Zu den Kapiteln
Freya von Moltke war eine Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. In einem Kreis von Gleichgesinnten, den wir heute als Kreisauer Kreis kennen, entwarf sie Gesellschaftsmodelle für die Zeit nach Hitler, um im entscheidenden Moment – nach dem Gelingen eines Attentats und damit eines Staatsstreichs – für einen demokratischen Neuanfang in Deutschland vorbereitet zu sein. Mit ihrem Einsatz für das „Neue Kreisau“ nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde sie zu einer Vorreiterin für die deutsch-polnische Verständigung.
Am 29.3.1911 wurde Freya als jüngstes der drei Kinder von Carl Theodor Deichmann (1866-1931) und seiner Frau Ada von Schnitzler (1886-1975) in Köln geboren. Zusammen mit ihren Brüdern Carl (1906-1985) und Hans (1907-2004) verlebte sie eine glückliche und behütete Kindheit. Ihr Vater war Bankier und stammte aus einer der reichsten Familien Kölns, die der kleinen protestantischen Minderheit am Ort angehörte. Zwar gab es auch verwandtschaftliche Verbindungen zu den katholischen Schaaffhausens, enger verwandt war man jedoch mit den Familien Herstatt, von Stein und von Schnitzler. Letztere war die Familie von Freyas Mutter, deren Vater Paul (1856-1932) mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) befreundet gewesen war. Der Großvater war verheiratet mit Fanny Emilie Joest (1861-1948), aus deren Familie das Rautenstrauch-Joest-Museum hervorging. Eine Kusine ihres Vaters, Ella Guilleaume (1875-1972), engagierte sich für das Ostasiatische Museum. Freyas Urgroßmutter Lilla Schaaffhausen (1811-1888) war eine Halbschwester der berühmtesten Salonière des Rheinlandes Sibylle Mertens Schaaffhausen (1797-1857). Freya konnte also auf eine stattliche Reihe von starken und tatkräftigen Frauen in der eigenen Familie zurückgreifen, die ihr als Vorbilder dienten.
Nach der Mittleren Reife unterbrach sie ihre Schullaufbahn, denn sie wusste nach eigenen Angaben zunächst nicht so genau, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Ich hab [sic] kurz verschiedene Sachen gemacht, so beschreibt sie die Zeit nach der Schule in einem Gespräch mit ihrem Enkel Jahrzehnte später. Ihre Mutter schickte sie daher 1928 erst einmal auf die Landwirtschaftliche Frauenschule Löbichau in Thüringen, die von der Deutschen Adelsgenossenschaft betrieben wurde und dem Reifensteiner Verband angeschlossen war. Junge Frauen von Stand lernten hier Land- und Hauswirtschaft und wurden so auf eine berufliche Selbständigkeit vorbereitet im Rahmen dessen, was als schicklich galt. Freya Deichmann entdeckte dort ihre Freude am Lernen, so dass sie im Oktober 1930 an der Kaiserin-Augusta-Schule in Köln das Abitur ablegen konnte, nachdem sie zuvor ein Jahr lang von Hauslehrern darauf vorbereitet worden war.
Im Sommer 1929 begleitete sie eher zufällig ihren Bruder Hans in das Haus der österreichischen Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald (1872-1940). Dort traf sie den ebenfalls an Schwarzwalds modernen Lebensentwürfen interessierten schlesischen Adligen Helmuth James Graf von Moltke (1907-1945). Freya wusste sofort: den oder keinen. Das Paar heiratete 1931. Im selben Jahr hatte Freya Deichmann ihr Jurastudium begonnen, das sie 1935 mit einer Promotion an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin abschloss. Unterdessen lebte das junge Paar in Kreisau, dem Gut der Moltkes südwestlich von Breslau, überwiegend jedoch in Berlin, wo Helmuth James von Moltke als Anwalt arbeitete. 1934 machten Helmuth und Freya von Moltke ihre erste Reise nach Südafrika, um die Eltern der Schwiegermutter Dorothy, geb. Rose-Innes (1884-1935), in Kapstadt zu besuchen. Nachdem Dorothy überraschend und von allen sehr betrauert 1935 gestorben war, verlegte Freya ihren Lebensmittelpunkt nach Kreisau. 1937 wurde ihr Sohn Helmuth Caspar, 1941 Konrad (gestorben 2005) geboren.
Dorothy von Moltke schrieb mit dem wachen Blick derjenigen, die von außen kommt und mit einer gehörigen Portion angelsächsischem Humor unzählige Briefe an ihre Eltern in Südafrika, die Freya von Moltke 2002 mit Hilfe der Historikerin Beate Ruhm von Oppen veröffentlichte.
Das Ehepaar war sich von Anfang an in der Ablehnung des Nationalsozialismus einig. Im Laufe der Jahre wurde die Frage immer dringlicher, wie sich die beziehungsweise der Einzelne gegenüber der Diktatur verhalten sollte und es wurde ihnen immer klarer: nur dagegen sein reicht nicht. Bei Ausbruch des Krieges im September 1939 wurde Moltke als Kriegsverwaltungsrat in das Amt Ausland/Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht (die Abwehrabteilung des ehemaligen Reichskriegsministeriums) in Berlin verpflichtet. Man setzte ihn als Sachverständigen für Kriegs- und Völkerrecht ein. Das bot ihm die Gelegenheit, sich gegen Unrecht und Willkür einzusetzen. Moltke versuchte im Rahmen seiner Tätigkeit, die humane Behandlung von Kriegsgefangenen und die Einhaltung des Völkerrechts durchzusetzen, was ihm immer wieder gelang. Der Jurist erkannte seine Aufgabe, neben der praktischen Hilfe für Verfolgte, die das Ehepaar Moltke immer wieder unternahm, in der Vorbereitung einer politischen Neuorientierung Deutschlands. Er suchte Gleichgesinnte und verließ sich dabei nicht selten auf die gute Menschenkenntnis seiner Frau. Ein Kreis von Widerständigen entstand. Mit seinem entfernten Verwandten, dem schlesischen Adligen und Juristen Peter Graf Yorck von Wartenburg (1904-1944), übernahm Moltke die Organisation dessen, was als „Kreisauer Kreis“ bekannt wurde. Sie allein kannten alle Beteiligten, mit denen sie sich meistens in Berlin in kleiner Runde trafen, um zukünftige innen- und außenpolitische Konzeptionen zu diskutieren, also etwa über Bildungsmodelle, die Frage des Rechtssystems oder die Rolle der Gewerkschaften zu sprechen.
Ihre Frauen waren in alles eingeweiht und trugen die Entscheidung für den Widerstand mit. Das war wichtig und gewollt, denn der Entschluss, der Diktatur entgegenzutreten, war keiner, den man einsam treffen konnte, brachte er doch die gesamte Familie in Lebensgefahr. Allein hätten die Männer dem enormen Druck, der Isolierung, der täglichen Verstellung nicht standhalten können. Der gemeinsame Einsatz für die gute Sache förderte also eine ganz besondere Verbindung, die im Fall der Moltkes noch eine Besonderheit aufzuweisen hat. Helmuth James von Moltke schrieb von Berlin aus fast jeden Tag an seine Frau in Kreisau. In den Briefen schilderte er ihr seine täglichen Aktivitäten im Widerstand, oft nur wenig verschleiert. 1988 veröffentlichte Freya von Moltke diese Briefe, die bis heute eine der wichtigsten Quellen zur Erforschung des deutschen Widerstandes darstellen.
Freya von Moltke übernahm wie Marion Yorck von Wartenburg (1904-2007) und viele andere Frauen im Widerstand – zum Beispiel Annedore Leber (1904-1968), Christine von Dohnanyi (1903-1965), Emmi Bonhoeffer (1905-1991) – verschiedene Aufgaben für den Kreis, die sich von den Tätigkeiten der Männer unterschieden: Botengänge, Spaziergänge, die dem Wachehalten dienten oder Sekretariatsarbeiten. So tippte Freya von Moltke die Denkschriften des Kreisauer Kreises ab, also dessen politisches Programm, und bewahrte sie in Kreisau auf – versteckt in ihren Bienenstöcken.
Frauen war im nationalsozialistischen Staat ein bestimmter Platz zugewiesen. Wer diesen verließ, machte sich verdächtig und hätte mit offensiv non-konformem Verhalten den Widerstand gar gefährdet. Daher übernahm Freya von Moltke in Kreisau die Rolle der Hausfrau, die gemeinsam mit dem stramm nationalsozialistisch gesinnten Verwalter das Gut führte, während ihr Mann in Berlin arbeitete. Sie achtete sehr darauf, staatliche Vorgaben bis ins Detail einzuhalten. So wurde zum Beispiel im Gutsbetrieb von Kreisau nicht ein Huhn mehr geschlachtet als erlaubt, um keinerlei Aufsehen zu erregen. Sie war die Gastgeberin, die bei den drei großen Kreisauer Treffen 1942/43 die Freunde ihres Mannes – in den Augen der Nazis Hochverräter – scheinbar nur zu einem erholsamen Wochenende auf dem Land begrüßte. Diese Form der Tarnung funktionierte auch in Berlin, wenn sich Helmuth und Freya von Moltke mit anderen Ehepaaren zu einem geselligen Abend trafen, an denen etwa über das Für und Wider des Tyrannenmordes diskutiert wurde.
Die Frauen waren dabei, aber sie hielten sich zurück. Auch wenn sie mit ihren Männern ausgiebig über den Staatsstreich und den Regimewechsel sprachen, in der halböffentlichen Sphäre der größeren Runde traten sie in die zweite Reihe. Dies geschah nicht nur, weil der NS-Staat die Frauen dort sehen wollte, sondern auch weil die gesellschaftlichen Normen des 19. Jahrhunderts, nach denen Freya Deichmann und andere erzogen worden waren, dies verlangten. Gesellschaftlich waren Frauen mehr denn je im privaten, engen, sehr begrenzten Kreis des Hauses verortet. Freya von Moltke und viele andere haben sich im Laufe ihres Lebens mehr und mehr davon freigemacht und waren schließlich selbstbewusste, selbstbestimmte Personen, die am Ende ihres Lebens untereinander ihre eigene Rolle im Widerstand kritisch diskutierten.
Helmuth ist verreist. Als ein Freund Freya am 19.1.1944 diesen Satz am Telefon mitteilte, war ihr sofort klar, ihr Mann war verhaftet worden. Er hatte einen Bekannten über dessen bevorstehende Verhaftung informiert, das Telefonat war abgehört worden. Moltke wurde festgenommen, aber man konnte ihm zunächst nichts nachweisen. Als der Attentatsversuch von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seinen Mitstreitern am 20.7.1944 scheiterte, stand Moltkes Freilassung kurz bevor. Doch durch Druck und Folter kamen die Verfolger an zahlreiche Namen. Moltke blieb in Haft. Der Vorsitzende des sogenannten Volksgerichtshofs, eines der zahlreichen NS-Sondergerichte, war der fanatische Nationalsozialist Roland Freisler (1893-1945). Er führte die Prozesse gegen die militärischen und zivilen „Verschwörer“, die den Umsturzversuch vom 20.7.1944 unternommen hatten. Helmuth James Graf von Moltke wurde am 23.1.1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Nach einem Jahr, das Freya noch in Kreisau verbringen konnte, in dem sie Abschied nahm von ihrem bisherigen Leben und das sie später in anrührenden „Erinnerungen an Kreisau“ festhielt, konzentrierte sie sich darauf, das Beste für ihre beiden Söhne zu tun. Deshalb ging sie, nachdem Schlesien endgültig an Polen gefallen war, 1947 nach Südafrika. Dort hatten die inzwischen verstorbenen Großeltern Rose-Innes einen Trust aufgelegt, der ihr und ihren Söhnen ein bescheidenes Leben ermöglichte. Nachdem der älteste Sohn seinen Schulabschluss gemacht hatte, kehrte sie 1956 nach Berlin zurück. Dort begegnete sie dem Kulturphilosophen Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973), der den Studenten Helmuth James als akademischer Lehrer an der Universität Breslau stark beeinflusst hatte. Rosenstock wurde bis zu seinem Tod Freya von Moltkes Lebensgefährte, nicht allerdings ihr Ehemann.
Rosenstock-Huessy war ein Mann mit breit gefächerten Interessen. In seiner wissenschaftlichen Laufbahn trat er als Rechtshistoriker, Philosoph und Soziologe hervor, hatte sich aber auch in den 1920er Jahren als höchst pragmatischer Protagonist der Arbeitslager-Bewegung profiliert. „Arbeitslager“ war zu dem Zeitpunkt noch ein unschuldiges Wort gewesen, das im Englischen heute mit „work camp“ wiedergegeben wird, und im Gegensatz zu „labour camp“ (und analog dazu „forced labour“ für Zwangsarbeit), positiv konnotiert war. Die Idee dahinter war, Menschen aus verschiedenen Milieus zusammenzubringen, die einige Wochen zusammenleben sollten, um sich bei gemeinsamer geistiger und körperlicher Arbeit kennenzulernen und auf diese Weise gegenseitige Vorurteile über den jeweils anderen abzubauen. Diese Idee wurde in den vier sogenannten Löwenberger Arbeitslagern umgesetzt, die zwischen 1928 und 1930 im Boberhaus in Löwenberg in Schlesien stattfanden. Moltke war einer der Mitorganisatoren dieses Projektes gewesen, das sich aus Ideen der deutschen Jugendbewegung, der Reformpädagogik und der entstehenden Erwachsenenbildung speiste. Diese „work-camps“ werden von der heutigen Forschung als eine Keimzelle des Kreisauer Kreises betrachtet, viele Löwenberger wurden später zu Kreisauern. 1960 folgte Freya von Moltke Rosenstock nach Norwich, Vermont in die Vereinigten Staaten, wo der bereits 1933 aus Deutschland emigrierte Hochschullehrer am benachbarten Dartmouth College tätig war.
Nach dessen Tod 1973 widmete sie sich dem Andenken ihrer beiden Lebenspartner. Sie begann, die über 1.600 Briefe ihres Ehemannes zu transkribieren, die heute alle veröffentlicht sind. Dazu gehören neben den täglichen Briefen aus Berlin diejenigen aus dem Gefängnis im Zellenbau des Konzentrationslagers Ravensbrück und die täglichen Kassiber aus der Todeszelle. Die Briefe bzw. Kassiber beider Eheleute aus den letzten Monaten durften allerdings erst nach dem Tod Freya von Moltkes publiziert werden. Der Kreisauer Freund Harald Poelchau war Gefängnispfarrer in Berlin-Tegel gewesen und hatte tagtäglich unter Lebensgefahr Briefe an den Wachen vorbeigeschmuggelt. Alle Briefe (und die Kreisauer Denkschriften, die heute im Bundesarchiv aufbewahrt werden) hatte Freya Zeit ihres Lebens immer überall hin mitgenommen. Ihre eigenen Briefe, gemäß der Erziehung, die sie genossen hatte und die der Maxime folgte, Mädchen müssen still, brav und im Hintergrund sein, ließ sie in Kreisau zurück. Zusammen mit den englischen Freunden Michael Balfour und Julian Frisby verfasste sie eine Biografie ihres Mannes. Sie kümmerte sich aber auch um die Herausgabe von Rosenstocks Werken. Außerdem arbeitete sie in einem alternativen Wohnprojekt in der Region Norwich mit und war Vorsitzende einer Food-Coop, einer Lebensmittel-Genossenschaft.
Das große Projekt ihres Alters aber war das „Neue Kreisau“. Als sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ganz neue Möglichkeiten ergaben, interessierten sich unterschiedliche Gruppen für die Geschichte von Krzyżowa, wie Kreisau jetzt heißt. Angehörige der westdeutschen 68er-Bewegung knüpften über die Bürgerrechtsbewegung in der DDR Verbindungen zur katholischen Dissidentenbewegung in Polen, die den Kreisauer Kreis für sich entdeckt hatte. Hinzu kam eine niederländische Initiative der „work-camp“-Bewegung. Alle zusammen retteten die vom Verfall bedrohte Anlage und entwickelten das Neue Kreisau, das schließlich Fördergelder sowohl aus Polen als auch aus Deutschland erhielt. Am 10.7.1990 gründete sich in Krzyżowa in Anwesenheit und mit tatkräftiger Unterstützung Freya von Moltkes die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung. Am 11.6.1998 folgte dort die Eröffnung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte. 2005 schließlich rief man die Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau ins Leben. So lange es gesundheitlich ging, nahm Freya einmal im Jahr die Reise von Norwich bei Boston nach Krzyżowa auf sich, um als Zeitzeugin zur Verfügung zu stehen und sich über das neue, junge Leben in ihrem alten Kreisau zu freuen. 1999 erhielt sie den Brückepreis der Stadt Görlitz/Zgorzelec für ihren Einsatz in der deutsch-polnischen Verständigung. Die Kreisstadt Świdnica (früher Schweidnitz) verlieh ihr im Jahr 2000 die Ehrenbürgerwürde. Freya Gräfin von Moltke starb am 1.1.2010 an ihrem Wohnort Norwich, Vermont, im Kreise ihrer Familie.
2012 enthüllte die Stadt Köln, auf kirchliches Engagement zurückgehend, eine Stele zur Erinnerung an die Widerstandskämpferin und Bürgerrechtlerin, die vor hundert Jahren in ihrer Stadt geboren worden war. In Köln-Deutz wurde zudem 2018 eine Straße nach ihr benannt.
Quellen
Nachlässe
Der überwiegende Teil des Nachlasses von Helmuth James von Moltke liegt im Bundesarchiv, Standort Koblenz (BArch), N 1750 [Online].
Die persönlichen Briefe von Helmuth James von Moltke an seine Frau liegen jedoch im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (DLA), A: Moltke, Helmuth James von [Online].
Der Nachlass des Vaters Carl Theodor Deichmann wurde anlässlich der Versteigerung seines Besitzes im entsprechenden Auktionskatalog veröffentlicht:
Nachlass C. Th. Deichmann/Köln, und anderer Besitz: Meissener Porzellan der Frühzeit, europäisches und ostasiatisches Porzellan, (famille verte und famille rose), hervorragende böhmische und schlesische Gläser, Bildnisminiaturen, Gold, Silber, Email, Metallarbeiten, ostasiatische Kunst, antike Möbel, Orientteppiche. Versteigerung: 6., 7. und 9. Mai 1932. Kunsthaus Lempertz, Köln 1932.
Gedruckte Quellen (Auswahl)
Balfour, Michael/Frisby, Julian/Moltke, Freya von, Helmuth von Moltke – A leader against Hitler, London 1972. [deutsche Übersetzung: Balfour, Michael/Frisby, Julian/Moltke, Freya von, Helmuth James Graf von Moltke, 1907-1945. Ins Deutsche übertragen und bearbeitet von Freya von Moltke, Berlin 1984.]
Bielenberg, Christabel, Als ich Deutsche war, 1934 bis 1945. Eine Engländerin erzählt, übers. von Christian Spiel, München 1969.
Guilleaume, Ella von, Rheinische Geschichte – ganz privat, Köln 1968.
Kardorff, Ursula von, Berliner Aufzeichnungen, 1942-1945, Erweiterte und bebilderte Neuausgabe, München 1976.
Meding, Dorothee von, Mit dem Mut des Herzens. Die Frauen des 20. Juli, Berlin 1992.
Moltke, Dorothy von, Ein Leben in Deutschland. Briefe aus Kreisau und Berlin, 1907-1934, hg. von Beate Ruhm von Oppen, München 1999.
Moltke, Helmuth James von, Bericht aus Deutschland im Jahre 1943. Letzte Briefe aus dem Gefängnis Tegel 1945, 11. erweiterte Auflage, Berlin 1971.
Moltke, Helmuth James von, Briefe an Freya, hg. von Beate Ruhm von Oppen, München 1988.
Moltke, Helmuth James von, Im Land der Gottlosen. Tagebuch und Briefe aus der Haft 1944/45. Mit einem Geleitwort von Freya von Moltke, hg. und eingeleitet von Günter Brakelmann, München 2009.
Moltke, Helmuth James und Freya von, Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel. September 1944 – Januar 1945, hg. von Helmuth Caspar von Moltke und Ulrike von Moltke, München 2011.
Interviews (Auswahl)
Freya von Moltke. Die Kreisauerin. Gespräch mit Eva Hoffmann in der Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“, hg. von Ingo Hermann, Göttingen 1992.
Freya von Moltke, „Aus dem Widerstand, den wir geleistet haben, da leb’ ich auch heute noch.“, in: Owings, Alison, Eine andere Erinnerung, Frauen erzählen von ihrem Leben im Dritten Reich, Aus dem Amerikanischen übertragen von Kay Dohnke. Mit einer Vorbemerkung von Elke Fröhlich, Berlin 1999, S. 330-362.
Freya und Helmuth James Graf von Moltke. Wenn der Tod auf ewig bindet, Interview von Annette Rammelsberger, in: Süddeutsche Zeitung vom 19. Juli 2004.
Filme (Auswahl)
Die Frauen des 20. Juli, Deutschland 1985-1986, Regie: Irmgard von zur Mühlen.
Kreisau lebt!, Deutschland 2005, Regie: Alexander Weisswange-Lehmann, DVD im Auftrag der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau anläßlich der Gründungsveranstaltung am 16. Juni 2005 in Berlin.
„... weil wir zusammen gedacht haben.“ 100 Jahre Helmuth James Graf von Moltke, Deutschland 2007, Regie: Hellmut Sitó Schlingensiepen und Christian Bimm Coers.
Werke (Auswahl)
Leber, Annedore/Moltke, Freya Gräfin von, Für und wider. Entscheidungen in Deutschland, 1918-1945, Berlin 1961.
Moltke, Freya von, Erinnerungen an Kreisau 1930-1945, München 1997.
Moltke, Freya von/Yorck von Wartenburg, Marion, Erster Bericht über den Kreisauer Kreis aus dem Jahr 1945, abgedruckt in: Roth, Karl Heinz/Ebbinghaus, Angelika (Hg.), Rote Kapellen – Kreisauer Kreise – Schwarze Kapellen. Neue Sichtweisen auf den Widerstand gegen die NS-Diktatur 1938-1945, Hamburg 2004, S. 243-248.
Moltke, Freya von, Die Verteidigung europäischer Menschlichkeit, Essay, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 52 (2004), Heft 27, S. 3-4.
Literatur (Auswahl)
Bodsch, Ingrid (Hg.), Sibylle Mertens-Schaaffhausen (1797-1857), zum 150. Todestag der Rheingräfin. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung des Stadtmuseums Bonn, eingeleitet von Angela Steidele, Bonn 2007.
Brakelmann, Günter, Helmuth James von Moltke, 1907-1945. Eine Biographie, München 2007.
Faulenbach, Bernd, Eugen Rosenstock-Huessy, in: Wehler, Hans-Ulrich (Hg.), Deutsche Historiker, Band 9, Göttingen 1982, S. 102-125.
Franke, Annemarie, Das neue Kreisau. Die Entstehungsgeschichte der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung 1989-1998, Augsburg 2017.
Fröhlich, Claudia, Widerstand von Frauen, in: Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes (Hg.), Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur, 1933-1945, Berlin 2004, S. 249-265.
Geyken, Frauke, Freya von Moltke. Ein Jahrhundertleben 1911-2010, München 2011.
Hervé, Florence (Hg.), Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.
Jessen, Olaf, Die Moltkes. Biographie einer Familie, München 2010.
Krüger, Alfred, Das Kölner Bankiergewerbe vom Ende des 18. Jahrhunderts bis 1875, Essen 1925.
Leichsenring, Jana (Hg.), Frauen und Widerstand, Münster 2003.
Oepen-Domschky, Gabriele, Kölner Wirtschaftsbürger im Deutschen Kaiserreich. Eugen Langen, Ludwig Stollwerck, Arnold von Guilleaume und Simon Alfred von Oppenheim, Köln 2003.
Steidele, Angela, Geschichte einer Liebe. Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens, Berlin 2011.
Steinbach, Peter, Widerstand im Widerstreit. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Erinnerung der Deutschen. Ausgewählte Studien, 2. wesentlich erweiterte Auflage, Paderborn 2001.
Streibel, Robert (Hg.), Eugenie Schwarzwald und ihr Kreis, Wien 1996.
Tempel, Sylke, Freya von Moltke. Ein Leben. Ein Jahrhundert, Berlin 2011.
Thies, Jochen, Die Moltkes. Von Königgrätz nach Kreisau. Eine deutsche Familiengeschichte, München/Zürich 2010.
Tuchel, Johannes/Albert, Julia, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Bonn 2016. Wickert, Christl (Hg.), Frauen gegen die Diktatur – Widerstand und Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland 1933-1945, Berlin 1995.
Winterhager, Wilhelm Ernst, Der Kreisauer Kreis. Porträt einer Widerstandgruppe. Begleitband zu einer Ausstellung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1985.
Wörner-Heil, Ortrud, Frauenschulen auf dem Lande. Reifensteiner Verband (1897-1997), Kassel 1997.
Online
Website der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau [Online].
Website der Kreisau-Initiative e.V. [Online].
Website der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung [Online].
Informationen zum Kreisauer Kreis auf der Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand [Online].
Stele zu Ehren von Freya Gräfin von Moltke am Deichmannhaus in Altstadt-Nord [Online].
Frauke Geyken, Unsichtbar? Unverzichtbar? Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Festvortrag anlässlich des 80. Jahrestags des 20. Juli 1944 [Online].
Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.
Geyken, Frauke, Freya Gräfin von Moltke, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/freya-graefin-von-moltke-/DE-2086/lido/672b65c06c16d7.77870357 (abgerufen am 06.12.2024)