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„Hätte man Ende Februar 1964 gefragt, wer der beliebteste Wuppertaler sei, man hätte möglicherweise die Antwort erhalten: Kenneth Spencer“, schrieb der Wuppertaler General-Anzeiger am 23.12.1964. Spencer war ein afroamerikanischer Sänger, der in den 1950er und 1960er Jahren in der Stadt an der Wupper lebte. Zuvor war er in den Vereinigten Staaten als Sänger und Filmschauspieler bekannt geworden. Er zog nach Europa, um als farbiger Mensch nicht weiter systematisch diskriminiert zu werden und um eine weiße Frau zu heiraten, was in Teilen der USA seinerzeit illegal war. In Deutschland setzte er seine erfolgreiche Karriere fort. 1964 kam Kenneth Spencer bei einem Flugzeugabsturz in den USA ums Leben.
Kenneth Lee Spencer wurde am 25.4.1911 als Sohn von Emma, geborene McClellan, und William Eugene Spencer in Boyle Height, damals ein Vorort und heute ein Stadtteil von Los Angeles, geboren. Emma McClellan war, als sie vier Jahre alt war, aus Texas nach Kalifornien gezogen. William Eugene Spencer war ein Stahlarbeiter mit einer Vorliebe für Musik und Theater; das Paar heiratete 1909. Die Familie war sehr gläubig.
Schon als Spencer sechs Jahre alt war, fiel seine Stimme durch ihr Volumen auf und wurde als „zu brummig und zu tief“ für sein Alter beschrieben. Noch während er die Roosevelt High School besuchte, nahm er Gesangsstunden bei qualifizierten Lehrern, was ihm durch den „28th Street YMCA“, eine Einrichtung für schwarze Jugendliche, das „Los Angeles Music School Settlement“ und andere öffentliche Einrichtungen ermöglicht wurde. Spencer trat als Solist auf sowie in Dramen und Opern und gründete mit anderen Sängern das „Two-Eight YMCA Quartett“.
Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1930 trat Kenneth Spencer als Solist in der „Hollywood Bowl“ mit dem Lied „The Horn“ auf, dessen Melodie sich über zwei Oktaven bis zum tiefen C erstreckt. Während dieser Zeit arbeitete er als Straßenbauer und Gärtner. Dazu übernahm er kleine Rollen in Filmen. Er entschloss sich bald, das Klischee vom „zerlumpten, faulen aber glücklichen Afroamerikaner“ zu bekämpfen. 1931 zog er nach San Francisco. Dort lernte er Menschen kennen, die sich für den Schutz der Rechte von Minderheiten einsetzten, und solche, die sich mit der Entwicklung der Organisierung von Arbeitergewerkschaften beschäftigten. Gleichzeitig blühte die künstlerische Atmosphäre unter dem Schutz von Projekten der „Works Progress Administration“ auf, die die Entwicklung und Produktion in der Kunst fördern sollten.
Als sich die „Two Eight“ auflösten, erhielt er einen Vertrag bei dem Radiosender KPO, wo er einmal wöchentlich in einer Serie mit Gesang und Lesungen unter dem Titel „Truthful Deacon Brown" zu hören war. Seine dortige Gesangslehrerin war die in Berlin ausgebildete Sängerin Amy C. McMurray, die ihm deutsche Komponisten nahebrachte und ihn in deutscher Aussprache unterwies. Während dieser Zeit wurde er von dem wohlhabenden Musikliebhaber Noël Sullivan (1890-1956) zwei Jahre lang finanziell unterstützt, um weiteren Gesangsunterricht zu nehmen zu können. Bald gab er erste Konzerte, in Kanada und an der gesamten Westküste. Der Tenor Roland Hayes (1887-1977), einer der ersten afroamerikanischen Sänger, die in Europa ausgebildet wurden, verhalf ihm 1934 zu einem Stipendium an der „Eastman School of Music“ der Universität von Rochester. Brahms und Schubert wurden seine Lieblingskomponisten, und sein größter Wunsch wurde es, nach Deutschland zu reisen. Er begann, sich politisch zu engagieren: So trat er 1936 in der University High School Oakland vor dem „East Bay Council of the Negro National Congress“ auf, unter anderen mit Liedern von Händel und Brahms.
1932 sang er die Rolle des Heizers Joe in dem Musical „Show Boat“ bei seiner neuerlichen Aufführung am Broadway in New York. Das aus diesem Stück stammende Lied „Ol’ Man River“ sollte sein gesangliches Markenzeichen werden. Einer seiner Vorbilder war der farbige Sänger Paul Robeson (1898-1976), der die Rolle des Joe in der Verfilmung des Musicals aus dem Jahre 1936 verkörpert hatte.
Im Alter von 19 Jahren heiratete Kenneth Spencer 1932 in San Francisco Dorothy Fisher; 1948 wurde die Ehe geschieden.
Nach seinem Abschluss an der Eastman School im Jahre 1938 trat Kenneth Spencer mit der St. Louis Opera Company als „Joe“ in dem Musical „Showboat“ und am 4. Juli desselben Jahres in der neuen Oper „Gettysburg" am El Capitan Theatre in Los Angeles auf. Die Aufführung, die vom Federal Music Project in Auftrag gegeben worden war, wurde landesweit über das Blue Radio Network von NBC übertragen. Die „NBC Artist Service News“ charakterisierten den Sänger in einer Pressemitteilung: „Die Einfachheit seiner Bühnenpräsenz mit seinen sechs Fuß, fünf Zoll Würde, Bescheidenheit und Abwesenheit von Manierismen lässt ihn in der Erinnerung aller, die ihn hören, hervorstechen." Spencer sang auch, als die Oper am 23.9.1938 auf der Freilichtbühne „Hollywood Bowl“ Premiere feierte.
1939 ging Spencer nach New York. Er arbeitete für den Sender CBS und erhielt ein festes Engagement im berühmten Jazzclub „Cafe Society“, der ein Treffpunkt linker politischer Aktivisten war und wo er sich mit namhaften Afroamerikanern wie der Schauspielerin Lena Horne (1917-2010), dem Schauspieler Paul Robeson (1898-1976), der Jazzmusikerin Hazel Scott (1920-1981) und dem Schriftsteller Langston Hughes (1902-1967) anfreundete. Robeson hatte 1936 die Rolle des Joe in der Verfilmung des Musicals „Show Boat“ 1936 verkörpert. Er war Mitbegründer und Vorsitzender des linksgerichteten „National Negro Congress“ (NNC), eine Bürgerrechtsvereinigung, die den Kampf für Gleichberechtigung der Schwarzen mit der Idee des Klassenkampfes von Menschen gleich welcher Hautfarbe verknüpfte und deshalb in den USA bald unter Kommunismusverdacht geriet.
1941 hatte Kenneth Spencer in der „Town Hall“ sein New Yorker Konzertdebüt. Sechs Jahre später gab er in der „Carnegie Hall“ ein Solokonzert mit der Uraufführung von Liedern der französischen Komponisten Darius Milhaud (1892-1974) und Arthur Honegger (1892-1955) sowie des 90-jährigen russischen Komponisten Alexander Gretschaninow (1864-1956), der bei der Uraufführung anwesend war und mit stehenden Ovationen bedacht wurde. 1943 spielte Spencer in den Metro-Goldwyn-Meyer-Filmen „Cabin in the Sky" (deutsch= „Ein Häuschen im Himmel“) mit rein afroamerikanischer Besetzung unter der Regie von Vincente Minelli (1903-1986) und im Kriegsfilm „Bataan" (Hauptrolle: Robert Taylor) mit. In „Bataan“ verkörperte er die erste Rolle in einem amerikanischen Film, in dem ein Afroamerikaner als ebenbürtig mit Weißen dargestellt wurde und nicht als bloßer Befehlsempfänger oder Dienstbote.
Während des Zweiten Weltkriegs nahm Kenneth Spencer an Reisen zur Betreuung der amerikanischen Truppen im Auftrag der „United Service Organizations“ (USO) teil. Die Künstler wurden auf einer wochenlangen Zickzack-Route über den Pazifik nach Neuguinea, Neukaledonien, Mundua, Rendova und Guadalcanal wie Offiziere untergebracht und verpflegt. Die Ernährung mit „Steak und Eiscreme täglich während der ganzen Reise“, so Spencer später, veränderten die Figur des bisher schlaksigen Sängers hin zu seiner später bekannten imposanteren Erscheinung.
Nach Kriegsende trat Kenneth Spencer 1945/46 eine Theatersaison lang im Ziegfeld-Theater am Broadway in der Wiederaufnahme des Musicals „Show Boat" auf. Während dieser Zeit setzte er sich dafür ein, den Chor und die Bühnenarbeiter gewerkschaftlich zu organisieren. 1947 wurde er von der New Yorker „Newspaper Guild“ als „Performer of the Year“ ausgezeichnet. Der Musikkritiker der „New York Times“, Noel Strauss, schrieb nach einem seiner Auftritte: „Mr. Spencer erwies sich nicht nur als Besitzer einer voluminösen Stimme von ungewöhnlichem Klangreichtum, sondern zeigte auch interpretatorische Gaben von beachtlicher Qualität.“ 1948 trat Spencer als erster Afroamerikaner in Alaska auf.
Spencer initiierte die Bildung einer Kulturabteilung innerhalb des NNC, die sich ab 1946 unter dem Namen „Committee for the Negro in the Arts“ (CNA) gegen die Rassenstereotypen in der Filmindustrie engagierte. Im Juni 1943 fand die erste „Negro Freedom Rally“ statt, die von Spencer vor 20.000 Teilnehmern mit der amerikanischen Nationalhymne im Madison Square Garden eröffnet wurde. Im November 1944 war er dabei, als Präsidentengattin Eleanor Roosevelt (1884-1962) ein Betreuungsprojekt für Schulkinder in Harlem besuchte. Im März 1947 hielt er eine Rede auf der „Conference for Free Expression in the American Arts“ in Manhattan und plädierte für die Mitarbeit von mehr Afroamerikanern in Hollywood. Später im Jahr veranstaltete die Kulturabteilung einen Talentwettbewerb für schwarze Musiker, bei dem er in der Jury saß.
Das CNA geriet indes immer stärker in den Fokus des FBI, das ab 1947 auf Geheiß des US-amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman (1884-1972) eine Schwarze Liste von vermeintlichen Kommunisten erstellte („Attorney General's List of Subversive Organizations"), die ausspioniert und diffamiert wurden und kaum mehr Arbeit fanden. Spencers Vorbild Paul Robeson etwa wurde der Reisepass entzogen, und seine Schallplatten wurden in den Läden nicht mehr angeboten. Viele Künstlerinnen und Künstler verließen daher die USA – darunter auch Kenneth Spencer.
Im Mai 1945 hatte Kenneth Spencer die New Yorker Journalistin Josephine Levin (ca. 1923-2002) bei einem Interview kennengelernt. Wie Josephine Spencer später in Interviews berichtete, war den beiden schon nach diesem ersten Kennenlernen klar, dass sie zusammenbleiben würden. Die Beziehung zwischen einem schwarzen Mann und einer weißen Frau jüdischer Herkunft stieß auf familiäre Ablehnung und auf öffentliche Ressentiments.
1949 wurde Spencer nach Frankreich eingeladen, um bei den Internationalen Musikfestivals in Nizza und Paris aufzutreten und erhielt eine begeisterte Resonanz. Von dort aus reiste er erstmals nach Deutschland und hatte einen gefeierten Auftritt im „Sommergarten am Funkturm“ in Berlin. Er erhielt zahlreiche Angebote, in Europa aufzutreten. Ende 1949 reisten Spencer und Levin gleichzeitig nach Frankreich – um Aufsehen zu vermeiden, auf getrennten Schiffen. Sie trafen sich in Paris, wo sie am 8. Dezember in der Mairie des 6. Arrondissement in St. Sulpice heirateten. Eine sogenannte „gemischtrassige“ Eheschließung war in Teilen der USA zudem illegal – ein weiterer Grund, weshalb das Paar entschied, künftig in Europa zu leben. 1951 wurde der Sohn William („Billy“) in Paris geboren.
1953 zog die Familie nach Wuppertal, wo Freunde von Kenneth Spencer lebten. Der neue Wohnort war nach Spencers Ansicht „die schönste Stadt der Welt“. Dort wohnten die Spencers zunächst in der Treppenstraße, später in der Dönberger Straße Nr. 89. Sie machten die für sie befremdliche Entdeckung, dass in Wuppertal Straßen nach Marx und Engels benannt waren (Josephine Spencer: „Die Namen galten in den USA als böse Worte“). 1956 erhielt der Sänger die deutsche Staatsangehörigkeit.
In den USA war Spencer nach eigenen Angaben Mitglied in fünf Gewerkschaften gewesen; zu seinem Erstaunen war es später in Deutschland ausreichend, Mitglied in nur einer Gewerkschaft zu werden. Immer wieder wurde in den deutschen Medien betont, wie populär Spencer in Deutschland sei und wie er und seine Familie sich wohl in Europa fühlten. Er wurde vorzugsweise als „kindlich bescheidener, freundlich lachender Neger“ mit einem „Baß in Samt“ porträtiert. Sein politisches Engagement in den USA blieb hingegen unerwähnt, obwohl er es weiter fortführte. Die Frage, ob Spencer dies mit Bedacht verschwieg oder ob die deutschen Zeitungen mehr am Privatleben der Familie interessiert waren als an dieser Facette von Spencers Persönlichkeit, muss unbeantwortet bleiben.
Kenneth Spencer beherrschte ein großes musikalisches Spektrum: Er sang Spirituals und Choräle, Musical-Songs, Opernarien, deutsche Kunstlieder, französische Chansons, Jazz, Volkslieder und Schlager. Er selbst bekannte, dass sein Herz dem klassischen deutschen Lied und dem Spiritual gehöre. Zu seinen Gesangssprachen gehörten Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Russisch und Hebräisch. 1952 trat er im belgischen Gent erstmals als Sarastro in Mozarts Zauberflöte auf. 1953 sang er diesen Part in London, 1958 in Salzburg und 1962 erneut in London. Am 10. März 1956 hatte er in Nürnberg ein einmaliges Gastspiel als Sarastro, unter der musikalischen Leitung von Konrad Peter Mannert (1924-1995) und an der Seite des Tenors Josef Traxel (1916-1975) (Tamino) und der Schweizer Sopranistin Gisela Vivarelli (1926-1993) (Königin der Nacht). Schlagzeilen machte ein Auftritt von Spencer in Israel im Jahre 1951, bei dem ihm von der israelischen Zensurbehörde untersagt wurde, Lieder von Brahms und Schubert auf Deutsch zu singen. Mehrfach stand er mit Edith Piaf (1915-1963) auf der Bühne. 1961 hatte der „Negersänger vom Broadway“ (so die damaligen Zeitungen) in der Leipziger Kongresshalle unter dem Titel „Ich höre Amerika singen“ seinen ersten Auftritt in der DDR, 1962 gastierte er in mehreren dortigen Städten.
In den Wintermonaten machte Spencer häufig Tourneen durch die USA und durch Kanada und nutzte die Besuche in der Heimat, um sich an Bürgerrechtsaktionen zu beteiligen oder Konzerte für deren Finanzierung zu geben. Im Bergischen Land und der weiteren Umgebung in Deutschland errang er besondere Beliebtheit, da er zu moderaten Gagen mit heimischen Chören auftrat: Als er etwa 1962 bei den Kelsterbacher „Main-Spatzen“ gastierte, verlangte er eine Mark pro besetztem Sitzplatz. Auch machte er für Columbia HMV Schallplattenaufnahmen von klassischer Musik, Spirituals und Volksliedern. Im März 1963 musizierte er an der Seite der Krefelder Dixieland-Band „Darktown Strutters" beim ersten Jazz-Gottesdienst in Deutschland, der zudem im Fernsehen übertragen wurde. Rund vier Wochen vor seinem Tod stellte „Herr Spencer“ im deutschen Fernsehen sogenannte „situations songs“ – amerikanische Arbeiterlieder – vor.
Spencer trat in dem französischen Film „Les Joyeaux Pellerins" (1951) auf und spielte in einigen deutschen Filmen mit: „Mein Bruder Josua" (1956), „Gruß und Kuß vom Tegernsee" (1957), „An jedem Finger Zehn" (1959) und „Unser Haus in Kamerun" (1961). Die Produktion des Filmes „Bruder Josua“, der seine Uraufführung in Wuppertal hatte, wurde von der US-Army unterstützt, um Vorurteilen gegen schwarze Soldaten zu begegnen: Das filmische Resultat wurde allerdings im „Spiegel“ als „gut gemeinte Geschichte ohne künstlerisches Format“ besprochen, das auf amerikanische Soldaten lachhaft wirke. 1958 spielte er die Hauptrolle in einer TV-Produktion von Eugene O’Neills (1888-1953) Tragödie „The Emperor Jones“ für die BBC; der Film wurde 1961 im deutschen Fernsehen unter dem Titel „Kaiser Jones“ gezeigt.
Im Herbst 1963 hatte Kenneth Spencer seinen letzten öffentlichen Auftritt in Deutschland beim Presseball in München; Fotos zeigen ihn beim Tanz mit der Schauspielerin Marianne Koch (geboren 1931). Am 24. Dezember berichtete die NRZ, dass er ab Januar eine Tournee in Amerika plane. Am 25. Februar 1964 flog er mit der Eastern Air Lines 304 von Mexiko nach New York, um bei einer Veranstaltung der „National Association for the Advancement of Colored People“ aufzutreten. Nach einer Zwischenlandung in New Orleans stürzte das Flugzeug am Lake Pontchartrain im Mündungsgebiet des Mississippi ab – des Flusses, den er so oft als „Ol' Man River“ besungen hatte. Bei dem Unglück kamen 57 weitere Menschen ums Leben. Teile seines Körpers wurden erst im September 1964 gefunden und geborgen. Die sterblichen Überreste wurden auf dem Evergreen Friedhof in Los Angeles neben denen seines Vaters bestattet. Kenneth Spencer wurde 51 Jahre alt.
Die NRZ beschrieb Spencer in ihrem Nachruf als „einen unpretentiösen Vorkämpfer reiner Menschlichkeit und Brüderlichkeit“ – er sei „einer von uns“ gewesen. Die „ Wuppertaler Nachrichten“ sprachen vom „großen Wahl-Wuppertaler“, der „Wuppertal liebte und von den Wuppertalern geliebt wurde“. Im Film von Enno Hungerland wurde folgender Nachruf zitiert: „Mit seiner Frau Josefine und Sohn Billy in Wuppertal trauern Freunde ohne Zahl um den Sänger und um einen jener Menschen, die man gern an Sonntagen treffen würde.“
Josephine und Billy Spencer blieben noch vier weitere Jahre in Wuppertal, bis sie in die USA zogen, da Billy dort eine Universität besuchen sollte. Sechs Monate nach dem Umzug starb der 18jährige im März 1969 an einem unerkannten Herzfehler. Die Witwe Josephine L. Spencer machte nach dem Tod ihres Sohnes eine Umschulung zur Lehrerin für behinderte Kinder: „Das wäre in Kenneth‘ Sinn gewesen“. Sie starb im März 2002 in den USA.
Quellen
Diverse Zeitungsausschnitte, bereitgestellt von E. Dieter Fränzel.
Diverse Zeitungsausschnitte, bereitgestellt vom Stadtarchiv Wuppertal.
Interview mit E. Dieter Fränzel am 19. April 2022.
Literatur
Dolinar, Brian, The Black Cultural Front. Black Writers and Artists of the Depression Generation, Jackson 2012.
Fränzel, Dieter E./Rainer Widmann, Sounds like Whoopataal. Wuppertal in der Welt des Jazz, Essen 2006, S. 74-75.
Jefferson, Miles M., The Negro on Broadway, in: Phylon Vol. 7, 2, 1946, S. 185-196.
Film
Propst, Dominikus/Hungerland, Enno, 'Ol' Man River – Kenneth Spencer, Dokumentarfilm über Kenneth Spencer, Westdeutscher Rundfunk 1987.
Internet
Abendschau-Bar: Abendschau-Bar: Kenneth Spencer singt Situations Songs [Online]
bayerisches musiker lexikon [Online]
Eintrag in der Internationalen Filmdatenbank [Online]
WDR-Stichtag 25. November 1911: Kenneth Spencer wird geboren [Online]
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Franz, Renate, Kenneth Spencer, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/kenneth-spencer/DE-2086/lido/6458e956acf873.59355262 (abgerufen am 15.10.2024)