Johannes (Jean) Meerfeld

Sozialdemokratischer Politiker (1871-1956)

Tobias Kühne (Bonn)

Undatierte Aufnahme des Beigeordneten und Kulturdezernenten der Stadt Köln, Johannes Meerfeld. (Rheinisches Bildarchiv/rba_mf031685)

Der So­zi­al­de­mo­krat Jo­han­nes Meer­feld ver­brach­te den Gro­ß­teil sei­nes po­li­ti­schen Wir­kens in Köln. Ur­sprüng­lich ein schar­fer Kri­ti­ker des po­li­ti­schen Ka­tho­li­zis­mus, ar­bei­te­te er an­de­rer­seits in Köln, wo er 1920-1933 Bei­ge­ord­ne­ter und De­zer­nent für Kul­tur und Volks­bil­dung war, ver­trau­ens­voll mit Ober­bür­ger­meis­ter Kon­rad Ade­nau­er zu­sam­men. Er war Mit­glied des (al­ten) Reichs­tags 1917-1919 für den Wahl­kreis Köln-Stadt.

Jo­han­nes Meer­feld wur­de am 16.10.1871 in Eus­kir­chen als Sohn ei­nes Gärt­ners ge­bo­ren. Die Fa­mi­lie stamm­te wohl ur­sprüng­lich aus der Vul­kan­ei­fel. Über die fa­mi­liä­re Her­kunft und frü­hen Jah­re ist je­doch we­nig be­kannt. Nach dem Ab­schluss der Volks­schu­le er­lern­te er das Satt­ler­hand­werk. Wan­der­jah­re führ­ten ihn un­ter an­de­rem nach Han­no­ver, Ber­lin, Süd­deutsch­land und Ös­ter­reich.

Im Ja­nu­ar 1917 rück­te Meer­feld für sei­nen ver­stor­be­nen Par­tei­freund Adolf Hof­rich­ter (1857−1916) in den Reichs­tag nach, wo er den Wahl­kreis Köln-Stadt ver­trat. Die Er­eig­nis­se um die Wahl im Ja­nu­ar 1912 ver­deut­li­chen, in welch an­ge­spann­ter po­li­ti­schen At­mo­sphä­re sich Meer­feld auf der lo­ka­len Ebe­ne be­weg­te. Nach dem ers­ten Wahl­gang mel­de­te der so­zi­al­de­mo­kra­ti­sche „Vor­wärts“ am 14.1.1912 tri­um­phie­rend: „Das Er­geb­nis der Wahl in Köln-Stadt ist ein ge­schicht­li­ches Er­eig­nis. Im deut­schen Rom, im Rei­che des Ge­ne­ral­sta­bes der Zen­trums­par­tei und der christ­li­chen Ge­werk­schaf­ten ist die So­zi­al­de­mo­kra­tie die stärks­te Par­tei ge­wor­den.“ Im zen­trums­na­hen „Köl­ner Lo­cal-An­zei­ger“ vom 13.1.1912 hin­ge­gen wur­de an die an­sons­ten un­ge­lieb­ten Li­be­ra­len ap­pel­liert: „Helft lie­ber den Zen­trums­damm stär­ken, ehe ihr die ro­ten Wo­gen über euch her­ein­bre­chen la­ßt – zum Scha­den für Stadt und Va­ter­land.“ Hof­rich­ter und sein Kon­kur­rent vom Zen­trum, Karl Trim­born, zo­gen schlie­ß­lich mit 18.666 be­zie­hungs­wei­se 17.342 Stim­men in die Stich­wahl. Bei der Wahl fünf Jah­re zu­vor hat­te Trim­born noch mit 2.198 Stim­men Vor­sprung vor Hof­rich­ter ge­le­gen und die an­schlie­ßen­de Stich­wahl deut­lich ge­won­nen. Am 22.1.1912 je­doch konn­ten die So­zi­al­de­mo­kra­ten Köln-Stadt klar mit 54,3 Pro­zent der Stim­men ge­win­nen – ei­ne weit über Köln oder das Rhein­land be­ach­te­te po­li­ti­sche Sen­sa­ti­on. Im „Köl­ner Lo­cal-An­zei­ger“ wur­de dar­auf­hin hef­tig ge­gen al­le po­li­ti­schen Geg­ner po­le­mi­siert. „Köln“, so war dort am 23. Ja­nu­ar in gro­ßen Let­tern auf Sei­te eins zu le­sen, „von den Na­tio­nal­li­be­ra­len der So­zi­al­de­mo­kra­tie aus­ge­lie­fert!“ Die Freu­den­fei­ern der So­zi­al­de­mo­kra­ten und wohl auch ei­ni­ger Li­be­ra­ler hin­ge­gen wur­de mit der Schlag­zei­le „Der Mob be­herrsch­te die Stra­ße“ kom­men­tiert.[1] Der „Vor­wärts“ rech­ne­te nicht we­ni­ger vor­ein­ge­nom­men und mit an­ti­ka­tho­li­scher Spit­ze mit dem „deut­schen Rom“ ab, dem nach der Nie­der­la­ge auf Reichs­ebe­ne nun nur noch auf der kom­mu­na­len Ebe­ne der Sta­chel ge­zo­gen wer­den müs­se, da dort das Zen­trum mit ei­nem „Mehr­heits­ter­ro­ris­mus […] der nich­tul­tra­mon­ta­nen Mehr­heit der Köl­ner Be­völ­ke­rung in al­len Fra­gen der Ethik und Kul­tur“ sei­nen Wil­len auf­ge­zwun­gen ha­be.[2] 

War­um die po­li­ti­sche Kul­tur in Köln, ins­be­son­de­re zwi­schen Zen­trum und So­zi­al­de­mo­kra­tie, wäh­rend des Kai­ser­reichs so an­ge­spannt und bis­wei­len ver­gif­tet war, kann aus so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Per­spek­ti­ve an­hand der Per­son Jo­han­nes Meer­feld ver­deut­licht wer­den. Meer­feld selbst, ob­wohl spä­ter als Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­ter als „Dis­si­den­t“ be­zeich­net, wur­de im ka­tho­li­schen Ar­bei­ter­mi­lieu so­zia­li­siert. Be­vor er 1893 der SPD bei­trat, war er Mit­glied des Ka­tho­li­schen Ge­sel­len­ver­eins. Meer­felds Bruch mit dem po­li­ti­schen Ka­tho­li­zis­mus, der of­fen­bar mit ei­nem per­sön­lich ge­färb­ten Ge­fühl der Ver­bit­te­rung ein­her­ging, wird schon in sei­nen frü­hen Schrif­ten deut­lich. „Es is­t“, so Meer­feld im so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Theo­rie­or­gan „Die Neue Zeit“, „kein Zwei­fel: der Ka­tho­li­zis­mus leis­tet dem Vor­marsch der So­zi­al­de­mo­kra­tie stär­ke­ren Wi­der­stand als der Pro­tes­tan­tis­mus.“ Und dies eben nicht, weil er dem Ka­tho­li­zis­mus Geg­ner­schaft im „Klas­sen­kampf“ un­ter­stell­te, son­dern viel­mehr, weil er der ka­tho­li­schen Kir­che ei­ne re­li­gi­ös be­grün­de­te Ver­wi­schung des Klas­sen­ge­gen­sat­zes vor­warf: „die deut­schen Ka­tho­li­ken ha­ben in der har­ten Schu­le des Kul­tur­kamp­fes Or­ga­ni­sa­ti­on und Dis­zi­plin ge­lernt, der Kampf ge­gen die Bis­mark­sche Un­ter­drü­ckungs­po­li­tik hat sie zu­sam­men­ge­schwei­ßt und das Ge­fühl geis­ti­ger Ge­mein­sam­keit re­ge wer­den las­sen. Aber noch ein an­de­res kam hin­zu, sie eher zum Wi­der­stand ge­gen den An­sturm der mo­der­nen Ar­bei­ter­be­we­gung zu be­fä­hi­gen, der Um­stand näm­lich, daß die Wie­ge der so­zia­lis­ti­schen Ar­bei­ter­be­we­gung in Deutsch­land stand und dar­um den ka­tho­li­schen Füh­rern früh­zei­tig das Ver­ständ­nis ge­schärft wur­de für die so­zia­len For­de­run­gen un­se­res in­dus­tri­el­len Zeit­al­ters.“[3] Der „Klas­sen­kampf in der Zen­trums­par­tei“[4], so wie Jo­han­nes Meer­feld in wahr­nahm, lag in vie­ler Hin­sicht quer zu sei­nen mar­xis­tisch be­grün­de­ten Grund­an­nah­men von Wirt­schaft und Ge­sell­schaft. Meer­feld war je­doch kein so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Par­tei­sol­dat, der auf­grund sei­ner rhein­län­di­schen Prä­gung le­dig­lich auf den po­li­ti­schen Geg­ner und Kon­kur­ren­ten Zen­trum ein­schlug. Durch­aus kri­tisch und selbst­kri­tisch setz­te er sich 1913, als die SPD schein­bar un­auf­halt­sam zur stärks­ten po­li­ti­schen Kraft in Deutsch­land zu wer­den schien, mit dem Pro­blem der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Er­star­rung der Par­tei ei­ner­seits, und ei­nem zur Rou­ti­ne er­starr­ten Ver­bal­ra­di­ka­lis­mus an­de­rer­seits aus­ein­an­der: „Hü­ten wir uns vor ei­ner Über­schät­zung un­se­rer Macht! Man hal­te Um­schau im rhei­nisch-west­fä­li­schen In­dus­trie­ge­biet, wo wir nur müh­sam vor­wärts­kom­men und die auf­rei­bends­te Tä­tig­keit manch­mal nur Si­sy­phus­ar­beit zu sein scheint.“[5] 

Meer­felds prin­zi­pi­el­le und welt­an­schau­li­che Ab­leh­nung des po­li­ti­schen Ka­tho­li­zis­mus wur­de aber von ei­nem po­li­ti­schen, nicht zu­letzt lo­kal­po­li­ti­schen Prag­ma­tis­mus über­la­gert, der spä­tes­tens im Ers­ten Welt­krieg zu­ta­ge trat. Mit Kon­rad Ade­nau­er ar­bei­te­ten er und die Köl­ner So­zi­al­de­mo­kra­tie schon 1917 still­schwei­gend zu­sam­men, wenn es um die Lin­de­rung von Ver­sor­gungs­eng­päs­sen ging. Durch­aus weit­sich­tig stell­te er fest, dass der Krieg und die künf­ti­ge Nach­kriegs­ord­nung die ka­tho­li­sche „Volks­par­tei“ Zen­trum und die sie tra­gen­den Schich­ten zu prin­zi­pi­el­len Ent­schei­dun­gen zwin­gen wür­de, an de­nen auch ei­ne mög­li­che Zu­sam­men­ar­beit mit der So­zi­al­de­mo­kra­tie hing.

In den in­ner­par­tei­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Burg­frie­dens­po­li­tik und Kriegs­kre­di­te stell­te sich Meer­feld auf die Sei­te der Par­tei­füh­rung. Wie Tho­mas Mer­gel an­merkt, war die Köl­ner So­zi­al­de­mo­kra­tie „stramm rechts, und frü­her noch als ih­re na­tio­na­le Par­tei­spit­ze schwenk­te sie auf die Kriegs­li­nie ein. […] In­so­fern ist es kein Wun­der, dass Köln ei­ne Hoch­burg des Burg­frie­dens wur­de, und dass hier die Li­be­ra­len, die Zen­trums­ka­tho­li­ken und die So­zi­al­de­mo­kra­ten in sel­te­ner Ei­nig­keit zu­sam­men­ar­bei­te­ten. […] Ei­nen Wi­der­stand ge­gen die­se Po­li­tik gab es in Köln kaum, und er wur­de von der Par­tei­lei­tung auch er­folg­reich an den Rand ge­drängt.“[6] Die­se Be­trach­tung muss al­ler­dings dar­um er­gänzt wer­den, dass es auch in Köln wäh­rend des Pro­zes­ses der Spal­tung der So­zi­al­de­mo­kra­tie 1917 hef­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen gab. Die der USPD na­he­ste­hen­de „Ber­gi­sche Stim­me“ be­rich­te­te: „Die Un­ab­hän­gi­ge Par­tei macht auch im schwar­zen Köln, das äu­ßer­lich noch ei­ne Stüt­ze des Re­gie­rungs­so­zia­lis­mus ist, schö­ne Fort­schrit­te. […] Köln war un­ter der Füh­rung von Meer­felds von je­her ei­ne Hoch­burg des Op­por­tu­nis­mus. […] Daß auch die Köl­ner den­ken ler­nen, zeig­te die Ver­samm­lung der Un­ab­hän­gi­gen Par­tei am ver­gan­ge­nen Sonn­tag. Der Saal war dicht ge­füllt, so daß sich vie­le mit ei­nem Steh­platz be­gnü­gen mu­ß­ten. Si­cher wa­ren 500 Per­so­nen an­we­send.“[7] Doch bei al­ler Kri­tik konn­ten sich die Un­ab­hän­gi­gen So­zi­al­de­mo­kra­ten in Köln nicht durch­set­zen und die Mehr­heits-SPD schon gar nicht ab­lö­sen oder ver­drän­gen, wie es et­wa im be­nach­bar­ten Düs­sel­dorf der Fall war. Dies war ei­ner­seits auf die star­ke Po­si­ti­on von „rech­ten“ So­zi­al­de­mo­kra­ten wie Meer­feld zu­rück­zu­füh­ren, und an­de­rer­seits, wie we­nigs­tens sei­tens der USPD be­klagt wur­de, auf Schi­ka­nen der Be­hör­den.

Bei der Wahl zur Na­tio­nal­ver­samm­lung am 19.1.1919, in der auch Jo­han­nes Meer­feld als Ab­ge­ord­ne­ter ge­wählt wur­de, lag die SPD in Köln zwar knapp hin­ter dem Zen­trum, konn­te aber Ab­wan­de­run­gen zur USPD weit­ge­hend be­gren­zen. Auch bei der Reichs­tags­wahl 1920 blieb die SPD, im Un­ter­schied zum Trend im Reich, mehr als dop­pelt so stark wie die USPD, die in den kom­men­den zwei Jah­ren zwi­schen der SPD und der KPD zer­rie­ben wur­de.

Die über­schau­ba­ren Re­de­bei­trä­ge von Meer­feld in der Na­tio­nal­ver­samm­lung und im Reichs­tag dreh­ten sich häu­fig um Pro­ble­me, die auf das Engs­te mit sei­ner rhei­ni­schen Hei­mat und Her­kunft ver­knüpft wa­ren. Da­zu ge­hör­te die Neu­ge­stal­tung des Ver­hält­nis­ses von Staat und Kir­che, wel­ches er im Kai­ser­reich so hart kri­ti­siert hat­te. Da­bei ge­hör­te er nicht zu den ra­di­ka­len Kir­chen­kri­ti­kern, son­dern setz­te sich für ei­nen ab­ge­wo­ge­nen Aus­gleich ein. Das zeigt ei­nen de­mo­kra­ti­schen Lern­pro­zess an, den zu Be­ginn der Re­pu­blik nicht nur die So­zi­al­de­mo­kra­tie durch­ma­chen muss­te. Zu­gleich ei­ne Brü­cke zu ei­ner Zu­sam­men­ar­beit mit dem po­li­ti­schen Ka­tho­li­zis­mus im Reich und im Rhein­land.

Ein wei­te­res zen­tra­les Pro­blem, in dem sich rhei­ni­sche und reichs­wei­te In­ter­es­sen über­schnit­ten, war die „Rhein­land­fra­ge“ um den rhei­ni­schen Se­pa­ra­tis­mus, die im Jahr 1923 mit ge­walt­tä­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen ih­ren Hö­he­punkt fand. Hier ver­tra­ten Jo­han­nes Meer­feld und die So­zi­al­de­mo­kra­tie - Meer­feld selbst war als Ver­tre­ter der rhei­ni­schen SPD und Mit­glied des preu­ßi­schen Staats­rats (1920-1933) in den po­li­ti­schen Pro­zess ein­ge­bun­den − ein­deu­tig und nach­drück­lich ge­samt­staat­li­che In­ter­es­sen.

 

Trotz sei­nes Reichs­tags­man­dats blieb Meer­feld vor al­lem rhei­ni­scher Lo­kal­po­li­ti­ker. Von 1920 bis 1933 war er in Köln Bei­ge­ord­ne­ter und De­zer­nent für Kul­tur und Volks­bil­dung un­ter Ober­bür­ger­meis­ter Kon­rad Ade­nau­er. Die Grün­dung der Uni­ver­si­tät Köln geht ma­ß­geb­lich auf sein Be­trei­ben zu­rück, wo­für er schon im Ok­to­ber 1919 die Eh­ren­dok­tor­wür­de ver­lie­hen be­kam. Die Zu­sam­men­ar­beit mit Ade­nau­er und dem Zen­trum funk­tio­nier­te bei al­len par­tei­po­li­ti­schen Ge­gen­sät­zen weit­ge­hend har­mo­nisch und war vor al­lem auf das Ver­trau­ens­ver­hält­nis der bei­den so un­ter­schied­lich so­zia­li­sier­ten Per­sön­lich­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren.

Nach der Macht­über­nah­me der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten wur­de Meer­feld am 25.7.1933 aus sei­nem Amt ent­fernt, nach­dem er schon im März kurz­zei­tig in Haft ge­nom­men wor­den war. Nach ei­ner kur­zen Zeit des Exils in der Schweiz kehr­te er 1934 in das Rhein­land zu­rück und leb­te zu­rück­ge­zo­gen in Bonn und der Ei­fel. Über sei­ne Zeit im „Drit­ten Reich“ ist we­nig be­kannt, über in­for­mel­le Kon­tak­te mit an­de­ren So­zi­al­de­mo­kra­ten hin­aus dürf­te er aber kei­ne po­li­ti­sche oder gar wi­der­stän­di­ge Tä­tig­keit ent­fal­tet ha­ben. Trotz­dem wur­de er als „rhei­ni­sche Pro­mi­nen­z“ mehr­fach von der Ge­sta­po ver­hört und be­fand sich 1944 im Ar­beits­er­zie­hungs­la­ger/Mes­sel­ager Köln. Nach Kriegs­en­de 1945 war er an der Wie­der­grün­dung der SPD be­tei­ligt und kur­zei­tig Vor­sit­zen­der des Be­zirks Mit­tel­rhein, nahm da­nach aber kei­ne her­vor­ge­ho­be­ne Po­si­ti­on mehr ein. Er starb am 20.6.1956 in Bonn.

Die grund­le­gen­de Fra­ge sei­nes po­li­ti­schen Wir­kens, die er wohl letzt­lich selbst nie ab­schlie­ßend be­ant­wor­ten konn­te, zeigt sich in dem Ti­tel ei­ner sei­ner letz­ten Pu­bli­ka­tio­nen, die er in der Zeit­schrift „Geist und Ta­t“ des ethi­schen So­zia­lis­ten Wil­li Eich­ler (1896-1971) ver­öf­fent­lich­te: „Ka­tho­li­sche Kir­che und So­zia­lis­mus.“ An Jo­han­nes Meer­feld und sei­ne Ver­diens­te er­in­nert heu­te ei­ne Stra­ße in Köln-Lon­ge­rich.

Schriften (Auswahl)

Bei­trä­ge zur kle­ri­ka­len Ar­bei­ter­po­li­tik, in: Die Neue Zeit 23 (17), 1904/05, S. 555-562.

Ka­tho­li­sche Kir­che und So­zia­lis­mus, in: Geist und Tat 2 (8), 1947, S. 12-15. 

Quellen

1914-1918: Ein rhei­ni­sches Ta­ge­buch [On­line]
Ak­ten der Reichs­kanz­lei. Wei­ma­rer Re­pu­blik [On­line]
Da­ten­bank der Deut­schen Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ten [On­line]

Literatur

Brand, Gre­gor, Jo­han­nes Meer­feld. Po­li­ti­ker und Jour­na­list aus Eus­kir­chen, in: Ei­fel­zei­tung [On­line

Mer­gel, Tho­mas, Köln im Ers­ten Welt­krieg, in: Por­tal Rhei­ni­sche Ge­schich­te [On­line]

Nonn, Chris­toph, „Die Kro­ne des Zen­trum­sturms ist aus­ge­bro­chen“. Die Reichs­tags­wah­len von 1912 in Köln und der po­li­ti­sche Ka­tho­li­zis­mus, in: Ge­schich­te in Köln 36 (1994), S. 83-113.

Sitzung des Oberbürgermeisters Konrad Adenauer mit den Beigeordneten im Senatssaal des Rathauses, Meerfeld außen 2. v. R., Foto zugeschrieben: Eugène Coubillier, 14.11.1926. (Rheinisches Bildarchiv/rba_mf011318)

 
Zitationshinweis

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Kühne, Tobias, Johannes (Jean) Meerfeld, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/johannes-jean-meerfeld/DE-2086/lido/64006d4bae1ea4.97222844 (abgerufen am 24.04.2024)