Peter Kinzing

Uhrmacher und Instrumentenbauer (1745–1816)

Denise Steger (Linz am Rhein)

Wanduhr mit Kompensationspendel für James Noble zum Gebrauch für astronomische Beobachtungen am Observatorium Barby/Elbe, 1785. (Heimatmuseum Herrnhut)

Pe­ter Kin­zing war ein in Neu­wied eta­blier­ter Uhr­ma­cher, In­stru­men­ten­bau­er und Me­cha­ni­ker, der in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Kunst­schrei­ner Da­vid Ro­ent­gen zu den be­deu­tends­ten Uhr­ma­chern in Eu­ro­pa auf­stieg.

 

Pe­ter Kin­zing wur­de am 21.12.1745 als Sohn des Uhr­ma­chers Chris­ti­an Kin(t)zing (1707-1804) und der Eli­sa­beth Rupp, Toch­ter des Uhr­ma­chers und Vor­ste­hers der Neu­wie­der Men­no­ni­ten­ge­mein­de Leon­hardt Rupp, in Neu­wied ge­bo­ren.

Pe­ters Va­ter, Chris­ti­an Kin(t)zing, der ur­sprüng­lich wie sei­ne Vor­fah­ren als Mül­ler ar­bei­te­te, wur­de 1738, zu­sam­men mit sei­nem Bru­der, dem Or­gel­bau­er Pe­ter Kin­zing (1709-1743), in die Ge­mein­de der Neu­wie­der Men­no­ni­ten auf­ge­nom­men. Sie grün­de­ten ei­ne Uhr­ma­cher-Werk­statt in dem 1741 er­rich­te­ten Wohn- und Werk­statt­haus im Zwei­fels­hof an der Neu­wie­der Kirch­stra­ße. Nach dem frü­hen Tod des Bru­ders eig­ne­te sich Chris­ti­ans Va­ter, Jo­han­nes Kin­zing (1681-1769), der nach Aus­lauf des Pacht­ver­trags sei­ner Müh­le in Fahr, von et­wa 1744 bis 1750 als Brannt­wein­bren­ner in Neu­wied tä­tig war, Kennt­nis­se in der Uhr­ma­che­rei an und ar­bei­te­te, wie ver­mut­lich ein wei­te­rer Bru­der Chris­ti­ans, in der Werk­statt mit. Rech­nun­gen der gräf­li­chen-wie­di­schen Ren­tei do­ku­men­tie­ren ab 1744 de­ren viel­fäl­ti­ge Ak­ti­vi­tä­ten; da­zu ge­hör­ten Re­pa­ra­tu­ren von Spiel­uh­ren und mu­si­ka­li­schen In­stru­men­ten, aber auch die Fer­ti­gung von Kaf­fee­müh­len, Schreib­fe­dern und Son­nen­uh­ren. Ei­ne der frü­hes­ten er­hal­te­nen Wer­ke, die um 1751 ge­bau­te As­tro­no­mi­sche Bo­den­stand­uhr, mit „Fra­tres Kint­zin­ger Ar­ti­fices Au­to­did­ac­ti fecer­un­t“ si­gniert, ent­stand im Auf­trag des in Neu­wied ge­bo­re­nen Hof­rats Fried­rich Hüs­gen (1662-1766) und be­fin­det sich heu­te im Goe­the-Haus in Frank­furt am Main.

Pe­ter wuchs dem ent­spre­chend von Kin­des­bei­nen an mit der Uhr­ma­che­rei auf, soll schon früh Be­ga­bung, Ge­schick­lich­keit und Er­fin­dungs­reich­tum be­wie­sen, und, nach Be­richt ei­nes Zeit­ge­nos­sen, be­reits mit zehn Jah­ren ei­ne funk­ti­ons­tüch­ti­ge Pen­del­uhr ge­baut ha­ben. 1762 trat er in den Be­trieb ein. Noch in der vä­ter­li­chen Werk­statt tä­tig, hat­te Pe­ter das Recht, ei­ge­ne Ar­bei­ten ge­son­dert zu si­gnie­ren. Im Ge­gen­satz zu sei­nem Va­ter „Kint­zin­g“ zeich­ne­te er sei­nen Na­men oh­ne „t“, „Kin­zin­g“. Dem­nach geht der um 1762 da­tier­te Auf­satz-Klapp­schreib­tisch für die rus­si­sche Za­rin Ka­tha­ri­na II. (Re­gie­rungs­zeit 1762-1796), un­ter­halb des Zif­fer­blat­tes der Stutz­uhr si­gniert mit „Kin­zing Ne­wid n° 1“ (heu­te im Dä­ni­schen Mu­se­um für Kunst und Ge­wer­be in Ko­pen­ha­gen) be­reits auf den jun­gen, 17-jäh­ri­gen Uhr­ma­cher zu­rück. Das Uhr- und das 13-tei­li­ge Glo­cken­spiel­werk sind in höchs­ter Qua­li­tät ge­ar­bei­tet und wei­sen ge­gen­über dem äl­te­ren 30-Stun­den- be­reits ein 8-Ta­ge-Geh­werk auf.

Kon­ge­ni­al war die in­ten­si­ve Zu­sam­men­ar­beit mit Da­vid Ro­ent­gen, ge­wan­nen ih­re wech­sel­sei­ti­gen Pro­duk­te durch die Kunst des an­de­ren doch zu­sätz­lich an Wert. Für Ro­ent­gen war die Idee, sei­ne kost­ba­ren Mö­bel im Stil der Zeit mit Uh­ren, Spiel­wer­ken und Glo­cken­spie­len aus­zu­stat­ten, ei­ne si­che­re Ga­ran­tie, sein vor­neh­mes Pu­bli­kum zu be­geis­tern und den Ab­satz zu stei­gern.

Wanduhr mit Kompensationspendel für James Noble zum Gebrauch für astronomische Beobachtungen am Observatorium Barby/Elbe, 1785. (Heimatmuseum Herrnhut)

 

Ei­ne part­ner­schaft­li­che Be­zie­hung be­stand be­reits zwi­schen den Vä­tern, Abra­ham Ro­ent­gen und Chris­ti­an Kint­zing, und geht ver­mut­lich bis in das Jahr 1754 zu­rück. An den drei be­rühm­ten Auf­satz­schreib­schrän­ken mit Uh­ren, Flö­ten–Zim­bal und Glo­cken­spiel­wer­ken Da­vid Ro­ent­gens für die Hö­fe in Brüs­sel, Pa­ris und Ber­lin (1776-1779), dürf­te Pe­ter Kin­zing, trotz der Si­gna­tur sei­nes Va­ters, er­heb­li­chen An­teil ge­habt ha­ben.

1777 hei­ra­te­te Pe­ter Kin­zing Ma­ria Mag­da­le­na Sa­bi­na, ge­bo­re­ne Metz, Wit­we des Bä­ckers An­ton Cae­sar, und rich­te­te sich im Haus sei­ner Schwie­ger­el­tern in der Bun­te Stra­ße 51 ei­ne ei­ge­ne Werk­statt ein. Aus der Ehe gin­gen zwei Söh­ne her­vor, Chris­ti­an (1778-1861) und Carl (1781-1840), die eben­falls Uhr­ma­cher wur­den.

1779 fuh­ren Da­vid Ro­ent­gen und Pe­ter Kin­zing ge­mein­sam mit ei­ner gro­ßen Mö­bel­la­dung mit Wer­ken aus bei­den Kin­zing-Werk­stät­ten an den Pa­ri­ser Hof. In der Wo­chen­zeit­schrift „Nou­vel­les de la Ré­pu­bli­que des Lettres et des Arts“ vom 23.3.1779 wird ei­ne Stutz­uhr und Spiel­wer­ke Kin­zings be­schrie­ben „ei­nem tüch­ti­gen Uhr­ma­cher, der für die Fa­brik des Herrn Ro­ent­gen ar­bei­tet…“[1]. Dass Pe­ter Kin­zing so­wohl als selbst­stän­di­ger Uhr­ma­cher, gleich­zei­tig aber in der Werk­statt Ro­ent­gens ar­bei­te­te, wird durch das Ge­sel­len­ver­zeich­nis Ro­ent­gens deut­lich, wo Pe­ter Kin­zing als „Uh­ren- und Cla­vier­ma­cher“ ge­führt wird.[2] Die ge­gen­sei­ti­ge Ver­schrän­kung der Werk­stät­ten lässt sich des Wei­te­ren dar­an er­ken­nen, dass Ro­ent­gens Werk­statt­lei­ter Chris­ti­an Krau­se (1748-1792) auch als tech­ni­scher Ko­or­di­na­tor der Kin­zing-Werk­statt fun­gier­te so­wie wei­te­re Mit­ar­bei­ter für die Un­ter­neh­men Hand in Hand ar­bei­te­ten.

Bodenstanduhr, 1785-1790, Original im Leipziger Rathaus. (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)

 

Ab 1777 wa­ren Va­ter und Sohn Kin­zing Part­ner von Da­vid Ro­ent­gen, wie die un­ter­schied­li­che Na­mens­schreib­wei­se in den Dop­pel­si­gna­tu­ren zeigt. 41 Wer­ke ha­ben die Leit­si­gna­tur (da­von zwei die In­itia­len PK) „Kin­zin­g“, da­von 29 „Ro­ent­gen & Kin­zin­g“; letz­te­re da­tie­ren aus den Jah­ren 1784-1791 und wei­sen Pe­ter Kin­zing als Ro­ent­gens Kom­pa­gnon aus.

Pe­ter Kin­zing hat­te 1782 sein Wohn- und Werk­haus in der Bun­te Stra­ße 51 aus­ge­baut und ver­zeich­ne­te 1785 ei­nen Mit­ar­bei­ter­stab von 16-18 Per­so­nen. Ab 1783 bau­te er zu­sam­men mit Chris­ti­an Krau­se für die fran­zö­si­sche Kö­ni­gin Ma­rie-An­toi­net­te (1755-1793) die kom­pli­zier­te „Zim­bal-Spie­le­rin“, de­ren Pro­to­typ auf Jo­sef Möl­lin­ger (ge­stor­ben 1772) zu­rück­geht; die­ser war von 1756-1770 Me­cha­ni­ker, Kla­vier­bau­er, Ho­fuhr­ma­cher und Münz­meis­ter in Zwei­brü­cken und ver­mut­lich ein Lehr­meis­ter Pe­ter Kin­zings.

Die „Zim­bal-Spie­le­rin“ auf sechs­bei­ni­gem Tisch wur­de um die Jah­res­wen­de 1784/1785 an den fran­zö­si­schen Kö­nigs­hof ge­lie­fert. Pe­ter Kin­zing be­kam für die­ses kost­ba­re Spiel­werk den Eh­ren­ti­tel „Hor­lo­ger de la Rei­ne“ ver­lie­hen. „Die Kö­ni­gin hat sich vor kur­zem ei­ne klei­ne Au­to­ma­ten-Frau­en­fi­gur von acht­zehn bis zwan­zig Dau­men Hö­he an­ge­schafft, die sehr schö­ne ver­schie­de­ne Ari­en auf ei­ner Art Tym­panon in Form ei­nes klei­nen Cem­ba­los spielt. Die­se Fi­gur, de­ren Zü­ge, Eben­maß und Putz sehr ele­gant sind, schlägt im Takt die ver­schie­de­nen Sai­ten des In­stru­men­tes mit zwei klei­nen Häm­mern aus Me­tall, die sie in den Hän­den hält und die sich mit gro­ßer Ex­akt­heit und Ge­nau­ig­keit be­we­gen. Sie hat üb­ri­gens, beim Spie­len der Wei­sen, Kopf­be­we­gun­gen und ei­ne Art ver­schie­de­nen Aus­drucks in den Au­gen und in den Bli­cken, die sehr an­ge­nehm sind und ei­ne über­ra­schen­de Il­lu­si­on bil­den. Sie sitzt auf ei­nem Tisch aus herr­li­chem Holz, der auch das Tym­panon trägt; und der gan­ze Me­cha­nis­mus ist im Tisch ein­ge­schlos­sen und ver­steckt […]“, schreibt der Leib­arzt der Kö­ni­gin, François Las­so­ne, an­läss­lich der Schen­kung des künst­le­risch und wis­sen­schaft­lich be­deu­ten­den Wer­kes an die Aca­dé­mie Françai­se am 4.3.1785.[3] 

Apollo-Bodenstanduhr, um 1785. (Roentgen-Museum Neuwied)

 

Ne­ben dem fran­zö­si­schen Hof wur­de die rus­si­sche Za­rin Ka­tha­ri­na II. die wich­tigs­te Kun­din von Da­vid Ro­ent­gen und Pe­ter Kin­zing. Uh­ren, Uh­ren­mö­bel und Kla­vie­re wur­den ab 1785 in gro­ßem Um­fang und zu Höchst­prei­sen nach St. Pe­ters­burg ge­lie­fert. Hier­zu ge­hö­ren zum Bei­spiel ein Apol­lo-Schreib­tisch mit Spiel­wer­ken und Ver­wand­lungs­tech­ni­ken, ein Zy­lin­der­bu­reau mit Uhr- und Glo­cken­spiel, zwei Pen­del­uh­ren, die „laut und lei­se auf Flö­ten und ei­nem Cla­ve­cin mit 8 Zy­lin­dern spie­len“ so­wie ein Ex­em­plar der so ge­nann­ten „Apoll­o­uhr“ für die Grä­fin Schu­wa­lo­wa – ei­ne Stand­uhr in Form ei­nes an­ti­ken Mo­nu­ments im Stil des da­mals hoch­mo­der­nen Klas­si­zis­mus. Das Mu­sik­werk mit 20 Flö­ten und 60-Sai­ten-Zim­bal galt als Be­son­der­heit, die Ab­spiel­tech­nik als re­vo­lu­tio­nä­re Neue­rung. Er­fin­der wa­ren die Or­gel­bau­er Jo­hann Wil­helm (1756-1813) und Jo­hann Chris­ti­an Weyl (1762-1827), de­ren Mit­ar­beit durch ei­ne Si­gna­tur nach­weis­bar ist. Mehr als 15 Ex­em­pla­re die­ses Uh­ren­ty­pus gin­gen aus der Ro­ent­gen-Kin­zing-Werk­statt her­vor. Pe­ter Kin­zing hat Da­vid Ro­ent­gen auf zahl­rei­chen Lie­fer-Rei­sen be­glei­tet, zu­mal die War­tung und Fein­ab­stim­mung der kom­pli­zier­ten In­stru­men­te von Ro­ent­gen ver­trag­lich mit den Käu­fern ver­ein­bart wur­de.

Auf Qua­li­tät, Prä­zi­si­on und Gang­ge­nau­ig­keit der Uhr­wer­ke stets be­dacht, ge­lang Pe­ter Kin­zing nicht nur als ers­tem der Bau ei­ner Prä­zi­si­ons­pen­del­uhr mit Äqua­ti­on (An­zei­ge von Nor­mal­zeit und Son­nen­uhr­zeit), son­dern auch die Wei­ter­ent­wick­lung der so ge­nann­ten „Fran­klin-Uhr“. Durch das 4-Stun­den-Zif­fer­blatt und ver­ein­fach­tes, aber hoch­prä­zi­ses Geh­werk lässt sich die von Ben­ja­min Fran­klin (1706-1790) ent­wi­ckel­te und von Ja­mes Fer­gu­son (1710-1776) in „Selec­ted me­cha­ni­cal ex­er­ci­ses…“ in Lon­don 1773/1778/1790 be­schrie­be­ne und ver­bes­ser­te „Drei­rä­der­uhr“ von an­de­ren Uh­ren deut­lich un­ter­schei­den.

Bodenstanduhr (Äquationsuhr), um 1770/1780. (Roentgen-Museum Neuwied)

 

Es ist nicht aus­zu­schlie­ßen, dass Pe­ter Kin­zing und Ben­ja­min Fran­klin sich auf ih­ren Ge­schäfts­rei­sen 1785 in Pa­ris per­sön­lich be­geg­net sind. Die Fran­klin-Uh­ren aus Neu­wied wur­den zwi­schen 1785-1790 her­ge­stellt. Ei­ne be­son­de­re Ver­bes­se­rung lag in ei­nem Zei­ger­ver­stell­me­cha­nis­mus, der das Ab­le­sen der Zeit ver­ein­fach­te. Im Gro­ßen und Gan­zen war die von ei­nem obe­lisk­för­mi­gen hoch­wer­ti­gen Ge­häu­se Da­vid Ro­ent­gens um­schlos­se­ne Bo­den­stand­uhr je­doch eher ein Pres­ti­ge­ob­jekt für den fran­zö­si­schen Adel.

Mit der Schlie­ßung der Ro­ent­gen-Werk­statt 1795 nahm die frucht­ba­re Zu­sam­men­ar­beit Ro­ent­gen-Kin­zing ein En­de, doch im Ge­gen­satz zu Da­vid Ro­ent­gen nahm Pe­ter Kin­zing zu­sam­men mit sei­nem jün­ge­ren Bru­der Jo­han­nes (ge­stor­ben 1806) und sei­nen bei­den Söh­nen Chris­ti­an und Carl die Ar­beit wie­der auf. Er grün­de­te ein Uh­ren­ge­schäft mit Werk­statt in der Eng­er­ser Stra­ße und noch 1809 stand sein Un­ter­neh­men, wie A. Nem­nich in sei­nem Rei­se­ta­ge­buch aus dem­sel­ben Jah­re mit­teilt, „in vol­ler Blü­te“. Die Über­ga­be der Werk­statt an sei­ne Söh­ne er­folg­te wohl zwi­schen 1810-1812.

Am 1.1.1816 ver­starb Pe­ter Kin­zing an „Ab­zeh­run­g“. Im evan­ge­lisch-re­for­mier­ten Kir­chen­buch der Stadt Neu­wied wird er mit den Ti­teln „her­zog­lich nas­saui­scher und kö­nig­lich fran­zö­si­scher Ho­fuhr­ma­cher" be­zeich­net.

Die Werk­statt sei­nes Va­ters Chris­ti­an Kin­zing wur­de von dem Uhr­ma­cher Her­mann Achen­bach (1730-1792) wei­ter­ge­führt, der 1753 als Ge­sel­le in den Be­trieb ein­trat und 1759 Chris­ti­ans jün­ge­re Schwes­ter, Eli­sa­beth Kin­zing (ge­bo­ren 1721) ge­hei­ra­tet hat­te.

1823 ver­such­te Carl we­gen des Kon­junk­tur­rück­gangs ei­nen Neu­an­fang in Mainz, wäh­rend Chris­ti­an ei­ne Uhr­ma­che­rei in der Pfarr­stra­ße 22 in Neu­wied bis 1833 führ­te, dann in die Mit­tel­stra­ße 328 um­zog und 1838 das Ge­schäft auf­gab. Da­mit en­de­te die fast 100-jäh­ri­ge Werk­statt­tä­tig­keit der Kin­zings.

Werke (Auswahl)

Um 1762 - Stutz­uhr im Auf­satz-Klapp­schreib­tisch, Kunst- und In­dus­trie­mu­se­um Ko­pen­ha­gen.
Um 1770-1780 Bo­den­stand­uhr, Ro­ent­gen-Mu­se­um, Neu­wied.
1781 - Stutz­uhr im Ka­bi­nettschrank, Schloss Aschaf­fen­burg.
Um 1783 - Apol­lo­schreib­tisch mit Mu­sik­werk für Ka­tha­ri­na II. von Russ­land.
Um 1785 – Wand­uhr für Ja­mes No­ble in Bar­by, ein­zig er­hal­te­ne Kin­zing-Wand­uhr, Hei­mat­mu­se­um Herrn­hut.
Um 1785 - Stutz­uhr auf Kom­mo­de mit Schreib­schran­kauf­satz.
Um 1783/1785 - Je zwei „Zwei-Säu­len-Spiel­uh­ren“ für Ka­tha­ri­na II. von Russ­land und Kö­nig Lud­wig XVI. von Frank­reich.
Um 1785 - Apol­lo-Bo­den­stand­uhr für die Grä­fin Schu­wa­lo­wa, St. Pe­ters­burg, Ro­ent­gen-Mu­se­um, Neu­wied.
Um 1785 - Ber­li­ner und Wei­ma­rer Spiel­uh­ren, als ge­stal­te­ri­sche Va­ri­an­ten der Apol­lo­spiel­uhr.
1785 - Zim­bal­spie­le­rin auf sechs­bei­ni­gem Tisch für Ma­rie-An­toi­net­te, Kö­ni­gin von Frank­reich, Pa­ris, Mu­sée Na­tio­nal des Tech­ni­ques, Con­ser­va­toire Na­tio­nal des Arts et Mé­tiers.
1786 - Gro­ßes me­cha­ni­sches Pult zum Schrei­ben im Sit­zen und Ste­hen für Ka­tha­ri­na II. von Russ­land.
1786 - Klas­si­zis­ti­scher Roll­schreib­tisch mit Stutz­uhr und Glo­cken­spiel­werk für Ka­tha­ri­na II. von Russ­land.
1785-1790 – Bo­den­stand­uhr, Leip­zi­ger Rat­haus.
1785-1790 - Drei­rä­der-Stand­uhr, Wei­ter­ent­wick­lung der Fran­klin-Uhr, Ro­ent­gen-Mu­se­um, Neu­wied.
Um 1785 - Ta­fel­kla­vie­re als „cla­ve­cin en­gai­né“ aus Schloss Pawl­ovsk, spä­ter Schloss Gat­schi­na, heu­te in Pri­vat­be­sitz USA und Co­burg.

Literatur

Fa­bi­an, Diet­rich, Kin­zing und Ro­ent­gen-Uh­ren aus Neu­wied. Uh­ren, Uh­ren­mö­bel, Mu­sik­in­stru­men­te, Spiel­wer­ke, Bad Neu­stadt 1983.
Fow­ler, Ian D./Den­kel, Eu­gen, Fran­klin-Uh­ren aus Neu­wied, in: Kin­zing & Co, In­no­va­ti­ve Uh­ren aus der Pro­vinz. Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Ro­ent­gen-Mu­se­um Neu­wied 2003. S. 36-51.
Löb­er, Ul­rich/Wil­bert, Karl-Jür­gen, Meis­ter­wer­ke – 2000 Jah­re Hand­werk am Mit­tel­rhein, Aus­stel­lungs­ka­ta­log HWK Ko­blenz und Lan­des­mu­se­um Ko­blenz, Band 8: Uh­ren, Ko­blenz 1992.
Sau­er-Kaul­bach, Lie­se­lot­te, Vom Mühl­rad zum Uhr­werk. Die Er­folgs­ge­schich­te der Neu­wie­der Uhr­macher­fa­mi­lie Kin­zing, in: Kin­zing & Co, In­no­va­ti­ve Uh­ren aus der Pro­vinz. Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Ro­ent­gen-Mu­se­um Neu­wied 2003. S. 6-27.
Schmidt, W. F. [u.a.], Kin­zing und Ro­ent­gen, Uh­ren aus Neu­wied, Le­ben und Werk der Uhr­macher­fa­mi­li­en Kin­zing und der Kunst­schrei­ner Abra­ham und Da­vid Ro­ent­gen, Bad Neu­stadt 1984.
Will­scheid, Bernd, Ei­ne Mu­sik­uhr für den Za­ren­hof, in: Kin­zing & Co, In­no­va­ti­ve Uh­ren aus der Pro­vinz. Aus­stel­lungs­ka­ta­log, Ro­ent­gen-Mu­se­um Neu­wied 2003, S. 28-35.
1653-1953, 300 Jah­re Neu­wied – ein Stadt und Hei­mat­buch, hg. v. d. Stadt­ver­wal­tung Neu­wied., Neu­wied 1953, Pe­ter Kin­zing, der kunst­sin­ni­ge Uhr­ma­cher und Mit­ar­bei­ter Ro­ent­gens (1745-1816), S. 512-514.

Online

Fow­ler, Ian D.: Uhr­ma­cher­bio­gra­phi­en. [On­line]
Ro­ent­gen Mu­se­um Neu­wied. [On­line]

Franklin-Uhr, 1785-1790. (Roentgen-Museum Neuwied)

 
Zitationshinweis

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Steger, Denise, Peter Kinzing, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/peter-kinzing/DE-2086/lido/57c934f746b878.17123961 (abgerufen am 19.04.2024)