Beschreibung

Der katholische Gewerkschaftler und spätere Mitbegründer der CVP, Bartholomäus Koßmann (2.10.1883-9.8.1952) lehnte das NS-Regime grundsätzlich ab. Bei den Rückgliederungsfeierlichkeiten nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich am 1.3.1935 weigerte er sich beispielsweise öffentlich, die anwesende NS-Prominenz mit "Heil Hitler" zu grüßen. Darüber hinaus stand er weiterhin mit in das Ausland emigrierten Freunden wie Johannes Hoffmann und August Nicklaus in Kontakt, was maßgeblichen Anteil an seiner kritischen Position gehabt haben dürfte. So äußerte er 1938 gegenüber Gauleiter Bürckel, dass er angesichts der nationalsozialisitischen Außenpolitik Angst vor einem kommenden Krieg habe. Zum Jahresende 1942 ermittelte dann schließlich die Gestapo gegen Koßmann, da er die "Fahne des Dritten Reiches" bewusst nicht grüßen würde. Ein entsprechendes Verfahren vor dem Sondergericht Saarbrücken blieb Koßmann erspart, da sein enger Freund Johannes Hoffmann das Kriminalsekretariat davon überzeugen konnte, die Angelegenheit ruhen zu lassen.

Quellen

LA Saar LEA 8611

Literatur

Monz, Heinz, Koßmann, Bartholomäus, in: Trierer Biographisches Lexikon, Koblenz 2000, S. 233.Bost, Reinhold, Bartholomäus Koßmann - Christ, Gewerkschafter, Politiker. 1883-1952, Saarbrücken 2002. Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 137-145.

Sicherheit: belegt