Sohn von Jo­hann Chris­ti­an S­tumm (1640-1719) be­grün­de­te ei­ne Or­gel­bau­er­fa­mi­lie, der äl­tes­te ei­ne Hüt­ten­fa­mi­lie, die im 19. Jahr­hun­dert ein füh­ren­des deut­sches Un­ter­neh­men auf­bau­te.

Bei letz­te­rem han­del­te es sich um Jo­hann Ni­ko­laus Stumm (1669-1743) aus Rhau­nen-Sulz­bach, der im Jah­re 1715 ei­ne Müh­le im Amt Hot­ten­bach (heu­te Kreis Bir­ken­feld) er­warb und sie als Ham­mer­werk nutz­te. Mit zwei Söh­nen, dem gleich­na­mi­gen Jo­hann Ni­ko­laus (1694-1769) und mit Jo­han­n Hein­rich (1699-1783), kauf­te er im Jah­re 1738 den Sen­s­wei­ler Ham­mer. Bei­de Söh­ne ex­pan­dier­ten 1742, ein Jahr vor dem Tod des Va­ters, durch den Er­werb der As­ba­cher Hüt­te. Jo­hann Hein­rich, der Stamm­va­ter der saar­län­di­schen Dy­nas­tie, hei­ra­te­te im glei­chen Jahr Ma­ria Bar­ba­ra Gi­en­anth (1724-1781) in Lambs­heim, de­ren Fa­mi­lie sich gleich­falls dem Hüt­ten­we­sen ver­schrie­ben hat­te. Ihr Va­ter Jo­hann Ni­ko­laus Gi­en­anth (1680-1750) pach­te­te 1729 ei­ne Ei­sen­schmel­ze des Gra­fen von Lei­nin­gen, ihr Bru­der Jo­hann Ja­kob (1713-1777) im Jah­re 1753 das was­ser­be­trie­be­ne Ham­mer­werk in der Nä­he von Ei­sen­berg. Des­sen Sohn Jo­hann Lud­wig (1767-1848) wur­de mit sei­nen Ei­sen­wer­ken zum grö­ß­ten Ar­beit­ge­ber in der Pfalz. Der baye­ri­sche Kö­nig er­hob ihn 1817 in den per­sön­li­chen, 1835 un­ter Ver­lei­hung des Frei­herrn­ti­tels in den erb­li­chen Adels­stand.

 

In der un­ter­neh­me­ri­schen Ex­pan­si­on gli­chen sich die Fa­mi­li­en Gi­en­anth und Stumm. Jo­hann Hein­rich kauf­te im Jah­re 1763 die Hüt­te Aben­theu­er. Im Jah­re 1785 er­stei­ger­ten zwei sei­ner vier Söh­ne die Grä­fen­ba­cher Hüt­te bei Spa­b­rü­cken. Nach 1800 lie­ßen sich die Söh­ne Fried­rich Phil­ipp (1751-1835) und Jo­hann Fer­di­nand (1760-1839) in Saar­brü­cken nie­der. Ers­te­rer be­zog das Man­del­sche Pa­lais am Lud­wigs­platz, letz­te­rer re­si­dier­te im ­Saar­brü­cker Schloss. Zu­sam­men mit ih­rem in Mann­heim le­ben­den Bru­der Chris­ti­an Phil­ipp (1758-1828) er­war­ben sie im Jah­re 1808 die Ei­sen­hüt­te in Neun­kir­chen, 1809 die Hal­ber­ger und die Fisch­ba­cher Hüt­te zu­sam­men mit wei­te­ren saar­län­di­schen In­dus­tri­el­len. Im Jah­re 1817 be­sa­ßen sie fer­ner zwei Fünf­tel der Ak­ti­en der Dil­lin­ger Hüt­te, und im Jah­re 1828 ge­lang­te noch die Hüt­te Geis­lau­tern in ih­ren Be­sitz. Zwi­schen den Brü­dern gab es ei­ne Auf­ga­ben­tei­lung, nach der Jo­hann Fer­di­nand haupt­säch­lich für Zoll- und Han­dels­fra­gen, der Mann­hei­mer Hof­rat Chris­ti­an für ju­ris­ti­sche An­ge­le­gen­hei­ten und Fried­rich Phil­ipp für den tech­ni­schen Be­reich zu­stän­dig war.

Hochofen in Neunkirchen, um 1865.

 

Im Jah­re 1824 schied Fried­rich Phil­ipps kin­der­lo­ser Bru­der Jo­hann Fer­di­nand aus dem Un­ter­neh­men aus, wäh­rend sein Sohn Karl Fried­rich (1798-1848) ein­trat. In de­ren Hän­den kon­zen­trier­te sich das Fa­mi­li­en­ei­gen­tum, da ih­nen auch die An­tei­le der Mann­hei­mer Li­nie zu­fie­len. Karl Fried­rich führ­te im Jah­re 1829 nach ei­ner Eng­land­rei­se den Pud­del­ofen ein, ab 1833 im Dau­er­be­trieb. Ei­ne wei­te­re In­no­va­ti­on stell­te die 1836 zum Ein­satz kom­men­de Dampf­ma­schi­ne dar. Zu die­sem Zeit­punkt war sein Va­ter Fried­rich Phil­ipp ge­stor­ben. Den Söh­nen sei­nes Schwie­ger­sohn­s Hein­rich Bö­cking, Berg­rat und Bür­ger­meis­ter in Saar­brü­cken, hin­ter­ließ Fried­rich Phil­ipp die Huns­rück­wer­ke. Sein Sohn Karl Fried­rich er­hielt die ­Wer­ke an der Saar, dar­un­ter das Neun­kir­che­ner Werk, das ei­ne stür­mi­sche Pha­se der tech­ni­schen Ent­wick­lung er­leb­te. So wur­de die Holz­koh­le end­gül­tig durch Stein­koh­len­koks er­setzt.

Mit dem Würt­tem­ber­ger Fer­di­nand Stein­beis (1807-1893) wur­de ab 1842 ein be­son­ders tüch­ti­ger Di­rek­tor ge­won­nen, der tech­ni­sche Neue­run­gen ma­ß­geb­lich in­itia­li­sier­te, aber auch Re­for­men in Gang setz­te, die die Wohl­fahrt der Ar­bei­ter be­tra­fen: För­de­rung der Be­rufs­aus­bil­dung, be­trieb­li­che So­zi­al­ein­rich­tun­gen, Woh­nungs­für­sor­ge, Ein­rich­tung ei­ner In­va­li­den­kas­se, Be­stel­lung ei­nes Werks­arz­tes. Die Ära des in­dus­tri­el­len Auf­bruchs er­litt ei­ne schrof­fe Zä­sur durch den Selbst­mord Karl Fried­richs im Jah­re 1848. Sei­ne Wit­we, Ma­rie Lui­se Bö­cking (1813-1864), über­trug die Werks­lei­tung ih­rem Bru­der Bern­hard Au­gust (1818-1861), Stein­beis wur­de ent­las­sen und avan­cier­te in der Fol­ge­zeit zum „Va­ter der würt­tem­ber­gi­schen In­dus­trie". Die Ge­schäfts­füh­rung des Neun­kir­che­ner Werks lief in den von ihm ab­ge­steck­ten Bah­nen wei­ter.

Nach ei­ner In­te­rims­zeit von zehn Jah­ren nahm Karl Fer­di­nand (1836-1901), der äl­tes­te Sohn von acht Ge­schwis­tern und der be­kann­tes­te Na­mens­trä­ger der Fa­mi­lie, im Jah­re 1858 mit 22 Jah­ren das Heft in die Hand und ent­wi­ckel­te das Un­ter­neh­men zu ei­nem Groß­be­trieb.

Marie Luise Stumm, Ölemälde von Louis Krevel (1801-1876), 1835. (Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Saarlandmuseum Saarbrücken)

 

Karl Fer­di­nand leg­te mit 16 Jah­ren in Sie­gen die Rei­fe­prü­fung ab, ab­sol­vier­te ei­ne zwei­jäh­ri­ge Leh­re im Neun­kir­che­ner Fa­mi­li­en­be­trieb und stu­dier­te von 1854 bis 1858 in Bonn und Ber­lin Rechts- und Staats­wis­sen­schaft so­wie Ei­sen­hüt­ten­kun­de. Sei­ne drei Brü­der be­tei­lig­te er in der Fol­ge­zeit ­nicht an der Lei­tung des Un­ter­neh­mens. Wäh­rend die­se den Sta­tus stil­ler Ge­sell­schaf­ter be­sa­ßen, wur­den sei­ne vier Schwes­tern fi­nan­zi­ell ab­ge­fun­den. In sei­ner mehr als 40jäh­ri­gen Schaf­fens­zeit pro­fi­lier­te sich Karl Fer­di­nand in Po­li­tik, Wirt­schaft und Öf­fent­lich­keit. Im Zen­trum sei­nes Le­bens stand da­bei die Neun­kir­che­ner Hüt­te.

Das Stumm­sche Un­ter­neh­men stell­te Roh­ei­sen her und kauf­te sol­ches zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung (Her­stel­lung von Ach­sen) auf. In der Ta­ke-Off-Pha­se der In­dus­tria­li­sie­rung wuchs der Be­darf an Ei­sen und Stahl schier un­er­mess­lich an. Da­zu trug der Aus­bau des Schie­nen­net­zes bei, der sei­ner­seits die Trans­port­be­din­gun­gen für Mas­sen­gü­ter ganz er­heb­lich er­leich­ter­te. Die Ent­wick­lung er­fass­te auch die Saar­re­gi­on. Im Jah­re 1860, zwei Jah­re nach Karl Fer­di­nands Ein­tritt in die Fir­ma, wur­den die Rhein-Na­he-Bahn und die Saar­bahn von Saar­brü­cken nach Trier fer­tig ge­stellt. Der Trans­port des Lah­ner­zes konn­te da­durch kos­ten­güns­ti­ger er­fol­gen. Für den Be­zug der hei­mi­schen Koh­le reich­te ein Nah­ver­kehrs­netz. 1870 be­gann das Stumm­sche Un­ter­neh­men mit dem Bau ei­ge­ner Kok­s­öfen. Der Sie­ges­zug der loth­rin­gi­schen Mi­net­te konn­te erst nach Ein­füh­rung des Tho­mas­stahl­ver­fah­rens im Jah­re 1880 in Neun­kir­chen be­gin­nen. Karl Fer­di­nand er­warb Erz­gru­ben und bau­te ein Hüt­ten­werk in Uck­an­ge na­he Thion­vil­le auf.

Karl Ferdinand von Stumm-Halberg, Porträtfoto, um 1880.

 

In­ner­be­trieb­lich leg­te Karl Fer­di­nand von An­fang an grö­ß­ten Wert auf Dis­zi­plin und die Ein­hal­tung von Vor­schrif­ten. Seit 1873 wur­den die Ver­hal­tens­ma­ß­re­geln für die Be­schäf­tig­ten in Zir­ku­la­ren fest­ge­hal­ten und be­kannt ge­macht. Sie reich­ten bis in den Pri­vat­be­reich hin­ein. So ließ er kei­nen Ar­bei­ter vor Er­rei­chung des 24. Le­bens­jah­res hei­ra­ten, und auch bei der Wahl des Ehe­part­ners be­an­spruch­te er ein Zu­stim­mungs­recht. Den be­trieb­li­chen Füh­rungs­stil ent­lehn­te er der mi­li­tä­ri­schen Dienst­auf­fas­sung. In der Saar­re­gi­on war er der wich­tigs­te pri­va­te Ar­beit­ge­ber. Die Zahl der Ar­bei­ter stieg in Neun­kir­chen von 1.260 im Jah­re 1861 auf 4.200 im Jah­re 1900. Zu die­sem Zeit­punkt ka­men noch wei­te­re 4.000 Be­schäf­tig­te in der Hüt­te von Uck­an­ge, in den loth­rin­gi­schen Erz­gru­ben und auf der Ze­che Mi­nis­ter Achen­bach in Bram­bau­er bei Dort­mund hin­zu.

Sei­ne Ar­bei­ter wa­ren im Saar­re­vier wirt­schaft­lich am bes­ten ge­stellt. Nur in der Grün­der­kri­se Mit­te der 1870er Jah­re sah er sich zu Ent­las­sun­gen ge­zwun­gen, die er auch in schwie­ri­gen Zei­ten zu ver­mei­den such­te. Zu­kunfts­wei­send wa­ren sei­ne be­trieb­li­chen So­zi­al­ein­rich­tun­gen, die Hilfs-, Un­ter­stüt­zungs- und Kran­ken­kas­sen, bei de­nen er sich an der Knapp­schaft des saar­län­di­schen Staats­berg­baus ori­en­tier­te. Er för­der­te den Bau von Ei­gen­hei­men der Stamm­be­leg­schaft. Et­li­che Ar­bei­ter­ge­ne­ra­tio­nen hiel­ten dem Un­ter­neh­men die Treue. Karl Fer­di­nand war grund­sätz­lich für je­den zu spre­chen. Die an­de­re Sei­te sei­nes pa­tri­ar­cha­lisch-au­to­ri­tä­ren Füh­rungs­stils war ei­ne un­er­bitt­li­che Här­te ge­gen­über so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen und ge­werk­schaft­li­chen For­de­run­gen. Mit die­ser The­ma­tik be­fass­te er sich auch als Po­li­ti­ker.

Karl Fer­di­nand war Mit­glied der 1867 ge­grün­de­ten Frei­kon­ser­va­ti­ven Par­tei und er­hielt in die­sem Jahr so­wohl ein Man­dat für die Zwei­te Preu­ßi­sche Kam­mer als auch für den Nord­deut­schen Reichs­tag. Nach 1871 war er nicht mehr Ab­ge­ord­ne­ter der preu­ßi­schen Kam­mer, wur­de je­doch 1882 auf Vor­schlag Ot­to von Bis­marcks (1815-1898) Mit­glied des Her­ren­hau­ses. Ab­ge­se­hen von den Jah­ren 1881 bis 1889, in de­nen er sich grol­lend aus der Par­la­ments­ar­beit zu­rück­zog, nahm er stän­dig ein Reichs­tags­man­dat wahr. In ei­ner En­quê­te­kom­mis­si­on setz­te er sich mit ei­ner Vor­la­ge 1879 für ei­nen mä­ßi­gen Schutz­zoll ein, der nicht zu­letzt der Ei­sen­in­dus­trie den hei­mi­schen Markt si­chern soll­te. An der Er­stel­lung der Ge­wer­be­ord­nung von 1879 nahm er tä­ti­gen An­teil. Er en­ga­gier­te sich stark für das Ver­bot der so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Par­tei und stimm­te 1890 ge­gen die Auf­he­bung des So­zia­lis­ten­ge­set­zes.

Dar­über hin­aus en­ga­gier­te er sich in Selbst­ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen: in der In­dus­trie- und Han­dels­kam­mer Saar­brü­cken, in der „Süd­west­li­chen Grup­pe des Ver­eins Deut­scher Ei­sen- und Stahl­in­dus­tri­el­ler" und im „Ver­ein zur Wah­rung der ge­mein­sa­men wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen der Saar­in­dus­trie" (bei­des Grün­dun­gen von 1882). Ei­ne Rei­he von staat­li­chen Eh­run­gen wur­den ihm zu­teil, an­ge­fan­gen mit der Ver­lei­hung des Ti­tels ei­nes Ge­hei­men Kom­mer­zi­en­ra­tes (1874), der oben er­wähn­ten Be­ru­fung in das Preu­ßi­sche Her­ren­haus (1882), der Er­he­bung der Fa­mi­lie in den erb­li­chen Frei­her­ren­stand (1888) und der Be­stel­lung zum Mit­glied des Staats­rats (1890). Nach sei­nem bei Saar­brü­cken ge­le­ge­nen Be­sitz, auf dem er sich ein re­prä­sen­ta­ti­ves Schloss er­bau­en ließ, durf­te er sich Karl Fer­di­nand Frei­herr von Stumm-Hal­berg nen­nen.

In der Öf­fent­lich­keit kur­sier­ten wei­te­re, zu­meist iro­nisch ver­wand­te Na­men, die in sei­nen zahl­rei­chen und hef­ti­gen pu­bli­zis­ti­schen Feh­den ge­prägt wur­den und auf sei­nen au­to­ri­tä­ren Füh­rungs­stil an­spiel­ten: Kö­nig Stumm, Kö­nig von Saara­bi­en, Scheich von Saara­bi­en. Er selbst zog es vor, sich schlicht als Ham­mer­schmied zu de­fi­nie­ren. Der An­hän­ger ei­ner star­ken mon­ar­chi­schen Au­to­ri­tät ge­hör­te in den 1890er Jah­ren zeit­wei­se zu den engs­ten Rat­ge­bern Kai­ser Wil­helms II. (Re­gent­schaft 1888-1918) – da­nach be­nannt die „Ära Stumm". Nach kur­zer schwe­rer Krank­heit starb er, nach­dem er sich auf vie­len Sei­ten Fein­de ge­macht hat­te, po­li­tisch iso­liert im Jah­re 1901. Trotz sei­ner Um­strit­ten­heit er­wie­sen ihm Tau­sen­de die letz­te Eh­re.

Nach dem Tod Karl Fer­di­nands führ­ten die Ge­ne­ral­di­rek­to­ren Theo­dor Zil­li­ken und Fritz Horn, die als per­sön­lich haf­ten­de Ge­sell­schaf­ter in das Werk ein­tra­ten, das Un­ter­neh­men wei­ter, nicht die Mit­be­sit­zer oder die er­ben­den Töch­ter be­zie­hungs­wei­se sei­ne Schwie­ger­söh­ne. Die Brü­der Fried­rich Adolf (1838-1914), Fer­di­nand Edu­ard (1843-1925) und Hu­go (1845-1910) über­leb­ten den Pa­tri­ar­chen, eben­so die vier Töch­ter Ida Hen­ri­et­te Char­lot­te (1861-1916), Eli­sa­beth Ma­ria (1863-1911), He­le­ne Ka­ro­li­ne (1865-1933) und Ber­tha Hed­wig (1876-1949). Für ih­ren An­teil haf­te­ten die Brü­der be­reits seit 1892 nur im Rah­men des GmbH-Ge­set­zes. Die Un­ter­neh­mens­form war ab 1903 gänz­lich die ei­ner GmbH. Der Bru­der Fer­di­nand stand an der Spit­ze des Auf­sichts­rats.

Im Lau­fe der kom­men­den Jahr­zehn­te wur­de der Ein­fluss der Fa­mi­lie im­mer schwä­cher. Der Un­ter­neh­mer Ot­to Wolff aus Köln er­warb frei ge­wor­de­ne An­tei­le und be­stimm­te ab 1926 das Schick­sal des Be­trie­bes. Im Jah­re 1977 ge­riet der Stumm-Kon­zern in der gro­ßen Kri­se der Mon­tan­in­dus­trie in Kon­kurs, und 1982 wur­den der letz­te Hoch­ofen und auch die Ko­ke­rei in Neun­kir­chen ab­ge­schal­tet.

Literatur

Dül­men, Ri­chard van, Ja­cob, Joa­chim (Hg.), Stumm in Neun­kir­chen. Un­ter­neh­mer­herr­schaft und Ar­bei­ter­le­ben im 19. Jahr­hun­dert. Bil­der und Skiz­zen aus ei­ner In­dus­trie­ge­mein­de, St. Ing­bert 1993.
Hell­wig, Fritz, Carl Fer­di­nand Frei­herr von Stumm-Hal­berg, in: Saar­län­di­sche Le­bens­bil­der, Band 3, Saar­brü­cken 1986, S. 153-198.

Online

Die Fa­mi­lie Stumm und das Werk zum 100jäh­ri­gen To­des­jahr von Frei­herr Carl Fer­di­nand (Bil­der zur Stumm Ge­nea­lo­gie auf der Home­page des His­to­ri­schen Ver­eins Stadt Neun­kir­chen von Klaus Duf­ner). [On­line]

Neunkircher Eisenwerk, um 1900.

 
Zitationshinweis

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Burg, Peter, Familie Stumm I, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/familie-stumm-i/DE-2086/lido/57c958bac0d772.40188700 (abgerufen am 18.04.2024)