Mathilde von Schwaben

Äbtissin des Frauenstifts Essen (949–1011)

Ina Germes-Dohmen (Kempen)

Otto-Mathilden-Kreuz, Foto: Martin Engelbrecht. (Domschatz Essen)

Mat­hil­de stand der Frau­en­kom­mu­ni­tät Es­sen von 971/973 bis 1011 vor. Sie war ver­ant­wort­lich für den Neu­bau des West­baus der Es­se­ner Stifts­kir­che, des heu­ti­gen Doms, und schenk­te be­deu­ten­de Kunst­wer­ke wie das so­ge­nann­te Ot­to-Mat­hil­den-Kreuz, die Gol­de­ne Ma­don­na und den Sie­ben­ar­mi­gen Leuch­ter, die heu­te noch im Be­sitz des Es­se­ner Dom­schat­zes sind.

Mat­hil­de wur­de als äl­tes­tes Kind Li­udolfs (930-957), des äl­tes­ten Soh­nes und Thron­an­wär­ters Ot­tos des Gro­ßen (Re­gie­rungs­zeit 936-973), und der Ida von Schwa­ben (922/934-986) im Jahr 949 ge­bo­ren. Ihr jün­ge­rer Bru­der Ot­to kam 954 zur Welt. Nach ei­nem Auf­stand Li­udolfs und wei­te­rer Ri­va­len ge­gen sei­nen Va­ter Ot­to wur­de er 954 wie­der in Gna­den auf­ge­nom­men. Bei ei­nem Ita­li­en­zug, bei dem er die Au­to­ri­tät Ot­tos wie­der­her­stell­te, starb Li­udolf 957. Ver­mut­lich schon zu die­ser Zeit wur­de Mat­hil­de zur Er­zie­hung in ein Frau­en­stift ge­ge­ben, wie es in der Herr­scher­fa­mi­lie üb­lich war. Ur­kund­lich greif­bar wird sie al­ler­dings erst 966, als Ot­to I. ei­nen Hof in Eh­ren­zell dem Es­se­ner Frau­en­stift schenk­te.[1] Die­sen Hof hat­te er zu­vor auf Bit­ten sei­nes Soh­nes sei­ner En­ke­lin Mat­hil­de ver­macht.

 

Ver­mut­lich ge­schah die Schen­kung an das Stift im Zu­sam­men­hang mit der Auf­nah­me Mat­hil­des in Es­sen. Am 23.7.973 be­stä­tigt Ot­to II. (Re­gie­rungs­zeit bis 983), nach dem Tod Ot­tos des Gro­ßen im Mai al­lei­ni­ger Herr­scher, sei­ner Nich­te, der Äb­tis­sin Mat­hil­de, die Rech­te des Stif­tes Es­sen.[2] Spä­tes­tens im Al­ter von 24 Jah­ren war Mat­hil­de al­so Vor­ste­he­rin der Es­se­ner Frau­en­kom­mu­ni­tät. Da ih­re Vor­gän­ge­rin Ida laut ei­nem früh­neu­zeit­li­chen Äb­tis­sin­nen­ka­ta­log 971 ge­stor­ben sein soll, kann der Be­ginn von Mat­hil­des Ab­ba­ti­at auch um zwei Jah­re frü­her im Jahr 971 an­ge­setzt wer­den.

Dass Frau­en aus dem ot­to­ni­schen Herr­scher­haus mit der Lei­tung ei­nes der Haus­stif­te, ne­ben Es­sen auch Gan­ders­heim und Qued­lin­burg, be­traut wur­den, war kei­ne Be­son­der­heit. Schon 966 war Mat­hil­de (955-999), Toch­ter Ot­tos des Gro­ßen, mit der Lei­tung des Qued­lin­bur­ger Stifts be­auf­tragt wor­den. Ih­re Nach­fol­ge­rin wur­de ih­re Nich­te Adel­heid (977-1044), Toch­ter Ot­tos II. Adel­heids jün­ge­re Schwes­ter So­phia (um 975-1039) lei­te­te das Gan­ders­hei­mer Stift und über­nahm spä­ter auch die Lei­tung des Es­se­ner Stifts.

Haupt­auf­ga­be der Frau­en­kom­mu­ni­tä­ten war das Ge­bets­ge­den­ken für die le­ben­den und ver­stor­be­nen Mit­glie­der des Herr­scher­hau­ses. Den­noch wa­ren die weib­li­chen Mit­glie­der der Herr­scher­fa­mi­lie nach der Über­nah­me des Ab­ba­ti­ats nicht aus dem welt­li­chen Macht­ge­fü­ge her­aus­ge­nom­men. Ein mo­nas­ti­sches, zu­rück­ge­zo­ge­nes Le­ben lässt sich nicht nach­wei­sen. So wird Mat­hil­de als Zeu­gin oder Bitt­stel­le­rin in meh­re­ren ot­to­ni­schen Ur­kun­den er­wähnt, die in Aa­chen, Dort­mund, Hei­li­gen­stadt oder Nim­we­gen aus­ge­stellt wur­den.

Stifterbild des Otto-Mathilden-Kreuzes, Foto: Jens Nober. (Domschatz Essen)

 

Drei­mal ließ sie sich vom je­weils neu­en Kö­nig das Wahl­recht, den Be­sitz und die Im­mu­ni­tät ih­res Stif­tes be­stä­ti­gen. Ob sie dies auf­grund oder trotz ih­rer ver­wandt­schaft­li­chen Be­zie­hun­gen tat, ist heu­te nicht mehr aus­zu­ma­chen. Für die­se Ein­ga­ben scheint sie zu den Hof­ta­gen Ot­tos III. (Re­gie­rungs­zeit 983-1002) ge­reist zu sein. Im Jahr 982 war sie ge­mein­sam mit ih­rer Mut­ter Ida bei der Bei­set­zung ih­res früh ver­stor­be­nen Bru­ders Ot­to von Schwa­ben in Aschaf­fen­burg. Die schwä­bi­sche Li­nie der Ot­to­nen er­losch mit sei­nem Tod, das Er­be fiel an Mat­hil­de als letz­te Ver­tre­te­rin der Fa­mi­lie. Die ihr da­durch zur Ver­fü­gung ste­hen­den fi­nan­zi­el­len Mit­tel scheint sie für die wei­ter un­ten auf­ge­führ­ten Schen­kun­gen ge­nutzt zu ha­ben. Ei­ne letz­te ur­kund­li­che Er­wäh­nung fand Mat­hil­de in dem 1003 von Hein­rich II. (Re­gie­rungs­zeit 1002-1024) aus­ge­stell­ten Di­plom, in dem sie sich zum drit­ten Mal die Rech­te und den Be­sitz des Es­se­ner Stif­tes be­stä­ti­gen ließ. Hein­rich ließ ver­mut­lich ei­ne Mün­ze schla­gen, auf de­ren Ti­tel­sei­te er als REX HEN­RI­CUS an­ge­ge­ben ist. Auf der Rück­sei­te steht der Na­mens­zug MAHT­HILD AB­BA­TIS­SA A()NI_DEN­SI, ei­ne un­ge­wöhn­li­che öf­fent­li­che Wert­schät­zung der Äb­tis­sin. Au­ßer die­ser Mün­ze sind nur drei wei­te­re Münz­fun­de mit Frau­en­na­men aus die­ser Zeit in Eu­ro­pa und By­zanz be­kannt. Wei­te­re Quel­len gibt es zu Mat­hil­de nicht mehr. Sie starb am 5.11.1011 und wur­de nach heu­ti­gem For­schungs­stand in der Es­se­ner Müns­ter­kir­che be­gra­ben.

Ih­re zwei­te Nach­fol­ge­rin, die Äb­tis­sin Theo­pha­nu, En­ke­lin Ot­tos II., hat die Kryp­ta un­ter dem Chor der Stifts­kir­che wahr­schein­lich auch als Grab­le­ge für Mat­hil­de aus­füh­ren las­sen. Der To­des­tag Mat­hil­des ist im Es­se­ner Ne­kro­log vom En­de des 13. Jahr­hun­derts er­wähnt, En­de des 14. Jahr­hun­derts wird sie im Es­se­ner Li­ber Or­di­na­ri­us als „Ma­ter eccle­si­e“, als Mut­ter un­se­rer Kir­che, be­zeich­net. Die Er­in­ne­rung an sie ist in Es­sen bis auf den heu­ti­gen Tag le­ben­dig.

Stifterbild des Mathilden-Kreuzes, Foto: Jens Nober. (Domschatz Essen)

 

Mat­hil­des na­he­zu 40 Jah­re wäh­ren­de Amts­zeit wur­de zur ers­ten und ei­ner der wich­tigs­ten Blü­te­zei­ten des Es­se­ner Frau­en­stifts. Ist die schrift­li­che Über­lie­fe­rung auch eher spär­lich, so hat sich Mat­hil­de als Schen­ke­rin be­deu­ten­der Schatz­stü­cke her­vor­ge­tan, die bis heu­te zu den be­rühm­tes­ten Kunst­wer­ken der ot­to­ni­schen Gold­schmie­de­kunst und zum Be­stand der Es­se­ner Dom­schatz­kam­mer ge­hö­ren. Mat­hil­de er­wies sich auch als Bau­her­rin, die die Es­se­ner Stifts­kir­che St. Cosmas und Da­mi­an re­no­vier­te und er­wei­ter­te.

Westbau des Essener Doms von Norden, Foto: Peter Happel. (Domschatz Essen)

 

Neue­re Bau­for­schun­gen ha­ben er­ge­ben, dass Mat­hil­de die in der 2. Hälf­te des 9. Jahr­hun­derts er­rich­te­te drei­schif­fi­ge Ba­si­li­ka mit West­bau mit ei­ner neu­en Drei­turm­an­la­ge im Wes­ten aus­bau­en ließ. Das mit sei­nem acht­ecki­gen Mit­tel­turm und zwei flan­kie­ren­den Trep­pen­tür­men re­prä­sen­ta­tiv und mo­nu­men­tal aus­ge­stal­te­te Bau­teil ent­spricht au­ßen der ty­pi­schen Drei­tei­lung der ot­to­ni­schen West­bau­ten. In­nen ko­pie­ren drei zwei­zo­ni­ge Wand­auf­bau­ten das Ok­to­gon der Aa­che­ner Ma­ri­en­stifts­kir­che, des heu­ti­gen Doms. Aber nicht der ge­sam­te Aa­che­ner Zen­tral­bau wird hier ko­piert, son­dern nur drei Ach­tel des Ok­to­gons, so dass sich der Es­se­ner West­bau zur Kir­che hin öff­net. Mit die­sem Bau­zi­tat er­in­ner­te Mat­hil­de an die Kai­ser­herr­schaft Karls des Gro­ßen und an die Reich­s­idee ih­res jun­gen Vet­ters Ot­tos III. Sie stell­te da­mit gleich­sam das Es­se­ner Müns­ter in die Rei­he herr­schaft­li­cher Bau­ten und de­mons­trier­te, wie auch die Di­plo­me zei­gen, Herr­scher­nä­he. Der ot­to­ni­sche West­bau ist heu­te der äl­tes­te Teil der Müns­ter­kir­che. Da die Kir­che zur Zeit sei­ner Er­rich­tung noch kei­nen Frau­en­chor be­saß, wird ver­mu­tet, dass auf dem West­chor die Äb­tis­sin und die Stifts­frau­en der hei­li­gen Mes­se bei­wohn­ten und mög­li­cher­wei­se auch das ge­mein­sa­me Stun­den­ge­bet hier ge­be­tet wur­de.

Das Ot­to-Mat­hil­den-Kreuz ge­nann­te Vor­tra­ge­kreuz zeigt auf ei­ner klei­nen Email­plat­te Mat­hil­de und ih­ren Bru­der Ot­to in hö­fi­scher Tracht, die ge­mein­sam den Schaft ei­nes Kreu­zes hal­ten. Ih­re Na­mens­zu­sät­ze wei­sen sie als Äb­tis­sin und Her­zog aus. Ge­nau­so selbst­be­wusst ist die auf­rech­te Hal­tung der Ge­schwis­ter, die von an­de­ren Bil­dern mit kni­en­den und de­mü­ti­gen Stif­tern stark ab­weicht. Heu­te wird an­ge­nom­men, dass Mat­hil­de das Kreuz nach dem Tod Ot­tos 983 als Me­mo­ri­al­ga­be an­fer­ti­gen ließ. Das Kreuz, sti­lis­tisch ver­wandt mit dem Lo­thar­kreuz in Aa­chen, hat­te gro­ßen Ein­fluss auf die Form der drei wei­te­ren Es­se­ner Kreu­ze, die in den fol­gen­den 70 Jah­ren ent­stan­den. Doch das Ot­to-Mat­hil­den-Kreuz ist nicht nur das äl­tes­te er­hal­te­ne Bei­spiel ei­nes Gem­men­kreu­zes in Ver­bin­dung mit ei­nem Kru­zi­fi­xus, sei­ne Emails sind auch die bes­ten der ot­to­ni­schen Zeit. Sie stam­men aus der Trie­rer Eg­bert-Werk­statt. Un­be­kannt ist hin­ge­gen, wo das ge­sam­te Kreuz ent­stan­den ist.

Siebenarmiger Leuchter, Foto: Jens Nober. (Domschatz Essen)

 

Eben­falls mit Mat­hil­des Na­men ge­kenn­zeich­net und des­halb be­wusst mit ih­rem Ge­bets­ge­den­ken ver­knüpft ist der Es­se­ner Sie­ben­ar­mi­ge Leuch­ter, der das äl­tes­te er­hal­te­ne Ex­em­plar sei­ner Art ist. Die la­tei­ni­sche In­schrift am un­te­ren Leucht­er­stamm lau­tet Maht­hild ab­ba­tis­sa me fie­ri ius­sit et Chris­to con­se­cra­vit (Die Äb­tis­sin Mat­hil­de ließ mich an­fer­ti­gen und Chris­tus wei­hen). Er gilt als ei­nes der her­aus­ra­gen­den Wer­ke mit­tel­al­ter­li­chen Bron­ze­gus­ses. Ei­ni­ge sei­ner Or­na­men­te wie mit Ge­tier be­völ­ker­te Spi­ral­ran­ken er­in­nern an die Schei­de des Es­se­ner Schwer­tes, das zur Zeit der Äb­tis­sin Mat­hil­de ver­mut­lich als Ge­schenk in das Es­se­ner Stift ge­lang­te. Die ho­he Qua­li­tät der Waf­fe, die über rund zwei Jahr­zehn­te im Kampf ein­ge­setzt war, bringt sie mit dem ot­to­ni­schen Herr­scher­haus in Ver­bin­dung. Ei­ne Schen­kung an ein Stift, dem ein Fa­mi­li­en­mit­glied vor­stand, mög­li­cher­wei­se auch aus Grün­den der Me­mo­ria, wä­re nicht un­wahr­schein­lich. Die Klin­ge wur­de schon um 950 ge­fer­tigt, die Prunk­schei­de erst spä­ter nach der Auf­nah­me in den Stifts­schatz. Ob die Treib­ar­bei­ten im dün­nen Gold­blech der Schei­de den Bron­ze­guss des Leuch­ters be­ein­fluss­ten oder um­ge­kehrt, muss of­fen blei­ben, die Ent­spre­chung ist je­doch evi­dent.

Zur Zeit der Äb­tis­sin Mat­hil­de wur­de auch ei­ne voll­plas­ti­sche gol­de­ne Ma­ri­en­fi­gur ge­schaf­fen, die heu­te „Gol­de­ne Ma­don­na“ ge­nannt wird. Als äl­tes­te Ma­ri­en­plas­tik der Welt ist sie das be­deu­tends­te Kunst­werk des Es­se­ner Schat­zes wie des ge­sam­ten Ruhr­ge­biets. Im lit­ur­gi­schen Le­ben des Frau­en­stifts wur­de sie in ver­schie­de­nen Pro­zes­sio­nen mit­ge­führt. Wer die Gol­de­ne Ma­don­na ge­schaf­fen hat und ob es im Auf­trag der Mat­hil­de ge­schah, ist un­be­kannt. Doch ist das Bild­werk mit dem Ge­ro­kreuz im Köl­ner Dom und der hei­li­gen Fi­des im Schatz von Con­ques ei­ne der we­ni­gen Gro­ß­plas­ti­ken, die sich aus der Zeit vor der Jahr­tau­send­wen­de in Eu­ro­pa er­hal­ten ha­ben.

Re­li­qui­en wa­ren der ei­gent­li­che Schatz der Frau­en­kom­mu­ni­tät. Al­lein 15 Blei­re­li­quia­re aus dem 10. und 11. Jahr­hun­dert zeu­gen im Es­se­ner Dom­schatz von die­ser re­li­giö­sen Pra­xis. Mat­hil­de ließ auch ei­nen Re­li­qui­en­schrein an­fer­ti­gen, den so­ge­nann­ten Mar­sus­schrein, der bei der Flucht vor den Fran­zo­sen 1794 un­fach­ge­mäß zer­legt und spä­ter ein­ge­schmol­zen wur­de. Der aus Gold­blech be­ste­hen­de und mit Gem­men, Per­len und Emails ge­schmück­te Schrein war ei­ner der frü­hen rhei­ni­schen Groß­schrei­ne. Drei In­schrif­ten an die­sem Schrein be­leg­ten Mat­hil­de als Stif­te­rin be­zie­hungs­wei­se Auf­trag­ge­be­rin.[3] Ne­ben der Auf­be­wah­rung und Ver­eh­rung von Re­li­qui­en der Hei­li­gen Mar­sus, Li­ut­t­ru­dis, der Stift­spa­tro­ne Cosmas und Da­mi­an und wei­te­rer Hei­li­ger soll­te er nach ei­ner der In­schrif­ten auch der See­le Ot­tos ein eh­ren­des An­denken bie­ten. Wenn mit Ot­to Ot­to II. ge­meint war, dann wä­re der Mar­sus­schrein ei­ne Me­mo­ri­al­stif­tung der ot­to­ni­schen Fa­mi­lie für den in Rom ge­stor­be­nen und be­er­dig­ten Herr­scher ge­we­sen und da­mit das von Mat­hil­de ge­lei­te­te Stift als her­aus­ra­gen­der Me­mo­rialort nörd­lich der Al­pen ge­dacht ge­we­sen.

Doch nicht nur Schatz­stü­cke ge­hen auf Äb­tis­sin Mat­hil­de zu­rück. Sie gab in Eng­land bei ei­nem ge­wis­sen Æt­hel­weard, eal­dor­man der west­li­chen Pro­vin­zen, ei­ne Chro­nik in Auf­trag, die die Ge­schich­te ih­rer an­gel­säch­si­schen Vor­fah­ren zum In­halt hat. Denn Mat­hil­de ist die Ur­en­ke­lin Kö­nig Al­freds des Gro­ßen (Re­gie­rungs­zeit 871/886-899). Æt­hel­weard, ein Ver­wand­ter Mat­hil­des, wid­met ihr in der Vor­re­de die Chro­nik und er­wähnt sie als „be­gab­te und wah­re Die­ne­rin Got­tes“ in den Pro­lo­gen der vier Bü­cher. 18 nach ei­nem Brand stark ver­kohl­te Blät­ter ei­ner Ab­schrift aus dem 11. Jahr­hun­dert be­fin­den sich heu­te in der Bri­tish Li­bra­ry in Lon­don.

Der Auf­trag für die Æt­hel­weard-Chro­nik wie auch die Schatz­stü­cke zeu­gen von Mat­hil­des Be­mü­hen, die Me­mo­ria für ih­rer Fa­mi­lie wie auch für sich selbst zu si­chern, ein Be­mü­hen, das bis zum heu­ti­gen Tag Er­folg hat­te.

Quellen

Un­ge­druck­te Quel­len

Aschaf­fen­bur­ger Evan­ge­li­ar, Aschaf­fen­bur­ger Stifts­bi­blio­thek, Ms. Perg. 37, fol. 2*r.
Æt­hel­weard-Chro­nik, Cot­ton Ma­nu­scripts, Otho A.I-E.XIV, Otho A.x. und Otho A.xii., Bri­tish Li­bra­ry, Lon­don (frü­her im Bri­tish Mu­se­um).
Li­ber Or­di­na­ri­us, Dom­schatz Es­sen, Hs 19.

Ge­druck­te Quel­len

_
_ MGH Poe­tae V: Die Ot­to­nen­zeit, Teil 1 u. 2, 1937-1939, Nach­druck 1978. 
Re­gi­no­nis ab­ba­tis Prumi­en­sis Chro­ni­con cum con­ti­nua­tio­ne Tre­ver­en­si, ed. Fried­rich Kur­ze, Han­no­ver 1890 (MGH SS rer. Germ. 50).
Hil­trop, Wirich, Ca­ta­lo­gus ab­ba­tis­sar­um re­ga­lis eccle­sie As­sin­den­sis, in: Sei­bertz, Jo­hann Sui­bert (Hg.), Quel­len der west­fä­li­schen Ge­schich­te, Band 2, Arns­berg 1860, S. 455-460.
Schilp, Tho­mas (Be­arb.), Es­se­ner Ur­kun­den­buch. Re­ges­ten der Ur­kun­den des Frau­en­stifts Es­sen im Mit­tel­al­ter, Band 1: Von der Grün­dung um 850 bis 1350, Düs­sel­dorf 2010.

Literatur

Beu­ckers, Klaus Ge­re­on, Der Es­se­ner Mar­sus­schrein. Un­ter­su­chun­gen zu ei­nem ver­lo­re­nen Haupt­werk der ot­to­ni­schen Gold­schmie­de­kunst, Müns­ter 2006.
Beu­ckers, Klaus Ge­re­on, Ot­to-Mat­hil­den-Kreuz, in: Falk, Bir­git­ta (Hg.), Der Es­se­ner Dom­schatz, Es­sen 2009, S. 64-65.
Falk, Bir­git­ta/von Hül­sen-Esch, An­drea (Hg.), Mat­hil­de – Glanz­zeit des Es­se­ner Frau­en­stifts, Es­sen 2011.
Falk, Bir­git­ta, Gol­de­ne Ma­don­na, in: Falk, Bir­git­ta (Hg.), Der Es­se­ner Dom­schatz, Es­sen 2009, S. 62-63.
Falk, Bir­git­ta, Es­se­ner Schwert, in: Falk, Bir­git­ta (Hg.), Der Es­se­ner Dom­schatz, Es­sen 2009, S. 68-69.
Falk, Bir­git­ta/Schilp, Tho­mas/Schlag­heck, Mi­cha­el (Hg.), "Wie das Gold den Au­gen leuch­tet ..." Schät­ze aus dem Es­se­ner Frau­en­stift, Es­sen 2007.
Ger­mes-Doh­men, Ina, Sie­ben­ar­mi­ger Leuch­ter, in: Falk, Bir­git­ta (Hg.), Der Es­se­ner Dom­schatz, Es­sen 2009, S. 66-67.
Her­mann, Son­ja (Be­arb.), Die In­schrif­ten der Stadt Es­sen, Wies­ba­den 2011, S. 13-14, 17–26.
Lan­ge, Klaus, Die Kryp­ta der Es­se­ner Stifts­kir­che, in: Ger­chow, Jan/Schilp, Tho­mas (Hg.), Es­sen und die säch­si­schen Frau­en­stif­te im Früh­mit­tel­al­ter, Es­sen 2003, S. 161–183.
Lan­ge, Klaus, St. Cosmas und Da­mi­an zu Es­sen. Ein Plä­doy­er für ei­ne neue Sicht der äl­te­ren Bau­ge­schich­te, in: Berg­haus, Gün­ter/Schilp, Tho­mas/Schlag­heck, Mi­cha­el (Hg.), Herr­schaft, Bil­dung und Ge­bet, Es­sen 2000, S. 43–57.
Schilp, Tho­mas, Ar­ti­kel „Es­sen, Stif­t“, in: Nord­rhei­ni­sches Klos­ter­buch, hg. v. Man­fred Gro­ten [u.a.], Band 2, Sieg­burg 2012, S. 296-319.

Online

Frei­se, Eck­hard, Mat­hil­de, in: Neue Deut­sche Bio­gra­phie 16 (1990), S. 374f. [On­line]
1000 Jah­re Äb­tis­sin Mat­hil­de. [On­line]

Inschrift auf dem Leuchter, Foto: Jens Nober. (Domschatz Essen)

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Germes-Dohmen, Ina, Mathilde von Schwaben, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/mathilde-von-schwaben/DE-2086/lido/57c9499b6215d2.00447883 (abgerufen am 03.12.2024)