Beschreibung

Der Schriftsteller und Pazifist Armin T. Wegner (1886-1978), geboren in Elberfeld (heute Wuppertal), schrieb am 11.4.1933 als Reaktion auf den reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte vom 1.4.1933 einen Protestbrief an Hitler. Motivationen waren seine Eindrücke des Massakers an den Armeniern, das er miterlebt hatte, sowie seine Wertschätzung der jüdischen Kulturleistung. Wegners Brief wurde vom Leiter der Parteikanzlei der NSDAP Martin Bormann (1900-1945) angenommen, aber nicht an Hitler weitergeleitet. Stattdessen wurde Wegner im August 1933 von der Gestapo verhaftet und im Columbia Haus bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert, es folgte eine viermonatige Haftzeit in Gefängnissen und Konzentrationslagern, bevor er im Dezember 1933 entlassen wurde. Er emigrierte und ging über Großbritannien und Palästina ins italienische Exil, wo er 1978 in Rom starb. Am 23.5.1967 erkannte die Gedenkstätte Yad Vashem ihn als "Gerechten unter den Völkern" an.

Literatur

Fraenkel, Daniel/Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 281-282.

Zeitzeugen

Gespräch von 5.2010

Sicherheit: belegt