Beschreibung

Kaplan Benedikt Caspar (15.4.1906-20.12.1973) äußerte sich in seinen Predigten kritisch zur Kirchenpolitik des NS-Regimes. Aus diesem Grund wurden ab 1935 seine Predigten überwacht. Zudem initiierte er eine Loyalitätsbekundung mit dem in Haft genommenen Kaplan Jakob Gilen vor dem Mayener Gefängnis. 1937 wurde er nach Saarbrücken versetzt. Nach einer Buchveröffentlichung untersuchte die SD-Außenstelle Koblenz den Kaplan genauer und warnte die staatlichen Stellen vor einer Rückversetzung nach Mayen. Später fiel er ein weiteres mal durch die Verbreitung und kritischer Kommentierung der „Programmpunkte der nationalen Reichskirche Deutschlands“ auf. Auch hier wurde er von der Gestapo befragt. Als er eine Stelle als Pfarrer im Cusanus-Hospital in Kues antreten sollte, verwehrte ihm der Beschluss des Regierungspräsidenten den Amtsantritt an der Mosel. Am 1.9.1944 beschloss die SS, ihn zu erschießen. Dem entging er durch Flucht.

Quellen

LHAK Best. 441 Nr. 28239 I S.237-239. BATr Abt. 85 Nr. 2296

Literatur

Durben, Matthias; Die Katholische Kirche und der Nationalsozialismus in Mayen 1933-1938, Mayen 2012, S.111ff. Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, Sp. 1434.

Sicherheit: belegt